IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 7/2004, Seite 58


LESER-SERVICE


Leser fragen - Experten antworten

Tipps und Ratschläge für die SHK-Praxis

In loser Folge beantworten wir an dieser Stelle Ihre Fragen aus der Praxis.

Kleine Rohrnennweiten für Solaranlagen?

Für eine Solaranlage mit Flachkollektoren wird von einigen Systemanbietern eine Zuleitung vom Speicher zum Kollektor in einer so genannten "Twin-Pipe" mit zwei Kupferrohren je 12 mm Außendurchmesser angeboten. Kann ich für eine Zuleitung auch kleinere Dimensionen wählen - z.B. 10 oder 8 mm - oder gibt es Vorschriften, die das untersagen?

Ein Meisterschüler der HWK Arnsberg

 

Für den konkreten Fall empfiehlt sich, die vom Herstellerangegebenen Rohrnennweiten nicht zu unterschreiten. Erfahrungsgemäß kann der Systemhersteller am sichersten beurteilen, welche Rohrdimension bei vorgegebenen Druckverlusten durch die Kollektorbaugruppe und bei vorgegebener Pumpenleistung am geeignetsten ist.

Prinzipiell ist es in Abhängigkeit vom gewählten Solarsystemtyp (z.B. "Low-Flow") sicher möglich, kleine oder sehr kleine Rohrnennweiten zu verwenden. Voraussetzung hierfür ist, dass eine ausreichende Pumpenleistung zur Verfügung steht und dass durch den umzuwälzenden Massenstrom keine überhöhten Fließgeschwindigkeiten in den Rohrleitungen entstehen. Letztere sollte in geschlossenen Solarkreisläufen bei Kupferrohren ca. 1,0 m/s nicht überschreiten.

Vorgedämmtes Solar-Schnellverrohrungssystem aus Kupfer für die Zuleitung vom Kollektor zum Speicher - Baustellensituation.
(Bild: AEROLINE Tube Systems)

Allerdings widerspricht eine Auslegung der Verrohrung auf sehr kleine Nennweiten der generellen Anforderung nach möglichst geringen Druckverlusten in Rohrleitungssystemen. Hohe Druckverluste in Rohrleitungen sind meist nicht nur energetisch ungünstig (höhere Leistungsaufnahme der Umwälzpumpe), sondern können beispielsweise in geregelten Kreisen auch einen negativen Einfluss auf die Hydraulik (geringe Ventilautorität) haben.

Uwe Tomaschek, technischer Berater beim Deutschen Kupferinstitut, Düsseldorf

Ergänzung: Heizölversorgung: Zweistrang- oder Einstrangsystem?

Ergänzend zur Fragestellung Einstrang- oder Zweistrangsystem für Ölheizungen? (Heft 4/2004) erreichte uns die folgende Anmerkung von Ing. Udo Gahr, Iserlohn: In dem Bericht wurde der gravierendste Faktor für ein Einstrangsystem nicht erwähnt. Bei einer Lagerung des Heizöls in Kunststoffbatterietanks mit oberer Entnahme und Befüllung (wie seit einigen Jahren üblich) wird der Brennstoff aus allen Behältern entnommen, jedoch bei einem Zweistrangsystem die Rücklaufölmenge über die Anschluss-/Entnahmearmatur in den ersten Tank zurückgeführt. Dieser wird also mit der größten Ölmenge beaufschlagt. Dadurch kann es im Laufe der Zeit zu einer höheren Verschmutzung der im ersten Tank installierten Saugleitung im Vergleich zu den nachfolgenden Tanks kommen. Der hierdurch auftretende erhöhte Widerstand hat zur Folge, dass die Ölmenge bevorzugt aus den nachgeschalteten Tanks entnommen und über die Rücklaufleitung in den ersten Tank zurückgeführt wird. Dies kann zum Anstieg des Ölspiegels und letztlich zum Überlaufen des ersten Tanks führen. Derartige Ölunfälle lassen sich durch ein Einrohrsystem vermeiden.

Ing. Udo Gahr, Iserlohn


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