Ausgabe 10/2001, Seite 3


Sanitär


Vollbad oder Dusche:

Was kosten Energie und Wasser?

Bei einem Vollkostenvergleich für unterschiedliche Warmwasserbereitungssysteme sind neben den Anschaffungskosten vor allem die Energiekosten zu berücksichtigen. Welches System dabei am besten abschneidet, hat die Arbeitsgemeinschaft für sparsamen Energieverbrauch e.V. (ASUE) ermittelt.

In Deutschland verbraucht jeder Haushalt durchschnittlich 128 Liter Trinkwasser pro Person und Tag. Die Ansprüche an Komfort und Hygiene sind in den letzten Jahren stetig gestiegen. Allerdings kann jeder Wasser sparen - ohne Einbußen. So spart man zum Beispiel 70 Liter Wasser, wenn man statt eines Bades nur eine Dusche nimmt.

Beim Warmwasser geht man heute von einem täglichen Bedarf von 40 Litern pro Person bei einer Temperatur von 50°C aus. Neben dem Wasserverbrauch gewinnt zunehmend auch der Energieeinsatz für die Warmwasserbereitung an Bedeutung. Der Anteil der dafür nötigen Energie am Gesamtwärmebedarf eines Haushaltes beträgt derzeit etwa 20 bis 30 Prozent. Dieser Anteil wird sich aber langfristig verdoppeln, unter anderem durch die Anforderungen der neuen Energieeinsparverordnung, mit der im nächsten Jahr zu rechnen ist. Bei Neubauten ist dieses Verhältnis schon heute umgekehrt: Hier werden bereits bis zu 60 Prozent des Gesamtwärmebedarfs für die Warmwasserbereitung aufgewendet. Es wird daher wichtiger, bei der Auswahl des Warmwasserbereitungssystems auf Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz zu achten.

Energiekosten wichtiger als Anschaffungskosten

Wer über die Kosten für Warmwasser nachdenkt, sollte neben den Anschaffungskosten für die Warmwasserbereitungs-Systeme vor allem die Energiekosten berücksichtigen. Denn sie fallen nicht einmalig an, sondern belasten als verbrauchsgebundene Kosten Jahr für Jahr die Haushaltskasse. Die ASUE Arbeitsgemeinschaft für sparsamen und umweltfreundlichen Energieverbrauch hat kürzlich einen Vergleich der verbrauchsgebundenen Kosten für Dusche und Vollbad vorgestellt. Für diesen Vergleich wurden zwei gängige Warmwasserbereitungssysteme ausgewählt: ein Gas-Kombiwasserheizer (Durchlaufverfahren) und ein mit Strom betriebener Durchlauferhitzer. In diesen Beispielen wurden ausschließlich die Energie- und Wasserkosten berücksichtigt.

Kostenvergleich: Vorteile für Erdgas

Für einen Kubikmeter Trinkwasser sind bundesweit durchschnittlich 2,95 DM (einschl. MWSt., ohne Grundpreis) zu zahlen. Daraus ergeben sich für eine Dusche (50 Liter) Wasserkosten in Höhe von 15 und für ein Vollbad (120 Liter) von 35 Pfennigen. Als Energiebedarf wurden für das erdgasbetriebene System 2,42 kWh (Dusche) und 5,80 kWh (Vollbad), beim elektrisch betriebenen System 1,69 kWh (Dusche) und 4,05 kWh (Vollbad) angenommen. Daraus resultieren beim Vollbad Gesamtkosten in Höhe von 1,50 DM bei elektrischer Warmwasserbereitung gegenüber 75 Pfennigen bei der Warmwasserbereitung mit Erdgas. Beim Duschen betragen die Kosten 63 Pfennige (Strom) beziehungsweise 32 Pfennige (Gas) - das entspricht einer Ersparnis von 113 DM pro Jahr für eine Person, die täglich einmal duscht. (Die Energiekosten wurden auf Basis der Preise vom Januar 2001 berechnet.) Für Erdgas sprechen außerdem die Umweltvorteile: Die Verbrennung ist schadstoffarm und Erdgas muss nicht, anders als Strom, in Sekundärenergie umgewandelt werden.


© Alle Rechte beim Strobel-Verlag


Zurück