IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 22/2004, Seite 48 ff.



Auf die Sicherheit kommt es an

Mit dem passenden Fahrzeugeinbau beim Kunden Eindruck machen

Nicht nur neue Transporter und Lkws, sondern auch das Thema Sicherheit standen bei der 60. IAA Nutzfahrzeuge im Vordergrund. Das zeigten nicht nur die dort ausgestellten Neuheiten aus dem Bereich der Fahrzeugeinrichtung und Ordnungssysteme, sondern auch die gut besuchte Fachtagung "Ladungssicherung", bei der sich über 300 Teilnehmer über modernste Sicherungslösungen informierten.

Seitens der Industrie gibt es zahlreiche Innovationen im Bereich der Ladungssicherung - insbesondere bei Maßnahmen zur aktiven Sicherheit. "Heute stehen unzählige Vorrichtungen zur Ladungssicherung, zahlreiche Hilfs- und Zurrmittel sowie maßgeschneiderte Sonderausstattungen für branchenorientierte Transportlösungen zur professionellen Sicherung der Ladung zur Verfügung", so Prof. Dr. Bernd Gottschalk, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) in Hannover. Die Ladungssicherung sei jedoch ein Thema, an dem alle Beteiligten mitwirken müssten, und zwar "von der Gesetzgebung und Überwachung über die Fahrzeughersteller und Transportunternehmen bis hin zur Fahrerausbildung und -schulung."

Der Mercedes Vito wurde mit einem ausziehbaren Kälteflaschenregal mit Innen- und Außenarretierung von Aluca ausgestattet.
(Bild: Aluca)

Alle tragen zur Sicherheit bei

Welche Möglichkeiten die Fahrzeugein- und Aufbautenindustrie bei der Ladungssicherung bieten, erläutert Carl Franz von der Sommer Fahrzeugbau GmbH, Bielefeld: Je nach Ladegut könnten beispielsweise Seitenrungen, Lochschienen mit Schubnocken und Keilen im Ladeboden, Zurrösen und -schienen, Kantenwinkel, seitliche Einsteckbretter oder Sperrbalken zum Einsatz kommen. Welche Sicherheitssysteme heute im Kleintransporter zur Verfügung stehen, zählt Georg Weiberg, Leiter der Entwicklung Mercedes-Benz-Transporter, auf: verstärkte Trennwände, Schienensysteme, Spannplanen, Sperrbänder und Gurte. Dem Fahrer müsse dabei die Bedienung so einfach wie möglich gemacht werden: "Ladungssicherung muss immer so konstruiert sein, dass sie leicht zu handhaben ist."

Sicherheit und Ordnung spielen gerade in den Servicefahrzeugen der Handwerker tagtäglich eine wichtige Rolle. In der mobilen Werkstatt des Installateurs muss alles seinen Platz haben und ein Arbeiten vor Ort beim Kunden möglich sein. Deswegen sollen im Folgenden die Innovationen branchenbekannter Firmen vorgestellt werden, die ihm seine Arbeit erleichtern.

In gelb und rot ist der neue Hafa-Fahrzeugeinbau "Tecnoelisa".
(Bild: Hafa)

Die Leichtigkeit des Alltags

Das Schwäbisch Haller Unternehmen Aluca, das bereits 1994 die erste Fahrzeugeinrichtung aus Aluminium entwickelte, präsentierte auf der Hannover Messe den ersten Schubladenauszug komplett aus Aluminium. Die innovative Entwicklung besticht durch ihren Vollauszug, eine Außenarretierung bei kompletter Öffnung der Schublade und eine Belastbarkeit von bis zu 60 kg. Dabei können durch die Aluminiumfertigung rund 50% Gewicht gegenüber dem bisher verwendeten Vollauszug eingespart werden. Dies gilt jedoch nicht nur für die Schubladen, sondern auch für die übrige Fahrzeugeinrichtung. Das bringt dem Fahrzeughalter den Vorteil einer höheren Zuladung. Er kann dadurch zudem Kraftstoff sparen, hat einen geringeren Verschleiß und ein Mehr an Sicherheit.

