Ausgabe 6/2001, Seite 10 f.


Werkzeuge


Elektrowerkzeuge: Unverzichtbare Helfer im SHK-Handwerk

Dieter Freisler*

Moderne Elektrowerkzeuge sind heute aus dem Handwerk nicht mehr wegzudenken. Denn sie erleichtern die Arbeit ungemein. Ob bei Renovierungs- und Abbrucharbeiten oder beim Neubau: Die richtige Wahl des optimalen Maschinenparks ist wichtig.

Bohrmaschine oder Bohrhammer?

Eine der häufigsten Aufgaben für den Installateur und Heizungsbauer ist das Bohren in Decken und Wänden. Hier findet zwar die klassische Schlagbohrmaschine immer noch ihr Einsatzgebiet, vor allem in Beton aber sind pneumatische Bohrhämmer den Schlagbohrmaschinen deutlich überlegen. Denn der Installateur muss beim Bohrhammer nur noch wenig Kraft einsetzen: Trotz leichtem Druck hämmert die Maschine den Bohrer viel schneller in den Beton als eine Schlagbohrmaschine.

Bild 1: Ein Bohrhammer mit SDS-plus-Aufnahme eignet sich zum Bohren mit Durchmessern von rund 20 mm und für Meißelarbeiten.

Die kleinen 2- bis 3-Kilo-Bohrhämmer mit SDS-plus-Aufnahme sind vor allem auf die Bohrdurchmesser für die üblichen Dübelgrößen optimiert. Ein 4-Kilo-Hammer mit der SDS-top-Aufnahme eignet sich vor allem für Bohrdurchmesser von 16 bis 25 mm Durchmesser, aber auch für mittlere Meißelarbeiten und zum Bohren mit Hohlbohrkronen in Beton (Bild 1). Bei SDS-top handelt es sich um eine spezielle Werkzeugaufnahme für die robusten SDS-top-Bohrer und -Meißel mit 14 mm Schaft. Die enorme Schlagstärke sorgt für einen schnellen Arbeitsfortschritt beim Bohren und für einen höheren Abtrag beim Meißeln. Das Gewicht und die Handlichkeit machen den Bohrhammer zum idealen Werkzeug für die tägliche Arbeit des SHK-Handwerkers.

Maschinen für schwere Arbeiten

Für Abbrucharbeiten, Wanddurchbrüche und zum Verlegen von Rohren braucht der SHK-Betrieb jedoch noch mindestens einen größeren Bohrhammer (zum Bohren und Meißeln) oder einen Schlaghammer (für reine Meißelarbeiten.)

Bild 2: Diamant-Bohrmaschinen schleifen einen schmalen und passgenauen Ring aus der Wand. Je nach Technik "nass" oder "trocken".

Erschütterungs- und staubfreies Bohren geht mit den bisher genannten Techniken in Beton nicht. Hier können nur Diamantwerkzeuge zum Einsatz kommen. Diamant-Bohrkronen schleifen nur einen schmalen, aber passgenauen Ring heraus. Sie eignen sich zum Setzen von Verteilerdosen des Elektrikers ebenso wie für Rohrleitungen (Bild 2).

In Mauerwerk kann mit der Diamanttechnik "trocken" gebohrt werden. Bei handgeführtem Einsatz empfehlen sich Bohrdurchmesser von 32 bis 102 Millimeter. In Beton ist Nassbohren angesagt, da sonst selbst die härtesten Diamanten schnell verschleißen würden. Das Wasser dient zur Kühlung des Diamantwerkzeugs und zum Abtransport des Bohrmehls. Zum Nassbohren braucht der Handwerker außer der Diamant-Bohrmaschine und den passenden Bohrkronen nur einen handlichen Wasserdruckbehälter und einen zum Nasssaugen geeigneten Allessauger.

Akkumaschinen für kabelloses Arbeiten

Das andere Ende der Leistungspalette der Bohrmaschinen bilden die Akku-Bohrschrauber. Sie werden sinnvollerweise mehr zum Schrauben als zum Bohren eingesetzt. Die Bandbreite professioneller Maschinen reicht heute je nach Leistungsanforderungen von 7,2 bis 24 Volt. Je höher die Spannung des Akkupacks ist, desto mehr Leistung oder Ausdauer hat die Maschine (bei gleicher Kapazität der Akkuzellen), aber desto schwerer ist sie allerdings auch. Die 24-Volt-Generation zeichnet sich durch ein hohes Drehmoment zum Eindrehen dicker Schrauben aus. Als Schlagbohrschrauber eignen sich Akkumaschinen außerdem zum gelegentlichen Bohren in Mauerwerk. Und für Beton gibt es sehr starke Akku-Bohrhammer.

