IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 10/2004, Seite 19 ff.


VERBÄNDE AKTUELL 


Zentralverband


Kurz und bündig

Bruttopreisliste

Industrie gibt Preisempfehlungen

Als unverbindliche Richtschnur für den Verkauf an Endverwender findet der SHK-Unternehmer jetzt erste Bruttopreise unter www.wasserwaermeluft.de. Die ARGE Neue Medien hat dort für die Mitgliedsbetriebe der SHK-Organisation erste Preislisten folgender Firmen zugänglich gemacht: Bette, Danfoss, De Dietrich, Hoesch, Hüppe, Kaldewei, Kermi und Vaillant. In nächster Zeit sollen die Listen stetig erweitert werden. Eine Benutzerkennung für den internen Bereich (erhältlich durch den jeweiligen Landesverband) ist für diesen Service erforderlich.

Solarkollektoren fürs Schwimmbad sind jetzt auch förderungsfähig. Zukünftig wird auf Gütezeichen und Ertrag geachtet.

Förderung

Solarthermie auch fürs Schwimmbad

Die Förderung von solarthermischen Anlagen war in der Vergangenheit dann nicht freigegeben worden, wenn die Sonnenenergie auch zur Erwärmung von Schwimmbadwasser genutzt werden sollte. Dies hat das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) als bewilligende Stelle nun geändert. Auch in solchen Fällen kann jetzt zu 80% der bekannten Sätze Förderung in Anspruch genommen werden.

Übrigens: Ab 1. Juni 2004 gelten solarthermische Kollektoranlagen nur noch dann als förderungsfähig, wenn der jährliche Kollektorertrag mindestens 525 kWh/m2 bei einem solaren Deckungsanteil von 40% beträgt. Auch müssen die Module die Kriterien des Umweltzeichens RAL-ZU 73 - Blauer Engel - erfüllen (Flächenbezug entsprechend DIN V 4757-4). Im Detail lassen sich die Förderrichtlinien in der Datenbank des Wirtschaftsministeriums unter http://db.bmwa.bund.de nachlesen.

Datenbank

Förderprogramme oft regional bedeutsam

Über die ganze Bandbreite an Fördermitteln besteht oftmals nur unzureichend Kenntnis. Gibt es Unterstützung für eine konventionelle Öl- oder Gasheizung oder erweist sich z.B. derzeit der Einsatz für ein Wärmepumpensystem als günstig? Sich im Dschungel der Fördermittel zurechtzufinden, fällt aufgrund der oft regionalen Vielfalt nicht leicht. Die neue Fördermitteldatenbank unter www.stiebel-eltron.com kann hier helfen.

Unter den weiterführenden Stichworten Infobereich sowie Planung gelangt man zur Förderdatenbank, die den Nutzer mit Hilfe eines Fragebogens konkret zu den Förderprogrammen führt, die für das jeweilige Bauvorhaben infrage kommen. In der Datenbank sind rund 4900 Programme des Bundes, der Länder, Kreise, Städte und Gemeinden sowie der Energieversorger zum Thema "Regenerative Energien und Energie sparendes Bauen, Modernisieren und Sanieren" gespeichert.

Die Betreiber der Datenbank geben an, dass nur 7% aller Förderungen von Bund und Ländern kommen, 93% dagegen seien iniziierte Programme von Gemeinden und Energieversorgern. Wer die Fördermöglichkeiten also richtig ausschöpfen möchte, sollte sich mit der Programmvielfalt auf Gemeindeebene beschäftigen. Obwohl sich wöchentlich die einzelnen Bestimmungen bzw. Fördertöpfe ändern, sei die Datenbank durch intensive Recherche stets aktuell.

Professionelles Arbeiten rund um die Installation von Kollektoren ist multimedial erlernbar - dank der CD-ROM SoftwerkSolar.

Schulungs-CD

Richtiges Handling mit Kollektoren

Durch wohlüberlegte Arbeitsabläufe lassen sich Kollektoren auf dem Dach installieren, ohne dass dabei wichtige Schutzmaßnahmen vernachlässigt werden. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin hat im letzten Jahr eine Reihe von Kollektor-Installationen begleitet. Dabei zeigte sich, dass sowohl bei den Arbeitsabläufen als auch bei der Einhaltung von Sicherheitsvorschriften längst nicht alles zum Besten stand.

