Ausgabe 8/2005 Seite 12 f.


Ausbildung


Fachbericht (Beschreibung/Skizze) Nr.:Woche: 32

Thema: Kupferrohrinstallationen

Kupferrohre und -Fittings werden für Hausinstallationen seit Jahren und in vielen Anwendungsfällen verwendet. Sie lassen sich leicht und in vielfältiger Weise verarbeiten, wie z.B. Biegen, Löten, Pressen, Klemmen, Stecken und Schweißen. Außerdem sind lösbare Gewindeanschlüsse möglich. Gütegeprüfte Kupferrohre, Fittings, Lote und Flussmittel lassen sich unabhängig vom Hersteller miteinander kombinieren. Die Anforderungen an Kupferrohre, Zubehör sowie deren Verlegung sind zu beachten und in zahlreichen Regelwerken beschrieben.

Eigenschaften von Kupfer

Regelwerke für Kupferrohre

Regelwerke für Fittings

DIN EN 1057

Hierin sind Qualitätsanforderungen von Kupferrohren festgelegt. Für Leitungsrohre ist der Werkstoff Cu-DHP vorgeschrieben, d.h. Kupfer mit begrenzt hohem Restphosphorgehalt. Das Phosphor dient bei der Herstellung dazu, dem Kupfer Sauerstoff zu entziehen, dies ist für das Schweißen und Hartlöten von Bedeutung.

RAL-Gütezeichen

Dieses gewährleistet die Einhaltung von Qualitätsmerkmalen. Die Rohre wurden verschärften Anforderungen bezüglich der Reinheit der Innenoberflächen unterworfen.

DVGW Prüfzeichen

Die Kupferrohre müssen für die Gas- und Wasserinstallationen das Prüfzeichen des DVGW besitzen.

DIN/DVGW-Zeichen

Rohrkennzeichnung nach DIN 1057

Der Außendurchmesser und die Wandstärke sind in regelmäßigem Abstand auf das Rohr auf- oder eingeprägt. HH = halbhartes Rohr

Nach RAL zusätzlich

DVGW-Prüfzeichen

DV + 6-stellige Kennnummer für den Hersteller.

DIN 50930-6

In dieser allgemeinen Norm ist der Einfluss von Wasser-Inhaltsstoffen mit werkstoffseitigen Parametern unter Betriebsbedingungen beschrieben. Besonders wird auf die Veränderungen der Wasserbeschaffenheit bei Kontakt mit metallischen Werkstoffen eingegangen (Ausschwemmungen, Kupfer-Ionen). Ziel dieser Norm ist es u.a., die Einsatzbereiche für metallische Werkstoffe zu beschreiben. Durch Einhaltung der Vorgaben gelten die Anforderungen der Trinkwasserverordnung ohne weitere Prüfung als erfüllt.

Lieferformen Kupferrohr

Form- und Verbindungsstücke (Fittings)

Lösbar:

unlösbar

Kennzeichnung von Kapillarlötfittings

Die Kennzeichnung erfolgt durch Größenangabe und vereinfachtes Gütezeichen, sowie Herstellerzeichen.

Verbindungstechniken Weich- und Hartlöten

Beim Weich- und Hartlöten von Kupferrohren wird die Kapillarlöttechnik angewandt. Der Lötspalt muss so eng sein, dass eine Kapillarwirkung möglich ist und das Lot in den Spalt eindringt. Dies ist bei Verwendung der vorgeschriebenen Kupferrohre und Fittings gegeben, da die Maße aufeinander abgestimmt sind. Die Rohre müssen entgratet sein, wobei weiches Kupferrohr auch noch zu kalibrieren ist. Es gibt auch Fittings mit geringer Einstecktiefe, die jedoch nur zum Hartlöten benutzt werden dürfen. Weichlöten ist vorgeschrieben bei Rohrleitungen für Trinkwasser bis 28 mm Außendurchmesser.

Hartlöten ist vorgeschrieben bei:

Schweißen

Hierbei können zwei Techniken angewandt werden: Gasschmelzschweißen und Schutzgasschweißen. Das Schweißen wird meist bei großen Rohrdurchmessern (ab 108 mm) angewandt, da hierfür keine Kapillarlötfittings mehr hergestellt werden. Die Rohrwand muss mindestens 1,5 mm dick sein. Das Schweißen von Gas- und Hochdruckleitungen darf nur durch einen geprüften Schweißer ausgeführt werden. Dann müssen Schweißnähte einzeln durch Röntgen geprüft werden.

Steckverbindungen

Pressverbindungen

Verschraubungen

Es werden flachdichtende und konisch dichtende Verschraubungen unterschieden, meist für die Verbindung mit Armaturen oder Apparaten.

Flanschverbindungen

Insbesondere für technische Anlagen.

Klemmringverbindungen

Kupfer

Rohre und Fittings aus Kupfer bzw. Kupferlegierungen können uneingeschränkt für Trinkwasser verwendet werden, wenn

Innenverzinntes Kupfer

Bei innenverzinnten Kupferrohren und Fittings gibt es keine Einschränkungen hinsichtlich der Anwendung in Trinkwasserinstallationen.

Kupferlegierungen

Bauteile (Armaturen und Rohrverbinder) aus Rotguss (Kupfer-Zinn-Zink-Legierungen) und Messing (Kupfer-Zink-Legierungen), die den Anforderungen der DIN 50930-6 entsprechen, können ohne Einschränkung in allen Trinkwässern eingesetzt werden.


L i t e r a t u r h i n w e i s:   "Die fachgerechte Kupferrohr-Installation", herausgegeben vom Deutschen Kupferinstitut, Düsseldorf


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