Ausgabe 3/2003, Seite 10 f.


Heizung


Armaturen zur Regelung einzelner Fußbodenheizkreise

Fußbodenheizungen haben in den letzten Jahren weiter an Bedeutung gewonnen. Dafür gibt es vielfältige Gründe. Durch steigende Forderungen an die Wärmedämmung sinkt der Wärmebedarf der Gebäude. Als energiesparendes und wirtschaftliches Heizsystem, das sich zugleich durch hohen Komfort und Wohnqualität auszeichnet, stellt die Fußbodenheizung eine maßgeschneiderte Lösung dar. Werden die Räume eines Hauses aber mit Heizkörpern beheizt, entscheidet sich der Bauherr meist zusätzlich für die Fußbodentemperierung einzelner Räume wie zum Beispiel Bad, Küche und Flur. Und darum geht es in diesem Beitrag.

Mit speziellen Armaturen stehen seit einigen Jahren preiswerte und zuverlässige Möglichkeiten zur einfachen Regelung einzelner Fußbodenheizkreise zur Verfügung. Insbesondere die Kombination von Heizkörpern mit beheizten Fußbodenflächen wird wesentlich vereinfacht. Aufwendige Beimischregelungen mit zusätzlicher Pumpe, Mischer, Fühler, Verrohrung und Regelung werden eingespart. Wenn nur wenige Räume mit einer Fußbodenheizung betrieben werden, wäre der Aufwand einfach zu hoch und damit nicht zu rechtfertigen.

Viel einfacher und mit gleichem wohligen Ergebnis stellt sich die Lösung mit den erwähnten Armaturen dar. Am Beispiel der "Unibox"-Einbausets von Oventrop soll dies deutlich werden. Das in Olsberg ansässige Unternehmen hat drei technische Möglichkeiten im Programm:

 Regelung mit Thermostatventil und Rücklauftemperaturbegrenzer,

 Regelung mit Rücklauftemperaturbegrenzer,

 Regelung mit Thermostatventil.

Bild 1: Einzelraumregelung mit Thermostatventil und Rücklauftemperaturbegrenzer.

Regelung mit Thermostatventil und Rücklauftemperaturbegrenzer (Bild 1)

Diese Kombilösung bietet eine Einzelraumtemperaturregelung über das Thermostatventil bei gleichzeitiger Begrenzung der Rücklauftemperatur. Die Installation erfolgt in Kombination mit einer Radiatorheizung bis zu 70°C Vorlauftemperatur. Wenn die Wärmeleistung der Fußbodenheizung aber ausreicht, ist kein Zusatzheizkörper im Raum erforderlich.

Durch Veränderung der Handradstellung am Rücklauftemperaturbegrenzer kann die Fußbodentemperatur beeinflusst werden, während der selbsttätig wirkende Thermostat die gewünschte Raumtemperatur regelt. Das speziell abgestimmte Regelverhalten des Rücklauftemperaturbegrenzers stellt sicher, dass die zulässigen Estrichtemperaturen eingehalten werden, auch wenn die Vorlauftemperatur höher als bei reinen Fußbodenheizungsanlagen liegt. Der empfohlene Einstellbereich des Rücklauftemperaturbegrenzers liegt zwischen 25 und 40°C, egal welche Vorlauftemperatur gefahren wird. Über den voreinstellbaren Ventileinsatz erfolgt der hydraulische Abgleich.

Bild 2: Einzelraumregelung mit Rücklauftemperaturbegrenzer.

Regelung mit Rücklauftemperaturbegrenzer (Bild 2)

Das Einbauset nur mit Rücklauftemperaturbegrenzer ist ebenfalls bei Vorlauftemperaturen bis 70°C einsetzbar. Diese Variante empfiehlt sich bei Räumen mit zusätzlichem Heizkörper. Den Grundwärmebedarf deckt die Fußbodenheizung, während der Heizkörper den restlichen Wärmebedarf übernimmt und das Thermostatventil die Raumtemperatur regelt.

