Ausgabe 11/2004, Seite 8 f.


Sanitär


Außenwandventile

Fließendes Wasser auch in der Eiszeit

Schritt für Schritt

Im Winter gibt es für viele Bauherren ein böses Erwachen, weil sie bei der Planung am falschen Ende gespart haben. Nämlich wenn Gartenventile und Armaturen an Hausaußenwänden nicht frostsicher eingebaut sind. Die Folgen: Geplatzte Rohrleitungen und Probleme mit der Trinkwasserversorgung.

"Es reichen drei bis vier Tage hintereinander mit Temperaturen um die -10 bis -15 Grad, schon ist man wieder viel unterwegs, um geplatzte Rohre zu reparieren", berichtet Christian Dependener, Sanitärinstallateur in Mettingen/Westfalen. Der Geselle aus dem Fachbetrieb Büscher kennt sich mit dem Thema aus. Mehrfach jeden Monat baut er Außenwandventile ein, am liebsten gleich die frostsicheren, weil es dann keinen Ärger mit Reklamationen gibt: "Wir raten den Bauherren schon beim Neubau daran zu denken, dass einfache Gartenventile keinen Schutz vor der Kälte bieten. Das Wasser in der Leitung gefriert, dehnt sich aus, bringt das Rohr zum Platzen, und der Schaden ist enorm. So weit muss es nicht kommen."

Los geht’s. Dieses nicht DIN-gerechte und frostgefährdete Außenwandventil soll gegen eine zeitgemäße Zapfeinrichtung in Form der "Eurotec" ausgetauscht werden.

Nicht nur im Neubau, sondern auch nachträglich bietet sich der vorsorgliche Einbau einer frostsicheren Armatur an. "Der Austausch dauert, je nach örtlichen Gegebenheiten, möglicherweise nur etwa eine Stunde", erklärt Dependener.

Nachdem die Zuleitung abgesperrt wurde, muss die Wasserleitung entleert werden.

Beispiel "Eurotec" von Grohe: Für die Frostsicherheit ist die Rohrbelüftung zuständig. Sie sorgt dafür, dass kein Wasser in der Armatur "stehen bleibt". Wird die Armatur nach Gebrauch zugedreht, gibt der Rohrbelüfter automatisch den Zustrom von Luft frei. So kann das in der Armatur stehende Wasser durch den Schlauchanschluss abfließen. Die Armatur läuft leer. Ein zweiter Rohrbelüfter - von der Funktion her eigentlich ein "Schlauchbelüfter" - bildet mit dem Rückflussverhinderer im Innern der Armatur zusammen eine Sicherungskombination, die nach DIN EN 1717 vorgeschrieben ist (auch geregelt in der DIN 1988). Der Rohrbelüfter am Schlauchanschluss ist die erste Absicherung, indem er ein Rückfließen aus dem Schlauch zur Entnahmestelle unterbindet; der Rückflussverhinderer bietet zusätzlichen Schutz. Diese zweistufige Sicherung verhindert das Rückfließen, -drücken oder -saugen von Schmutzwasser in die Trinkwasserleitung.

Danach wird die alte Muffe an der Stichleitung demontiert...

Einen weiteren Schutz bietet die Armatur mit ihrem Schloss. Im Nu ist die Zapfstelle kindersicher, indem abgeschlossen und der Schlüssel einfach abgezogen wird. Schon ist ein Missbrauch - erst recht für Fremde - ausgeschlossen.

Wie schnell und einfach ein altes Außenventil gegen eine frostsichere Armatur ausgewechselt werden kann, zeigt die Bildfolge anhand der "Eurotec" von Grohe.

www.grohe.com

...und das Rohr herausgezogen.

Jetzt werden zwei Bohrungen für die Befestigung der Rosette angezeichnet...

...und gebohrt.

Im nächsten Schritt wird die Anschlussleitung der neuen "Eurotec" durch die Wand geführt.

Für den Anschluss an die vorhandene Kunststoffrohrleitung wird eine Verschraubung benötigt, die an der Zuleitung der Armatur verpresst wird.

Jetzt wird die Verbindung zwischen Armatur und Rohrleitung hergestellt. Damit der Eigentümer keine unliebsamen Überraschungen erlebt, wird eine Dichtheits- und Funktionsprüfung vorgenommen.

Zur Fixierung der "Eurotec" an der Rosette dient eine Schraube, die mit einem Inbusschlüssel angezogen wird.

Zum Schutz vor eindringendem Niederschlagswasser wird die Bohrung mit neutral vernetzendem Silikon abgedichtet.

Fertig. Nun kann die Armatur ihren Dienst auch im tiefsten Winter verrichten.


B i l d e r :  Grohe AG & Co. KG, Porta Westfalica


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