IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 23/2004, Seite 34 ff.


WERKZEUGE


Hart im Nehmen, stark im Geben

Moderne Bohr- und Meißelhämmer

Sie sind ständiger Begleiter im betrieblichen Alltag, müssen bei nicht gerade schonender Behandlung häufig Schwerstarbeit leisten und ihren Dienst möglichst zuverlässig und störungsfrei verrichten. Die Rede ist von Bohr- und Meißelhämmern, deren Einsatz- und Anwendungsspektrum ebenso breit gefächert ist wie die Palette der im Markt zur Verfügung stehenden Maschinen. Die Anforderungen an einen Hammer, der gewerblich genutzt wird, sind daher entsprechend komplex und hoch.

Zu den typischen Einsatzgebieten von Bohr- und Meißelhämmern zählen das Bohren vieler mehr oder minder großer Löcher in Beton, die Erstellung von Mauerdurchbrüchen, das Abtragen von Beton oder Mauerwerk, Putz und Fliesen - alles Arbeiten, die typischerweise gerade in der Sanitär-, Heizungs-, Klima- und Lüftungstechnik durchgeführt werden müssen. Diese Vielfalt der Tätigkeiten bestimmt daher auch direkt das Anforderungsprofil an eine professionelle Maschine.

Alles neu: Bei Bad-Sanierungsarbeiten ist ein leichter Kombihammer das richtige Werkzeug zum Entfernen der alten Fliesen.

Da ist zunächst der Wunsch nach möglichst hoher Leistung. Denn sie ist entscheidend, um jegliche Arbeiten zügig und schnell verrichten zu können. Aber trotz Spitzenleistung: hohe Zuverlässigkeit und lange Lebensdauer sind ein absolutes Muss, denn sie tragen ebenfalls zur Wirtschaftlichkeit der Maschine bei. Doch damit nicht genug: Ein guter Bohr- und/oder Meißelhammer muss darüber hinaus auch vielseitig nutzbar sein, dem Anwender ein höchstmögliches Maß an Schutz und Sicherheit bieten sowie natürlich allerhöchste Ansprüche in Sachen Ergonomie, Handhabung und Komfort erfüllen.

Was sich im Lastenheft so selbstverständlich liest, stellt Entwickler und Ingenieure regelmäßig vor immer wieder neue, anspruchsvolle Aufgaben. Dennoch: fortschrittliche Technik, moderne Materialien, intelligente Elektronik und eine gehörige Portion an spezifischem Know-how erlauben den Konstrukteuren heute die Entwicklung von Hämmern, die diesem komplexen Anforderungsprofil in allen Klassen auf eine Art und Weise gerecht werden, die noch vor wenigen Jahren undenkbar schien.

Große Vielfalt

Die Produktgruppe der Bohrhämmer lässt sich marktüblich nach einer ganzen Reihe von Kriterien untergliedern. Da ist zunächst die Unterscheidung zwischen reinem Bohr- und Meißelhammer. Bei einem Bohrhammer wird die Schlagenergie kombiniert mit der gleichzeitigen Drehbewegung, um Löcher bohren zu können und das Gesteinsmehl über die Wendeln des Bohrers aus dem Bohrloch zu fördern. Beim reinen Meißelhammer dagegen muss die Drehfunktion entfallen, die Schlagkraft fließt rein axial in den Meißel. Wichtig für diese Hämmer ist, den Meißel in möglichst vielen Positionen arretieren zu können, um bei keiner Anwendung hinsichtlich Maschinen- und Körperhaltung eingeschränkt zu sein.

Schneller Wechsel: Der oft notwendige Austausch zwischen SDS-Aufnahmen gegen normale Schnellspann-Bohrfutter gelingt
mit werkzeuglosen Systemen schnell und unproblematisch.

Weit verbreitet sind heute die so genannten Kombihämmer, die beide Funktionen vereinen und bei denen für Meißelarbeiten per Drehstop die Rotation ausgeschaltet wird. Meist lässt sich auch die Schlagwerksfunktion per Knopfdruck stoppen, sodass diese Maschinen mit entsprechenden Adaptern zusätzlich für reine Bohrarbeiten, z.B. auch mit Diamant-Bohrkronen, geeignet sind. Reine Spezialisten dagegen sind die großen Abbruchhämmer - immer dann gefragt, wenn es ums Grobe bei Ab- oder Durchbrucharbeiten geht.

