IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 20/2004, Seite 56 f.


REPORT


Die Gewinner des Handwerkermarken-Wettbewerbs (Teil 1)

Handwerkermarken den Vorzug gegeben

Welche Komplettlösungen für Bad und Heizung können entstehen, wenn Handwerkermarken beteiligt sind? Die Jury ermittelte unter der Projektleitung des ZVSHK drei Gewinner, die sich jeweils über 5000 Euro freuen dürfen.

Claudia und Dirk Buschmann gründeten vor fünf Jahren einen SHK-Betrieb in Rösrath bei Köln. Der Meister im Installateur- und Heizungsbauer-Handwerk war im Jahr 2000 unter den Ersten, die den großen Befähigungsnachweis nach der neuen Meisterprüfungsordnung bestanden haben. Gleich danach wagte er den Sprung in die Selbstständigkeit. Zuvor gab es zahlreiche Gesellenjahre, die ihm nur mäßige Entwicklungsmöglichkeiten offenbart hatten. Das sollte sich durch die Firmengründung schnell ändern - begünstigt nicht zuletzt durch andere Meisterschüler, die ihn als verlässlichen Partner schätzen. An Aufträgen hat es deshalb seit der Existenzgründung nicht gemangelt. Dabei steht vorwiegend die Modernisierung im Gebäudebestand im Vordergrund.

Von Anfang an ist auch seine Frau im Kleinunternehmen engagiert. Die gelernte Bürokauffrau hatte lange von Sanitär- und Heizungstechnik wenig wissen wollen, weil ihr die Branche zu langweilig erschien. Als die Existenzgründung ihres Mannes allerdings die Möglichkeit eröffnete, als eigener Chef für die gesamte Organisation im Handwerksbetrieb verantwortlich zu sein, nahm sie die Herausforderung an. Glückliche Umstände führten dazu, dass sie für einige Wochen ein Praktikum bei einem Großhändler an der Verkaufstheke angeboten bekam - ein Crash-Kurs, von dem sie erhebliche Branchenkenntnisse mitnehmen konnte. Vom Büro in den eigenen vier Wänden aus Angebote oder Bestellungen zu schreiben, ist schnell reine Routine geworden. Geht es um Kundenberatung, bieten sich zahlreiche Großhandelsausstellungen im Köln/Bonner-Raum an.

Das Projekt

Wie das (Arbeits-)Leben so spielt: Vom Handwerkermarken-Wettbewerb 2003 erfuhren die beiden erst, als ihr Vorzeige-Projekt so gut wie abgeschlossen war. Dabei ging es um eine Althaus-Modernisierung mit Fußbodenheizung, Bad und WC. Weit über ein Jahr an Vorplanung und Bauzeit hatte es bedurft, bis dass nach und nach feststand, für welche Ausstattungen das Bauherren-Paar im völlig entkernten Haus der 60er-Jahre plädierte. Dass dabei Handwerkermarken zum Zuge kamen - ohne dass dieser Wettbewerb darauf Einfluss gehabt hätte - war dennoch kein Zufall. Dirk Buschmann setzt aus Eigeninitiative wo möglich Handwerkermarken ein, weil er mit Produkten aus dieser Gruppe der jetzt 15 Marken stets gute Erfahrungen gemacht hat und obendrein das Plus an Leistungen schätzt. Als Beispiel nennt Claudia Buschmann, die die Organisation des Handwerksbetriebes im Griff hat, einen Reklamationsfall: "Wir brauchten letztens ein Ersatzteil für eine Hansa-Armatur. Das war ein Anruf und wenige Tage später war das Ding wieder eingebaut und in Funktion - so etwas weiß ich zu schätzen."

 

Stark gemacht: Bei der Badezimmerausstattung kamen alle drei Philippe Starck-Editionen von Duravit zur Geltung. Zwischen Sauna und separater Toilette fand die Hoesch-Spectra ihren Platz. Über Roth-Verteilerkästen wird die Fußbodenheizung geregelt. Die Kaltwasserleitungen sind aus flexiblen Roth-Verbundrohren. Der Heizkessel wurde mit Reflex-Ausdehnungsgefäßen und einer Oventrop-Regelungseinheit ausgestattet.

