Ausgabe 10/2001, Seite 8 f.


Aktuell


Der Euro kommt

Fragen und Antworten zur Euro-Bargeldeinführung

Zum 1. Januar 2002 wird der Euro als neue Währung alleiniges gesetzliches Zahlungsmittel in der Bundesrepublik Deutschland sowie in den Ländern der Währungsunion. Wichtige, im Zusammenhang mit der Euro-Umstellung stehende Fragen sollen nachfolgend beantwortet werden.

Von Seiten der Banken und Sparkassen wurde viel Aufklärungsarbeit geleistet, um das Vertrauen der Bundesbürger in die neue Währung zu gewinnen. Trotz aller Bemühungen stehen derzeit noch viele dem Euro eher skeptisch gegenüber. Einer im Mai dieses Jahres durchgeführten Fernsehumfrage nach, sollen drei viertel aller Deutschen Angst vor der Einführung des neuen Zahlungsmittels haben. Dabei bleibt zumindest theoretisch alles beim Alten, schließlich handelt es sich bei der Einführung des Euros nicht um eine Währungsreform, sondern lediglich um eine Währungsumstellung: Sämtliche Geldvermögen wie auch Schulden werden wertgleich umgestellt, somit bleibt der gesamte reale Geldwert unberührt. Auch auf die Gültigkeit bestehender Verträge, wie beispielsweise Miet-, Arbeits- oder Versicherungsverträge, Lebensversicherungen, Bausparverträge oder dergleichen hat die Einführung des Euros keinen Einfluss. Es gilt der Grundsatz der Vertragskontinuität, das heißt, bis Ende 2001 können alle Verträge in D-Mark weitergeführt werden, zum 1. Januar 2002 werden alle Verträge auf Euro umgestellt. Alle übrigen Vertragsbestandteile bleiben unverändert.

Und dennoch, der immer noch schwache Kurs der neuen Währung gegenüber dem Dollar sowie Mutmaßungen, der Einzelhandel könne die Umstellung für versteckte Preiserhöhungen missbrauchen, verunsichern viele Bundesbürger.

Doch es gibt auch die andere Seite des Euros: So wird die Währung auch in Belgien, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, den Niederlanden, Österreich, Portugal sowie Spanien alleiniges Zahlungsmittel. Darüber hinaus kann man in den Kleinstaaten wie San Marino, Vatikanstaat, Andorra und Monaco ebenfalls mit dem Euro bezahlen. Lästiges Geldumtauschen, Wechselgebühren und Restgeld am Ende des Urlaubs wird es für Reisende nicht mehr geben. Nicht zuletzt bringt die neue Währung auch für Unternehmen aufgrund klarer Kalkulationsgrundlagen für Investitionen und Handel deutliche Vorteile.

Fragen und Antworten zum Euro

Nachfolgend beantwortet die Deutsche Bundesbank häufig gestellte Fragen zur Euro-Bargeldeinführung.

Was tun mit gespartem DM-Bargeld in Flaschen oder Dosen?

Das zahlen Sie am besten schon jetzt bei einer Bank, Sparkasse oder Landeszentralbank ein. So vergessen Sie es nicht, bekommen Zinsen und haben Anfang nächsten Jahres keinen Stress beim Umtausch.

Was tun mit Restbeständen ausländischer Währungen?

Wenn Sie in diesem Jahr noch in eines der Euro-Länder fahren, dann sollten Sie möglichst weder Münzen noch Geldscheine mit nach Hause bringen. Wenn Sie noch Banknoten aus diesen Ländern besitzen, stehen Ihnen Banken und Sparkassen zum Umtausch zur Verfügung. Außerdem können Sie bis zum 31. März 2002 Banknoten der Euro-Länder kostenlos bei allen Landeszentralbanken umtauschen.

Wann gibt es das erste Euro-Geld?

Ab dem 17. Dezember dieses Jahres kann man bei den Sparkassen oder Banken für 20 DM eine Münzmischung ("Starter-Kit") kaufen, die 20 Euro- und Cent-Münzen im Wert von insgesamt 10,23 Euro enthält. Ab dem 1. Januar 2002 gibt es dann Euro-Banknoten an Geldautomaten. Spätestens am nächsten Tag sind die Scheine bei allen Banken und Sparkassen erhältlich.

