Ausgabe 12/2001, Seite 2 f.


Aktuell


Studie: Klimabelastung durch Erdgasheizung höher als angenommen

Die Aussage, Erdgas sei vergleichsweise klimaschonend, kann nicht mehr aufrecht erhalten werden. Die umwelt- und energiepolitische Bewertung des Heizens mit Erdgas muss überdacht werden. Dies ist das Ergebnis der Studie "Ganzheitliche Energie- und Emissionsbilanzierung von Heizsystemen", die vom Forschungsinstitut Fichtner, Stuttgart, erstellt wurde.

Wie es dazu hieß, seien bei der Ermittlung der Klimabelastung die Beiträge der Treibhausgase Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4) und Distickstoffoxid (N2O) zu berücksichtigen. Eine Beschränkung auf die CO2-Emissionen führe zu falschen Ergebnissen. Erdgas bestehe zu ca.90% aus Methan (CH4) und der Treibhauseffekt von Methan sei zwanzigmal stärker als der von CO2. Zudem dürfe sich die Betrachtung der Emissionen eines Heizsystems nicht auf den Anlagenstandort beschränken. Eine korrekte Bewertung müsse die gesamten klimabelastenden Effekte einbeziehen, die durch das Heizen mit Erdgas verursacht werden. Dazu gehörten ebenso die Emissionen des Treibhausgases Methan bei Förderung, Aufbereitung, Transport und Verteilung des Erdgases bis zum Ort des Verbrauchs, wie die Emissionen, die durch die Energieaufwendungen dieser Prozessvorstufen verursacht werden. Nach Ermittlungen von Greenpeace gehen allein bei den Gasbezügen aus Russland, dem mit Abstand größten Lieferanten des in Deutschland eingesetzten Erdgases, 5% bis 8% der Produktion als Treibhausgas in die Atmosphäre verloren.

Eine ganzheitliche Bewertung führt laut Studie zum Ergebnis, dass das Heizen mit Erdgas in Deutschland das Klima je nach Betrachtungszeitraum (100 Jahre/20 Jahre) mit einem CO2-Äquivalent von 347 bis 563 kg/MWh Nutzwärme belastet, also ungefähr 2 bis 3 mal so stark wie der bisher von der Gaswirtschaft angegebene CO2-Wert von 200 bis 229 kg/MWh Nutzwärme.


Energieagentur NRW gibt Pellets-Broschüre heraus

Komfortabel, preiswert, umweltfreundlich und auch noch CO2-neutral - Holz kommt eine zunehmend wichtigere Funktion beim Ausbau einer nachhaltigen Energieversorgung zu. Die Energieagentur NRW will dieser Entwicklung Rechnung tragen und informiert in ihrer neuen Broschüre über "Holzpellets - ein Brennstoff mit Zukunft".

Die Broschüre beschreibt die Eigenschaften dieses Energieträgers, gibt Hinweise zu öffentlichen Fördermöglichkeiten von Pelletsheizungen, zur Lagerung und vieles mehr. Die kostenlose Publikation kann bei der Broschüren-Hotline der Energieagentur NRW unter Tel.: 01805/335226 angefordert werden.


Zum Titelbild:

Wie jedes Auto braucht auch eine Heizung die regelmäßige Inspektion und Wartung. Schließlich sollen beide technisch komplexen Geräte den Nutzer lange erfreuen. Worauf es bei der Wartung von wandhängenden Gasgeräten ankommt, beschreibt Herbert Hanning ab Seite 6.
Bild: Robert Bosch GmbH, Geschäftsbereich Thermotechnik (Junkers), Wernau


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