Ausgabe 8/2002, Seite 2


Sanitär/Heizung


Leckagewannen:

Sicherheitsgurt für Speicher und Kessel

Friedhelm Reimer*

Immer häufiger verzichten Häuslebauer auf den Keller oder nutzen diesen als zusätzlichen Wohnraum. In der Folge nimmt die Installation von Dachheizzentralen zu - und leider auch die Anzahl der Wasserschäden durch Undichtigkeiten an Kessel, Speicher und Rohrnetz.

In der Tat birgt die Installationsvariante "Dachboden" Risiken. Schon eine undichte Verschraubung an Speicher oder Kessel reicht aus, um Wasserschäden zu verursachen. Denn Tropfwasser wird nicht selten erst dann erkannt, wenn es bereits die Decke durchdrungen oder die Wand durchfeuchtet hat. Schäden in der Größenordnung zwischen 3000 und 40.000 Euro sind bekannt. Dennoch gibt es bislang keine verbindliche Vorschrift für den Einbau von so genannten Leckagewannen, die ein Großteil solcher Schäden vermeiden könnten. Viele Installateure wissen gar nicht, dass es sie gibt. Und selbst Großhandelsfachberater tun sich in der Beratung schwer. Dazu eine Zahl: In den vergangenen drei Jahren wurden nach Schätzungen lediglich in etwa 25000 Bauten diese Leckagewannen installiert - bei einer laut statistischem Bundesamt neu erstellten Bausubstanz von gut 338.000 Ein- und Zweifamilienhäusern.

Speicherinstallation auf einem Dachboden (Quelle: MKR-Industrieprodukte, Rheine).

Ärger vorprogrammiert

Für den Fall, dass es zu einem Wasserschaden kommt, gibt es immer wieder unschöne Szenen: Der Installateur ist sich keiner Schuld bewusst, der Bauherr indes ärgert sich und erwartet die Regulierung des Schadens. Noch vor wenigen Jahren war dies unproblematisch. Der Schaden wurde von den Versicherungen anstandslos reguliert. Mittlerweile sind Fälle bekannt, bei denen der Versicherer die Schadensregulierung mit dem Hinweis auf mangelnde Vorsorge abgelehnt hat. Es ist daher zu empfehlen, auf den Dachboden oder in der Nähe von Wohnbereichen aufgestellte Wärmeerzeuger oder Speicher mit einer Leckagewanne zu sichern. Die Kosten für diese Maßnahme sind im Vergleich zu dem drohenden Ärger minimal.

Öl-Heizzentrale im Giebelgeschoss eines Wohn- und Geschäftshauses (Quelle: Institut für wirtschaftliche Oelheizung, Hamburg). Hinweis: Die (graue) Wanne unter dem Brenner des Ölkessels ist von der eigentlichen (schwarzen) Leckagewanne abgegrenzt. Das ist wichtig, denn unter keinen Umständen - beispielsweise bei einer Undichtigkeit des Brenners - darf Heizöl in das Kanalsystem gelangen. Zudem befindet sich in der (Öl)Auffangwanne ein spezieller Fühler, der bei Anwesenheit von Heizöl oder Wasser Alarm auslöst.

Seit vier Jahren bietet die Firma MKR-Industrieprodukte in Rheine Leckagewannen aus Kunststoff an. Mit nur vier verschiedenen Varianten können über 90 Prozent des Bedarfs abgedeckt werden. Die restlichen 10 Prozent werden vom Unternehmen nach Maß gefertigt.

Einfacher Einbau

Der Einbau der Wannen ist simpel: Bedingt durch den Durchmesser des aufzustellenden Wärmeerzeugers oder Speichers wird die erforderliche Wannengröße ermittelt. Die Wanne wird auf dem Boden ausgerichtet und der Speicher/Kessel hineingestellt. Um bei einem Wasserschaden eine Beschädigung zu vermeiden, sollte das Gerät auf Füße gestellt werden (gehören zum Lieferprogramm). Alle Wannen sind mit einem DN 50-Ablauf versehen und können somit an das häusliche Abwassersystem angeschlossen werden. Gegebenenfalls ist ein Podest notwendig, um den nötigen Höhenunterschied zum Abwasseranschluss zu erreichen.

Für den Fall, dass kein steter Wasserzufluss erfolgt, bietet MKR ein speziell entwickeltes Mittel zur Befüllung des Siphons. Es soll verhindern, dass der Siphon austrocknet und Kanalgase in den Aufstellraum dringen.

Für den Bereich Brennwerttechnik ist zudem eine Variante mit integrierter Siphon-Zone verfügbar. Somit entfällt die bauseitige Herstellung eines Siphons (aus HT-Bögen), die Wanne muss lediglich mit dem Abwassersystem verbunden werden. Besonders für die immer häufiger eingesetzten Brennwertgeräte eignet sich dieses Produkt. Denn das anfallende Kondenswasser kann über die Siphon-Zone aufgefangen und abgeleitet werden. Dadurch ist zudem gewährleistet, dass durch den sich bildenden Wasserspiegel der Geruchsverschluss in Funktion bleibt.

Für Wandgeräte wie beispielsweise Thermen werden in der Regel sehr kleine Wannen (800 x 600 mm) eingesetzt. Diese werden mittels einer bauseitigen Konsole unter das Heizgerät angebaut und ebenfalls an das Entwässerungssystem angeschlossen. Für den Fall, dass kein Kondenswasser eingeleitet wird, bietet MKR ein speziell entwickeltes Mittel zur Befüllung des Siphons. Dieses verhindert, dass der Siphon austrocknet und Kanalgase in den Aufstellraum dringen.


*) Friedhelm Reimer, MKR Industrieprodukte, Rheine, Fax: 05971/805669


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