Ausgabe 9/003 Seite 12 f.


Ausbildung


Fachbericht (Beschreibung/Skizze) Nr.:Woche: 38

Thema: Barrierefreie Sanitäreinrichtungen

Die steigende Lebenserwartung in Deutschland bedingt eine hohe Anzahl hochbetagter Personen. In den nächsten Jahren wird sich diese Tendenz verstärken. Es ist daher anzunehmen, dass dementsprechend die Gruppe der pflege- und hilfsbedürftigen Personen weiter ansteigen wird. Auch eine Vielzahl der jüngeren schwerbehinderten Menschen wird heutzutage zu Hause betreut. Dem Wunsch dieser Pflegebedürftigen, zu Hause versorgt und gepflegt zu werden, wurde durch vielerlei Innovationen Rechnung getragen.

Im Mai 2002 trat ein Gesetz in Kraft, das Gleichstellung von Schwerbehinderten und barrierefreies Bauen als gesellschaftliche Ziele gesetzlich verankert. Ein hohes Maß an Selbstständigkeit soll dadurch den betroffenen Personen gewährleistet werden. Die meisten Probleme für Behinderte ergeben sich nach Umfragen im Sanitärbereich. Meist sind es die einfachsten Dinge wie die Anordnung des Toilettenpapierhalters, die als störend empfunden werden.

Eine Vielzahl von Architekten haben sich dieser Aufgabe seit Jahren angenommen. Bereits bei der Planung eines Bades sollte der (evtl. alterungsbedingte) Gesundheitszustand der Benutzer berücksichtigt werden. Es sind entsprechende Vorkehrungen zu treffen, die nachträgliche Änderungen finanziell in einem erträglichen Maße halten und nicht zu teuren Umbaumaßnahmen führen.

Anforderungen

Barrierefreie Grundrisse

Wanne/Dusche

Dusche

Waschtisch

WC

Spiegel/Schränke

Waschmaschine

Heizung

Fenster

Normen und Vorgaben

WC-Bereich nach DIN 18025 Teile 1 und 2. (Bild: Geberit GmbH, Pfullendorf)

Umsetzung bei Neuinstallation

Bei Neuanlagen oder einem Umbau muss bereits die Rohrinstallation genauestens geplant, mit anderen Gewerken abgestimmt und ausgeführt werden. Neben der Anordnung der sanitären Einrichtungsgegenstände ist den Befestigungspunkten von Haltebügeln oder Ablageflächen Rechnung zu tragen. Diese liegen oft in den gebräuchlichen Verlegetrassen von Rohrsystemen.

Vorwandinstallation nach DIN 18025 Teile 1 + 2. (Bild: Geberit GmbH, Pfullendorf)

Die Tragfähigkeit von Wänden und Böden sind ein weiteres Kriterium. Verschiedene Firmen bieten zwischenzeitlich Vorwandsysteme an, die den Erfordernissen der behindertengerechten Bauweise angepasst sind.

Beispiel Waschtischanlage:

Da die Vorgaben an den Sanitärobjekten eine Mindestbewegungsfläche von 150 x 150 cm festsetzen, ist diese auch an einem einzelnen Waschtisch vorzusehen. Diese Fläche soll das Befahren mittels eines Rollstuhls sicherstellen. Unter dem Waschtisch ist ausreichend Beinfreiraum erforderlich.

Zum sicheren Abstützen ist ein Stützgriff vorzusehen, der gleichzeitig als Handtuchhalter genutzt wird. Geeignete Waschtischarmaturen sind Einhebelmischer mit einem langen Auslauf und einer Schlupfbrause. Der Geruchverschluss ist wandeingebaut vorzusehen.


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