IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 12/2004, Seite 78 ff


NUTZFAHRZEUGE


Kleine Transporter ganz groß

Neun Nutzfahrzeuge bis 2,9 Tonnen im Vergleich

Für den täglichen Einsatz muss nicht immer die komplette Werkstatt mobil vor Ort sein. Oft reicht eine Grundausstattung an Werkzeug. Viel wichtiger ist daher, dass auch in den kleinen Transportern die Monteure genügend Platz für ihre Materialien haben. Zudem kommt es auf Fahrkomfort, günstige Haltung und geringen Wartungsaufwand an. In dem folgenden Artikel werden neun Kleintransporter vorgestellt und miteinander verglichen.

Unter die Lupe genommen werden der

Bei diesen Modellen handelt es sich jeweils um Diesel betriebene Lieferwagen bis drei Tonnen. Sie sind (bis auf den Vivaro und den Pregio) ab Werk mit einem Ordnungssystem führender Ausstatter versehen. Natürlich können diese Modelle auch nachträglich mit Werkstatteinrichtungen ausgestattet werden. In allen weiteren Entscheidungskriterien für den Kauf eines solchen Nutzfahrzeuges unterscheiden sich die Kleintransporter jedoch stark.

Citroën Jumpy/Peugeot Expert

Fast baugleich und jeweils mit einer neuen Frontpartie präsentieren sich der Jumpy und Expert. Als leichtester der vorgestellten Fahrzeuge verfügt der dynamisch und robust auftretende Citroën Kastenwagen über ein Leergewicht von nur 1480 kg, was sich positiv auf das Zuladungsgewicht auswirkt. Der Service-Jumpy verfügt über Pkw-ähnliche Fahrleistungen, hat einen schmaleren Radstand als der Expert und ist auch wendiger. Damit eignet er sich nicht nur als Einsatzfahrzeug in der Stadt, sondern auch für Überlandfahrten.

 

Durch sein geringes Leergewicht kann der Citroën Jumpy ordentlich beladen werden.
(Bild: Citroën)

Eine Neuerung des Citroën-Nutzfahrzeuges ist der serienmäßige Einbau des Fahrerairbags und ABS. Warensicherung ab Werk wird ebenfalls groß geschrieben: Der Innenraum kann durch Regaleinrichtungen des Herstellers Servicemobil an die individuellen Anforderungen angepasst werden. So lassen sich durch eine überlegte Inneneinrichtung Werkzeuge, Kleinutensilien und Materialien Platz sparend und vor allem sicher verstauen.

Auch der Peugeot bietet von Servicemobil Ordnungssysteme ab Werk für den Expert an. In Bezug auf die Topmotorisierung hat er die Nase vorn: Zusätzlich zu den bisher und weiterhin angebotenen Motorvarianten ist nun auch ein überarbeiteter 2,0-Liter-Dieselmotor mit Vierventil-Technik im Angebot. Mit acht Prozent mehr maximales Drehmoment im Vergleich zur vorherigen Version (250 Nm bei 1750 U/min) sorgen nun 270 Nm für deutlich mehr Elastizität im mittleren Drehzahlbereich.

 

Das ABS wurde nun als Serienausstattung beim Peugeot Expert eingeführt.
(Bild: Peugeot)

Weil zwischen den Radkästen mit 122 cm eine Europalette (80 x 120 cm) auch quer Platz findet, kann der Expert insgesamt zwei Europaletten laden: eine durch die Heckklappe, eine weitere durch die seitliche Schiebetür. Da verschiedene Radstände angeboten werden, erweitert sich das Ladevolumen von 4 m3 bei einem kurzen Radstand auf bis zu 5 m3 bei der Langversion. Neue Sitze im Peugeot-Nutzfahrzeug mit Dreipunkt-Gurten auf den mittleren Positionen bieten jetzt mehr Komfort und Sicherheit.

