IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 10/2004, Seite 26


VERBÄNDE AKTUELL 


 Rheinland/Rheinhessen


Öl-Brennwertinitiative gestartet

Mit der Klimaschutzerklärung hat sich die Bundesregierung ein hochgestecktes, aber - wie Politikerkreise beteuern - durchaus erreichbares Ziel gesetzt. Einen Beitrag zu diesem CO2-Minderungsvorhaben kann dabei die Einführung des schwefelarmen Heizöls bilden. Der Fachverband Rheinland-Rheinhessen hat dazu gemeinsam mit dem Institut für wirtschaftliche Oelheizung (kurz IWO) zu einer Info-Veranstaltung Ende März nach Koblenz eingeladen. Gekommen waren rund 120 SHK-Fachhandwerker und Mineralölhändler, um beim Startschuss zur offiziellen Einführung des neuen Brennstoffs, der seine Vorzüge besonders bei Öl-Brennwertgeräten ausspielt, dabei zu sein.

Die Informations- und Beratungskampagne hat das Ziel, vorhandene Energieeinsparpotenziale im Gebäudebestand durch den Einsatz moderner Öl-Brennwertgeräte zu erschließen. Schließlich sind derzeit in Deutschland rund 2,6 Mio. und allein in Rheinland-Pfalz etwa 250.000 Öl- und Gasheizungen seit mehr als 20 Jahren in Betrieb. Diese Anlagen sind technisch veraltet und sollten aufgrund ihres hohen Energieverbrauchs sowie zu hoher Schadstoffbelastungen modernisiert werden. Eine Möglichkeit bildet da der Einsatz von Öl-Brennwertgeräten, die in Fachkreisen als hocheffiziente Heiztechnik gilt und in Verbindung mit schwefelarmem Heizöl eines der umweltschonendsten und wirtschaftlichsten Heizsysteme darstellt. Wenn es nach dem Willen der Initiatoren geht, soll diese Kombination aus Wärmeerzeuger und Brennstoff beiden Branchen, dem Mineralölhandel wie dem verarbeitenden SHK-Handwerk, neue Umsatzimpulse bescheren. Nach Ansicht von Daniel Löw, Landesinnungsmeister des SHK-Fachverbands, steht dem SHK-Handwerk heute eine breite Palette an ausgereiften Öl-Brennwertgeräten zur Verfügung: "Mit dieser Heiztechnik sind Bauherren wie Modernisierer sowohl ökologisch wie ökonomisch gut beraten", betont Löw.

Zwei der Initiatoren der Kampagne: links Reinhard Horre (Geschäftsführer des SHK-Fachverbands) und Daniel Löw (Landesinnungsmeister).

Auch für Reinhard Horre, Geschäftsführer des SHK-Fachverbands, stellen sich mit der Einführung des schwefelarmen Heizöls in Kombination mit der Öl-Brennwerttechnik Chancen in vielerlei Hinsicht für jenen Handwerksbetrieb ein, der sich dieser Neuerung öffnet. "Nicht nur, dass er sich gegenüber seinem Wettbewerb durch Fachkompetenz in der noch nicht so weit verbreiteten Technik differenziert, er steigert auch sein Image", so Horre. Darüber hinaus, und das ist nach seiner Überzeugung mindestens genauso wichtig, steigert der Handwerksbetrieb durch die höheren Verkaufspreise seinen Umsatz und Ertrag.

Rund 120 Fachleute folgten der Einladung zum Startschuss der Öl-Brennwertinitiative in Rheinland-Rheinhessen.

Während die Einbindung eines Niedertemperaturkessels in das Gesamtsystem einer Heizungsanlage keine besonderen Anforderungen stellt, sieht dies bei Öl-Brennwertgeräten etwas anders aus. Hier sind einige Randbedingungen und Einbauvorschriften einzuhalten, soll das bodenstehende oder wandhängende Öl-Brennwertgerät optimal arbeiten. Dazu gaben auf der Auftaktveranstaltung in Koblenz die Referenten wichtige Hinweise. Die beiden Fachleute Frank Milz (technischer Berater im Fachverband) und Andreas Adler (Mitinhaber des SHK-Handwerksbetriebs Jakob Adler OHG) zeigten auf, worauf es bei der Installation ankommt. So ist nach den Worten von Milz unbedingt darauf zu achten, dass es zu keiner ungewollten Rücklauftemperaturanhebung kommt, etwa durch einen Vier-Wege-Mischer, Drei-Wege-Thermostatventil oder Überströmventil. Aber auch das Temperaturniveau des nachgeschalteten Heizsystems spielt eine wichtige Rolle. Milz dazu: "Um den Kondensationseffekt möglichst auszunutzen, sind niedrige Temperaturen Voraussetzung. Die Vorlauftemperatur sollte daher 50°C nicht übersteigen."

Andreas Adler (Mitinhaber eines SHK-Handwerksbetriebs) gab nützliche Tipps für die Baustellenpraxis.

Fazit: Mit der Einführung des schwefelarmen Heizöls und der zunehmenden Angebotspalette an Öl-Brennwertgeräten sehen die Initiatoren der Kampagne einen sinnvollen wie lukrativen Schritt in die Richtung, umweltschonende Technik an den Mann zu bringen.

Internetinformationen:
www.shk-dienst.de


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