Ein weiteres Kriterium für die Unterscheidung von Hämmern ist die Art der Werkzeugaufnahme. Die drei wichtigsten Systeme dabei sind SDS-plus, SDS-max und 19-mm-Sechskant, seltener anzutreffen sind kleine und große Keilwellen. Welche Aufnahme auch immer - ein praxisgerechter Hammer sollte in jedem Fall über ein werkzeuglos zu bedienendes Schnellwechsel-System verfügen, das auch mit Arbeitshandschuhen jederzeit problemlos zu bedienen ist.

Speziell die kleineren SDS-plus-Kombihämmer werden aufgrund ihres geringen Gewichts und kompakter Abmessungen häufig auch zum Bohren in Holz oder Metall eingesetzt. Voraussetzung hierfür ist neben dem abschaltbaren Hammerwerk die Möglichkeit, konventionelle Holz- und Metallbohrer auch einspannen zu können. In der Vergangenheit war die Lösung meist ein SDS-plus-Adapter, auf den ein Zahnkranz- oder Schnellspann-Bohrfutter - oft mit 13 mm Spannweite - aufgeschraubt wurde. Moderne Topmodelle hingegen erlauben werkzeuglos und mit einem Handgriff den kompletten Austausch der SDS-plus-Aufnahme gegen ein (serienmäßiges oder als Zubehör lieferbares) Schnellspann-Bohrfutter.

Praktische Sache: Mit normalem Bohrfutter und abgeschaltetem Hammerwerk lassen sich auch Metallbohrungen vor Ort schnell durchführen.

Eine klassische Einteilung ist auch die Zuordnung zu Gewichtsklassen. Dies beginnt mit den leichten 2- bis 3-kg-Maschinen, überwiegend in so genannter Topf-Bauform. Es folgen die deutlich stärkeren Geräte der 4- bis 6-kg-Klasse, nahezu alle mit hängendem Motor. Ab ca. 10 kg Gewicht handelt es sich um reine Abbruchhämmer mit meist brachialer Schlagleistung.

Aber auch derjenige, der mit einem Bohr- oder Meißelhammer ohne Strom aus der Steckdose arbeiten will oder muss, kann heute auf außerordentlich leistungsfähige Maschinen zurückgreifen. Moderne Akku-Technologie, meist in den 18,0- oder 24,0-Volt-Klassen, macht es möglich. Schon konventionelle Nickel-Cadmiumzellen (NiCd) bieten hier mit bis zu 2,4 Ah ausreichend Kapazität, um lange Laufzeiten zu ermöglichen. Noch ausdauernder werden kabellose Hämmer mit Akkus in Nickel-Metallhydrid-Technologie (NiMH), denn hier stehen sogar Kapazitäten von 3,0 Ah zur Verfügung. Moderne Technik natürlich auch in den Ladegeräten, die nicht nur sehr kurze Ladezeiten sicherstellt, sondern durch schonendes Laden ebenso deutlich zu einer verlängerten Lebensdauer der Akkus beiträgt.

Ohne Kabel: Akku-Bohrhämmer erbringen heute ein Leistungsniveau, das noch vor kurzem undenkbar schien

Schlagendes Herz

Die Grundlage für die Leistungsfähigkeit jedes Hammers ist seine Schlagkraft. Diese Größe wird gemessen als Einzelschlagenergie bzw. -kraft, die korrekte physikalische Maßeinheit ist das Joule (J). Erzeugt wird diese Energie im Schlagwerk, jenem Bauteil, das den Bohrhammer in puncto Kraft und Leistung grundlegend von jeder Schlagbohrmaschine unterscheidet.

Als Konstruktionsprinzip durchgesetzt haben sich heute (elektro-) pneumatische Schlagwerke. Denn damit können weitaus höhere Schlagenergien aufgebracht werden als mit herkömmlichen mechanischen Werken. Allen gemeinsam ist das Prinzip, bei dem ein Kolben in einem Zylinder mittels komprimierter Luft nach vorne geschleudert wird, um dort seine hohe Energie als Impuls auf Hammerbohrer oder Meißel zu übertragen.

