Ausgabe 8/2005, Seite 6 f.


Heizung


Flächenheizung für alle Anwendungen

Flächenheizungen schaffen Behaglichkeit und verbessern das Raumklima. Das wussten schon die alten Römer, die dafür sorgten, dass dieses als "Hypokausten" bezeichnete Heizsystem auch in ihren germanischen Kolonien Verbreitung fand. Heute baut man vielleicht weniger prunkvoll, aber auf Heizkomfort muss niemand verzichten.

Flächenheizungen haben in den letzten Jahrzehnten immer weiter an Bedeutung gewonnen. Etwa 50% der Ein- und Zweifamilienhäuser sind heute mit einer Fußbodenheizung ausgestattet. Auch in Mehrfamilienhäusern und Eigentumswohnungen steigt der Anteil an Fußbodenheizungen. Folgende Gründe dafür sind zu nennen:

- fast ideale Temperaturverteilung der Raumluft,

- angenehmes, behagliches Raumklima aufgrund des hohen Strahlungsanteils und der niedrigen Oberflächentemperaturen,

- energieeffiziente Betriebsweise des Wärmeerzeugers bei niedrigen Vorlauftemperaturen des Heizsystems.

Fußbodenheizsysteme - zwei Ausführungen

Zwei Systeme lassen sich unterscheiden: die Nass- und Trockenvariante.

Beim Nass-System werden die Heizrohre im Estrich eingegossen. Je nach Fabrikat werden die Rohre in unterschiedlicher Anordnung schneckenförmig oder parallel verlegt. Angestrebt wird eine möglichst gleichmäßige Oberflächentemperatur und nötigenfalls eine verstärkte Beheizung der Randzone entlang der Außenwände oder der Fensterflächen. Auch als Industrieböden mit hohen Anforderungen an die Festigkeit des Bodens wird dieses System eingesetzt.

Beim Trocken-System werden die Heizrohre in die Rillen vorgefertigter Dämmplatten verlegt. Die gleichmäßige Wärmeverteilung übernehmen Wärmeleitlamellen oder -bleche. Darauf wird der lastverteilende Boden verlegt, z.B. Spanplatten und Estrichplatten. Trockensysteme sind auch für den nachträglichen Einbau in bestehende Bauten geeignet. Sie werden in abgewandelter Form auch für großflächige Hallenböden verwendet, bei denen das Konstruktionsgewicht eine Rolle spielt.

Niedrige Vorlauftemperaturen

Bei Fußbodenheizungen bietet sich der Einsatz von Niedertemperaturkesseln oder Brennwertgeräten geradezu an, denn die Rohrwerkstoffe und die Art der Verlegung setzen den Heizwassertemperaturen Grenzen. Die Vorlauftemperatur von 50 bis 55°C sollte im Auslegungsfall nicht überschritten werden. Beim Einsatz von Kunststoffrohren sind sogar 45 bis 50°C als maximale Temperatur vorzusehen. Grundsätzlich sollte die sich einstellende Oberflächentemperatur 29°C in Wohn- und Aufenthaltsräumen und 33°C in Bädern nicht überschritten werden. In den Randzonen sind Temperaturen bis max. 35°C zulässig.

Bild 1: Fußbodenheizungsventil FHV-R mit Wandeinbaukasten und Rücklauftemperaturbegrenzer zur Fußbodentemperierung.

Fußbodenheizung oder Fußbodentemperierung?

Der Unterschied zwischen einer Fußbodenheizung und einer Fußbodentemperierung lässt sich schon aus den Bezeichnungen ableiten:

Die Fußbodenheizung entspricht einer Raumheizung. Dabei wird die Heizlast des Raumes über die Fußbodenheizung gedeckt und die Raumtemperatur mittels eines Raumthermostaten geregelt. Üblicherweise wird die Raumtemperatur elektrisch über Raumtemperaturregler mit Stellantrieben geregelt.

Bild 2: Prinzip einer Fußbodentemperierung für kleine Flächen.

