IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 22/2004, Seite 19 ff.


VERBÄNDE AKTUELL 


 Nordrhein-Westfalen


Öffnung von Großhandelsausstellungen:

Badweltkonforme Lösungen als Antwort

Vor dem Hintergrund der anhaltenden Diskussion um die Öffnung von SHK-Großhandelsausstellungen für Endkunden lud der nordrhein-westfälische Fachverband Ende September 2004 zu einer Informationsveranstaltung nach Bochum ein. Es kamen etwa 30 Innungs- und Verbandsvertreter, um sich ein Bild über die aktuelle Lage zu machen und die Vorteile der "Badwelt" zusammenzutragen.

Günter Wohlsein, Geschäftsführer der Badwelt Niederrhein, machte deutlich, dass sich die Kooperation "Badwelt" in den Regionen, in denen sie gegründet wurde, etabliert habe. Schließungen habe es bislang nicht gegeben. "Inzwischen sind seit 1997 rund 90 Verkaufsstellen in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Thüringen eröffnet worden, an denen sich rund 1000 Innungsbetriebe beteiligen", zog Geißdörfer stolz Zwischenbilanz. Auch diejenigen Handwerksmeister im Plenum, die sich bereits einer Badwelt angeschlossen haben, sehen in der Institution eine sinnvolle Einrichtung. "Es ist nicht nachzuvollziehen, warum der Deutsche Großhandelsverband Haustechnik (DGH) ein eigenes Konzept schaffen will, obwohl es doch ein funktionierendes gibt", brachte es Geißdörfer auf den Punkt. Auch nutze Badwelt die bestehenden Strukturen und setze voll auf den dreistufigen Vertriebsweg.

Dr. Hans-Georg Geißdörfer: "Das Konzept Badwelt hat sich etabliert."

Dr. Hans-Georg Geißdörfer, Hauptgeschäftsführer des nordrheinwestfälischen SHK-Landesverbandes, betonte: "Es geht darum, dass das Ziel der Vereinbarung zwischen ZVSHK und DGH (Deutscher Großhandelsverband Haustechnik eV.) darin bestehen muss, badweltkonforme Lösungen nachhaltig zu finden." Es gebe darüber hinaus in NRW noch andere Kooperationsformen, die derzeit beispielsweise in Mühlheim entwickelt würden und auch zum Ziel führen könnten. Friedrich-W. Stohlmann ergänzte die Aussagen mit Blick auf die vertragsrechtlichen Belange. Der Geschäftsführer Recht im Fachverband machte deutlich, dass man durchaus auf die Verträge, die bei der Gründung einer regionalen Badwelt geschlossen werden, zurückgreifen könne: "Insofern sind Neuformulierungen nicht notwendig, es muss lediglich der Gesamttext an die individuellen Gegebenheiten angepasst werden." Einer Ausweitung des Badwelt-Konzeptes stehe nichts im Wege und stelle sich als umsetzbare Alternative zum noch nicht ausgereiften DGH-Enwurf vor, so der Rechtsexperte.

Rund 30 Gäste tauschten ihre Erfahrungen aus und beantworteten Fragen.


Innung Sanitär Heizung Klima Köln

Verabschiedung Geschäftsführer Caesar

"Das Handwerk bringt aus seiner Mitte immer wieder Persönlichkeiten hervor, die mit der Praxis des Handwerks und seiner Tradition fest verwurzelt sind und sich aus tiefer Überzeugung für den Wirtschaftsbereich engagieren", erklärte der Hauptgeschäftsführer des SHK-Landesverbandes, Dr. Hans-Georg Geißdörfer, anlässlich der Verabschiedung von Ass. Wolf-Rainer Caesar als langjährigen Geschäftsführer der Innung Köln.

An der Feierstunde nahmen zahlreiche Vertreter von Verbänden, Behörden sowie aus Handel, Handwerk und Politik teil, so auch der Ehrenpräsident des ZVSHK und Ehrenobermeister der Innung Köln, Heinz Schmalen, und Ehrenobermeister Rolf Lützenkirchen.

Caesar leitete über 25 Jahre lang die größte SHK-Innung in Nordrhein-Westfalen und war zugleich auch Chef des Berufsbildungszentrums, das der Innung angegliedert ist. Von daher tragen Hunderte von Gesellenbriefen seine Unterschrift. In seiner Amtszeit gestaltete Caesar erfolgreich die regionale Handwerkspolitik. Seine Meinung war in Fachkreisen über die Grenzen von Köln hinaus gefragt.

Die wichtigen Persönlichkeiten der SHK-Innung Köln (v.l.): Ehrenobermeister Heinz Schmalen, Ass. Wolf-Rainer Caesar, Obermeister Werner Hirschler, Ehrenobermeister Rolf Lützenkirchen.

Direkt, offen und ungeniert trat Caesar auch in heiklen Fragen für die große Familie des SHK-Handwerks ein. "Und wenn jemand versuchen wollte, ihn abzuweisen, fand Caesar immer noch einen Weg, seine Wünsche vorzutragen", so Dr. Geißdörfer in seiner Laudatio. Aufrecht, berufserfahren, umsichtig und klug, ein phantastischer Mann aus dem Kollegenkreis der über 60 Innungen in Nordrhein-Westfalen, mit diesen Worten beschrieb Dr. Geißdörfer die Wesenszüge des Jubilars. Sicherlich hier und dort tiefgründig, aber auch weitsichtig, gewitzt und gelegentlich auch keine Wechselbäder scheuend. "Er ist ein Mensch", so Geißdörfer weiter, "der genau jenen Eindruck von Souveränität erzeugt, den diese SHK-Organisation unbedingt benötigt. Seine herzliche Direktheit war und ist das Fluidum, in dem Wolf-Rainer Caesar jahrzehntelang im Dienste des Handwerks gearbeitet hat." Warmherzige Worte für den Jubilar fand auch der Obermeister der Innung Köln, Werner Hirschler.

