IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 23/2004, Seite 40 f.


REPORT


Heizungsmodernisierung leicht gemacht

Neue Danfoss-Ventileinsätze sparen Zeit und Energie

Nach Schätzungen des Thermostatventilspezialisten Danfoss befinden sich in Deutschland 40 Millionen Heizungsventile im Einsatz, die älter als 20 Jahre sind. Wird davon ausgegangen, dass jedes alte, nicht voreinstellbare Ventil inklusive veraltetem Fühlerelement zu einem Energie-Mehrverbrauch von bis zu 30 Prozent führen kann, lässt sich leicht ein Verlust von einer Milliarde Liter Heizöl bzw. einer Milliarde Kubikmeter Gas pro Jahr errechnen. Auf Basis der heutigen hohen Energiepreise entstehen so in Deutschland jährlich unnötige Kosten von über 500 Millionen Euro.

Angesichts dieser Zahlen kommt dem korrekten hydraulischen Abgleich voreinstellbarer Thermostatventile besondere Bedeutung zu. Einerseits um Geräuschentwicklung zu verhindern, andererseits um eine gleichmäßige Wärmeverteilung im Leitungsnetz zu gewährleisten. Darüber hinaus darf die Regelung im Zusammenhang mit neuer Heiztechnik nicht vernachlässigt werden.

Die neuen Ventileinsätze lassen sich bei RAV- und RAVL-Ventilen schnell und ohne Schmutz zu verursachen nachrüsten. Dazu wird der alte Einsatz heraus und der neue hineingedreht. So ist der korrekte hydraulische Abgleich auch bei Altanlagen möglich.

Insbesondere beim Einsatz von Brennwertanlagen ist die sorgfältige Voreinstellung Voraussetzung für einen optimalen Betrieb. Grundsätzlich gilt: Heizungssysteme mit niedrigen Temperaturen arbeiten wirtschaftlicher. Eine geringe Rücklauftemperatur von weniger als 45°C, die zur Nutzung feuchter Abgaswärme nötig ist, stellt sich nur in abgeglichenen Anlagen zuverlässig ein. Allerdings muss auch berücksichtigt werden, dass ein niedriges Temperaturniveau im System den hydraulischen Abgleich noch sensibler gestaltet.

Modernisierung mit austauschbaren Ventileinsätzen

Um die vielfach schon seit über 30 Jahren im Einsatz befindlichen Danfoss-Ventile "RAV" und "RAVL" schnell und wirtschaftlich zu modernisieren, bieten sich spezielle Ventileinsätze an. Mit ihnen entfällt die aufwendigere Demontage des bestehenden Thermostatventils. Stattdessen wird der alte gegen einen neuen Einsatz ausgetauscht. Gerade für Alt-Anlagen, bei denen sich der Wechsel der Ventilgehäuse hinsichtlich der Rohranbindung häufig umständlich gestaltet, bedeutet diese Lösung eine deutliche Arbeitserleichterung. Die integrierte Voreinstellung der Ventileinsätze erlaubt den nach Energieeinsparverordnung (EnEV) und DIN 4701/10 für Neuanlagen bereits vorgeschriebenen hydraulischen Abgleich und entspricht darüber hinaus den Anforderungen nach VOB/DIN 18380.

Die Voreinstellung am Ventil sorgt dafür, dass die Wassermenge pro Heizkörper richtig dimensioniert ist. Geräuschentwicklung und ungleichmäßige Wärmeverteilung gehören damit der Vergangenheit an.

Der Austausch Alt gegen Neu funktioniert wie folgt: Nachdem der passende Ventileinsatz nach Ventiltyp, Nennweite und kV-Wert ausgewählt ist, wird die Anlage entleert, der alte Fühler abgezogen und die Ventilstopfbuchse herausgedreht. Mit einem Innensechskant-Schlüssel lässt sich der alte Einsatz entfernen. Vor der Montage des neuen mithilfe eines Ringschlüssels, sollte das Gehäuseinnere von Rückständen gesäubert werden. Nach dem Einschrauben des Einsatzes wird die Heizungsanlage durchgespült und mit Wasser gefüllt, der erforderliche Durchfluss eingestellt sowie der Fühler plus Dekoring montiert. Werden bei größeren, verzweigten Systemen nur wenige einzelne Ventileinsätze gewechselt, können diese durch den Einsatz einer Schleuse unter Anlagendruck und ohne das gesamte Anlagenwasser abzulassen ausgetauscht werden.

Um eine korrekte, individuelle Voreinstellung vorzunehmen, müssen der Wärmebedarf der einzelnen Räume sowie der Differenzdruck über dem Ventil beziehungsweise im Strang bekannt sein. Nur so ist die richtige Dimensionierung der Wassermenge pro Heizkörper sichergestellt. Dazu kann entweder das Auslegungsdiagramm aus dem Ventileinsatz-Datenblatt oder die DanBasic-Software von Danfoss genutzt werden. Zunächst wird der Regelbereich des Thermostatelements mit 2 K oder 1 K nach EnEV festgelegt. Danach können die Vor- und Rücklauftemperatur des Systems, die Heizkörperleistung sowie der Druckabfall über dem Heizkörperventil eingegeben werden. Das Programm errechnet daraus die Wassermenge durch das Ventil, den kV-Wert sowie die Voreinstellung des neuen Ventileinsatzes. Alle wichtigen Auslegungsdaten können in einem Warenkorb gespeichert und in Form einer Stück- oder Einstellliste ausgedruckt werden.

Mit dem Danfoss-Programm "DanBasic" können für jeden Heizkörper individuelle Einstell- und Berechnungswerte ermittelt werden. Dazu zählen beispielsweise Wassermenge, kV-Wert und Voreinstellung. Das Programm ist im Downloadbereich auf der Danfoss-Hompage hinterlegt und kann von dort heruntergeladen werden.

Fazit

Wirtschaftlichkeit und Komfort einer Heizungsanlage hängen wesentlich von der optimalen Funktion der Systemtechnik im Detail - etwa der Ventile - ab. Nur wenn der hydraulische Abgleich und damit die Wärmeübergabe jedes Heizkörpers stimmt, arbeitet die Gesamtanlage effizient. Dass sich eine Modernisierung für den Nutzer lohnt, beweisen auch Berechnungen der Amortisationszeit: Bei vielen alten, um die 30 Prozent überdimensionierten Heizungsanlagen kann sich die Investition in diese neue Technik in rund fünf Jahren amortisiert haben.

Internetinformationen:
www.danfoss-waermeautomatik.de


B i l d e r :  Danfoss GmbH, Offenbach


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