Aus für L-Gas

Seit Jahrzehnten werden Millionen von Endkunden im Norden und Westen Deutschlands mit L-Gas versorgt. Das Gas, das zu 60% aus den Niederlanden sowie aus heimischen Regionen kommt, wird nun knapp – so knapp, dass eine sogenannte Marktraumumstellung hin zu H-Gas erfolgen muss. Und die Arbeit ist enorm: Rund 5 Mio. Gasgeräte sind betroffen und müssen bereits mit Beginn des nächsten Jahres schrittweise auf die Verbrennung von H-Gas angepasst werden.
Die Versorgungssicherheit mit L-Gas ist zwar noch für einige Jahre gegeben, aber der kontinuierliche Rückgang dieses Gases erfordert die jährliche Anpassung von rund 400000 bis 450000 L-Gas-Verbrauchsgeräten. Von der einfachen Anpassung mit wenigen Handgriffen über den Düsenwechsel bis hin zu aufwendigen Umrüstarbeiten ist das Arbeitsaufkommen je nach Gerät sehr unterschiedlich und schwer vorhersehbar. Von der Marktraumumstellung betroffen sind alle Gebiete, die derzeit mit Erdgas L versorgt werden. Dies sind überwiegend die Bundesländer NRW und Niedersachsen, aber auch Hessen und Rheinland-Pfalz. Bis 2030 soll die komplette Umstellung abgeschlossen sein. Denn ab Oktober 2029 wird auf der niederländischen Seite der Gashahn zugedreht, sodass nur noch der L-Gas-Restbestand aus Deutschland zur Verfügung steht. Eine gewaltige Aufgabe, die ein ausgefeiltes logistisches Vorgehen verlangt.
Ein wichtiges Kriterium für das Gelingen der Marktraumumstellung ist die notwendige Manpower für die Anpassung der Verbrauchsgeräte. Hierfür stehen zwar in erster Linie speziell ausgebildete Anpassungsfirmen bereit, die aber durch den zeitlich engen Fahrplan das hohe Arbeitsaufkommen aller Voraussicht nach kaum bewerkstelligen können. Vor diesem Hintergrund kann sich für Vertragsinstallationsunternehmen ein ertragreiches Aufgabengebiet anbieten, wie wir in dem Beitrag ab Seite 46 u.a. beleuchten. Gutes Gelingen für die Marktraumumstellung einschließlich der Geräte-Anpassungsarbeiten wünscht

Markus Münzfeld
Redakteur
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