Fiat Scudo

Wie seine beiden Vorgänger wird der Fiat Scudo in die Abgasnorm-Klasse 2 eingestuft und kann sich auch mit einem neuen Facelifting sehen lassen. Mit einem zeitgemäß-dynamischen Auftritt präsentiert sich der variabel einsetzbare Italiener. Im Transporteralltag hat sich vor allem der 2-l-Turbodiesel-Direkteinspritzer mit Common Rail-Technik bewährt. Der JTD-Motor ist extrem sparsam, zugleich leistungsstark und besticht durch ein hohes Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen. Seine Leistung beträgt 69 kW (94 PS). Der Fiat Scudo hat alle Fiat typischen Transportereigenschaften. Dazu gehört die Platz sparende Antriebseinheit von Motor und Getriebe.

 

Einen guten Zugang gewährleistet der Fiat Scudo durch seine Schiebetür und der zweiflügeligen Hecktür.
(Bild: Fiat)

Die Schiebetür garantiert zusammen mit der zweiflügeligen Hecktür (Öffnungswinkel 90 bis 180 Grad) und der relativ niedrigen Ladekante von 585 mm optimalen Zugang zum ebenen Laderaum. Die große Doppelflügel-Hecktür erleichtert das Laden.

Ab Werk ist jeder Fiat Scudo mit Fahrerairbag, Gurtstraffern vorn, Sicherheitslenkrad und höhenverstellbaren Kopfstützen auf allen Plätzen ausgestattet. Dazu runden die unter Sicherheitsaspekten gestaltete Fahrgastzelle, Verzurrösen am Laderaumboden sowie die Energie verzehrende Front das Sicherheitskonzept ab.

Fiat bietet den Scudo bereits ab Werk mit einem Ordnungssystem der Firma Blomberg an.

Ford Transit Service Line

Einen besonderen Service bietet Ford den Handwerkern mit dem Transit Kastenwagen an. Das Modell "Service Line" kann so bestellt werden, wie der Installateur es tatsächlich braucht. So gibt es die unterschiedlichsten Wahlmöglichkeiten: Sieben Laderaumgrößen, drei Radstände, verschiedene Motorisierungen sowie Front- oder Heckantrieb.

 

Fast maßgeschneidert können die Installateure sich ihren Transit Service Line von Ford bestellen.
(Bild: Ford)

Der Ford Transit Service Line bis 2,9 t verfügt serienmäßig wie alle Modelle mit Frontantrieb über einen 2,0-l-Direkteinspritzer-Diesel mit 63 kW (85 PS). Durch den serienmäßigen Einbau eines Bott-Ordnungssystems können im abgetrennten Laderaum zugleich Werkzeug und Material transportiert werden. Befestigungssysteme an den Seitenwänden und serienmäßig mitgelieferte Ladegurte lassen in Sachen Praktikabilität keine Wünsche offen. Aber auch zur Nachrüstung arbeitet Ford mit dem Ausstatter Sortimo zusammen. Wie die folgenden Fahrzeuge ist der Transit Service Line in die schadstoffarme Klasse 3 eingestuft. Sein einziger Schwachpunkt: Er ist mit 140 km/h das langsamste der hier vorgestellten Nutzfahrzeuge.

Kia Pregio

Mit dem höchsten zulässigen Gesamtgewicht (3.020 kg) und der höchsten Nutzlast (1.273 kg) - aber auch mit der geringsten Dachlast von nur 70 kg -, stellt sich der Kastenwagen Pregio von Kia vor. Besonders beachtenswert ist die Wendigkeit des Fahrzeugs: Der Transporter hat unter all den vorgestellten Fahrzeugen den kleinsten Wendekreis (10,4 m) und kann daher im dichten Berufsverkehr und beim Rangieren auf begrenztem Raum punkten. Zudem handelt es sich bei dem koreanischen Nutzfahrzeug um einen wartungsarmen Transporter. Er muss nur alle 100.000 km in die Werkstatt.

 

Der Pregio hebt sich von den anderen vorgestellten Nutzfahrzeugen durch seine Wendigkeit ab.
(Bild: KIA)

Bei der Entwicklung achtete der Hersteller auf ein möglichst großes, flexibles und gut zugängliches Frachtabteil. Der Pregio erhält seine Geräumigkeit durch den 2,65 m langen, 1,59 m breiten und 1,21 m hohen Laderaum. Das Ladevolumen dieses Fahrzeugs liegt bei rund 5 m3. Aufgrund der kompakten Außenmaße sowie den anklappbaren Außenspiegeln eignet sich der Pregio hervorragend beispielsweise als Lieferwagen in engen und unübersichtlichen Straßen von Ballungszentren.

