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(K)ein vollwertiger Ersatz

Das Angebot war breit gefächert, die Technik funktionierte: Die Premiere der ISH digital darf durchaus als gelungen bezeichnet werden. Doch nach einem Jahr Corona sehnt sich die Branche nach Präsenzveranstaltungen

Während des Live-Events vom 22. bis 26. März 2021 wurden insgesamt 290 Stunden Content gesendet.

Zahlreiche Diskussionsveranstaltungen wurden live gestreamt. Viele können auch im Nachhinein abgerufen werden.

Ein Schwerpunktthema des Klima-Forums war die hohe Bedeutung, die Lüftungs- und Klimaanlagen vor allem vor dem Hintergrund der aktuellen Pandemie zukommt.

 

Eigentlich war alles wie bei einer „richtigen“ Messe: Im Zentrum der ISH digital 2021 standen die Präsentation von Produkten und Branchenlösungen, die Vernetzung und der Wissensaustausch sowie ein umfangreiches Rahmenprogramm. Die anspruchsvolle Umsetzung auf der Messe-Plattform ist durchaus gelungen. Wer sich umfassend informieren oder netzwerken wollte, der hatte auf der ISH digital reichlich Gelegenheit. An den Erfolg einer Präsenzmesse konnte die ISH digital dennoch nicht anknüpfen.

Blicken wir auf die Inhalte. Der Green Deal war in diesem Jahr eines der wichtigen Zukunftsthemen im Bereich Energy. Dazu wurden heiztechnische Lösungen und Systeme vorgestellt, die einen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten können. Die aktuellen politischen Rahmenbedingungen im Wärmemarkt wurden im ISH Technologie- und Energie-Forum umfassend beleuchtet. Ein weiteres Schwerpunktthema war die hohe Bedeutung, die Lüftungs- und Klimaanlagen vor allem auch vor dem Hintergrund der aktuellen Pandemie zukommt. Diese Themen waren Teil des Klima-Forums. Im Gebäude-Forum wurden ergänzend dazu Förderprogramme und baurechtliche Rahmenbedingungen beleuchtet.

Der Bereich Water konzentrierte sich thematisch auf Trinkwasserhygiene und Hygiene im Bad. Etwa schmutz- und bakterienresistente Oberflächen, berührungslose Bedienung und hygienische KomfortWCs. Die Trendschau Pop up my Bathroom, die physisch im Forum der Messe Frankfurt aufgebaut wurde, präsentierte drei Trends für die Badgestaltung unter dem Motto Inside I Outside: .Smart Bathroom, .Living Bathroom und .Green Bathroom.

Lob für die technische Umsetzung

Aussteller und Besucher stellten der digitalen Ausgabe der ISH ein positives Zeugnis aus, heißt es im offiziellen Schlussbericht. Eine Einschätzung, die unsere Redaktion mitträgt. Großes Lob für das Messeprogramm als auch die technische Umsetzung. Doch bei allem fehlte es an der persönlichen Begegnung am Ort des Geschehens – auf dem Frankfurter Messegelände. Live ist eben doch anders.

Wolfgang Marzin, Vorsitzender der Geschäftsführer der Messe Frankfurt, zeigte sich jedenfalls hochzufrieden mit der ISH digital: „Natürlich kann eine digitale Veranstaltung die Kraft einer physischen ISH nicht ersetzen, aber darum ging es uns bei der Durchführung der ISH digital auch nicht. Wir wollten eine qualitativ hochwertige Netzwerkplattform an den Start bringen und die wichtigen Branchenthemen gebündelt abbilden. Ich denke, das ist uns gelungen.“

Ähnlich positiv äußerte sich ZVSHK-Präsident Michael Hilpert: „Uns war immer klar: Eine digitale Messe kann im Ergebnis nicht mit einer Präsenzmesse verglichen werden oder diese gar ersetzen. Gleichwohl waren das SHK-Handwerk als Besuchergruppe wie auch internationale Marktführer als Aussteller präsent und haben den Status der ISH als Weltleitmesse in schwierigen Coronazeiten bestätigt.“ Man habe auf der ISH digital zudem viele Erfahrungen sammeln können. Diese sollen auf eine ISH 2023 einzahlen, die – ergänzt um digitale Bausteine – wesentlich erfolgreicher sein werde als alle ihre Vorgängerveranstaltungen.

ISH digital in Zahlen

Die Messegesellschaft nennt diese Zahlen: Während des Live-Events vom 22. bis 26. März 2021 wurden insgesamt 290 Stunden Content gesendet. Es fanden 277 Live- und Digital-Events statt, die von über 47 000 Zuschauern aufgerufen wurden. Auf der Plattform waren insgesamt rund 69 000 Teilnehmer – davon 42 % aus dem Ausland – aktiv. Ergänzt wurde die Plattform um das ISH Radio, das 29 000 Hörer erreichte. Auf der Besucherseite bildete das Handwerk erneut die stärkste Gruppe, aber auch sehr viele Planer, Ingenieure, Architekten und der Handel nutzten die Angebote.

Soweit die reinen Zahlen. Einen Blick auf die Neuheiten der Aussteller geben wir in bewährter Manier in dieser und den kommenden IKZ-Ausgaben sowie auf ikz.de und ikz-select.de.

Die nächste reguläre ISH ist für den Zeitraum vom 13. bis 17. März 2023 auf dem Frankfurter Messegelände geplant. Es bleibt zu hoffen, dass das Schreckensgespenst Corona bis dahin verschwunden ist.

Bilder: Messe Frankfurt / Petra Welzel

ish.messefrankfurt.com

 


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