Ausgabe 4/2003, Seite 11


Nachgefragt


Was ist eigentlich der Unterschied...

zwischen einem Speicher- und einem Durchflusswassererwärmer?

Bei der Warmwasserversorgung werden unterschiedliche Wege beschritten:

a) man kann das kalte Trinkwasser genau zeitgleich zum Warmwasserverbrauch erwärmen und damit immer nur so viel Warmwasser bereiten, wie gerade benötigt wird,

b) oder man hält in einem Vorratsbehälter ständig Warmwasser bereit. Nach einer Entnahme wird wieder aufgeheizt.

Im Fall a) handelt es sich um Durchflusswassererwärmer und im Fall b) um Speicherwassererwärmer. Diese beiden Warmwasserbereitungsmethoden haben sich etabliert, weil sich für beide Vor- und Nachteile finden lassen.

Durchflusssystem

Beim Öffnen der Warmwasserarmatur strömt das kalte Wasser durch einen Wärmeübertrager. Dort befindet es sich im Wärmeaustausch mit einem Heizmedium (meist Heizwasser), das vorher selbst durch Einsatz eines Energieträgers (Öl, Gas, ...) erwärmt wurde. Dies ist dann ein indirekt beheizter Durchflusserwärmer. Ein solcher indirekter Durchflusserwärmer liegt entweder außerhalb eines Heizkessels und wird z.B. mit Heizungswasser durchströmt oder die mit Kaltwasser durchströmte Rohrschlange befindet sich direkt im Kesselwasservolumen.

Durchflusswassererwärmer (indirekt beheizt)

Beim direkten Durchflusserhitzer wird das kalte Trinkwasser unmittelbar vom Energieträger beheizt. Das sind dann vorwiegend elektrisch oder gasbeheizte Durchlauferwärmer.

Der Vorteil der Durchlauferwärmung liegt vor allem im Vermeiden von Speicherverlusten, da das Warmwasser sofort nach der Bereitung genutzt wird. Allerdings muss die Wärmequelle zur Beheizung so groß dimensioniert sein, dass der Warmwasserspitzenbedarf abgedeckt werden kann. In vielen Fällen gestaltet sich die Temperaturregelung bei mehreren unterschiedlichen Abnehmern schwierig. Außerdem sollte sich der Wärmeübertrager nahe an der Zapfstelle befinden, damit die Kaltwasserverluste möglichst gering sind.

Speichersystem

Beim Öffnen der Warmwasserarmatur fließt vorher erwärmtes Wasser aus einem Speicher zum Verbraucher. Aus dem Kaltwassernetz strömt gleichzeitig die gleiche Menge Kaltwasser in den Speicher nach. Eine Regelung sorgt dafür, dass das Speicherwasser auch bei längeren Standzeiten und dem damit verbundenen Wärmeverlust immer wieder auf Solltemperatur nachgeheizt wird.

Speicherwassererwärmer (indirekt beheizt)

Wie bei den Durchflusssystemen gibt es auch hier die Möglichkeit der direkten und indirekten Beheizung*. Für die direkte Beheizung kommt elektrischer Strom und Gas zur Anwendung. Die indirekte Beheizung von Warmwasserspeichern erfolgt über innen- oder außenliegende Wärmeübertrager. Das Speichervolumen wird in vielen Fällen für eine kurzfristige Entnahmespitze dimensioniert.

Speziell bei zentralen Versorgungssystemen garantiert der Speicher eine gleichmäßigere Versorgung. In diesen Fällen sollte eine Zirkulationsleitung oder eine Begleitheizung montiert sein. Allerdings ist der dauernde Wärmeverlust des Speichers und der Warmwasser-/Zirkulationsleitung ein deutlicher Nachteil des Speichersystems. Von Vorteil ist die Verwendung von geringer dimensionierten Wärmeerzeugern, da die Spitzenverbrauchsmenge über einen größeren Zeitraum aufgeheizt werden kann. Je größer der Speicher, desto kleiner kann der Wärmeerzeuger dimensioniert sein und umgekehrt.

Wer sich näher mit dieser Thematik auseinandersetzen möchte, dem sei der Beitrag "Trinkwassererwärmung im Vergleich" ans Herz gelegt. Der Zweiteiler findet sich in der ikz-praxis, Ausgaben 5/2002 und 6/2002 und im Internet unter www.myshk.com/Beruf und Bildung/ikz-praxis/Dateiarchiv.


*) vergl. auch ikz-praxis 1/2001: Was ist eigentlich der Unterschied zwischen mittelbarer und unmittelbarer Warmwasserbereitung?


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