Ausgabe 6/2004 Seite 12 f.


Ausbildung


Fachbericht (Beschreibung/Skizze) Nr.:

Woche: 24

Thema:

Energieträger und Systeme für wärmetechnische Anlagen in der Haustechnik

Die Bundesimmissionsschutzverordnung (BImSchV) fordert mit Frist zum 1.11.2004 die Überprüfung aller eingebauter Öl- und Gas-Kleinfeuerungsanlagen hinsichtlich der Abgasverluste. Die Grenzwerte werden beschränkt auf 9% bei Anlagen über 50 kW, 10% bei 25-50 kW und 11% bei 4-25 kW.

Die Energiepreise werden weiter stark ansteigen. Daher ist es die Aufgabe versorgungstechnischer Berufe, die Kunden zu beraten. Sie sollten darauf hingewiesen werden, dass die Erneuerung der feuerungstechnischen Anlage nicht nur sinnvoll, sondern auch aus finanzieller Sicht ein Gewinn ist. Es wäre auch zu überlegen, welche Wärmeträger und welche Technologien zur Anwendung kommen können.

Stichwortsammlung

Auswahl der Energie

Vorteile/Nachteile/Merkmale einiger Energieträger und Systeme

Heizöl

  • überall einsetzbar
  • hohe Energieausbeute
  • Niedertemperatur- oder Brennwertgerät möglich
  • an kein Leitungsnetz gebunden
  • Einkauf kann erfolgen, wenn Preis günstig ist
  • Tankraum muss vorhanden sein
  • Aufwand für eine Kessel- und Tankreinigung
  • bei Brennwertgeräten ist schwefelarmes Heizöl zu bevorzugen
  • gute Regelbarkeit
  • Erdgas

  • Niedertemperatur- oder Brennwertgerät möglich
  • Umwelt schonend (Schwefelgehalt niedrig, setzt bei Verbrennung weniger CO2 frei)
  • hohe Energieausbeute
  • Anschluss an Erdgasnetz ist notwendig
  • Wartungsaufwand gering
  • gute Regelbarkeit
  • Kohle

  • wird im Privatbereich weiter zurückgehen
  • Holz

  • erlebt durch die Pellets trendmäßig eine Renaissance
  • wenig CO2 beim Verbrennen
  • günstiger Preis
  • nachwachsender Brennstoff
  • hohe Anschaffungskosten
  • Lagerraum erforderlich
  • Pufferspeicher notwendig
  • Strom

  • als Sekundärenergie der teuerste Energieträger
  • Einbau und Wartung preiswert
  • keine Abgase vor Ort
  • hohe Verluste bei der Herstellung und Verteilung
  • bei Atomstrom Umweltrisiken
  • Brennstoffzelle

  • hohe Energieausbeute
  • keine CO2 Emissionen
  • Geräte derzeit noch teuer
  • Lagertank für den Wasserstoff bzw. Anschluss an ein Erdgasnetz
  • Dampf

  • für Fernheizungen
  • in Industriebetrieben
  • relativ hohe Drücke
  • hohe Temperaturen
  • Sicherheit
  • Abgase

  • in Industrieprozessen
  • Kondensatanfall
  • Korrosion
  • Sicherheit
  • Solarenergie

    Kollektoren

    Photovoltaik

    Wärmepumpe (Wasser, Luft, Erdreich)

  • Wirkungsgrad von der Kennzahl abhängig
  • je nach Typ:
  • Windenergie

  • für Haushalte wenig geeignet
  • nur bedingt anwendbar
  • hohe Erstellungskosten
  • Aufstellgenehmigung
  • Geräusche
  • Betriebsarten der Warmwasserbereitung

    Einzelversorgung

    Jeder Verbraucher (Heizfläche/Warmwasserzapfstelle) ist mit einer eigenen "Wärmequelle" ausgestattet, z.B. Untertischspeicher.

    Gruppenversorgung

    Mehrere Verbraucher werden von einer "Wärmequelle" versorgt, z.B. Etagenheizung/Reihenwaschanlage.

    Zentralversorgung

    Ein zentraler Wärmeerzeuger versorgt alle Verbraucher eines Gebäudes über eine gemeinsame Leitung.

    Auswahl des Trinkwassererwärmers

    Durchflusswassererwärmer

    Das Trinkwasser wird während der Entnahme erwärmt (Gaswasserheizer/Elektrodurchlauferhitzer).

    Speicherwassererwärmer

    Das Wasser wird vor der Entnahme erwärmt und in einem Behälter gespeichert.

    Auswahl Heizungskessel

    Niedertemperaturkessel

    Die Vorlauftemperaturen können unter 45C liegen. Die Abgastemperaturen liegen jedoch über dem Taupunkt.

    Brennwertgerät

    Die Energie in den Abgasen wird genutzt. Die Abgase werden so weit abgekühlt, dass der Taupunkt unterschritten wird, der enthaltene Wasserdampf kondensiert. Die hierbei entstehende Wärme wird an das System abgegeben.


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