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Das Mekka der Solarbranche

In diesem Jahr findet die Intersolar Europe vom 15. - 17.5. statt – hier die Brachentrends

Vom 15. - 17. Mai öffnet die ­Intersolar Europe 2019 ihre ­Pforten in der Messe München. Über 50000 Besucher werden zu dem Mega-Event erwartet. Bild: Solar Promotion

Im Vorfeld der Messe am 14. und 15. Mai bieten die vier Konferenzen der The smarter E Europe Einblicke in die Energiezukunft sowie Informationen über aktuelle Technologietrends und Geschäftsmodelle. Bild: Solar Promotion

1000 Anbieter von Produkten und Lösungen für Photovoltaik, Solarthermie und Solarkraftwerke, Netzinfrastruktur und Lösungen für die Integration Erneuerbarer Energien werden auf der Messe vertreten sein, 1300 Aussteller insgesamt. Bild: Solar Promotion

Mittlerweile wird in Deutschland fast jede zweite neu installierte PV-Anlage mit einem Solarstromspeicher kombiniert. Bild: Sonnen

Die Solarthermie war laut neuer BDH-Zahlen im vergangenen Jahr erneut ­rückläufig. Dennoch bleibt sie Kombipartner für die meisten Heizungssysteme. Bild: BDH

Die Gebäudeautomation und -technik wird auch was die Solarstromnutzung betriff zunehmend komplexer. Bild: Pixabay

 

Die Intersolar Europe ist die Weltleitmesse für die gesamte Solarwirtschaft. In diesem Jahr findet sie am gewohnten Standort Messe München vom 15.5.– 17.5. statt. Unser Vorbericht liefert einen Überblick über aktuelle Themen, Schwerpunkte und Trends.

Als Werbesprecher der Solarbranche ist Dieter Bohlen zwar noch nicht in Erscheinung getreten, doch Mega gibt es auf der Intersolar Europe auch ohne Bohlen zu holen. Unter dem Dach „The smarter
E Europe“ vereinigen sich in München die Intersolar Europe und die Speichermesse ees Europe mit zwei weiteren Energiefachmessen: Power2Drive Europe (Elektromobilität) und die EM-Power (Intelligente Energienutzung, Digitalisierung). Es wird mit über 50 000 Besuchern an den drei Messetagen gerechnet.
Einblicke in die Energiezukunft sowie Informationen über aktuelle Technologietrends und Geschäftsmodelle bieten die vier Konferenzen der The smarter E Europe. Dazu gehören die Smart Renewable Systems Conference, Intersolar Europe Conference, ees Europe Conference und Power2Drive Europe Conference. Am 14. und 15. Mai können sich Interessenten in München mit nur einem Ticket auf allen vier Konferenzen über die Aspekte der dezentralen, digitalen und erneuerbaren Energieversorgung von morgen informieren und die wichtigsten Akteure der Energiewirtschaft treffen. Was sind die Megatrends auf dem Solarmarkt in diesem Jahr?

Post-EEG-Zeitalter eingeläutet

Nach Jahren des teilweise berufsnotorischen Klagens können auch Solar-Lobbyisten nicht mehr umhin zuzugeben, dass der Photovoltaik-(PV)-Markt wächst und das Post-Erneuerbare-Energien-Gesetz-(EEG)-Zeitalter wird bereits eingeläutet.
In Deutschland stecken Solarkraftwerk-PPA’s zwar noch in den Kinderschuhen. Power Purchase Agreements sind vertragliche Vereinbarungen, Strom von einem Anbieter zu kaufen, meist über lange Zeiträume, z. B. über 20 Jahre. Aber jüngst gab Energieriese EnBW bekannt, dass der Konzern in Brandenburg Deutschlands größtes Solarkraftwerk bauen wird und dabei zeigen will, dass das Kraftwerk ohne EEG-Förderung wirtschaftlich betrieben werden kann. Das Solarprojekt Weesow-Willmersdorf nördlich von Berlin hat 175 MW Leistung und es soll als erstes Solarkraftwerk Deutschlands ohne EEG-Förderung umgesetzt werden.

Megatrend Blockchains
Ein Megatrend sind Blockchains. Blockchains kommen aus der Finanzwelt. Sie werden derzeit auf die Energiewelt übertragen. Sie könnten es ermöglichen, die Vorstellung von kleinsten dezentralen Lieferanten-Verbraucher-Beziehungen zu realisieren via Computer (Per-to-Per). Das könnte die Energiewelt revolutionieren. Ein aktuelles Forschungsprojekt dazu ist bspw. NEMoGrid. Das EU-geförderte Projekt testet den Energiehandel zwischen einzelnen Haushalten per Blockchain.

