IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 1/2/2004, Seite 19 f


VERBÄNDE AKTUELL 


 Sachsen


Diskussionen, Neuerungen und Ehrungen

2. Mitgliederversammlung des Jahres 2003

Für den 12. November 2003 hatte der sächsische SHK-Fachverband zu seiner ordentlichen Mitgliederversammlung in die Kreisstadt Döbeln eingeladen. Gekommen waren rund 70 Delegierte und Gäste, um sich über die aktuelle Lage des Handwerks zu informieren. Fachvorträge und der Bericht des Landesinnungsmeisters Herbert Reischl standen auf der Tagesordnung.

Rund 70 Teilnehmer waren der Einladung des sächsischen SHK-Handwerksverbands gefolgt und kamen zur Mitgliederversammlung nach Döbeln. Vorn links: Friedrich-W. Göbel, ZVSHK, bei seinem Referat zum Berufsbild "Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik".

Nach der offiziellen Begrüßung durch den Landesinnungsmeister Herbert Reischl stand ein Referat von Friedrich-W. Göbel, ZVSHK, auf der Tagesordnung: "Ausbildung von Anlagenmechanikern für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik". Er informierte über das neue Berufsbild und die neuen Anforderungen an die Lehrlinge. Im Anschluss stellte er Lösungen für die so genannte Verbundausbildung vor und nannte Vorteile: Durch die Rotation des Lehrlings von Betrieb zu Betrieb bedeutet dies zum einen eine breite Ausbildung, zum anderen eine für den Betrieb kostengünstige Alternative.

Kooperationsvereinbarung zwischen IKK und FV SHK Sachsen

Dr. Petra Kurze, IKK Sachsen, erläuterte Details und Hintergründe des neuen Rahmenvertrages zu wohnumfeldverbessernden Maßnahmen im Rahmen der Pflegeversicherung. Mit dem Abschluss dieser Vereinbarung wurde ein großer Schritt in Richtung Kassenzulassung getan und der Zugang zum interessanten Markt des behindertengerechten Umbaus von Bädern und Küchen geöffnet. Dr. Kurze erklärt das Prinzip so: "Das SHK-Handwerk erhält die Aufträge direkt vom Kunden, bestimmt dann seine Preise und Produkte und rechnet selbst bei der Krankenkasse ab. Er muss sich nicht mehr als Subunternehmer den Sanitätshäusern anbieten." Voraussetzung ist die vom Arzt bescheinigte Notwendigkeit und die bestätigte Kostenübernahmeerklärung der IKK. Außerdem ist eine Fachausbildung des ausführenden Handwerksbetriebes notwendig, die der Fachverband im Frühjahr anbieten will. Die Innungsbetriebe werden bereits jetzt um Teilnahmemeldungen gebeten.

Das Ziel des Fachverbands ist die Etablierung von zugelassenen SHK-Fachbetrieben im Marktbereich behindertengerechtes Wohnumfeld auch bei weiteren Kassen neben der IKK.

Der Wilo-Förderpreis Ost ging diesmal an Jung-Gesellen im Freistaat Sachsen.

Auszeichnung der Sieger im Leistungswettbewerb der Handwerksjugend 2003

Traditionsgemäß wurden die Sieger im Leistungswettbewerb der Handwerksjugend auf Landesebene in den Berufen Gas- und Wasserinstallateur, Zentralheizungs- und Lüftungsbauer und Klempner und deren Ausbildungsbetriebe ausgezeichnet. In diesem Jahr haben zwölf Jung-Gesellen teilgenommen. Jeweils ein Jung-Geselle nimmt mit seiner Wettbewerbsarbeit an der Bundesausscheidung in Mannheim teil.