Optimale Arbeitsbedingungen, Sicherheit und Farbfreude verspricht das neue Ordnungssystem "Tecnoelisa" des Fahrzeugausstatters Hafa.
(Bild: Hafa)

Ein Mehr an Ladekomfort und Farbe

Dass es im Laderaum der Nutzfahrzeuge mit Sicherheit farbenfroh zugehen kann, zeigte der Fahrzeugeinrichter Hafa aus Remscheid mit der Produktlinie "Tecnoelisa": Egal ob qualitativ hochwertig verarbeitete Regale, Schränke oder Zubehör - pfiffige Detaillösungen schaffen optimalen Lade- und Stauraum für Nutzfahrzeuge jeder Größe und Anwendung. Sie erleichtern die Servicetätigkeit für die Mitarbeiter vor Ort und geben im Straßenverkehr zusätzlich Sicherheit. Alle aus Stahlblech gearbeiteten Einzel-Produkte sind elektrostatisch pulverbeschichtet und können wie Bausteine miteinander verbunden werden. Schubladen in drei Höhen und zwei Tiefen sowie die Regalwannen in gleich sieben unterschiedlichen Tiefen (von 236 bis 428 mm) erlauben insgesamt rund 300 Kombinationsmöglichkeiten.

Servicemobil stellte auf der IAA Nutzfahrzeuge erstmals sein neues "Lightweight Concept" vor.
(Bild: Servicemobil)

Ausgeklügelte Details sollen dabei neue Maßstäbe setzen: So beispielsweise die Klemmvorrichtung für größere Werkzeug- und Kleingerätekoffer, die in drei Längen geliefert werden kann und mit anderen Systemen kompatibel ist. Oder die Werkstattkoffer in zwei Tiefen. "Das kann kaum ein Mitbewerber bieten", heißt es von Hafa. Als einzigartig bezeichnet der Hersteller den Innenraumkran. Die Trägerkonstruktion aus feuerverzinktem Stahl kann passgenau in jeden Nutzfahrzeugtyp oder Pritschenwagen installiert werden. Je nach Fahrzeuglänge variiert die Länge des Auslegers, an dem Lasten von bis zu 500 kg mühelos angehoben werden können. "Paletten oder schwere Geräte können aufgrund der leichtgängigen Mechanik an jedem Ort von nur einer Person auf- und abgeladen werden", betont Hafa.

Wer sein Fahrzeug mit einem für sein Gewerk passenden Einbau versehen will, kann diesen mit einem Fachberater vom Hafa-Team anhand übersichtlicher CAD-Zeichnungen in Farbe planen.

Das Einrichtungssystem "Modul Cogo" eignet sich besonders für Leasing-Fahrzeuge, da es ohne Bohrungen in der Fahrzeugkarosse montiert werden kann.
(Bild: Servicemobil)

Servicemobil

Servicemobil stellte auf der IAA Nutzfahrzeuge erstmals sein neues "Lightweight Concept" vor. Das Einrichtungssystem kennzeichnet sich durch sein geringes Gewicht und sein neues Design. Ebenfalls wurde eine neue Auflage des bereits eingeführten Modul-Cogos präsentiert. Es handelt sich hierbei um ein Einrichtungssystem, das für die Ausstattung von kleineren Servicefahrzeugen und eine Vielzahl von Branchen entwickelt wurde. "Modul-Cogo bietet sich besonders für den Fahrzeug-Leasing-Bereich an, da jegliche Bohrungen in der Fahrzeugkarosse entfallen", sagt Geschäftsführer Willi Dahm. Dabei ist das Ordnungssystem schnell und einfach im Nutzfahrzeug montiert. Es basiert auf einem speziell an den jeweiligen Fahrzeugtyp angepassten Rahmengestell, das mit vier Schrauben befestigt wird. Auf diese Weise kann der Laderaum des Fahrzeugs maximal ausgenutzt werden. Der Boden bleibt dabei frei für weiteres Ladegut wie Leiter, Werkzeug- und Maschinenkoffer oder sonstige sperrige Teile. Als vorteilhaft kann sich ebenso die einfache Demontage erweisen, beispielsweise wenn der Laderaum für den Transport von größeren Gegenständen benötigt wird.

