Ausgabe 7/2001, Seite 3 ff.


Sanitär


Maßnahmen zum Schallschutz beim Einbau von Bade- und Brausewannen

Mangelhafter Schallschutz im Wohnungsbau führt zur Beeinträchtigung der Wohn- und Lebensqualität. Als Verursacher gelten unter anderem sanitäre Anlagen: Wasser, das durch Rohre, Waschtische, WC-Spülkästen oder in Bade- und Duschwannen fließt, erzeugt störende Geräusche. Diese werden dann über Schallbrücken durch Wände, Fußböden und Decken in angrenzende Räume weitergeleitet und sogar noch in relativ weiter Entfernung akustisch wahrgenommen. Um das zu verhindern, gehört die Vermeidung von Schallbrücken zu den zentralen Aufgaben, die das Fachhandwerk bei der Sanitärinstallation zu erfüllen hat.

Der Schallschutz wird in DIN 4109 geregelt; sie ist kürzlich verschärft worden: Lag die "Schallgrenze" für Installationsgeräusche früher bei 35 Dezibel, erlaubt die DIN jetzt nur noch 30 dB (A). Gültigkeit besitzt der Grenzwert für so genannte schutzbedürftige Räume, zu denen Wohn- und Schlafzimmer, aber auch Unterrichts- und Arbeitsräume gehören. Geräusche, wie z.B. das Schließen von WC-Deckel und Duschabtrennungen, klammert die DIN 4109 aus.

Bild 1: Die Quick-Sets: "Alles drin", was der Installateur zum schalldämmenden Einbau von Bade- oder Brausewannen braucht.

Zur Reduzierung von Geräuschen aus Wasserversorgungs- und Entsorgungsanlagen bietet sich eine Vielzahl unterschiedlicher Maßnahmen an. Während der Architekt schon bei der Rohbauplanung durch einen bauakustisch vertretbaren Grundriss wichtige Voraussetzungen für den Schallschutz erfüllen muss, liegt die schalltechnisch günstige Ausführung des Baukörpers im Verantwortungsbereich des Installateurs. Vorwandinstallation anstelle herkömmlicher Schlitzinstallation heißt dabei das oberste Gebot. Zusätzliche Maßnahmen sind:

 das Zwischenschalten einer federnden Dämmschicht bei der Befestigung von Rohrleitungen und Sanitärgegenständen,

 der Einsatz schallgedämmter Armaturen der Geräuschklasse 1,

 der Einbau von WCs mit "Flüsterspülung" und geringem Wasserdurchfluss,

 die Reduzierung des Ruhedruckes bei Wasserversorgungsanlagen in Wohngebäuden mit bis zu drei Geschossen auf maximal 4 bar.

Bild 2: Problemlos in der Anwendung: Die höhenverstellbaren Bade- und Brausewannenfüße ermöglichen eine schnelle, exakte und millimetergenaue Justierung.

Als besonders schallneuralgische Bereiche gelten Bade- und Duschwannen. Aufprallendes Wasser erzeugt hier in hohem Maße Körperschall. Der Installateur sollte deshalb nicht nur grundlegende Dinge bei der Wannenaufstellung beachten, sondern Schallschutz bis ins kleinste Detail praktizieren, d.h. auch bei der Körperschalltrennung der Wanne und Wannenschürze von der Wand und zum Boden Präzisionsarbeit leisten.

Bild 3: Den schmalen Profilstreifen vollflächig auf die Senkrechte aller mit der Wand in Berührung kommenden Wannenränder kleben. Vor dem Aufkleben sollte der Wannenrand mit Reinigungsbenzin von Fett- und Schmutzrückständen befreit werden.

Einsatz höhenverstellbarer Schraubfüße

Die früher übliche Wannenuntermauerung mit Mörtel und Steinen geht mit den heute geforderten Schallschutz-Standards kaum noch konform, weil sie wie ein "Verstärker" für Körperschall wirkt. Schallschutztechnische Minimalanforderung beim Einbau von Bade- und Brausewannen ist daher der Einsatz höhenverstellbarer Füße - eine bahnbrechende Erfindung, mit der die MEPA - Pauli und Menden GmbH die Wanneneinbautechnik bereits im Jahre 1969 "revolutionierte". Die Schraubfüße sind in verschiedenen Varianten für alle gängigen Bade- und Brausewannenarten aus Acryl und Stahl erhältlich und mehrheitlich mit einem Anti-Dreh- und Schallschutzsystem ausgestattet. Sie ermöglichen eine schnelle, exakte und millimetergenaue Justierung der Wannen (siehe Bildfolge).

Bild 4: Nach Verfliesung und Verfugung die überstehende Profilhälfte vom schmalen Streifen trennen und aus der Fuge herausziehen.

