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Anpacken und akquirieren

Während Bundeskanzlerin Angela Merkel von einem „einmaligen Kraftakt“ sprach, nannte es das renommierte „Handelsblatt“ eine „Mogelpackung“.

 

Die Rede ist von dem Anfang Juni präsentierten Sparpaket, mit dem die schwarz-gelbe Koalition die Auflagen der gesetzlichen Schuldenbremse erfüllen will. Ob und wie das mit den angekündigten Maßnahmen gelingt, bleibt abzuwarten – die Meinungen darüber gehen weit auseinander.

Mich beschäftigt an dieser Stelle primär eine Frage: Wie wirken sich die (neuen) Berliner Signale mental und real auf das Investitionsverhalten der Bundesbürger aus? Gerade für das SHK-Handwerk hängt davon eine Menge ab. Immerhin entfallen zwischen 60 und 75 % des Umsatzes unserer Betriebe auf das Privatkundengeschäft. Genau das sorgte 2009 und wohl auch im bisherigen Jahresverlauf dafür, dass das Handwerk von der tiefgreifenden Wirtschaftskrise per saldo kaum etwas spürte. Und: Orientiert man sich an der letzten ZVSHK-Konjunkturumfrage mit ihrem besten Frühjahrs-Wert zur aktuellen Geschäftslage seit 14 Jahren, dann besteht nach wie vor kein Grund zum Pessimismus.

Umso fataler wäre jetzt eine nachhaltige Verunsicherung von Bauherren und Renovierern, die dann schnell zu einer persönlichen „Haushaltssperre“ führen könnte. Was die gesamte Branche und speziell das Handwerk dagegen tun kann? Das, was sich schon immer als effiziente Erfolgsmethode erwies: Anpacken, Kunden gewinnen, Aufträge akquirieren. Im Sanitärbereich bietet der bundesweite „Tag des Bades“ dazu wieder eine konkrete Gelegenheit. Er findet 2010 am 18. September und damit zum sechsten Mal statt.

Bei dem einzigen gemeinsamen Verbraucherauftritt der Sanitärbranche geht es im Kern um zwei Hauptaspekte. Erstens gilt es, die Aufmerksamkeit breiter Bevölkerungsschichten für das Bad-Thema generell zu erhöhen. Zweitens hat die überzeugende Dokumentation der individuellen Profi-Kompetenz und damit letztlich des Qualitätsvorsprungs des dreistufigen Vertriebsweges Priorität. Gerade Handwerker können hier ihre umfassende Beratungsstärke gezielt ausspielen.

Wichtig sind – wie übrigens bei jeder Aktivität – eine offensive Vermarktung und die Bereitschaft der Teilnehmer, sich voll zu engagieren. Die Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) als Dachorganisation von Industrie, Großhandel und Handwerk schafft dafür zusammen mit ihren Mitgliedsverbänden und der Markenindus­trie gute Rahmenbedingungen. Dazu gehören auf nationaler Ebene die TV-Werbung in ARD und ZDF, die intensive Öffentlichkeitsarbeit sowie eine kontinuierliche Internet-Flankierung. Das für den regionalen und lokalen Einsatz konzipierte Aktionsmittel-Sortiment wurde nochmals gestrafft und praxisgerechter strukturiert. Es deckt alle gängigen Instrumente ab, die die Betriebe für eine vielfältige Vermarktung „vor Ort“ benötigen.

Deshalb appelliere ich besonders an meine Handwerkskollegen, die mit dem „Tag des Bades“ verbundenen Chancen zu nutzen. Egal, ob sie sich in ihren eigenen Ausstellungen oder in denen von Großhändlern „ihres Vertrauens“ kompetent präsentieren wollen. An Nachfragepotenzial fehlt es wirklich nicht. Stichworte wie Bad und Wohlbefinden, Bad und Hygiene, Bad und Gesundheit, Bad und Barrierefreiheit sowie Bad und Ressourcenschonung zeigen, welche Möglichkeiten sich im Sanitärsektor eröffnen. Dabei können nur Profis den Bundesbürgern teure „einmalige Kraftakte“ oder gar „Mogelpackungen“ ersparen.

Viel Erfolg wünscht Ihnen Ihr

Manfred Stather

Stellvertretender Vorsitzender der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) und Präsident des Zentralverbandes Sanitär Heizung Klima

 


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