Ab in den Speicher
Mittlerweile wird in Deutschland fast jede zweite neu installierte PV-Anlage mit einem Solarstromspeicher kombiniert. Dass Solarstromspeicher ein lukratives Zukunftsgeschäft sein werden, hat z. B. auch Ölmulti Shell erkannt. Nachdem Shell bereits im Mai 2018 als Investor beim Solarbatterie-Marktführer Sonnen eingestiegen war, wird Sonnen nun – nach entsprechender Zustimmung der Regulierungsbehörden – zu einer 100%igen Tochtergesellschaft von Shell. Derweil wird der boomende Speichermarkt zunehmend unübersichtlich. Über die Lektüre von Datenblättern lässt sich derzeit kaum eine Vergleichbarkeit der Systeme herstellen – zu vielfältig sind die Begrifflichkeiten. Reststromversorgungen, die in Form von Clouds und Communities dazu angeboten werden, sind ähnlich schwer zu verstehen. Erschwerend kommt hinzu, dass die Zahl dieser Angebote im boomenden Eigenstrom-Markt schnell wächst. Ein Thema, dem sich auch Installateure nicht entziehen können.

Wo bleibt die Solarthermie?
Wo bleibt die Solarthermie? Sie dümpelt in der klassischen Gebäudeversorgung vor sich hin. Die Solarthermie war laut neuer BDH-Zahlen im vergangenen Jahr erneut rückläufig – sie verbucht im Vorjahresvergleich ein Minus von 8 %. Die Zahl der Solarthermie-Anlagen in Deutschland ist im vergangenen Jahr zwar um rund 71 000 gewachsen. Doch im bereits rückläufigen Jahr 2017 wurden noch 78 000 Solarthermieanlagen neu installiert. Die Branche macht unfaire Wettbewerbsbedingungen aus, weil die Politik derzeit ihr Credo auf die Wärmepumpe in Verbindung mit einer Sektorkopplung setzt – und dieses auch durch ihre Zuschuss-Politik zum Ausdruck bringt.
Die Solarthermie bleibt dennoch Kombipartner für die meisten Heizungssys­teme. Speziell außerdem vor dem Hintergrund, dass der Neubau boomt und über die Installation einer Solarthermie-Anlage auf vergleichsweise bequeme Weise den Anforderungen der Energie-Einsparverordnung (EnEV) nachgekommen werden kann.

Wärmepumpe auf Erfolgswelle
Die Wärmepumpe, speziell die Luft/Wasser-Wärmepumpe, schwimmt derzeit auf der Erfolgswelle. Der Wärmepumpenmarkt ist auch im vergangenen Jahr schneller als der Gesamt-Wärmemarkt gewachsen. In Deutschland ist heute mehr als jedes zehnte neu installierte Heizungssystem eine Wärmepumpe. Die Diskussion über die Sektorkopplung überträgt sich auch aufs Eigenheim: Über die Wärmepumpe ist Heizen mit Strom wieder in, insbesondere dann, wenn dazu Grünstrom eingesetzt werden kann, den man entweder aus dem Netz bezieht oder den man selbst auf dem Dach über die eigene PV-Anlage generiert. Die Gebäudeautomation und -technik wird also auch, was die Solarstromnutzung betriff, zunehmend komplexer. Denn nicht nur die Wärmepumpen oder Batterien werden mit PV-Anlagen verbunden, sondern auch die Elektromobilität. 2040 werden auf deutschen Straßen bis zu 29 Mio. Elektroautos unterwegs sein – das sagt eine Studie von Aurora Energy Research voraus. Laut einer aktuellen Erhebung des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) fahren in Deutschland derzeit rund 142 000 E-Autos.

Komplexität nimmt zu

Konkret bei der Nachrüstung von PV-Anlagen, die in zwei Jahren aus der EEG-Förderung fallen, ist hierbei der erste Schritt, die Einspeiseelektrik von Volleinspeisung auf Eigenversorgung umzurüsten, rät Jörg Sutter, Vizepräsident der Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS). Allerdings sollten beim Anschluss von Batterien oder Ladestationen für E-Fahrzeuge nicht nur die Erträge der eigenen PV-Anlage, sondern auch die Kompatibilität der Elektronik der Wechselrichter und der Verbrauch im Haushalt sowie dessen Spitzen beachtet werden. Auch regulatorische Bedingungen wie die Höhe der EEG-Umlage sollten berücksichtigt werden, denn auch nach Auslaufen der Einspeisevergütung unterliegen die Anlagen noch dem EEG.