Nachfolger von Herrn Ass. Caesar ist Dr.-Ing. Ludwig Winkel, der sein Amt bereits am 1. Mai 2004 angetreten hat.

Nach fast zwei Jahrzehnten aktiver Tätigkeit im Vorstand der Innung wurde der stellvertretende Obermeister Johannes Schaefer verabschiedet. Die Mitgliedsbetriebe und die Geschäftsleitung der Innung dankten ihm für seine verantwortungsvolle Mitarbeit im Vorstand.

Ass. Wolf-Rainer Caesar und Johannes Schaefer wurden vom Fachverband Sanitär - Heizung - Klima mit der Goldenen Ehrennadel ausgezeichnet.

 


Innung für Sanitär- und Heizungstechnik Bielefeld

12. Berufsinformationsbörse

Das Bielefelder Handwerk war auch bei der 12. Berufsinformationsbörse, die im Carl-Severing-Berufskolleg am 6. und 7. Oktober 2004 durchgeführt wurde, mit großem Aufgebot vertreten. 18 Innungen sowie die Kreishandwerkerschaft Bielefeld präsentierten an ihren Info-Ständen die breite Vielfalt der Handwerksberufe.

Rund 6000 Schülerinnen und Schüler hatten sich angemeldet, darunter auch 400 Gymnasiasten. "Es gibt hochtechnisierte Handwerksberufe, die oftmals das Grundwissen eines Abiturienten erfordern", sagte Dr. Guido Sandler, Vorsitzender der "Bielefelder Initiative Berufsausbildung", die die Bielefelder Berufsinformationsbörse ins Leben gerufen hatte. Kreishandwerksmeister Hans-Günter Lamm zeigte sich zufrieden mit der Veranstaltung. "Das Handwerk braucht dringend qualifizierten Nachwuchs, wobei die Betonung auf ‚qualifiziert’ liegt", sagte Lamm und fasste damit die Äußerungen vieler Lehrlingswarte zusammen, die vor Ort die Stände betreuten. Regierungspräsident Andreas Wiebe betonte den Vorbildcharakter der Börse für ganz Ostwestfalen.

Das vielfältige Aufgabengebiet des Anlagenmechanikers SHK wurde durch praktische Demonstrationen verschiedener Arbeitstechniken vorgestellt.

Alles Neue muss erst einmal eingeführt werden. Daher sollte das Berufsbild "Anlagenmechaniker/in für Sanitär, Heizung und Klimatechnik" sobald wie möglich ebenso geläufig sein wie die beiden bisherigen Berufsbezeichnungen. Mit zahllosen Infoblättern und vielen Gesprächen wiesen Lehrlingswart Peter Brinkmann, Frank Brokmann und Berufsschullehrer Hermann Densborn die interessierten Jugendlichen, Eltern und Lehrer auf die Neuerungen und die gestiegenen Anforderungen hin.

 


Musterprüfungen zum Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik

Sowohl die Gesellenausbildung als auch die Prüfungen auf dem Weg zum Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik sind durch die Anforderungen des Kundenauftrags bestimmt. Somit ist eine Prüfung, die - wie bisher - das "Gesellenstück" sowie die theoretische Prüfung mit Fragen vorsieht, nunmehr passé.

Gemäß der neuen Ausbildungsverordnung sollen in der Zwischen- wie auch in der Gesellenprüfung Kundenaufträge simuliert werden, die der Prüfling zu bearbeiten hat. Mit dieser Vorgehensweise wendet man sich sowohl von der reinen Abfrage des Fachwissens wie von der Feststellung der handwerklichen Fähigkeiten ab. Der Prüfling erhält eine Aufgabenstellung, die er wie einen Kundenauftrag bewerten und lösen soll.

Diese neue Herangehensweise stellt hohe Anforderungen an die Prüfungsausschüsse hinsichtlich der Aufgabenstellung. Die vielen Fragen, die sich auf dem Weg zur Umsetzung ergeben, hat der Fachverband Sanitär Heizung Klima zum Anlass genommen, den ihm angeschlossenen Innungen eine Musterprüfung zur Verfügung zu stellen. Obgleich die Ausarbeitungen des Fachverbandes bereits sehr konkret sind, gibt es Variationsmöglichkeiten bei der Durchführung, die eine bundesweite Verbreitung ermöglichen.

Inhaltsverzeichnis der vom Fachverband NRW erstellten Musterprüfungen.

Aufgrund vieler Anfragen über Nordrhein-Westfalen hinaus wird der FVSHK NRW diese Musterprüfung den Innungen bundesweit zum Preis von 950,- € anbieten. Die Unterlagen sind voraussichtlich ab November 2004 lieferbar.

Weitere Informationen zu der Prüfung erteilt gerne der Fachverband Sanitär Heizung Klima Nordrhein-Westfalen, Telefon 0211/69065-35
(U. Thomas).

Die Musterprüfung ist zu beziehen bei der FGH Förderungsgesellschaft für Haustechnik mbH
Lindenstraße 87
40233 Düsseldorf
Telefon: 0211/69065-90
Telefax: 0211/69065-99

Internetinformationen:
www.fvshk-nrw.de


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