Grund genug, um detailliert zusammenzufassen, mit welcher Ausrüstung, in welcher Reihenfolge und mit welchen Handgriffen eine fachgerechte Installation erfolgen sollte. In der Regel berücksichtigen die Montageanweisungen der Hersteller die rechtlichen und praktischen Anforderungen an Sicherheit und Gesundheitsschutz gar nicht oder nur unzureichend. Mit Ausgabedatum Oktober 2003 will die CD-ROM SoftwerkSolar diese Lücke schließen.

Zur Sicherstellung einer auch überregionalen Umsetzung ist eine Montageanleitung in Form eines elektronischen Buches multimedial aufbereitet worden. Typische Kollektorbauformen eines Herstellers dienen sowohl der Montageunterstützung als auch der Qualifizierung der Mitarbeiter und ist tauglich für eine selbstständige Weiterbildung im Unternehmen. Individuelle Montageanweisungen unterschiedlicher Kollektorhersteller können in die elektronische Hilfe eingebunden werden. Anweisungen lassen sich so stets auf dem aktuellen Stand halten. Eine von mehreren enthaltenen Checklisten dient dazu, dass man den Betreiber mit seiner Anlage vertraut machen kann. Der Datenträger SoftwerkSolar ist kostenlos und kann gegen 3 Euro Portoerstattung über den ZVSHK bezogen werden.

Sanitär

Verlängerungen mit DVGW-Zulassung

In der Vergangenheit sind einige Schäden bekannt geworden, weil verwendete Werkstoffe von (Hahn-)Verlängerungen durch Spannungsrisskorrosion versagten. Erstellt wurde daraufhin das Arbeitsblatt GW 393 "Verlängerungen (Rohrverbindung) aus Kupferwerkstoffen für Gas- und Trinkwasser-Installationen; Anforderungen und Prüfungen" (Ausgabedatum Dezember 2003). Auf dieser Grundlage können Hersteller den Nachweis führen, dass ihre Verlängerungen für Gas- und Trinkwasserinstallationen verwendet werden können. Dem Arbeitsblatt entsprechend müssen die Verlängerungen konische R-Außengewinde und zylindrische Innengewinde Rp aufweisen. Zu den Kupferwerkstoffen gehören Rotguss und bestimmte Messingwerkstoffe, die spezielle Anforderungen und Prüfungen bestehen müssen, sodass sich das Risiko einer Spannungsrisskorrosion deutlich vermindert.

Fachtagung

In der Entwässerung ist Know-how gefragt

Vom 31. März bis 1. April 2004 trafen sich fast 70 Teilnehmer in Marburg zur fünften gemeinsamen Tagung von ZVSHK und ATV-DVWK (Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall). Noch besteht in unseren Breitengraden kein Mangel an Trinkwasser, doch der möglichst sorgsame Umgang mit dem Lebensmittel Nummer 1 wurde auf diesem Expertentreff einmal mehr betont.

Referate in Sachen Sanierungstechnik, Versicherung, Entwässerungstechnik, Recht, und Dienstleistung wurden geboten (v.l.): Annette Hellriegel, Otto Schaaf, Arno Keller, Klaus-Dieter Sondergeld, Erwin Nolde, Karsten Selleng, Franz-Josef Heinrichs.

Wasser sparende Vakuum-/Trenntoiletten sowie die Unterdruckentwässerung für Gebäude waren deshalb ebenso Thema wie die Regenwassernutzung nach neuestem technischen Stand und auch bewährte Möglichkeiten des Grauwasser-Recyclings wurden vorgestellt. Wie etabliert solche Lösungen letztlich beim Endverwender sind? Man kann es zweideutig beantworten: Die Bevölkerung im Durchschnittshaushalt ist zwar sensibilisiert aufgrund der sich mehrenden Naturkatastrophen, Extrem-Regenspenden und Überflutungen. Dennoch hat man "viel übrig" für die bestehenden Abwassersysteme, die hochwertiges Trink- und Regenwasser dafür nutzen, um die Funktion der ortsüblichen Schwemmkanalisation aufrechtzuerhalten.

Die mehr als 70 Teilnehmer der Marburger Tagung brachten Praxisprobleme ins Gespräch, die mit den Referenten erörtert werden konnten.

Ein Trend zum Besseren ist allerdings zu erkennen: Gerhard Deltau (Fachvereinigung Betriebs- und Regenwassernutzung) gab an, dass jährlich 50.000 professionell erstellte Regenwasseranlagen in Deutschland eingerichtet würden. Was den Zustand der Entwässerungsleitungen angeht, zeichnet sich immer mehr ab, dass die Kommunen mit Sanierungskonzepten Ernst machen. Mittlerweile dürfte bekannt sein, dass Abwasserbehörden in Hamburg oder Braunschweig aus Schaden klug geworden sind und von den Betreibern auf privaten und gewerblichen Grundstücken Nachweise über den einwandfreien Zustand der Abwasseranlagen verlangen.