Bild 3: Einzelraumregelung mit Thermostatventil.

Regelung mit Thermostatventil (Bild 3)

Wie alle Thermostatventile arbeiten auch diese Armaturen ohne Hilfsenergie. Hierbei ist die raumweise Regelung der Raumtemperatur nur über die Fußbodenheizung möglich. Anforderungen aus der neuen Energieeinsparverordnung (EnEV) - gültig seit Februar 2002 - werden hierbei erfüllt. Die EnEV wird auch erfüllt, wenn eine Fußbodenheizung in Kombination mit einem Heizkörper mit Thermostatventil betrieben wird, und zur Regelung des Fußbodenheizkreises ein Einbauset nur mit Rücklauftemperaturbegrenzer eingebaut ist.

Der Einsatz der Raumtemperaturregelung ausschließlich mit Thermostatventil ist abgestimmt auf Niedertemperaturanlagen bis max. 55°C Vorlauftemperatur. Der hydraulische Abgleich erfolgt an dem voreinstellbaren Ventileinsatz. Reicht die Wärmeleistung der Fußbodenheizung aus, den gesamten Wärmebedarf des Raumes zu decken, erübrigt sich ein weiterer Heizkörper.

Ergänzende Hinweise

Bei allen drei Einzelraumregelungen können Flächen bis zu 20 m2 angeschlossen werden. Bei Heizrohren mit 12 mm Innendurchmesser beträgt die maximale Rohrlänge 100 m. Längere Kreise verursachen einen unzulässig hohen Druckverlust. Die Verlegung der Rohre erfolgt schneckenförmig, um eine gleichmäßige Wärmeverteilung zu erzielen. Die Einbausets werden immer im Rücklauf eingebaut, um optimale Regeleigenschaften zu gewährleisten.

Fremdenergie kann die Regeleigenschaften aller selbsttätig wirkender Thermostate negativ beeinflussen. Daher gilt für alle vorgestellten Varianten:

 keine Installation neben anderen Heizquellen, wie z.B. Zusatzheizkörper,

 vermeiden von direkter Sonneneinstrahlung auf den Thermostaten,

 keine Installation im Bereich von Zugluft.

Die Einbauposition ist ansonsten frei wählbar. Sie kann z.B. in Lichtschalterhöhe montiert werden, sodass eine bequeme Bedienung möglich ist. Die weiße Abdeckhaube lässt die eigentliche Armatur verschwinden. So fügt sich die Heizungstechnik harmonisch in die heute oft hochwertig gestalteten Räume ein.

Die Installation der Fußbodenheizung kann mit allen gängigen Rohrwerkstoffen erfolgen, also z.B. mit Kupfer, Kunststoff oder Mehrschichtverbundrohr. Hier sollen immer die entsprechenden Montageanleitungen der Hersteller beachtet werden.

Bei Fußbodenheizungen ist darauf zu achten, dass die Estrichtemperatur bei Zement- und Anhydrit- (Fließ-)estrichen an jeder Stelle - auch in Nähe der Rohre - unter 55°C und bei Gussasphalt unter 45°C liegt. In jedem Fall sollten die Angaben des Estrichherstellers beachtet werden.

Aufheizen

Das erste Aufheizen darf frühestens nach 21 Tagen nach Einbringung des Zementestrichs erfolgen, bei Anhydritestrichen beträgt die Frist 7 Tage. Wichtig ist, den Estrich langsam aufzuheizen. Die ersten 3 Tage beträgt die Vorlauftemperatur 25°C, weitere 4 Tage 55°C. Dabei soll die Regelung der Vorlauftemperatur ausschließlich über die Kessel- oder (falls vorhanden) Mischerkreisregelung erfolgen.


T e x t   u n d   B i l d e r :   F. W. Oventrop GmbH & Co. KG, Olsberg


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