Ausgabe 10/2001, Seite 10 f.


Sicherheit


Handtrennschleifer richtig handhaben

Wohl jeder Anwender, der mit Metall zu tun hat, benutzt ihn regelmäßig - den Trennschleifer. Ob schruppen, schleifen oder trennen, die kleinen Kraftpakete sind universell einsetzbar und nahezu unverzichtbare Helfer auf der Baustelle.

Auch im SHK-Handwerk hat das umgangssprachlich häufig als Schleifhexe bezeichnete Gerät einen festen Platz im Maschinenpark eingenommen. Kann man damit doch ebenso Kunststoff-, Stahl-, Guss- oder Kupferrohre trennen, Schlitze in eine Wand fräsen, Rohrleitungsenden für die spätere Verschweißung anfasen und vieles mehr.

Beim Umgang mit Handtrennschleifern sind die Unterarme häufig starken Belastungen durch Vibrationen ausgesetzt. Moderne Maschinen verfügen über vibrationsdämpfende Handgriffe und sorgen dadurch für mehr Bedienkomfort (Quelle: Robert Bosch GmbH, Leinfelden Echterdingen).

Allgemeine Sicherheits- und Arbeitshinweise

Beim Umgang mit Trennschleifern - ganz gleich welcher Leistungsgröße - sind zwingend einige Sicherheitshinweise zu beachten, will man sich und andere nicht unnötiger Gefahr aussetzen. Denn ein durch unsachgemäße Handhabung verkantendes Trennblatt kann zerspringen und schlimme Verletzungen verursachen, die bei der Metallbearbeitung entstehenden Schleiffunken gefährden besonders die Augen und können unter ungünstigen Umständen nicht zuletzt zum Entzünden der eigenen Kleidung oder umherstehender Gegenstände führen. Beim Arbeiten ohne Gehörschutz droht außerdem ein bleibender Gehörschaden.

Grundsätzlich dürfen nur geprüfte, unbeschädigte Maschinen mit dazugehörigem Zubehör in Verbindung mit geeigneten Trennscheiben eingesetzt werden. Dabei ist die Auswahl der Scheibe nicht nur vom Werkstoff abhängig, sondern auch von der auszuführenden Arbeit. So lapidar es klingt: Mit Trennscheiben darf nur getrennt, mit Schruppscheiben nur geschruppt und mit Schleifscheiben eben nur geschliffen werden. Das hat seinen Grund, denn die seitliche Druckbelastung beispielsweise einer dünnen Trennscheibe könnte schnell zum Bersten der Scheibe führen, mit schlimmen Folgen für den Anwender.

So bitte nicht! Wer ohne Schutzbrille, Gehörschutz, Maschinen-Schutzhaube und Arbeitshandschuhe zu Werke geht, bringt nicht nur sich, sondern auch andere in Gefahr (Quelle: IKZ-HAUSTECHNIK).

Bei allen Arbeiten darf die auf der Scheibe angegebene zulässige Umdrehungsgeschwindigkeit nicht überschritten werden. Außerdem muss darauf geachtet werden, dass man das Gerät nur eingeschaltet gegen das Werkstück führt und darüber hinaus stets im Gegenlauf arbeitet, damit die Maschine nicht unkontrolliert aus dem Schnitt gedrückt wird. Das Werkstück selbst ist, sofern es durch sein Eigengewicht nicht sicher liegt, fest einzuspannen - niemals die Maschine einspannen! Handschleifmaschinen sind immer mit beiden Händen und aufgesetzter Schutzhaube sowie angeschraubten Handgriff zu verwenden - das gilt auch für die so genannten Einhand-Winkelschleifer. Werden die Maschinen im Freien verwendet, so sind sie über FI-Schutzschalter mit max. 30 mA Auslösestrom anzuschließen.

Wichtig: Schleifwerkzeuge müssen regelmäßig (am besten vor jedem Gebrauch) überprüft werden. Dazu ist ein Probelauf ohne Belastung von etwa 30 Sekunden ausreichend. Unrund laufende oder gar vibrierende Maschinen dürfen nicht verwendet werden - sie sollten durch eine Fachwerkstatt oder den Kundendienst des Herstellers überprüft und ggf. instand gesetzt werden.

Sicherheitshinweise für Schleifscheiben (Quelle: Berufsgenossenschaften der Bauwirtschaft).

Schutzausrüstung tragen!

Das Tragen persönlicher Schutzausrüstung beim Umgang mit Trennschleifern ist absolut notwendig. Neben der geeigneten Arbeitskleidung gehören dazu die Schutzbrille (bitte mit Seitenschutz), Schutzhandschuhe und festes Schuhwerk (für sicheren Stand) sowie ein Gehörschutz. Beim Bearbeiten von Stein sollte darüber hinaus eine Atemschutzmaske getragen werden.

Allgemeine Arbeitshinweise

Schruppschleifen: Mit Anstellwinkeln von 30 bis 40° erreicht man beim Schruppen das beste Ergebnis. Geräte mit mäßigem Druck hin und her bewegen. Dadurch wird das Werkstück nicht zu heiß und es gibt keine Rillen.

Trennschleifen: Beim Trennschleifen nicht drücken oder verkanten. Mit mäßigem, dem zu bearbeitendem Material angepassten Vorschub arbeiten. Beim Trennen von Profilen und Vierkantrohren am besten am kleinsten Querschnitt ansetzen.


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