IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 07/2005, Seite 24 f.

SANITÄRTECHNIK

Maximale Auswahl für minimale Ausmaße

Kreative Lösungen bringen kleine Bäder groß raus

Je geringer das Platzangebot, desto größer die Herausforderung. Bei der Badplanung gilt diese Formel allemal. Schließlich bietet gerade der Sanitärbereich mächtig viel Raum für Lösungen auf kleinster Grundfläche.

Nur jeder vierte Deutsche verfügt über ein Bad mit den recht komfortablen Ausmaßen von mehr als 10 m². Alle anderen bleiben darunter, teilweise recht deutlich. Ein knappes Drittel der Badbesitzer muss sich bekanntlich auf weniger als 6 m² beengen. Da heißt es Nischen nutzen und die eigene Fantasie ankurbeln. Und nicht zuletzt die zahlreichen Angebote der Industrie für sich entdecken. Denn an den durchschnittlich viel zu geringen Badzimmergrößen wird sich auch in Zukunft nur wenig ändern und deshalb gibt es keinen Zweifel daran, dass das "Mini-Bad" auch in Zukunft einen konstanten Anreiz für den Einfallsreichtum der Branche bildet.

Attraktives Multitalent. Der Apothekerschrank räumt auch im Bad gründlich auf. Große und kleine Utensilien sind hier gut und sicher versteckt. Die Spiegelfläche sorgt für komplette Ansichten, die Funktion als Raumteiler für neue Nischenbereiche - und das alles auch bei geringer Raumgröße.
Bild: Sanipa

Preiswürdig

Dankbar zeigt sich die große Gemeinde der Kleinbad-Besitzer vor allem für Ideen und Anregungen jenseits der 08/15-Schiene. Ein großzügiges Stauraum-Angebot steht dabei ganz oben auf der Wunschliste und auch pfiffige Detaillösungen werden nicht nur vom Endverbraucher mit viel Beifall bedacht. Aktuelles Beispiel: Die Serie "TonicGuest" von Hersteller Ideal Standard. Sie wurde gerade erst mit dem "IF design award" für ausgezeichnete Gestaltung und hohe Funktionalität ausgezeichnet.

Manchmal ist weniger einfach mehr. Das gilt gerade in kleinen Räumen. "Leichte" Lösungen mit Glasträgerplatte und Einbaubecken sorgen für zusätzlichen Raumgewinn.
Bild: Alape

Auch zur ISH in Frankfurt (15. bis 19. März 2005) haben bereits eine ganze Reihe an Unternehmen neue Ideen zum aktuellen Thema angekündigt. Von der kleinsten Detaillösung bis zur komplett ausgestatteten Dampfdusche für durchschnittlich dimensionierte Badezimmer reicht dabei das Angebot. Letzteres wird ein Highlight im Messeneuheiten-Programm von Hansgrohe darstellen. Unter dem Namen "WellSpring" stellt der Hersteller in der Main-Metropole einen Dampfbereich in Duschkabinen-Größe vor - als einfach zu realisierende Alternative für alle, die am liebsten in den eigenen vier Wänden entspannen.

Interessant: Die wachsende Zahl mobiler Elemente im Bad. Bank, Hocker, Herrendiener und Matten sorgen hier nicht nur für allerhand praktische Nutzungsmöglichkeiten, sondern wärmen den Raum auch optisch auf.
Bild: Emco

Einzeln beweglicher

Auffällig ist die immer größer werdende Zahl an beweglichen Einzel-Elementen, die sich in Bad und WC als praktische Helfer anbieten. Bänke, Hocker, Container und Co. machen mobil. Sie bieten oft ähnlich viel Nutzen wie ein schweres Möbelstück und wirken doch ungleich frischer und wendiger.

Dampfduschen auf kleinstem Raum - "Wellspring" macht’s möglich. Die Messeneuheit der ISH 2005 in Frankfurt ist kaum größer als eine normale Duschkabine und bietet trotzdem Platz für komfortables Duschen und entspannendes Dampfbaden. Zusätzlichen Platz spart der Einbau der Kabine hinter der Wand. Dadurch können die Außenwände zur Installation von Waschtisch, WC oder Möbeln genutzt werden. Nur die Eingangstür ist von außen sichtbar.
Bild: Hansgrohe/Pharo

Transparenz bildet grundsätzlich ein wichtiges Stichwort, wenn es um die kleinen Lösungen mit großer Wirkung geht. Sensibel eingesetzt "outen" sie sich oft erst auf den zweiten Blick. Schließlich besteht die hohe Kunst der Kleinbad-Einrichtung nicht nur darin, möglichst vieles auf engstem Raum unterzubringen. Wichtig ist vielmehr, dieses Ziel so "unbeschwert" wie möglich zu erreichen. Flache Spiegelschränke, "leichte" Glasregale und zurückhaltend schlichte Unterbauschränke helfen dabei ganz ungemein.

Dieser Seifenspender aus der Serie "TonicGuest" spart nicht nur Platz, sondern sorgt gleichzeitig für ein deutliches Plus an Hygiene.
Bild: Ideal Standard

Detail-Lösungen mit Charme

Der Trend zu reduzierten, minimalistischen Elementen kommt dem Kleinbad sehr gelegen. Schlichte Formen, helle Farben und natürliche Materialien sind die perfekten Ergänzungen für stilvolle, freundliche Einrichtungen. Wie so oft liegt auch hier der besondere Charme im Kleinen. Originell sind viele der mehr oder weniger versteckten Aufbewahrungsangebote. Da werden Seifenspender praktisch und pflegeleicht in den Waschtisch integriert, Zahnputzbecher und Handtuchhalter finden an einer Reling Platz und auch der Papierrollen-Reservehalter steht nicht mehr einfach so im Weg herum, sondern drückt sich seitlich an den Unterbauschrank.

Auch so genannte "Kühlschranktüren" räumen mit Stauraum-Problemen auf. Die gewölbte Form der Tür-Innenseiten bietet viel Platz für kleine und große Utensilien.
Bild: Vitra Bad

In jedem Fall lohnt es sich, genau hinzusehen. Durch viele gute Argumente unterscheiden sich hochwertige Produkte vom breiten Billigangebot und deshalb kommt speziell in kleinen Räumen die wahre Größe durchdachter Produkte zur Geltung.

Ist das Platzangebot gering, kann sich der Einfallsreichtum so richtig breit machen. Bei der Spiegelarmatur verbinden sich Accessoires und Wasserspender zu einer gemeinsamen Lösung. Wenig Spritzwasser entsteht durch das senkrechte Auftreffen des Wasserstrahls.
Bild: Ideal Standard


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