Ausgabe 6/2003, Seite 4 f.


Heizung


Komfort im Handumdrehen

Nachrüsten einer funkgesteuerten Fußbodeneinzelraumregelung von Danfoss

Thorsten Rink*

Viele ältere Fußbodenheizungen in Deutschland sind noch mit ungeregelten Handventilen ausgestattet. Sie berücksichtigen weder temperatur- noch zeitabhängige Nutzerbedürfnisse. Sollen mit einer Strahlungsheizung ausgestattete Räume nachträglich effizient und gleichmäßig beheizt werden, bieten sich Funklösungen wie das CF-System von Danfoss an. Hier wird nun gezeigt, dass mit wenig Aufwand eine Altanlage nachgerüstet werden kann.

Nutzen einer nachgerüsteten Einzelraumregelung

Die Funk gesteuerte Einzelraumregelung ist eine einfache Möglichkeit, alte Fußbodenheizungsanlagen zu modernisieren. Dabei regelt sie exakt die Wunschtemperatur in den einzelnen Räumen. Ist die eingestellte Raumtemperatur erreicht, wird über den Stellantrieb am Ventil die Wärmezufuhr unterbrochen und damit ein Überheizen verhindert. Somit spart der Betreiber mit einer nachgerüsteten Einzelraumregelung Energie und erhöht die Temperaturbehaglichkeit im Raum.

Vorgehensweise bei der Nachrüstung

Bei der Nachrüstung einer alten, mit Handregulierventilen ausgestatteten Fußbodenheizungsanlage, muss im ersten Schritt geklärt werden, ob der vorhandene Verteiler noch funktionsfähig und weiter verwendbar ist. Um sicherzugehen, dass die Stellantriebe mit den Ventilen harmonieren, sollte beim Hersteller des Verteilers oder der Ventile nachgefragt werden, welche Stellantriebe verwendet werden können oder ob zusätzliche Adapter nötig sind. Dann lässt sich eine Funk gesteuerte Einzelraumregelung einbauen, ohne die wasserseitige Installation zu ändern (Bild 1).

Bild 1: Aufbau des alten Verteilers mit Handregulierventilen. Hier soll die Modernisierung stattfinden.

Ist der Verteiler nicht mehr funktionsfähig, bleibt nur der Einsatz eines neuen Verteilers, vorzugsweise mit integrierten Ventilen. Dies bedeutet allerdings einen erheblichen Mehraufwand. In diesem Beispiel werden jedoch nur die Handräder der eingebauten Durchgangsventile demontiert, weil die neuen Stellantriebe auf die alten Ventilkörper passen (Bild 2).

Bild 2: Demontage der alten Handräder am Verteiler.

Um den Verdrahtungsaufwand so gering wie möglich zu halten, sollte der Hauptregler in der Nähe des Verteilers, idealerweise im Verteilerschrank, installiert werden. Das Befestigungsmaterial sowie eine Installationsanleitung wird mit den Produkten geliefert. Da der Hauptregler eine Spannungsversorgung von 230 V benötigt, ist ein Stromanschluss im oder in der Nähe des Verteilers erforderlich (Bild 3).

Bild 3: Montage des Hauptreglers CFM im Verteilerschrank ohne externe Antenne.

Im nächsten Schritt werden die Stellantriebe auf die vorhandenen Durchgangsventile montiert. Die Stellantriebe TWA besitzen eine Montagehilfe, die eine leichte Installation ermöglichen. Nach der Montage wird diese abgezogen und der Stellantrieb schließt das Ventil. Dann werden die Stellantriebe an den Hauptregler angeklemmt; eine Polarität an den Klemmen muss nicht beachtet werden. Nach Abschluss der Verdrahtung lässt sich der Hauptregler mit der Spannungsversorgung verbinden (Bild 4).

Bild 4: Installation der Stellantriebe TWA sowie Verdrahtung der Stellantriebe im Hauptregler CFM.

Das mitgelieferte Buskabel wird in den Hauptregler sowie in den Raumthermostat eingesteckt. Der Hauptregler zeigt jetzt über die interne LED an, auf welchen Kanal der Raumthermostat programmiert werden kann. Durch Betätigen der OK-Taste wird der Raumthermostat dem angezeigten Kanal zugeordnet. Dieser sollte auf dem Raumthermostat vermerkt werden, um spätere Verwechslungen zu vermeiden. Der Vorgang wird mit allen vorhandenen Raumthermostaten wiederholt. Mit der letzten Zuweisung ist die Installation im Verteilerschrank beendet (Bild 5).