Das Konzept beinhaltet verschiedene Einrichtungspakete mit Schubkastenmodulen, Schränken, Mobilboxen und Ablageschalen. Es kann durch ein breites Zubehörspektrum erweitert werden, das jedes Fahrzeug in einen voll ausgerüsteten Arbeitsplatz verwandelt. Erhältlich ist dieses System für den Citroen Berlingo, Fiat Doblò, Ford Transit Connect, Nissan Kubistar, Opel Combo, Peugeot Partner, Renault Kangoo und den Volkswagen Caddy.

Gewichtsersparnis durch Leichtbauweise und hohe Sicherheit bei individueller Ausstattung kennzeichnet den neuen Fahrzeugeinbau "Globelyst" von Sortimo.
(Bild: Sortimo)

Sortimo

Ebenfalls auf Gewichtsersparnis durch Leichtbauweise und hohe Sicherheit bei individueller Ausstattung hat das Zusmarshausener Unternehmen Sortimo bei der Entwicklung von "Globelyst" geachtet. "Dies ist nicht einfach die Fortführung unseres bisherigen Programms", erläutert Geschäftsführer Reinhold Braun, "sondern es handelt sich um eine komplette Neuentwicklung mit einer Summe kundengerechter Vorteile." So besteht beispielsweise der Fahrzeugeinbau für die Sanitärbranche aus einer Materialkombination aus Aluminium, Kunststoff und Stahlblech, der 20 bis 30% weniger wiegt als herkömmliche Ordnungssysteme. Statt wie zuvor mit doppelten Seitenwänden und aus Einzelbausteinen zusammensetzbar, basiert "Globelyst" auf dem so genannten Aluspace frame als Grundkonstruktion. Charakteristisch für die Ausstattung sind die zur Lagerung von Kleinteilen entwickelten Schubboxen, die sich zu 2/3 auf Kunststoffführungen aus dem Regal ziehen lassen. Als größeres Transportbehältnis eignet sich die Mobilbox, die zum externen Einsatz herausgenommen werden kann.

Wie sicher das neue System im Ernstfall ist, zeigte ein Crashtest. Hierzu war ein Mercedes Vito mit 113 kg "Globelyst"-Fahrzeugeinrichtung und 350 kg Beladung mit einer Aufprallgeschwindigkeit von 50 Stundenkilometern gegen eine deformierbare ECE-Barriere gefahren worden. Trotz der hohen Belastung hielt die Fahrzeugeinrichtung stand, blieb an ihrer Position im Fahrzeug und verformte sich erwartungsgemäß in Fahrtrichtung. "Daher ist der Handwerker selbst bei einem Unfall auf der sicheren Seite - bei sachgemäßer Beladung besteht weder für ihn als Fahrer noch für die geladene Ware Gefahr", zieht Sortimo das Resümee.
Martina Emmerich

Weitere Infos

Aluca Fahrzeugeinrichtungen GmbH
Kolpingstrasse 23
74523 Schwäbisch Hall
Tel.: 0791/95040-0, Fax: 0791/95040-20
www.aluca.de, info@aluca.de

SERVICEMOBIL GmbH
Erlenwiese 17
35794 Mengerskirchen
Tel.: 06476/9124-0, Fax: 06476/9124-10
www.modul-system.deverkauf@servicemobil.de

HAFA GmbH
Barmer Straße 60a
42899 Remscheid
Tel.: 02191/5641-56, Fax: 02191/5641-60
www.hafa-rs.de, info@hafa-rs.de

Sortimo International GmbH
Dreilindenstr. 5
86441 Zusmarshausen
Tel.: 08291/850-0, Fax: 08291/850-250
www.sortimo.com


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