In die konstruktive Auslegung dieser Systeme fließt sehr viel herstellerspezifisches "Gewusst-Wie" ein, um den jeweils bestmöglichen Kompromiss zwischen maximaler Schlagenergie, hohem Wirkungsgrad, geringem Verschleiß und wirkungsvoller (Rückschlag-) Dämpfung zu erzielen. Und selbstverständlich bedarf es grundsätzlich eines dauerbelastbaren, drehmomentstarken Motors mit hoher Leistung, dessen Kraft über ein Getriebe auf das Schlagwerk übertragen werden muss.

Rohe Kräfte: Moderne Abbruchhämmer verfügen über brachiale Schlagkraft und aktive Schutzsysteme zur Entlastung des Anwenders.

Langes Leben

Naturgemäß sollte jeder Hammer auch unter schwierigen Einsatzbedingungen zuverlässig funktionieren und eine hohe Lebensdauer erreichen. Dies sicherzustellen, ist erneut eine anspruchsvolle Aufgabe für die Entwickler. Die entsprechenden konstruktiven Maßnahmen beginnen bei einer sorgfältigen Kühlluftführung für Hammerwerke, Getriebe und Motoren, deren Anker durch einen Wicklungsschutzkorb gegen eindringende Partikel mit abrasiver (schleifender) Wirkung geschützt sein sollte. Außerordentlich wichtig ist die wirksame Staubabdichtung aller wichtigen Bauteile. Dazu gehören die Werkzeugaufnahme ebenso wie alle Lager- und Elektronik-Komponenten. Ebenfalls verschleißmindernd wirken sich die bei einigen Hämmern verbauten Rückschlag-Dämpfungssysteme aus. Häufig sind bei leichteren Geräten wichtige Bauteile wie Getriebe und Hammerwerk zum Schutz gegen Feuchtigkeit und Stoßbelastung zusätzlich mit Gummi ummantelt.

Auch die Verwendung hochwertiger Materialien spielt in diesem Zusammenhang eine zentrale Rolle. Gehäuseteile bestehen deshalb aus hoch schlagfesten, verstärkten Kunststoffen. Nicht selten ist das Getriebegehäuse aus extrem stabilem und zugleich sehr leichtem Magnesium gefertigt, das zusätzlich schwimmend gelagert ist. Alle Lager im Bereich von Motor, Getriebe und Schlagwerk sollten ausreichend groß dimensioniert sein.

Hoher Komfort

Auch wenn es zunächst vermessen scheint, bei der Anwendung eines Bohrhammers von Komfort zu sprechen, so hat gerade auf diesem Gebiet in den letzten Jahren ein enormer technischer Fortschritt stattgefunden. So konnte das Verhältnis von Gewicht zu Leistung deutlich verbessert werden. Das heißt, heute erbringen schon sehr leichte und vor allem kompakte Hämmer mit geringen Gehäuseabmessungen enorme Schlagleistung. Handgriffe und Bedienelemente sind meist mit einer sehr griffigen Gummierung überzogen, die nicht nur einen festen Halt sicherstellt, sondern auch wirkungsvoll Vibrationen mindert. Größere Abbruchhämmer verfügen gar über aktive Kontrollsysteme zur Minderung von Vibrationen und Stößen, sodass auch hier die Ermüdung des Anwenders auf ein Minimum reduziert wird. Zusatzhandgriffe und Bohrtiefenanschläge sind per Schnellverstellung justierbar, Schalter- und Bedienelemente griffgünstig positioniert und leicht zu bedienen. Für materialgerechtes Arbeiten wird oft eine spezielle Vollwellenelektronik verbaut, mit der man die gewünschte Drehzahl und Schlagenergie vorwählen kann.

Saubere Sache: Moderne Bohrhämmer mit integrierter Staubabsaugung leisten gerade auch bei Überkopf-Arbeit wertvolle Dienste.

Typisches Beispiel für technischen Fortschritt in Sachen Komfort sind auch die Bohrhämmer mit integrierter Absaugung. Sie stellen sicher, dass Bohrmehl und Staub direkt am Bohrloch abgesaugt und gefiltert werden, sodass auch Arbeiten in sensibler Umgebung - beispielsweise Wohn- oder Büroräumen - problemlos durchgeführt werden können. Bei der Auswahl dieser Hämmer empfiehlt sich ein Blick auf die Art des Antriebs. Bei einigen Systemen wird die Absaugung über den Motor des Hammers angetrieben - mit dem Ergebnis einer Leistungsminderung beim Bohren. Besser ist der separate Antrieb der Absaugeinheit mit eigenem Motor, sodass keinerlei Leistungsabfall bei der eigentlichen Arbeit in Kauf genommen werden muss.