Bild 3: Mit einer Akku-Säbelsäge lassen sich schnell und einfach ohne Netzanschluss Rohre durchtrennen.

Die moderne Akkutechnik lässt sich auch in anderen Maschinen einsetzen. Vor allem für Renovierungsarbeiten ist hier die Akku-Säbelsäge zu nennen, mit der alte Rohre schnell abgeschnitten oder Metallbehälter zerlegt werden können (Bild 3).

Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung

In der Werkstatt wird der Handwerker jedoch bei der Blechbearbeitung zu den leistungsstärkeren Scheren und Nagern mit Netzanschluss greifen. Nager bieten eine hohe Beweglichkeit und verformen das Blech nicht. Sie arbeiten Material aus dem Werkstück heraus und sind relativ langsam. Blechscheren schneiden schneller und es entsteht kein Materialverschnitt. Allerdings verformen sie das Blech und sind bei Kurvenschnitten nur für große Radien geeignet. Schlitzscheren bieten die Beweglichkeit von Nagern und verformen nicht das Blech (Bild 4). Für dünnes Blech und Profile eignet sich die Stichsäge. Sie ist eine universelle Maschine für viele Abläng- und Anpassarbeiten. Vor allem zum Sägen von Metallen sollte man eine Maschine mit Elektronik und hoher Leistungsaufnahme wählen.

Bild 4: Wie Nager arbeiten Schlitzscheren Material heraus, die Arbeitsgeschwindigkeit ist jedoch wesentlich größer.

Bei der Metallbearbeitung zählen Winkelschleifer mit zu den am häufigsten benutzten Werkzeugen. Die großen Winkelschleifer mit 180 oder 230 Millimeter Schleifscheibendurchmesser und Motorleistungen um 2000 bis 2500 Watt dienen zum Trennen dicker Eisen und zum Schruppen von Schweißnähten. Sie sind dort angebracht, wo es auf pure Leistung ankommt.

Bild 5: Der Winkelschleifer mit 115 oder 125 mm Scheibendurchmesser lässt sich vielseitig einsetzen, ob zum Trennen oder Schruppen von Schweißnähten.

Handlicher sind dagegen die Winkelschleifer mit 115er oder 125er Scheibendurchmesser (Bild 5). Durch die kleinere Scheibe ist jedoch die Trenntiefe geringer.

Bild 6: Mit einer Mauernutfräse werden professionell Schlitze für die Sanitär- und Heizungsinstallation hergestellt.

Mauernutfräsen statt Stemmarbeiten

Beim Verlegen von Rohren aller Art müssen leider immer noch viel zu oft Schlitze in Wänden angefertigt werden. Mauernutfräsen sind die idealen Maschinen dafür. Sie schlitzen Mauerwerk und selbst Beton mit zwei Diamantscheiben in der erforderlichen Nutbreite auf. Das in der Mitte stehen gebliebene Material lässt sich dann mit einem geeigneten Werkzeug (Meißel) leicht herausbrechen. Mit 20 mm Schlitztiefe kommt ein Sanitär- und Heizungsinstallateur nicht aus. Eine Maschine mit bis zu 65 mm Schlitztiefe und bis zu 40 mm Breite ist dagegen besser (Bild 6). Wer noch tiefere Schlitze braucht, greift zu einer Schlitzfräse mit bis zu 100 mm Schnitttiefe.

Für Leseranfragen:
Robert Bosch GmbH
Geschäftsbereich Elektrowerkzeuge
Tel.: 0711/758-2051, Fax: 0711/758-4249


*) Dieter Freisler, Vertriebsleitung Deutschland der Robert Bosch GmbH, Geschäftsbereich Elektrowerkzeuge, Leinfelden-Echterdingen


B i l d e r :   Robert Bosch GmbH, Geschäftsbereich Elektrowerkzeuge, Leinfelden-Echterdingen


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