Ressourcen schonen im Bad [Seite 2 von 2]
Wasser und Energie sparende Armaturen und Duschsysteme bei unverändert hohem Komfort
Kleine Anstöße, nachhaltige Wirkung
Aber auch das technische Design der Armaturen kann einen sparsamen Verbrauch induzieren. Das beginnt bei der Mittelstellung für den Hebelgriff, die vielfach bevorzugt benutzt wird und bei der Mittelstellung für den Hebelgriff, die vielfach bevorzugt benutzt wird und bei der statt des gewohnten Mischwassers nur Kaltwasser fließt. Die Hersteller nennen die Lösung, hinter der eine eigene Mischerkartusche steckt, z. B. „EcoPlus“ (Kludi), „CoolStart“ (Hansgrohe), „Fresh-Start“ (Duravit), „BlueStart“ (Ideal Standard) oder „SilkMove ES“ (Grohe). Warmwasser wird bei diesen Einhebel-Armaturen erst bei bewusster Drehung des Hebels zugemischt. Hansgrohe errechnet eine jährliche Energieersparnis von immerhin 508 Kilowattstunden, die ein vierköpfiger Haushalt erzielen kann, wenn täglich für insgesamt 20 Minuten ein „CoolStart“- Mischer statt einer konventionellen Armatur genutzt wird. Sofern die Erwärmung des Wassers mit Gas erfolgt, bedeutet dies pro Jahr zugleich eine Minderung des CO2-Ausstoßes um 23 Kilogramm und der Betriebskosten bei einem angenommenen Bruttogaspreis von 18 Cent je Kilowattstunde um ca. 90 Euro.
„Verantwortliches Handeln bedeutet nicht Verzicht“
Gespräch mit Steffen Erath, Head of Innovation & Sustainability, Hansgrohe SE über einen energiesparenden Umgang mit Wasser.
IKZ-HAUSTECHNIK: Wasser und Energie sparen im Bad lässt sich auf verschiedenste Arten und Weisen realisieren. Welche Kriterien müssen erfüllt sein, damit sie in der Praxis überzeugen?
Steffen Erath: Jede und jeder kann etwas kürzer duschen oder das Wasser weniger stark aufdrehen. Dann verzichtet man aber auch merklich auf Duschkomfort. Wir treiben unsere Dusch- und Armaturensysteme technologisch voran, sodass weniger Wasser pro Minute nicht zu weniger Wassererlebnis für den Nutzer führt.
IKZ-HAUSTECHNIK: Wo ist dann bei der Wassereffizienz das „Ende der Fahnenstange“ aus Ihrer Sicht erreicht?
Steffen Erath: Alles, was wir tun, hat einen Impact auf das Klima. Dessen müssen wir uns bewusst sein. Idealerweise bedeutet verantwortliches Handeln aber nicht gleichzeitig Verzicht. Ganz ohne Wasser wird es auch in Zukunft nicht gehen. Wir schaffen auch in Zukunft begeisternde Momente mit Wasser, und es ist unser größtes Ziel dieses wertvolle Element zu schützen. Bis 2030 wollen wir unser gesamtes wasserführendes Produktportfolio auf Wasser- und Energiespartechnologien umstellen. Die wassereffizientesten Duschen, die wir im Sortiment führen, haben einen Durchfluss von knapp unter 6 Litern pro Minute. Hierbei feilen wir stetig an Konzepten, die einen noch geringeren Verbrauch ermöglichen und das Badezimmer neu denken.
IKZ-HAUSTECHNIK: Blicken wir noch einmal nach vorn, in die Zukunft: Wie sieht Ihre Vision des wassereffizienten Bads aus?
Steffen Erath: Der größte CO2-Hebel liegt am Gebrauch unserer Produkte. Die Hansgrohe-Badanalyse zeigt, dass 90 Prozent der CO2-Emissionen auf das Konto der Nutzungsphase des Badezimmers geht. Dieses Ergebnis fließt, wie zuvor beschrieben, in die zukünftige Ausrichtung unseres Produktportfolios ein. Aber unsere Vision geht noch weiter: Wir haben uns vorgenommen, das nachhaltigste Bad der Welt zu gestalten – mit einem um 90 Prozent reduzierten Wasser- und Energieverbrauch sowie auch einem um 90 Prozent reduzierten CO2- Fußabdruck.
Allerdings ist das Design mit dem „Kaltstart“ am Waschtisch bislang nur für einen schmalen Ausschnitt des Produktangebots erhältlich. Selbst die für die Marktübersicht ausgewählten „Flaggschiffe des Wasser- und Energiesparens“ bieten nicht allesamt diese Lösung an. Dies macht deutlich, dass zurzeit solche Ansätze, die ein ressourcenschonendes Verbrauchsverhalten fördern, im Bad noch nicht der Normalfall sind.
Eine kleine Marktübersicht Wasser und Energie sparender Armaturen und Duschsysteme findet sich auf den folgenden Seiten.
Autoren: Heinz Kaiser, freier Journalist
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