Schneller Service

Wie alle hoch beanspruchten Maschinen und Geräte bedarf auch ein Bohrhammer in gewissen Abständen der Pflege und Wartung. Manche mittleren und großen Geräte verfügen über eingebaute Diagnose- und Serviceeinheiten, die verschiedene Funktionen permanent überwachen und über den Zustand von Verschleißteilen wie z.B. Kohlebürsten informieren. Ein unvorhergesehener Ausfall der Maschinen tritt dadurch kaum mehr auf. Wenn dann eines Tages dennoch ein Service oder eine Reparatur durchgeführt werden muss, ist für den gewerblichen Anwender eine möglichst schnelle und zugleich kostengünstige Wartung bzw. Instandsetzung von entscheidender wirtschaftlicher Bedeutung.

Schneller Boxenstop: Eine modulare Bauweise ermöglicht den schnellen Zugriff und damit kurze Service- und Reparaturzeiten.

Moderne Hämmer werden daher bereits in der Entwicklungsphase entsprechend servicefreundlich konstruiert. Ihre meist modulare Bauweise ermöglicht den schnellen Zugang zu den wichtigsten Bauelementen. Ob Motor, Schlagwerk, Getriebe, Kohlebürsten oder Elektronik: Alle Bereiche können separat und schnell erreicht, demontiert und gewartet werden. Nicht selten helfen eingebaute Diagnose-Einheiten dabei, ein Problem schnell zu lokalisieren und eine lange Fehlersuche zu vermeiden.

Einen reibungslos organisierten Reparaturservice inklusive der Logistik darf man als Anwender heute von jedem namhaften Hersteller erwarten. Häufig dauert ein Werkstattaufenthalt nicht länger als 24 Stunden. Und wer noch mehr auf "Nummer Sicher" gehen will, der findet bei manchen Herstellern spezielle zusätzliche Serviceangebote, die er beim Kauf der Maschine gegen Aufpreis miterwerben kann.

Mitmachen und gewinnen!

Profis benötigen Profi-Werkzeug. Daher verlost die IKZ-HAUSTECHNIK in Kooperation mit DeWalt drei Bohr- und Meißelhämmer vom Typ "D 25304 K". Die 710 W-Maschine mit SDS-Plus-Aufnahme ist mit einer elektronischen Drehzahlregulierung für materialgerechte Bohr- und Meißelarbeiten ausgestattet. Darüber hinaus kennzeichnet sie folgende Merkmale:

  • Drehstop für leichte Meißelarbeiten,
  • Schlagstop für Bohrarbeiten in Holz und -Metall,
  • werkzeugloses Bohrfutter-Schnellwechselsystem zur Aufnahme konventioneller Holz- und Metallbohrer,
  • Sicherheitskupplung als Schutz für Anwender und Maschine,
  • zwei einstellbare Drehzahlen,
  • kompakte Bauweise mit optimaler Gewichtsverteilung für ermüdungsarmes Arbeiten.

Zum serienmäßigen Lieferumfang gehören:

  • Zusatzhandgriff,
  • Bohrtiefenanschlag,
  • austauschbares 13-mm-Schnellspann-Bohrfutter,
  • Transportkoffer.

Wenn Sie an der Verlosung teilnehmen möchten, füllen Sie einfach den Coupon aus und senden ihn bis zum 20. Dezember 2004 per Post an:

STROBEL VERLAG GmbH & Co. KG
Redaktion IKZ-HAUSTECHNIK
Postfach 5654
59806 Arnsberg
oder per Fax an die 02931/8900-48
oder Sie senden uns Ihre Kontaktdaten mit dem Stichwort "Bohr- und Meißelhammer" per Mail an redaktion@strobel-verlag.de

Bei mehreren Einsendungen entscheidet das Los. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

 

Internetinformationen:
www.dewalt.de


* B i l d e r :  DeWalt, Idstein


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