EAN-Nummer* als einheitliche Codierung

Die Serie "Drei Fragen" beschäftigt sich mit aktuellen Themen für das SHK-Handwerk. Rede und Antwort stehen schwerpunktmäßig Fachunternehmer. Heute stellt sich Hans Schramm aus München, Dipl.-Ing. und Meister im SHK-Handwerk, den Fragen von Dr. Sabine Dyas, Geschäftsführerin im ZVSHK.

Dyas: Herr Schramm, Sie sind seit 20 Jahren Unternehmer, arbeiten ehrenamtlich im IT-Ausschuss des ZVSHK mit und setzen sich für den professionellen Einsatz der EDV im SHK-Handwerksbetrieb ein. Dabei vertreten Sie die Ansicht, dass insbesondere die eindeutige Kennzeichnung der vom Großhandel gelieferten Artikel im gesamten Bestellvorgang - von der Produktrecherche bis zur Rechnung - für den SHK-Betrieb von großer Wichtigkeit ist. Warum vertreten Sie diese Meinung?

Schramm: Von einem professionellen Handwerksbetrieb wird heute viel verlangt. Das kann nur erfüllt werden, wenn sich dies auch in der Materialwirtschaft niederschlägt. Die eindeutige Kennzeichnung der Beschaffungsware ist für den SHK-Betrieb unverzichtbar, da er anderenfalls z. B. bei Gewährleistungsfragen keinen endgültigen Rückgriff auf den Hersteller eines Produktes nehmen kann. Ein typisches Beispiel: Überwiegend liefert der Großhändler Eckventile der Firmen Grohe oder Schell aus, es gibt aber auch "anonyme" Eckventile, die keinerlei Kennung tragen und irgendwo hergestellt worden sind.

Wenn es dann im Schadensfall um die Rückverfolgung geht, kann es massive Probleme geben. Momentan codiert leider jeder Großhändler seine Waren unternehmensspezifisch. Was ich als Unternehmer brauche, ist eine einheitliche Codierung, wie sie beispielsweise die EAN-Nummer darstellt. Diese existiert zwar und wird von der Industrie auch an den Großhändler geliefert, leider aber in der Regel vom Großhändler nicht an den Handwerker weitergegeben.

Dyas: Was bedeutet das konkret in einem Schadensfall, wenn beispielsweise zwischenzeitlich der liefernde Großhändler nicht mehr existent ist?

Statt Markenartikel kann auch anonyme Ware geliefert werden, deren Rückverfolgung ohne EAN-Nummer massive Probleme aufwerfen kann.
(Bild: Schell)

Schramm: Dies bedeutet konkret, dass dann der Handwerker nur mit größten Problemen Rückgriff auf den Hersteller nehmen kann, da er ihm nicht zweifelsfrei bekannt ist. Außerdem, so finde ich zumindest, hat der Handwerker als Kunde das Recht, eine eindeutige Artikelkennzeichnung, insbesondere wenn sie beim Großhändler vorliegt, auch von seinem Lieferanten zu erhalten.

Dyas: Spielt auch die Optimierung der betriebswirtschaftlichen Prozesse eine Rolle bei Ihrer Forderung nach der EAN?

Schramm: Sogar eine große Rolle! Warum ist es nicht möglich, eingehende Waren des Großhändlers z. B. mit einem Scanner zu erfassen und automatisch eine Zubuchung beim Materialbestand bzw. Lagerbestand zu erhalten, um sie in einem Arbeitsschritt einer Kundenkommission zuzuordnen? Bei der Entnahme aus dem Lager könnte dann durch das Scannen die entsprechende Entlastung des Lagers erfolgen. Auch eine Bestellauslösung bei Mindestbestand könnte automatisiert werden. Dem Handwerksbetrieb bleibt dieses professionelle Vorgehen derzeit verschlossen.

Weil jeder Großhändler im eigenen Zahlensystem codiert, trägt beispielsweise die gleiche Armatur von Hansa unterschiedliche Codierungen, weil sie mal bei Großhändler A, mal bei B gekauft worden ist. Wie soll eine betriebswirtschaftliche Software hier die entsprechende Zu- und Abbuchung vornehmen? Diese Unmöglichkeit hindert den SHK-Betrieb, ein professionelles, kostengünstiges und transparentes Warenwirtschaftssystem einzusetzen...

