Ausgabe 6/2001, Seite 7


Sicherheit


Aus Beinahe-Unfällen lernen

Manchmal hat man einfach Glück. So wie der Maurer auf unserem Bild. Der Hammer, der vom Gerüst fällt, verfehlt ihn knapp und er kommt mit dem Schrecken davon. Er hat jetzt zwei Möglichkeiten:

1. Er dankt dem lieben Gott und seinen Schutzengeln und macht sich wieder an die Arbeit. Folge: Er (oder ein anderer Mitarbeiter) kann jederzeit wieder in eine ähnlich gefährliche Situation kommen. Und dass er dann genauso viel Glück hat, ist eher unwahrscheinlich. Besser ist Möglichkeit 2, die die Berufsgenossenschaften der Bauwirtschaft dringend empfehlen:

2. Er überlegt, warum diese gefährliche Situation überhaupt eintreten konnte. Dabei stellt er zweierlei fest: Zum einen konnte der Hammer nur von seinem Kollegen vom Gerüst gestoßen werden, weil das Bordbrett fehlte. Zum anderen wäre die Situation wesentlich ungefährlicher für ihn gewesen, wenn er seinen Helm aufgesetzt hätte. Die Konsequenzen liegen auf der Hand, die Mängel sind schnell behoben.

Beinahe-Unfälle sind also nicht nur Glücksache, sondem auch eine Chance, wirkliche Unfälle zu vermeiden. Nehmen Sie Beinahe-Unfälle als einen Wink des Schicksals und nutzen Sie sie, um Mängel im "Sicherheitsnetz" zu erkennen und abzustellen. Geben Sie sich nicht mit dem "Hoppla! Da hab’ ich noch mal Glück gehabt" zufrieden, damit aus einem möglichen Unfall kein tatsächlicher wird.


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