Bild 5: Anmeldung der Raumthermostate CFR am Hauptregler CFM mittels Buskabel.

Die Montage der Raumthermostate erfolgt in zwei Schritten. Zuerst wird die Konsole an der Wand montiert und anschließend der Raumthermostat eingeklickt. Die Position sollte so gewählt werden, dass an dieser Stelle die erfasste Temperatur der Raumtemperatur entspricht (Bilder 6 und 7).

Bild 6: Montage der Konsole des Raumthermostats CFR an beliebiger, aber die Referenztemperatur repräsentierender Stelle.

 

Bild 7: Aufstecken des Raumthermostaten CFR.

Zum Abschluss wird bei der Installation einer Funk gesteuerten Einzelraumregelung die Wunschtemperatur an den einzelnen Raumthermostaten eingestellt und der Hauptregler verschlossen (Bild 8).

Bild 8: Fertig installierter Verteiler.


Komponenten einer Funk gesteuerten Einzelraumregelung

Um eine Fußbodeneinzelraumregelung nachzurüsten, werden ein Hauptregler, die entsprechende Anzahl von Raumthermostaten (z.B. drei für Küche, Diele und Wohnzimmer) und thermische Stellantriebe benötigt. Zusätzlich lässt sich das System bei Bedarf um eine Programmiereinheit und eine externe Antenne erweitern.

Hauptregler

Basis der Einzelraumregelung ist der Hauptregler CFM, der mit einer Klemmleiste zum Anschluss der thermischen Stellantriebe versehen ist. Mit der integrierten Funkeinheit empfängt der Regler die Signale der Raumthermostate und verarbeitet diese weiter. Der Hauptregler hat einen 230-V-Netzanschluss, einen Kontakt zur Schaltung einer Heizungspumpe sowie einen Alarmausgang. Wird der Regler in einen Verteilerkasten aus Metall installiert, muss zusätzlich eine externe Antenne angeschlossen werden. Dies ist erforderlich, weil der Metallverteilerkasten die Funkempfangseinheit des Hauptreglers von den Sendesignalen der Raumthermostate abschirmt.

Raumthermostate

Der Raumthermostat CFR arbeitet auf Batteriebasis und sendet per Funksignal die Ist- und Solltemperatur zum Hauptregler, sodass dieser die Temperatur in den Räumen konstant halten kann. Es besteht keine Dauerbelastung durch die Funksignale, da die Übertragung nur bei Bedarf stattfindet - entweder bei einer Temperaturänderung von mindestens 0,15 K oder alle 10 Minuten. Mit einem Funktionsschalter kann zwischen eingestellter Temperatur, konstanter Spartemperatur oder Zeitschaltuhr (in Verbindung mit der Programmiereinheit) gewählt werden. Erst nach ca. fünf Jahren ist ein Batteriewechsel nötig. Der Vorteil der drahtlosen Raumthermostate ist der geringe Installationsaufwand und der Wegfall von Verkabelungsarbeiten zwischen Raumthermostat und Hauptregler.

Einige Komponenten der Danfoss-CF-Einzelraumregelung.

Programmiereinheit

Optional lässt sich an den Hauptregler die Programmiereinheit CFZ anschließen. Damit lassen sich die Raumtemperaturen in der Nacht oder zu gewünschten Zeiten absenken und zusätzlich Energie einsparen. Neben weiteren Funktionen beinhaltet die Programmiereinheit ein Urlaubsprogramm, das die Räume während der Ferienzeit auf der eingestellten Absenktemperatur hält.

Stellantriebe

Die thermischen Stellantriebe TWA werden elektrisch an den Hauptregler angeschlossen und von diesem gesteuert. Melden die Raumthermostate ein Überschreiten der eingestellten Temperatur, schließt der Hauptregler über die Stellantriebe die entsprechenden Ventile und verhindert so eine weitere und unnötige Energiezufuhr.


B i l d e r :   Danfoss GmbH, Offenbach


*) Thorsten Rink, Produktmanager bei der Danfoss GmbH, Offenbach, Bereich Wärmeautomatik


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