Dyas:...und das wünscht sich letztlich die Industrie und der Handel vom Fachhandwerk.

Schramm: Andere Handelspartner - wie Baumärkte -, die ebenfalls die Waren der deutschen Markenartikler des SHK-Bereichs in den Regalen stehen haben und ebenfalls vom klassischen Sanitärgroßhandel beliefert werden, werden in jedem Fall mit der EAN-Kennzeichnung versorgt. Es scheint mittlerweile einfacher zu sein von einem Keramiker aus Foshan/China mit EAN gekennzeichneten Waren beliefert zu werden als vom deutschen Sanitärgroßhandel.

Dyas: Herr Schramm, vielen Dank für Ihre Ausführungen. Der ZVSHK wird sich der Verbesserung der Datenqualität und insbesondere der Einführung der EAN im elektronischen Datenaustausch zwischen Handwerk und Großhandel annehmen und in Kürze über die Fortschritte der Verhandlungen mit den Marktpartnern an dieser Stelle berichten.

* Die Elektronische Artikel Nummerierung (EAN) ist in der Lage, jeden auf der Welt produzierten Artikel eindeutig im elektronischen Datenaustausch und im Strichcode maschinell richtungsunabhängig zu identifizieren.

Auf lange Sicht (spätestens bis 2015) soll Ähnliches in ganz NRW eingeführt werden, so schreibt es bereits jetzt die dortige Landesbauordnung vor, wie Otto Schaaf (Stadtentwässerung Köln) detailliert ausführte. Im Fall einer Reparatur oder Neuerrichtung dürften zudem nur noch die Unternehmen für eine fachgerechte Installation von Entwässerungsleitungen zum Zuge kommen, die sich durch Weiterbildung entsprechend qualifiziert haben. In zahlreichen Städten und Kommunen wird man verstärkt darauf achten, dass weder bei Planung noch durch die Ausführung etwas daneben geht. Das wird zur Folge haben, dass oftmals nur noch qualifizierte Fachbetriebe beauftragt werden, um Entwässerungsanlagen nach den Vorgaben von Städten und Gemeinden zu realisieren.

Ergänzend zu diesem Thema führten Klaus-Dieter Sondergeld (Hamburger Umweltbehörde) und Karsten Selleng (Stadtentwässerung Braunschweig) aus, welche Inspektions- und Wartungsarbeiten notwendig sind bzw. welche Rechte und Pflichten aufgrund einer entsprechenden Abwassersatzung an den Betreiber herangetragen werden können.

Die SHK-Fachbetriebe können sich auf die gehobenen Anforderungen einstellen, indem sie Fortbildungsmaßnahmen wahrnehmen. Franz-Josef Heinrichs (ZVSHK) machte deutlich, dass die Überwachungsgemeinschaft Technische Anlagen der SHK-Handwerke (ÜWG-SHK) entsprechende Schulungen und wiederkehrende Prüfungen anbietet. Passend dazu auch der neu entwickelte Entwässerungs-Check, den die Mitgliedsbetriebe der SHK-Verbandsorganisation den Hausbesitzern anbieten können. Wer als Handwerksmeister dazu mehr als eine Marketinghilfe in Anspruch nehmen möchte, wird bald ein weiterführendes Schulungsangebot nutzen können: Der ZVSHK arbeitet derzeit an einem Rahmenkonzept, das dann von den Landesverbänden übernommen werden kann.


ZVSHK-Termine-Daten-Informationen (Änderungen vorbehalten)

Datum

Veranstaltung

11. Juni 2004

Erdgasforum Dresden

24. - 25. Sept. 2004

26. Deutscher Kupferschmiedetag, Potsdam

27. - 29. Mai 2004

Deutscher Kachelofenbauertag, Westerland/Sylt

ZVSHK Direkt: Telefon: 02241/9299-0, Telefax: 02241/21351
E-Mail: info@zentralverband-shk.de, Internet: www.wasserwaermeluft.de


Die Geschäftsstellen des ZVSHK

ZVSHK
Rathausallee 6
53757 St. Augustin
Telefon: 02241-29056
Telefax: 02241-21351

ZVSHK Geschäftsstelle Potsdam
An der Pirschheide 28
14471 Potsdam
Telefon: 0331-972107
Telefax: 0331-972603


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