Monokristalline Solarzellen im Kommen
Wenn also alles auf PV schaut – wie entwickeln sich die Generatoren weiter? Ein Megatrend ist der Vormarsch der monokristallinen Zellen und Module, die gegenüber polykristalliner Technik höhere Wirkungsgrade erzielen.
Während besonders leistungsstarke Solarmodule mit monokristallinen Zellen bisher vor allem auf Hausdächern installiert wurden, werden sie nun auch zunehmend für Großanlagen verwendet. Analys­ten gehen davon aus, dass der Marktanteil der monokristallinen Produkte weltweit mit dem der polykristallinen Zellen und Module gleichzieht. Vor drei Jahren hatte die monokristalline Technik erst einen Anteil von etwa 30 %. Laut IHS Markit sanken die Preise für monokristalline Wafer in der ersten Jahreshälfte 2018 auf 0,133 US-$ pro Watt und waren damit nur rund 10 % teurer als polykristalline Wafer, was durch einen höheren Wirkungsgrad wettgemacht wird. Ermöglicht wurde die Kostensenkung unter anderem durch die effiziente Diamantdraht-Technologie beim Sägen der Wafer sowie den Siegeszug der Perc-Solarzellen, die über einen passivierten Emitter und eine passivierte Rückseite verfügen. Monokristalline Zellen profitieren hiervon laut Angaben des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) besonders. Ihr Wirkungsgrad kann auf diese Weise gegenüber der Standardtechnologie um 1,7 % gesteigert werden, bei polykristallinen Zellen um rund 1 %.
Auch Module mit Halbzellen sind im Kommen. Diese können den internen Strom im Modul halbieren und dadurch elektrische Verluste um bis zu 75 % reduzieren. Hierdurch kann die Leistung um bis zu 3 % gesteigert werden. Vorteile bietet auch der Umstieg auf die 6-Busbar- statt der 4-Busbar-Technologie. Der geringere Abstand zwischen den Busbars sowie zusätzliche Leiterbahnen ermöglichen eine um bis zu 0,5 % erhöhte Leis­tung. Eine weitere Leistungssteigerung um bis zu 2 % verspricht auch der Einsatz von Runddrähten statt flacher Lötbänder. Dies reduziert die Verschattung der Zellen und reflektiert das Licht zurück auf das Modul.

Wechselrichter: Immer vielseitiger
Auch Wechselrichter werden immer vielseitiger und ermöglichen neue Anwendungen rund um Eigenverbrauch, Speicher, Elektromobilität, Power2Heat und Smart Home. Im Trend liegen Hybridwechselrichter, Lösungen für die Nachrüstung von Anlagen und digitale Plattformen. Getrieben durch die Digitalisierung werden die Innovationszyklen bei Wechselrichtern immer schneller. Wechselrichter wandeln nicht nur Gleichstrom zu Wechselstrom und fungieren als das elektronische „Gehirn“ der PV-Anlage, sondern werden zunehmend digitale Alleskönner.
Ein wichtiger Trend sind auch digitale Plattformen, bei denen die Anbieter ihre Kernkompetenz im Bereich PV-Wechselrichter mit Software und Cloud-Services verbinden. Als neue Entwicklung zeichnet sich auch ab, dass Wechselrichterhersteller eigene Tochterunternehmen für digitale Energielösungen gründen, um sich neue Wertschöpfungsmöglichkeiten zu erschließen.

Autor: Dittmar Koop, Journalist für Erneuerbare Energien

www.intersolar.de


Die Messe kompakt

Veranstaltungsort:

Messe München, 81823 München
Datum:
15. – 17. Mai 2019
Öffnungszeiten:
9.00 – 18.00 Uhr,
Freitag: 9.00 – 17.00 Uhr

1000 Anbieter von Produkten und Lösungen für Photovoltaik, Solar­thermie und Solarkraftwerke,

Netzinfrastruktur und Lösungen für die Integration Erneuerbarer Energien (inklusive Parallelveranstaltungen von The smarter E Europe)

Parallelveranstaltungen ees Europe, Power2Drive Europe, EM-Power

1300 Aussteller The smarter E Europe gesamt

 


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