Ausgabe 10/2001 Seite 12 f.


Ausbildung


Fachbericht (Beschreibung/Skizze) Nr.: 9  Woche: 42

Thema: Gasarmaturen

Um eine einwandfreie Funktion von Gasanlagen zu gewährleisten, werden eine Vielzahl von Gasarmaturen eingesetzt. Sie müssen vom DVGW auf Betriebssicherheit geprüft werden. Entsprechen sie den Anforderungen, erhalten sie ein DVGW-Zeichen. Nur Armaturen mit dem DVGW-Zeichen dürfen in Gasleitungen eingebaut werden. Für den sachgerechten Einbau ist der vom Energieversorgungsunternehmen zugelassene Gas-Installateur verantwortlich. Die meistverbreitetste Armatur ist wohl die Absperreinrichtung in den unterschiedlichsten Ausführungen.

Absperrarmaturen sind einzubauen

Als Armaturen kommen Schieber, Ventile und Hähne zur Anwendung.

Schieber

Eine keilförmige Platte oder ein Kolben wird mit Hilfe einer Gewindespindel senkrecht zur Strömung bewegt. Schieber schließen langsam und geben beim Öffnen den vollen Querschnitt frei, wodurch die Druckverluste gering sind. Schieber werden in Hoch- und Mitteldruckleitungen eingebaut. In Gasleitungen kommen Keilschieber mit steigender Spindel zur Anwendung.

Achtung: Nenndruckangabe auf dem Gehäuse beachten, Stellung des Handrades nach oben oder seitlich.

Kükenhähne

Diese besitzen ein durchbohrtes konisches Drehteil, das man als Küken bezeichnet. Die Hähne schließen bei einer Drehung des Kükens um 90°. Gas erzeugt beim schnellen Schließen keine Druckschläge, deshalb ist ein schnelles Schließen möglich, sodass bei Gefahr mit einer Vierteldrehung sofort abgesperrt werden kann. Hähne mit konischem Küken dichten metallisch; hierzu wird das Küken mit Hilfe einer Spannmutter oder -Feder in das Gehäuse gepresst.

Kükenhähne sind nur zugelassen in Niederdruckleitungen und bis zur Nennweite DN 40. Nach den Technischen Regeln für Gasinstallation (TRGI) und den Technischen Regeln Flüssiggas (TRF) sind nur Hähne mit einem geschlossenen Boden einzusetzen.

Achtung: Vor jeder Verbrauchseinrichtung ist eine thermische auslösende Absperreinrichtung einzubauen.

Kugelhähne

Sie werden universell eingesetzt. Eine Messing- oder Edelstahlkugel mit dem Querschnitt entsprechend der Durchdringung dient als Absperrelement. Mittels 90°-Drehung wird der Kugelhahn geöffnet bzw. geschlossen. Ringe aus Gummi oder Kunststoff dichten die Kugel ab und führen sie im Gehäuse.

Ventile

Sie besitzen in der Regel einen Ventilteller oder Ventilkegel mit Dichtscheiben aus Gummi oder Kunststoff. Sie schließen, indem der Ventilteller mit Dichtung mittels einer Gewindespindel auf den Ventilsitz im Gehäuse gedrückt wird. Da zum Schließen der Spindel mehrere Umdrehungen der Ventilspindel notwendig sind, schließen diese langsam. Ventile werden vorwiegend in Flüssiggasleitungen verwendet. Das allmähliche Öffnen und Schließen ist hierbei erwünscht, um eine Verflüssigung des Gases zu verhindern.

Gas-Steckhähne und -Steckdosen

Sie bilden eine lösbare Verbindung zwischen Rohrleitungen und der Gasverbrauchseinrichtung. Gassteckdosen können als Hähne oder Ventile gebaut sein. Der Gassicherheitsschlauch besitzt auf der Gaseingangsseite eine spezielle Kupplung, auf der Ausgangsseite ist eine Gewindeverbindung angebracht, die auf die Gasverbrauchseinrichtung gedichtet wird. Die Kupplung wird ohne Werkzeug in die Gassteckdose eingeführt und durch Drehen gesichert, wodurch auch der Gasdurchgang freigegeben wird.

Besonders zu beachten: Bei der Montage der Armaturen darf keine Rohrzange verwendet werden. Eine Verformung der Armaturen führt zur Undichtheit.


B i l d e r   1 - 4: Dingerkus, Attendorn


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