IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 4/2004, Seite 3


EDITORIAL


Konjunkturbarometer Messe:

Sehen und gesehen werden

"Herrrrreinspaziert! Bei uns sehen Sie die neuesten, schönsten und besten Exponate". Als man noch so werben musste, hatte die Funktion des Marktschreiers und "billigen Jakobs" auf Jahrmärkten noch eine Bedeutung. Ihr Zweck: Interesse wecken und kauflustige Leute anzulocken.

Heute bestimmen Messen und Ausstellungen das Bild. Sie sind Absatz- und Verkaufsförderungs-Instrument, Mittel der Image- und Kontaktpflege, Konjunktur- und Stimmungsbarometer. Sie bieten die Möglichkeit, neue Erzeugnisse vorzustellen und den Absatz für bereits eingeführte Produkte auszuweiten.

Auf der anderen Seite kosten Messen aber auch viel Geld. Jahr für Jahr entsteht an dieser Stelle in den Unternehmen eine Konfliktsitu-ation zwischen Betriebswirtschaft und Marketing - insbesondere in Jahren, in denen der Konjunkturmotor stottert. Aber - und das wissen wir alle - ohne Messen geht es nicht. Sie sind schlicht und ergreifend eine der wichtigsten Grundlagen für den geschäftlichen Erfolg.

Unumstritten ist die ISH die eindeutige Nummer 1 für die SHK-Branche. Alle zwei Jahre wird sie ihrem Anspruch einer internationalen Leitmesse gerecht. Aber hohe Kosten für Eintritt, Anreise und Übernachtung schrecken mittlerweile eine ganze Reihe Besucher ab. Die Präsentation vor Ort gewinnt daher an Bedeutung - wie beispielsweise auf den Regionalmessen SHK Essen und Hamburg sowie IFH Nürnberg. Hier können Besucher sicher sein, dass alle für sie wichtigen regionalen Ansprechpartner zur Verfügung stehen und sie die komplette Produkt-Palette sehen können. Wo sonst also wird einem eine Plattform geboten, auf der man in kürzester Zeit viele Stammkunden und potentielle Kunden treffen kann? Möglichkeiten, die Hausmessen beim Großhandel in dieser Breite nicht bieten können.

Selbst größte Außendienst-Organisationen sind heute bei der Vielzahl der Kunden und der gestiegenen Beratungsintensität nur noch bedingt in der Lage, den regelmäßigen und intensiven Kontakt zu allen zu pflegen. Hier bieten Messen die einmalige Chance, Defizite auszugleichen.

Vor dem Hintergrund stagnierender Märkte und härterer Preiskämpfe gilt es, neue Geschäftsfelder - wie beispielsweise Regenwasseraufbereitung, Klimatechnik oder den Einsatz von Systemen zur Nutzung regenerativer Energien - zu erschließen. Viele Unternehmen unterstützen das Fachhandwerk dabei auf vielen Ebenen - insbesondere auch auf Messen.

Hans-Joachim Weege
Vertriebsleiter Stiebel Eltron
Heizung/Sanitär


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