Mitsubishi L200

Mehr aus Leidenschaft als auch sonst einem Grund entscheidet sich ein Handwerker für einen Pick-up als Nutzfahrzeug. Einer der beliebtesten Vertreter seiner Klasse ist der Mitsubishi L200, der einer der Pick-up-Pioniere auf den deutschen Straßen war. Obwohl dieses Fahrzeug das Drittlangsamste unter den vorgestellten Transportern ist (152 km/h), kann der L200 doch punkten: Der hat mit 2.477 cm3 den größten Hubraum und kann die meiste Anhängelast (2.700 kg gebremst / 500 kg ungebremst) befördern.

 

Etwas für Pick-up-Liebhaber ist der L200 von Mitsubishi.
(Bild: Mitsubishi)

Durch sein robustes Hardtop wird der L200 zum wahren Kleintransporter. Hinter der robusten Verschalung findet großes Arbeitsgerät ebenso einen sicheren Platz wie kleines Zubehör: Selbst kleine Schräubchen sind in einer Materialschublade des Bott-Ordnungssystems, das als Zubehör ab Werk eingebaut werden kann, bestens aufgehoben. Praktisch ist zudem der Stauraum in der Fahrgastkabine: Für die vielen Kleinigkeiten, die beim Autofahren so wichtig sind, gibt es Taschen an den Rückenlehnen der Vordersitze, Ablagemöglichkeiten in den Türen, in der Mittelkonsole und unter dem Beifahrersitz. Weniger erfreulich ist das Wartungsintervall: Der Pick-up muss schon nach 15.000 km zum Durchchecken in die Werkstatt.

Opel Vivaro

Nutzfahrzeuge sind eine geschäftliche Investition, die sich rechnen muss. Deshalb kam beim Vivaro der Minimierung der Unterhaltskosten besondere Bedeutung zu. Die langen Inspektionsintervalle des Opel Transporters (30.000 km oder zwei Jahre, wie auch beim Jumpy, Expert und Primastar) helfen Ausfallzeiten zu reduzieren. Dank des hohen technischen Standards konnte darüber hinaus der Umfang der notwendigen Servicearbeiten knapp gehalten werden: Während die hydraulische Kupplung wartungsfrei ist, informiert eine Verschleißanzeige an den Bremsen über den anstehenden Wechsel. Ebenfalls wichtig für den Geldbeutel: Die Auspuffanlage muss nicht am Stück getauscht, sondern kann auch abschnittsweise erneuert werden.

 

Über ein großes Ladevolumen von 8,4 m3 verfügt der Opel Vivaro.
(Bild: Opel)

Der groß dimensionierte Stoßfänger steckt zudem kleinere Parkrempler ohne Schaden weg und wurde mit Absicht nicht in Wagenfarbe lackiert, um die potenziellen Reparaturkosten niedrig zu halten. Einen weitereren Schwerpunkt legte Opel auf die Größe: Im Profil des Vivaro fällt besonders die nach oben gewölbte Fahrerkabine auf. Dieser Ausbuchtung verdanken die Insassen auf den vorderen Plätzen besonders viel Kopffreiheit. Überdies erleichtert sie den Ein- und Ausstieg. Der Laderaum dahinter (8,4 m3) ist dagegen absolut kastenförmig ausgelegt und durch die niedrig gehaltene Ladekante (548 mm) bestmöglich zu beladen. Ordnungssysteme von Würth, Bott und Sortimo können nachträglich in das Teuerste der hier vorgestellten Fahrzeuge eingebaut werden.

Nissan Primastar

Ebenso wie der Vivaro verfügt der Nissan Primastar über ein sechsgängiges Getriebe. Als Packesel kann dieser Transporter von allen hier Vorgestellten am meisten auf sein Dach laden (280 kg). Das bereits im September 2002 auf dem deutschen Markt eingeführte Modell ist ab Mitte dieses Jahres auch mit einer zusätzlichen Schiebetür auf der linken Fahrzeugseite erhältlich.

