Ausgabe 9/2001, Seite 4 f.


Werkzeuge


Alles im Griff ....

... hat der Sanitär- und Heizungsfachmann mit der richtig ausgewählten Zange

Ralph Langholz*

Kennen Sie das Universal-Werkzeug des Sanitär- und Heizungshandwerks, seit der erste Fachmann in grauen Vorzeiten die Bühne der Weltgeschichte betrat? Selbstverständlich! Die "WAPU"! Jährlich in millionenfacher Zahl verkauft, in jeder Montur und jedem Werkzeugkoffer zu finden. Heiß geliebt und oft verflucht. Es gibt aber noch viele andere Zangen. Wählt man die für den Einsatzzweck passende Zange aus, geht man Ärger und schlechten Arbeitsergebnissen erfolgreich aus dem Weg. Und darum geht es hier.

Zurück zur WAPU: Universal heißt in diesem Fall nicht, wie oft angenommen, dass die Wasserpumpenzange auch universell einsetzbar ist. Mit ihr wird nur irrtümlicherweise universell gearbeitet! Ob Rohrverschraubungen anziehen, Wasserhähne fixieren, heiße Teile beim Löten und anschließenden abschrecken im Wasserbad halten oder Wandhaken ausziehen - die WAPU ist für alles da. Leider aber nicht für alles geeignet. Das ist auch der Grund für vielfachen Ärger. In der Glut der Brennerflamme ausgeglüht, reißt nur zu oft das Zangenmaul beim Nägel- oder Schraubenziehen ab.

Bild 1: Auszug aus dem weitreichenden Zangenprogramm für den Sanitär- und Heizungsfachmann.

Die Auswahl ist groß

Im Allgemeinen unterscheidet man die Zangen nach dem Einsatzgebiet. Bild 1 gibt dazu nähere Hinweise.

Wasserpumpenzangen wurden ursprünglich zur Herstellung von Anschlüssen und Verbindungen für die Trinkwasser-Hausinstallation entwickelt. Klein dimensionierte Rohre und Verschraubungen waren hier überwiegend zu verarbeiten. Die Bezeichnung Eckrohrzange spricht schon für den Verwendungszweck als solchen. Gemeinhin werden diese Zangen auch als Schwedenzange bezeichnet. Einhandzangen - auch als Engländer bekannt - sind für das einhändige Arbeiten ausgelegt. Armaturenzangen sollen die kratzfreie und schonende Montage von empfindlichen Armaturen durch spezielle, weiche Greifbackenüberzüge erleichtern.

Bild 2: Die Wasserpumpenzange.

Wasserpumpenzangen - fast universell einsetzbar

Untrennbar miteinander verbunden, sorgt eine verzahnte Nut dafür, dass die beiden Teile der Wasserpumpenzange genau in jenem Moment zugreifen, in welchem die größte Kraft zum Fixieren eines Rohres z.B. benötigt wird (Bild 2). Die Öffnungsweite des Maules und somit der Moment des Zugriffs müssen jedoch vorher eingestellt werden. Neu und mit einer kleinen Revolution verbunden sind Wasserpumpenzangen mit automatischer Fixierung (Bild 3). Das lästige Voreinstellen der Öffnungsweite entfällt und das Rohr bzw. die Verschraubung werden immer optimal gegriffen. Wasserpumpenzangen bis zu einer Größe 12", damit ist die Zangenlänge bezeichnet (300 mm) und einer Griffweite von 1½" werden im Fachhandel standardmäßig angeboten.

Bild 3: ROGRIP automatisch fixierende Wasserpumpenzange.

Eckrohrzangen - nicht nur für die Eckfälle

Der entscheidende Aspekt der Eckrohrzangen mit 45° Abwinkelung: Das S-förmige Maul sichert einen extrem festen Griff (Bild 4). Ein Rohr z.B. wird an drei Punkten statt an zwei gegriffen (Bild 5). Die Verzahnung ist entgegen der Lösungsrichtung des Rohres ausgerichtet, sodass sich die Zähne fest in die Oberfläche "beißen". In der Summe bedeutet dies einen zuverlässigen und sicheren Halt bei allen, auch kraftaufwendigen Montagearbeiten. In schwer zugänglichen Bereichen macht sich die 45° Abwinklung durch eine hervorragende Ecken- und Schachtgängigkeit positiv bemerkbar. Auch hier ist über eine Rändelmutter die Öffnungsweite des Zangenmauls vor dem Arbeiten einzustellen.

Bild 4: Eckrohrzange SUPER "S" 45°.

Alternativ sind Eckrohrzangen mit einer Abwinklung 45° und geraden Backen erhältlich. Diese sowie Eckrohrzangen mit einer Abwinklung 90° und ebenfalls zwei geraden Backen werden überwiegend für Verschraubungen in unterschiedlichsten Arbeitssituationen, Schächten und Raumecken entwickelt.

Bild 5: Maul einer Eckrohrzange SUPER "S" 45°.

Einhandzangen

Mit einer beweglichen Backe ausgestattet, lassen sich Verschraubungen optimal greifen (Bild 6). Eine Hand bleibt dabei frei, um Rohre festzuhalten oder sich bei der Arbeit abzustützen. Übrigens haben diese Zangen noch einen erheblichen Vorteil: Die Greifbacken sind bei Verschleiß auswechselbar. Der Kauf einer komplett neuen Zange ist nicht erforderlich.

Bild 6: Die Einhandzange.

Armaturen- und Gurtzangen - alles fest im Griff mit mehr Gefühl

Zunehmend kommen im Bereich der Sanitär- und Heizungs-Hausinstallationen oberflächenbeschichtete und somit sehr empfindliche Rohre, Verschraubungen sowie Armaturen zum Einsatz. Bei Preisen von 100,- bis 2000,- DM und mehr für Armaturen ist Ärger vorprogrammiert, wenn der Handwerker während der Montage die Oberfläche zerstört und dabei unansehnliche Kratzer oder Flecken hinterlässt.

Bild 7: SANIGRIP Armaturenzange.

Für solche Fälle kommen Armaturen- bzw. Gurtzangen zum Einsatz. Standardzangen mit Kunststoff-Schonbacken (z.B. Eckrohrzangen 90°), speziell geformte Armaturenzangen mit Kunststoffbacken (Bild 7) oder Gurtzangen (Bild 8) greifen schonend die Armatur. Fest fixiert, ist derart eine sichere, zerstörungsfreie Montage problemlos möglich. Der Gurt einer Gurtzange wird um das Rohr oder die Armatur gelegt und das Ende in die Gurtaufnahme der Zange eingesetzt. Unter Ausnutzung der Hebelgesetze erfolgt eine Klemmung und das Spannen auf dem Rohr. Gurte und Kunststoffbacken können bei Verschleißerscheinungen meist problemlos ausgetauscht werden.

Bild 8: Gurtrohr- und Armaturenzange.

Haben Sie noch weitere Fragen zu diesem Thema? Herr Langholz steht Ihnen für Ihre Fragen unter der Tel.-Nr. 06195/800-215 gerne zur Verfügung.


*) Ralph Langholz, Produktmanager in der ROTHENBERGER Werkzeuge AG


B i l d e r :   Rothenberger Werkzeuge AG, Kelkheim


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