Auf Kunden eingehen

Die Bauherren hatten konkrete Vorstellungen fürs neue Domizil: Lichtdurchflutete Wohnräume sollten es sein, was die Möglichkeiten für Heizkörper weitestgehend annullierte. So fiel die Entscheidung pro Fußbodenheizung, zumal dafür ein bisher ungenutzter Wärmetauscher im noch funktionstüchtigen Heizkessel in Betrieb genommen werden konnte. Hinzu kamen im Heizungskeller eine weitere Pumpensteuerung mit Oventrop-Komponenten sowie zwei Ausdehnungsgefäße von Reflex für Heizung bzw.Warmwasserbereitung.

Für den großzügig angelegten Küche-/Ess-Bereich schlängeln sich die Systemheizrohre X-Pert S5 von Roth sogar zu drei unterschiedlichen Wärmezonen. Auch im Obergeschoss sorgen Heizkreise im Fußboden für die Temperierung, jeweils entlang der Außenwände mit leistungsfähigen Wärmezonen, um einer Kältestrahlung durch die alten Mauern entgegen zu wirken.

Bei der Trinkwasserversorgung entschied sich Dirk Buschmann teilweise für das Systemrohr Alu Laserplex von Roth. Der Meister im Installateur- und Heizungsbauer-Handwerk: "Die Kaltwasserverteilung samt Absperrungen baue ich mir am liebsten selbst aus massiven Komponenten zusammen. Dann jedoch habe ich auf den flexiblen Verbundwerkstoff gewechselt, weil ich so am besten durch die Geschossdecken direkt zu den Wandscheiben verlegen konnte."

 

ZVSHK-Geschäftsführerin Dr. Sabine Dyas (rechts) überreicht Claudia und Dirk Buschmann einen Scheck über 5000 Euro.

Gehobene Ansprüche

Sowohl in der Versorgung als auch bei den Entwässerungsleitungen legten die Bauherren Wert auf eine solide Schallentkopplung. Entsprechend war die Auswahl: Vom "20dB-Rohr" aus Kunststoff über extra dicke Dämmschalen bis zur gummigelagerten Wandscheibe reicht das Repertoire, um die gehobenen Kundenerwartungen in der Sanitärtechnik zu erfüllen. Weitgehende eigene Vorstellungen bestanden bei den Auftraggebern auch für die Badeinrichtungen. In Kombination mit Sauna und separater Toilette nimmt die 180 x 90 cm große Wanne Spectra von Hoesch ihren Platz ein. Gegenüber befindet sich eine Kombination aus Badmöbeln, die den Bauherren in einer Großhandelsausstellung begegnet war und auf Anraten des Handwerksmeisters um Duravit-Waschtische von Philippe Starck ergänzt wurden. Ob Tiefspül-WCs, Bidet oder runder Waschtisch im Gäste-Bad: Das Design der verschiedenen Editionen von Philippe Starck war erklärter Wunsch der Hausbesitzer. "Die meisten unserer Kunden kommen zum einen auf Empfehlung, zum anderen mit festen Vorstellungen, weil sie sich bereits in diversen Bad-Ausstellungen des Großhandels informiert haben", charakterisieren die Buschmanns ihre Auftraggeber. "Ich fand dieses Projekt deshalb besonders gut, weil keine Billig-Lösung gefragt war, sondern solide Wertarbeit, die über Jahrzehnte Bestand haben soll", lautet das Resümee des Handwerksmeisters. Der Jury im Handwerkermarken-Wettbewerb ist diese Gesamtlösung einer der drei Hauptgewinne wert: 5000 Euro gingen an das Unternehmer-Paar im Rheinland.


Der Handwerkermarken-Wettbewerb

Der Wettbewerb "Bäder & Heizung 2003" wurde vom Zentralverband Sanitär Heizung Klima in Kooperation mit den Handwerkermarken-Herstellern ausgeschrieben und mit drei mal 5000 Euro dotiert. Gesucht wurden gelungene Haustechnik-Anlagen, die mit möglichst zahlreichen Handwerkermarken realisiert wurden.

Drei Preisträger überzeugten die Jury:

• Sanitär- und Heizungstechnik Buschmann aus Rösrath mit der Modernisierung eines Wohnhauses;

• Schüber Bäder & Wärme aus Emmendingen mit einem Komplettbad;

• Schneider Bad & Heizung aus Oschatz mit der Haustechnik für ein verfallenes Rittergut.


[Zurück]   [Übersicht]   [www.ikz.de]