Woran erkenne ich die Echtheit des Euro-Geldes?

Zum Schutz gegen Fälschungen ist das Euro-Bargeld mit modernsten Sicherheitsmerkmalen ausgestattet (siehe Kästen). Banken, Sparkassen und Landeszentralbanken halten darüber hinaus umfassendes Informationsmaterial über das genaue Aussehen und die Sicherheitsmerkmale der Euro-Banknoten und -Münzen für Sie bereit. So können Sie sich das neue Geld exakt einprägen. Wichtig: Tauschen Sie Geld nur bei Banken, Sparkassen und Landeszentralbanken um.

Welche Euro-Noten und -Münzen wird es geben?

Es wird sieben Euro-Geldscheine geben: 5, 10, 20, 50, 100, 200 und 500 Euro. Diese Noten sehen in allen Mitgliedsstaaten der Währungsunion gleich aus. Die Stückelung der Münzen beträgt: 1, 2, 5, 10, 20 und 50 Cent sowie 1 und 2 Euro. Die Vorderseite der Münzen ist europaweit einheitlich, die Rückseite wird von den Mitgliedsstaaten gestaltet. Grundsätzlich wird aber jede Euro-Münze in jedem Land der Währungsunion akzeptiert.

Wie soll ich mich während der Währungsumstellung verhalten?

Heben Sie in den letzten Tagen vor dem Jahreswechsel nur noch so viel DM-Geld ab, wie Sie bis zur Euro-Einführung benötigen. In dieser Zeit können Sie auch durch einen verstärkten Gebrauch Ihrer ec-, Geld- oder Kreditkarte Ihren Bargeldbedarf verringern. Übrigens: In den ersten zehn Tagen des Jahres 2002 wird es in Banken und Sparkassen "hoch" hergehen. Um nicht warten zu müssen, erledigen Sie aufschiebbare Bankgeschäfte wie z.B. Ihre Sparbuch-Nachträge außerhalb dieses Zeitraums.

Wie lange kann ich noch in DM bezahlen?

Bis zum 28. Februar 2002 können Sie in Geschäften und an allen noch nicht auf Euro umgestellten Automaten mit Mark und Pfennig bezahlen. Das Wechselgeld erhalten Sie in der Regel bereits ab dem 1. Januar 2002 in Euro.

Wie lange kann ich mein DM-Bargeld noch in Euro umtauschen?

Grundsätzlich können Sie Ihr DM-Bargeld bis zum 28. Februar 2002 bei einer Bank oder Sparkasse einzahlen bzw. in Euro umtauschen. Alle Landeszentralbanken tauschen auch danach DM-Bargeld zeitlich und betraglich unbegrenzt kostenfrei in Euro um.

Wann muss ich mein Konto auf Euro umstellen, und wie ist das mit Überweisungen und Schecks?

Die Konten werden spätestens am 1. Januar 2002 gebührenfrei und betragsgenau zum Umrechnungskurs von 1 Euro = 1,95583 DM umgestellt. Das geschieht ganz automatisch. Alle Überweisungen werden ab dem 1. Januar 2002 in Euro ausgeführt. Stellen Sie Ihre Zahlungs- bzw. Überweisungsaufträge und Schecks dann nur noch in Euro aus. Hinweis: Auf den Zahlungsverkehrsbelegen ist für den Euro die Abkürzung "EUR" zu verwenden.

Die Euro-Umrechnungskurse

1 Euro =

1,95583

Deutsche Mark

1 Euro =

40,3399

Belgische und Luxemburgische Franken

1 Euro =

166,386

Spanische Peseten

1 Euro =

6,55957

Französische Franken

1 Euro =

0,787564

Irische Pfund

1 Euro =

1936,27

Italienische Lire

1 Euro =

2,20371

Niederländische Gulden

1 Euro =

13,7603

Österreichische Schilling

1 Euro =

200,482

Portugiesische Escudos

1 Euro =

5,94573

Finnmark

1 Euro =

340,750

Griechische Drachmen


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