Ausgabe 5/2001, Seite 3 f.


Sanitär


So werden superflache Duschwannen professionell eingebaut

Was bei einer passgenauen Montage zu beachten ist

Superflache Duschwannen werden vom Verbraucher in den letzten Jahren verstärkt gewünscht. Zum einen entsprechen sie - gemäß dem Motto "weniger ist mehr" - dem aktuellen Design-Trend; zum anderen ist auch ein bodengleicher Einbau möglich, der sich auch in Wohnungen älterer oder behinderter Menschen anbietet (Stichwort "barrierefreies Duschen"). Worauf ist bei der Montage zu achten? Der Beitrag gibt Auskunft.

Auch bei den superflachen Duschwannen, die eine Tiefe von weniger als 65 Millimeter haben, ist zunächst die passende Grundform zu wählen. Je nach Grundriss des Badezimmers kommt für die Ecklösung die klassische Viereckform, die Viertelkreisvariante oder die platzsparende Fünfeckausführung in Betracht (siehe ikz praxis Ausgabe 12/2000). Weitere Varianten, z.B. in Ovalform, sind auch für freistehend an der Wand platzierte Duschen erhältlich.

Bild 1: Schnittzeichnung über den Einbau einer superflachen Duschwanne auf dem Boden mittels Verstellfüßen.
A Wanne
B Bodenbrett
C Gestell mit höhenverstellbaren Füßen, Doppelklebeband
D Kontermutter
E Spanplattenschrauben, etwa 4,5 x 24 mm
F Wandkonsolen, Sechskantschrauben z.B. 6 x 60 mm, Dübel z.B. 8 x 50 mm

Für die Montage von superflachen Duschwannen gibt es zwei verschiedene Lösungen: Zumeist werden sie auf verstellbare Wannenfüße gestellt, die maßgeschneidert produziert werden. Alternativ kann die Wanne aber auch - insbesondere bei einem bodengleichen Einbau - auf Hartschaum oder eine Dämmstoffschicht gebettet werden. Der erste Schritt ist bei beiden Varianten gleich: Vor Beginn der Montage sollte die Duschwanne und das Zubehör zunächst auf Vollständigkeit und eventuelle Beschädigungen geprüft werden.

Superflache Duschwannen auf verstellbaren Füßen (Bild 1)

Der Wannenablauf wird zum Standort der Dusche verlegt. Dabei ist auch darauf zu achten, dass das Gestell samt Wanne und Ablaufgarnitur ausreichend Platz hat. Dann wird das Gestell mit der Duschwanne verbunden. Verschiedene Anbieter verwenden hier unterschiedliche Methoden. Bei den Wannen von Koralle zum Beispiel wird das Gestell mit einem Doppelklebeband auf ein einlaminiertes Bodenbrett geklebt und mit zusätzlichen Schrauben im Bodenbrettbereich befestigt. Die erforderliche Einbauhöhe der Wanne wird durch Drehen der Füße erreicht.

Eine superflache Viertelkreis-Duschwanne mit ausgefallener geometrischer Form der Standfläche.

Nun wird die Wanne auf den vorgesehenen Platz gestellt. Um Beschädigungen an der Ablaufgarnitur oder dem gefliesten Boden zu vermeiden, sollte die Wanne nicht geschoben, sondern gehoben werden. Da die meisten Duschwannen aus Acryl oder ähnlichen Kunststoffen gefertigt sind, ist dies ohne großen Kraftaufwand möglich. Per Wasserwaage wird die Wanne ausgerichtet. Wird die Wanne - wie hier im Beispiel - mit Konsolen gestützt (7), muss die Oberkante an der Wand angezeichnet werden. Die Konsolen werden daraufhin um die Wannenrandhöhe nach unten versetzt an der Wand befestigt. Anschließend wird die Ablaufgarnitur montiert, dabei sollte die vom Hersteller mitgelieferte Dichtung verwendet werden.