Eine Fußbodentemperierung soll mit möglichst geringem Aufwand die Erwärmung einzelner Fußböden in einem Gebäude ermöglichen, das hauptsächlich durch zusätzliche Heizkörper beheizt wird. Eine Fußbodentemperierung ist nicht dazu gedacht, einen Raum komplett zu beheizen. Vielmehr soll der Aufenthaltsbereich erwärmt werden, um die Behaglichkeit zu erhöhen. Eine einfache und komfortable Lösung besteht aus einem Wandeinbaukasten, in dem ein Rücklauftemperaturbegrenzer integriert ist. Die Lösung aus dem Hause Danfoss sieht zwei unterschiedliche Möglichkeiten vor:

  1. Die Temperaturregelung des Rücklaufwassers über den Temperaturbegrenzer (Typ FHV-R, Bilder 1 und 2). Für diesen Fall der Fußbodentemperierung muss die Montageeinheit im Rücklauf des Fußbodenkreises sitzen. Das Fühlerelement wird auf eine bestimmte Rücklauftemperatur eingestellt, mit der sich eine angenehme Fußbodentemperatur erreichen lässt. Zur Beheizung und Regelung der Raumtemperatur müssen grundsätzlich Heizkörper mit Thermostatventilen zusätzlich eingeplant werden.
  2. Als Fußbodenheizung kann statt des Rücklauftemperaturbegrenzers ein Thermostatventil eingesetzt werden (Typ FHV-W). In diesem Fall lässt sich das Fußbodenheizungsventil an beliebiger Stelle im Heizkreis montieren, also auch im Vorlauf. Der Ventilkörper hat eine Voreinstellmöglichkeit, um die geplante Spreizung zwischen Vorlauf- und Rücklauftemperatur einzuhalten und damit insbesondere bei Brennwertanlagen eine energieeffiziente Betriebsweise zu garantieren.

Bild 3: Platzierung des Wandeinbaukastens ins Mauerwerk und Installation des Thermostaten: Mit einem Kronenbohrer wird die erforderliche Aussparung erstellt und die Schlitze für die Rohranbringung gefräst. Die Rohre werden mit dem Ventilgehäuse verbunden und der Wandeinbaukasten in die Aussparung gesetzt. Der korrekte Sitz kann mithilfe der Montagehilfe justiert werden. Nach dem Verfugen und dem Anstrich bzw. dem Verfliesen der Wand wird der Fühler aufgesetzt und die Abdeckung aufgesteckt.

Montage

Der runde Wandeinbaukasten der Danfoss-Lösung lässt sich ins Mauerwerk oder in die Leichtbauwand integrieren (Bild 3). Mit einem Standard-Kronenbohrer kann dies leicht realisiert werden. Der Wandeinbaukasten wird dann eingesetzt und das Fußbodenventil daran befestigt. Nun werden die Rohrschlangen an den 3/4 Zoll Anschlüssen des Ventilgehäuses angeschlossen und das Fühlerelement montiert. Eine Entlüftungsmöglichkeit ist vorhanden. Zum Abschluss wird die Frontabdeckung bündig auf die Wand aufgesetzt.

Funkregelung für ältere Fußbodenheizungen

In Deutschland sind viele alte Fußbodenheizungen mit manuellen Regulierventilen ausgestattet. Die Nutzer müssen Komforteinbußen hinnehmen, weil keine Regelung die Raumtemperatur konstant hält. Abhilfe schafft die Nachrüstung einer Einzelraumregelung. Zur Vermeidung eines erheblichen baulichen Aufwands bei einer nachträglichen Verdrahtung bietet Danfoss die funkgesteuerte CF-Regelung an.

Bild 4: Demontage der alten Handräder.

Montage

Wenn geklärt ist, dass der Verteiler noch zu verwenden ist und die neuen Stellantriebe auf die alten Unterteile passen, steht einer Nachrüstung nichts mehr im Wege. Dann werden die alten Handräder am Verteiler demontiert (Bild 4), die neuen elektrischen Stellantriebe aufgeschraubt und der Hauptregler in der Nähe des Fußbodenverteilers montiert. Der Hauptregler benötigt als Spannungsversorgung 230 Volt.

Bild 5: Anmeldung der Raumthermostate am Hauptregler.

Die Anmeldung der Funk-Raumthermostate am Hauptregler erfolgt mit einem Buskabel (Bild 5). Dabei werden die Raumregler einem oder mehreren Heizkreisen der Fußbodenheizung zugeordnet. Nach den Einstellungen ist die Installation am Verteiler beendet und die Raumthermostate müssen nur noch an den Wänden der einzelnen Räume platziert werden. Mit der Programmiereinheit kann zusätzlich zur Regelung der Raumtemperatur eine Zeitsteuerung der verschiedenen Heizkreise eingestellt werden.

www.danfoss-waermeautomatik.de


B i l d e r :   Danfoss GmbH, Offenbach


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