Schleswig-Holstein

Herbst-Obermeister- und Delegiertentagung 2004

Am 25. November letzten Jahres lud der Fachverband Sanitär - Heizung - Klima Schleswig-Holstein zur Herbst-Obermeister- und Delegiertentagung in die Tagungsräume der Kieler Geschäftsstelle ein. Der Aufforderung folgten über 50 Obermeister und Delegierte aus 18 Innungen mit der Zielsetzung, sich einen Tag lang über aktuelle Themen und branchenspezifische Fragestellungen auszutauschen.

Landesinnungsmeister Rolf Richter bezog in seinem umfassenden Vortrag Stellung zu aktuellen verbandspolitischen und technischen Themen. Gleich zu Anfang konnte er mit einer erfreulichen Mitteilung aufwarten: Die Heizungsindustrie hatte aktuell signalisiert, bei der Fachmesse SHK-Hamburg (23.-26. November 2005) auszustellen. Entscheidend für diesen Richtungswechsel war eine in Auftrag gegebene Untersuchung, die die Bedeutung der Regionalmessen in der SHK-Branche eindruckvoll belegen konnte.

Landesinnungsmeister Rolf Richter bei seinem Eröffnungsvortrag zur aktuellen verbandspolitischen und technischen Situation.

Die von dem Deutschen Großhandelsverband Haustechnik e.V. (DGH) vorgesehene Öffnung der Fachausstellungen des Großhandels, die nach dessen Vorstellungen künftig zum Point of Sale werden sollen, wurde ausführlich diskutiert. Dieses Vorhaben des DGH fand bei den Obermeistern- und Delegierten keine Zustimmung.

Im weiteren Verlauf der Veranstaltung wurden die Obermeister und Delegierten über die Auflösung der Berufsbildungsstätte Garding zum 31. Januar 2006 informiert. Gründe hierfür seien die dezentrale Beschulung der Anlagenmechaniker aufgrund der neuen Ausbildungsverordnung und der daraus resultierenden fehlenden Grundauslastung. Dies wurde einhellig bedauert.

Obermeister Albert Albertsen, Innung Flensburg, stellt die Ergebnisse einer Umfrage zur Klempnerausbildung vor.

Diskussionsgegenstand des Vormittags war darüber hinaus eine im Zuge der Änderung der Handwerksordnung notwendig gewordene Satzungsänderung. Die Novelle der Handwerksordnung sieht u.a. vor, dass G6-Gesellen Anspruch auf Aufnahme in eine Innung haben. Konsens im Teilnehmerkreis bestand darüber, dass dieser Rechtsanspruch flankiert werden solle mit Maßnahmen, die G6-Gesellen aktiv in die Innungsarbeit einzubinden. Die Wählbarkeit in bestimmte Ämter müsse allerdings an ergänzende Bedingungen geknüpft werden. Damit könne man einem hohen Qualitätsanspruch auch in Zukunft gerecht werden.

Wenig Anlass zur Freude boten die Ausführungen zur Tarifsituation. Bedauerlicherweise seien die Verhandlungen mit der IG Metall zur Zeit festgefahren, konstatierte der Vorsitzende der Tarifkommission, Jürgen Gebhardt. Bezüglich der Eckpunkte - Arbeitszeit, Sonderzahlung, Urlaubsdauer und Urlaubsgeld - konnte nicht im Entferntesten eine Annäherung erreicht werden. Er wies noch einmal nachdrücklich darauf hin, "dass Betriebe, die einzelvertragliche Regelungen in Betracht ziehen, sich unbedingt durch eine Beratung der Geschäftsstelle absichern sollten."

Über den Stand der Tarifgespräche informiert Jürgen Gebhardt, Obermeister der Innung Kiel.

Der Fachgruppenleiter der Klempner, Albert Albertsen, berichtete über eine Umfrage zur Klempnerausbildung. Demnach wünschten 92% der Befragten eine zentrale Beschulung ihrer Gesellen und 90% präferierten eine Durchführung der Überbetrieblichen Unterweisung in Lernortkooperationen. Der Fachverband will daher kurzfristig Kontakt mit dem zuständigen Ministerium und möglichen Kooperationspartnern aufnehmen.

Auf breites Teilnehmerinteresse stieß der Programmentwurf des Landesverbandstages auf Sylt vom 27.-29. Mai 2005, der im Zusammenhang mit dem bundesweiten Kachelofenbauertag durchgeführt wird. Dieser verspricht eine Veranstaltung mit interessanten Fachthemen und kompetenten Referenten.

Der Nachmittag klang schließlich mit den Berichten aus den Innungen aus und ging in einen regen Informationsaustausch über, der bis in die frühen Abendstunden reichte.

Internetinformationen:
www.installateur-sh.de

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