Um die notwendige Stabilität zu gewährleisten, ist darauf zu achten, dass der Wannenrand auf den Konsolen aufliegt. Die Füße werden fixiert, indem die Kontermuttern mit den Stellhülsen der Füße gekontert werden. Zum Schluss wird der Ablauf angeschlossen.

Eine superflache Sechseck-Duschwanne mit ellipsenförmigem Standbereich.

Optimale Dichtigkeit

Dies ist der Zeitpunkt, um zu prüfen, ob die Wanne und der Ablauf tatsächlich dicht sind. Dazu führt man im Bodenbereich und auf den Wannenrändern eine Wasserprobe sowie eine Dichtigkeitsprobe durch.

Alle Übergangsfugen von der Wanne zur Wand sind fachgerecht mit Silikon zu füllen. Das Silikon muss nach Vorschrift des Herstellers verarbeitet werden. Dabei ist das eventuell vorgeschriebene Reinigungsmittel und der entsprechende Primer (Haftvermittler) zu verwenden. Während der Aushärtezeit des Silikons ist die Wanne in geeigneter, d.h. gleichmäßiger Weise zu belasten.

Aus Gründen der Schallisolation sind zwischen Wannenrand und angrenzender Wand Schalldämm-Maßnahmen vorzunehmen (z.B. Schaumstoffstreifen oder handelsübliche Wannenrandprofile). Die Wanne kann in herkömmlicher Weise eingemauert werden - zum Beispiel mit Porenbeton, der gesägt und somit leicht in Form gebracht werden kann. Im Ablaufbereich ist eine Revisionsmöglichkeit vorzusehen.

Verschiedene Hersteller bieten superflache Duschwannen auch mit angeformter, mit abnehmbarer Schürze oder mit Einflieshilfe an. Bei der Montage dieser Duschwannen sind die Füße vor dem Aufstellen der Wanne auf die Höhe der Schürze oder Einflieshilfe einzustellen und auszurichten.

Bild 2: Schnittzeichnung über den Einbau einer superflachen Duschwanne auf dem Boden mittels Verstellfüßen.
1 Rohdecke
2 Dämmstoffschicht
3 Schwimmender Estrich
4 Fliesen
5 Flachbrausewanne
6 Ablaufgarnitur
7 Aussparung in Rohdecke, 250 x 250 mm, 100 mm tief
8 Silikonfuge
9 Wasserdichte Abdeckung

Bodengleicher Einbau von superflachen Duschwannen

Eine Alternative zur Montage auf Wannenfüßen ist ein Wannenträger aus Hartschaum oder anderen Dämmstoffen. Ein Vorteil dieser Technik ist die Isolation und Schalldämmung. Mit dieser Methode ist auch ein bodengleicher Einbau möglich, der barrierefreies Duschen erlaubt (Bild 2).

Für den bodenbündigen Einbau sind nur superflache Duschwannen geeignet. Die Duschwanne kann auch als genereller Bodenablauf genutzt werden. Die Wanne wird so in den Estrich eingebettet, dass der Boden- und Randbereich vollflächig aufliegt: Der Hohlraum zwischen Dämmstoffschicht und Duschwanne ist mit so genanntem "schwimmendem Estrich" gefüllt. Die Ränder der Duschwanne stoßen mit einer Silikonfuge an die umgebenden Fliesen an. Aus Bild 2 geht auch hervor, dass für die Ablaufgarnitur eine Aussparung in der Rohdecke erforderlich ist. Bei der Montage sind die bautechnischen Vorschriften für Feuchträume zu beachten.

Eine bodengleich montierte Duschwanne strahlt nicht nur eine ästhetische Eleganz aus, sie vermeidet vor allem Stolperkanten beim Betreten und Verlassen der Dusche. Ihr Einbau ist also vor allem sinnvoll in Bädern, die von älteren oder behinderten Menschen oder auch Kindern benutzt werden.


B i l d e r :   Koralle Sanitärprodukte GmbH, Vlotho


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