Komplettsysteme für den Schallschutz

Für die systematische Schalldämmung werden die Wannenfüße auch in sogenannten "Quick-Sets" angeboten. Diese beinhalten alle Zubehörprodukte, die der Installateur benötigt, um eine optimale Körperschalltrennung der Wanne zur Wand und vom Boden zu gewährleisten. Die "Quick-Sets" sind speziell im Hinblick auf die unterschiedlichen Anforderungen von Bade- und Brausewannen aus Stahl und Acryl zusammengestellt worden und in sechs verschiedenen Varianten lieferbar.

Bild 5: So entsteht eine exakte Fuge ohne Schallbrücken, die sich optimal mit Silikon ausspritzen lässt. Wanne und Wand sind dauerelastisch dicht und schallgeschützt verbunden.

Wannenprofil "Duo" dämmt die Wanne zur Wand

In jedem Set enthalten ist ein sowohl für den schalldämmenden Einbau von Stahl- wie auch Acrylwannen unverzichtbares Wannenprofil. Das selbstklebende "Wannenprofil Duo" besteht aus FCKW-freiem PE-Schaumstoff. Es trennt die Wannenränder gut isoliert vom Baukörper und garantiert zwischen Wannenrand und Verfliesung eine exakte Fuge. Diese läßt sich optimal mit Silikon ausspritzen, sodass zwischen Wanne und Wand ein dauerelastisch dichter und schallgeschützter Verbund hergestellt wird. Bei der Anwendung muss beachtet werden, dass der überstehende Streifen des Wannenprofils erst nach der Verfliesung und Verfugung entfernt werden darf, weil sonst Fugenmörtel eindringen kann und somit Schallbrücken entstehen. Alle schalldämmenden Maßnahmen wären damit vergebliche Mühe.

Da auch die Wannenrandbefestigung als überaus sensibler Bereich beim Schallschutz gilt, hat der Anbieter seine "Quick-Sets" zudem mit hochstabilen Wannenankern bzw. -leisten bestückt, die dank spezieller Schallschutzkappen ebenfalls zur Geräuschreduzierung beitragen.

Bild 6: Die Wannenleiste bietet eine schallgedämmte Auflage des Wannenrandes. Der Klemmbügel verhindert ein Abrutschen des Wannenrandes.

Schallgedämmte Verankerung von Stahlwannen

Wannenanker werden vorwiegend für Stahlwannen eingesetzt. Sie stützen den Wannenrand ab und pressen ihn gegen das Wannenprofil schallgedämmt an die Wand. Die Kunststoffkappen entkoppeln den Anker von der Wanne hinsichtlich Schallschutz. Anker und Anpresswinkel sind dabei stufenlos einstellbar.

Bild 7: Schallschützende Verankerung: Der Wannenrand wird gegen das Wannenprofil an die Wand gepresst.

Schallgedämmte Wannenleisten bei Acrylwannen

Wannenleisten sind prädestiniert für den Einsatz bei Acrylwannen. Sie wirken hohen Zugbelastungen an den Wannenrändern entgegen und können hierdurch die erforderlichen großflächigen Randunterstützungen sicherstellen. Klaffende, gerissene Silikonnähte am Wannenrand werden dadurch vermieden. Die Wannenleisten sind auf der gesamten Länge bereits schallgedämmt ausgestattet. Für den Anpressdruck zur Wand sorgt der integrierte, über die gesamte Länge verstellbare Klemmbügel.

In einigen Sets ebenfalls enthalten ist auch ein Schalldämmband zur akustischen Trennung der Abmauerung von Wannenrand und Wänden. Für die Anwendung bei Stahlwannen wird das "Quick-Set"-Komplettangebot durch einen Satz Anti-Dröhnmatten abgerundet, die auf dem Wannenunterboden sowie im Wassereinlauf- und Aufprallbereich angebracht werden.

Verbriefte Sicherheit

Dass die "Quick-Sets" einen hohen Beitrag zum Schallschutz leisten, wurde vom Fraunhofer Institut für Bauphysik mit "Brief und Siegel" bestätigt. Bei einer mit dem "Quick-Set" Typ B2 eingebauten Stahlduschwanne lagen die Schalldruckpegel zwischen 12 und 26 dB (A) bzw. 12 und 23 dB (A); und zwar je nach Einstellung des Strahls der beiden unterschiedlichen Brauseköpfe, die bei der Messung eingesetzt wurden. Daraus folgt, dass selbst die verschärften Anforderungen der DIN 4109 deutlich unterschritten werden.

Mit den "Quick-Sets" geht der Installateur beim Schallschutz nicht nur auf Nummer sicher, weil er sämtliche Komponenten griffbereit im Paket erhält und nicht auf riskante Hilfsmittel zurückgreifen muss.


T e x t   u n d   B i l d e r :   MEPA - Pauli und Menden GmbH, 53619 Rheinbreitbach, www.mepa.de


© Alle Rechte beim Strobel-Verlag


Zurück