Ausgabe 2/2004, Seite 8 f.


Heizung


Schritt für Schritt

Heizungsumbau leicht gemacht

Claus Ramsperger*

Die alte Heizungsanlage der Olberts - mit konventionellem Kessel und direkt befeuertem Warmwasserspeicher - arbeitet auch nach 20 Jahren noch gut. Dennoch hat sich die Familie entschlossen, auf moderne Brennwerttechnik umzusteigen. Das neue Brennwertgerät Cerasmart Modul von Junkers integriert Regelung, Heiztherme und Warmwasserspeicher und ist darum sehr platzsparend. Über die einzelnen Arbeitsschritte informiert der Bericht.

www.junkers.com

 

Ein direkt befeuerter Warmwasserspeicher und ein separater Heizkessel mit jeweils einem Abgasrohr - so sah die alte Anlage aus. An der Kaltwasserzuleitung hat sich über die Jahre reichlich Kalk festgesetzt, die Verschraubung ist undicht. Wegen der raumluftabhängigen Betriebsweise musste im Aufstellraum für die Frischluftzufuhr eine Öffnung nach draußen vorhanden sein. Deshalb kühlt der Keller im Winter schnell aus. Nun kann die Demontage beginnen.
Tipp: Die Rohre möglichst nahe am Gerät kappen. So erspart man sich ein unnötiges Verlegen neuer Leitungen.

 

Ganz wichtig: Bei Gasleitungen nicht nur den Hahn zudrehen, sondern auch das offen liegende Gasrohr mit einem Stopfen sicher verschließen!

 

Zur Installation der Abgasleitung setzen die Monteure einen Stützbogen in den Schacht ein. Ein Brennwertkessel benötigt ein kondensatbeständiges Abgassystem. Gängig ist ein Doppelrohr aus Kunststoff, über das die Verbrennungsluft zugeführt und das Abgas nach außen geleitet wird (raumluftunabhängige Betriebsweise).
Achtung: Vor der Installation muss der Schornsteinfeger den Kamin eventuell reinigen - besonders wichtig, wenn vorher eine Ölheizung installiert war.

 

Nachdem man die Länge des Schachts vom Dach aus mit einem Lot gemessen hat, kommt der Zuschnitt der Rohre an die Reihe. Beim Zusammenbau sollte der Installateur darauf achten, die Dichtungen gut einzufetten. Nur dann gibt es keine Kratzer beim Ineinanderstecken.
Tipp: Vor der Installation einen Blick in die Planungsunterlagen des Herstellers werfen! Denn Heizgerät und Abgasleitung müssen aufeinander abgestimmt sein. Auch darf die maximal zulässige Länge der Abgasführung nicht überschritten werden.

 

Beim Einführen der Rohre in den Schornstein unbedingt darauf achten, dass genügend Abstandshalter am Rohr befestigt werden. Diese zentrieren die Leitung sauber in der Schachtmitte. Um die Silikondichtungen des Rohrstützbogens vor Verunreinigungen zu schützen, deckt der Fachmann sie vorher mit einem Lappen ab.
Tipp: Die Rohre im Vorfeld nummerieren, sonst kommt man beim Zusammenbauen auf dem Dach leicht durcheinander.

 

Montage des Doppelrohrs mit Rohrschellen an der Decke. Dabei ist ein leichtes Gefälle zum Heizkessel hin entscheidend, damit das in der Abgasleitung anfallende Kondensat über das Gerät abfließen kann.
Gut zu erkennen sind auch die 90°-T-Stücke mit Revisionsöffnung, die an jeder Umlenkung angebracht sind. Hier kann der Schornsteinfeger die Abgasleitung überprüfen.

 

Der Heizkessel Cerasmart Modul lässt sich dank des Cross-Matrix-Systems leicht anschließen. Und mit Pressfittings geht auch der Anschluss der Wasser-, Heizungs- und Gasrohre schnell von der Hand.
Das Kondensat wird einfach über den Siphon in die Kanalisation geleitet.

 

Nach Anschluss der Leitungen wird die Heizungsanlage auf rund 1,5 bar mit Wasser abgedrückt.
Achtung! Danach den Füllschlauch entfernen, damit keine permanente Verbindung zwischen Heizwasser- und Trinkwasserkreislauf besteht!
Die Zirkulationspumpe (blau, mittig im Bild) sollte so programmiert werden, dass in regelmäßigen Abständen, angepasst an das Nutzerverhalten, Warmwasser umgewälzt wird.
Sind alle Rohre verlegt, prüft der Fachmann ihre Dichtheit: Bei den Wasser- und Heizungsleitungen genügt eine Sichtprüfung, bei Gas gilt größere Vorsicht! Es muss eine Dichtheitsprüfung nach TRGI (Technische Regeln der Gasinstallationen) vorgenommen werden. Bei neu verlegten Gasleitungen muss entsprechend der Hauptprüfung die Gasleitung zehn Minuten einem Prüfdruck von 110 Millibar standhalten.

 

Über die witterungsgeführte Regelung TA211 wird die Heizung geregelt.
Tipp: Bei großflächigen Heizkörpern bietet sich ein Energieeinsparpotenzial: Die Heizkurve hier niedriger einstellen.

 

Um den Kessel in Betrieb zu nehmen, wird im Abgasweg der CO2-Gehalt gemessen und die Gaseinstellung ggf. nachjustiert.
Tipp: Auch den Sauerstoffgehalt in der Frischluft überprüfen. Dazu im Ringspalt die Messung vornehmen. Der O2-Gehalt muss höher als 20,6 Volumenprozent sein. Liegt der Wert unter 20,6 Prozent, ist die Abgasleitung undicht.

 

Fertig. Das kompakte Brennwertgerät integriert Heizung, Warmwasserspeicher und Regelung und spart dabei viel Platz im Keller.


*) Claus Ramsperger, Technischer Schulungsleiter bei Junkers/Bosch-Thermotechnik


B i l d e r :  Robert Bosch GmbH, Geschäftsbereich Junkers, Wernau


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