 

Bequemes Ein- und Ausladen ist durch die niedrige Ladekante des Nissan Primastar gewährleistet.
(Bild: Nissan)

Dass ein Transporter nicht zwangsläufig eckig sein muss, stellten die Designer des mit dem Opel Vivaro weitgehend identischen Primastar eindrucksvoll unter Beweis. Das Styling löst die Grenzen zwischen Pkw und Lkw auf. Auch Komfort und Sicherheit werden groß geschrieben: Die Details des Interieurs und die Sicherheitseinrichtungen orientieren sich an Pkw-Standards. Zu den wesentlichen Ausstattungsmerkmalen des Primastar gehören eine Servolenkung, eine elektronische Wegfahrsperre, eine Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung, ein Warnton für "Licht an" und eine Radiovorrüstung mit Dachantenne. Das Sicherheitspaket umfasst neben einem Fahrerairbag zudem höhenverstellbare Kopfstützen sowie Dreipunktgurte mit Gurtstraffern und Gurtkraftbegrenzern vorne, eine Trennwand mit Fenster, ABS mit elektronischer Bremskraftverteilung und Scheibenbremsen rundum. Bereits ab Werk ist das Nutzfahrzeug zudem mit einem Ordnungssystem von Sortimo oder Servicemobil erhältlich.

Volkswagen Caddy

Von den hier vorgestellten kleinen Transportern ist der Volkswagen Caddy der kleinste. Er hat nur ein Ladevolumen von 3,2 m3 und muss wie der Fiat Scudo schon nach 15.000 km in die Werkstatt. Dafür sammelt der Caddy in den Bereichen niedrigster Verbrauch (6,1 l/100 km), schnellstes Fahrzeug (166 km/h) und niedrigem Preis (14.515 Euro ohne MwSt.) Punkte.

 

Der VW Caddy ist das kleinste, aber auch schnellste hier vorgestellte Nutzfahrzeug.
(Bild: Volkswagen)

Mit dem neuen Caddy erreicht Volkswagen den bestmöglichen Kompromiss zwischen einem universellen Transportfahrzeug für viele Gelegenheiten der beruflichen und privaten Mobilität sowie der immer stärker spezialisierten Transport- und Beförderungslösung. Auf der Technologie des Golf V basierend, setzt der neue Caddy des Weiteren auf Langlebigkeit, Robustheit und einen hohen Wiederverkaufswert. In kritischen Situationen kontrollieren Regelsysteme wie ABS, ASR und MSR das Fahrzeug und greifen im Falle eines Falles ein. Fahrer- und Beifahrerairbag sowie Seitenairbags sind serienmäßig mit an Bord.

Zugänglich ist er sowohl von hinten als auch von der rechten Fahrzeugseite. Zwei unterschiedlich große Heckflügeltüren mit asymmetrischer Teilung erleichtern das Be- und Entladen des Fahrzeuges. Auch hier kann bereits ab Werk ein Ordnungssystem bestellt werden. Wer der Ausstatter ist, verrät Volkswagen jedoch nicht. Dafür aber, dass der neue Caddy erstmals von Volkswagen Nutzfahrzeuge als Stadtlieferwagen in eigener Regie gebaut wird.

Fazit

Auf dem Nutzfahrzeuge-Markt gibt es die unterschiedlichsten Angebote. Daher sollte sich der Installateur genaue Gedanken darüber machen, welche Bedingungen sein Kastenwagen in jedem Fall erfüllen muss. Gerade Sicherheit und Wirtschaftlichkeit sind heute sehr häufig nachgefragte Kriterien. Diese sind auch bei den vorgestellten Modellen gegeben.

Besonders hervorzuheben ist zudem, dass alle hier vorgestellten Fahrzeuge durch eine relativ hohe Zuladung überzeugen. Somit sind sie durchaus in der Lage, die Aufgaben von wesentlich größeren Nutzfahrzeugen, die oft nur wenig ausgelastet werden, bei bedeutend besserem Fahrkomfort zu übernehmen.

Internetinformationen:
www.citroen.de
www.fiat.de
www.ford.de
www.kia.de
www.mitsubishi.de
www.opel.de
www.nissan.de
www.peugeot.de
www.volkswagen.de


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