Klempner

1. Sieger: Ralf Schönwitz, der Ausbildungsbetrieb ist kein Innungsmitglied.

2. Sieger: Maik Landsmann, der Ausbildungsbetrieb ist kein Innungsmitglied.

Gas- und Wasserinstallateure

1. Sieger: Steffen Philipp, der Ausbildungsbetrieb ist kein Innungsmitglied.

2. Sieger: Christian Ebert, Ausbildungsbetrieb: Andreas Rothe, Innung SHK Freiberg.

Zentralheizungs- und Lüftungsbauer

1. Sieger: Thomas Wilde, Ausbildungsbetrieb: WTC Wärmetechnik Chemnitz GmbH & Co. KG, Innung SHK Chemnitz.

2. Sieger: Kay Walther, Ausbildungsbetrieb: Wiebe GmbH Leipzig, Innung SHK Leipzig.

Besondere Auszeichnung erfuhren Thomas Wilde, Steffen Philipp und Kay Walther. Von Peter Stamm, Vertriebsleiter Deutschland bei Wilo, erhielten sie den mit insgesamt 3250 Euro dotierten Wilo-Förderpreis Ost.

Herbert Reischl als Landesinnungsmeister bei seinem Halbjahresbericht.

Bericht des Landesinnungsmeisters

Herbert Reischl informierte die Delegierten über Neuheiten und Hintergründe aus dem bundesweiten und sächsischen SHK-Handwerk. Mit Blick auf die seit Jahren anhaltende SHK-Wirtschaftskrise hat der Landesinnungsmeister noch vor einem halben Jahr auf der Mitgliederversammlung für das laufende Jahr 2003 keine Verbesserungen vorausgesagt. Doch glücklicherweise sollte er nicht Recht behalten. Denn, so Reischl wörtlich, "gibt es seit Jahresmitte erste Anzeichen für eine Erholung." Zudem erwartet das ifo-Institut für Sachsen im kommenden Jahr ein Wirtschaftswachstum von 2,2%, das insbesondere durch das verarbeitende Gewerbe sowie die unternehmensnahen Dienstleister getragen werden soll. Ein Wermutstropfen bleibt: Die Unternehmen insgesamt werden wohl weiter Arbeitsplätze abbauen. "Folglich fehlt den Kunden dann das Geld."

Dies schlägt sich auch auf die Lehrlingszahlen nieder: Im Vergleich zum Vorjahr ergibt die Auswertung einen Rückgang der Lehrabschlüsse in Sachsen von 22,7%.

Bezüglich des Meisterbriefes gibt es in Deutschland leider keine handwerksübergreifende Position. Während in Bezug auf die Erhaltung bzw. zukunftsfähige Gestaltung des Meisterbriefes und die Aufgabe des Inhaberprinzips weitgehend Einigkeit besteht, werden unterschiedliche Meinungen zwischen den öffentlich-rechtlichen und den privaten Organisationen spürbar. Alles in allem wird nach Einschätzung des Verbands die Bedeutung der Kammern gefördert und die der Fachverbände geschmälert. Reischl: "Für uns geht die Handwerksnovelle eigentlich in die falsche Richtung. Sie richtet sich gegen das Handwerk, anstatt es zu fördern."

Die Entwicklung der Ich-AGs in der SHK-Branche wird von Seiten des Handwerks mit scharfer Kritik begleitet. So werden nach Auffassung der Handwerksorganisation keineswegs die Probleme des Arbeitsmarktes gelöst - auch nicht durch finanzielle Förderung wie Überbrückungsgelder oder Einstellungszuschüsse. Statt dessen haben diese Subventionierungen Wettbewerbsverzerrungen mit sozialer Demontage des Handwerks zur Folge, so die einhellige Meinung auf der Mitgliederversammlung.

Positives berichtete Reischl aus der Verbandsarbeit in Sachen Recht. So wird die kostenlose Rechtsberatung durch die Mitgliedsbetriebe intensiv genutzt. Reischl wörtlich: "Es kann nicht genug betont werden, dass sich unsere Mitglieder über die Mitgliedschaft beim Verband Kosten für eine Erstberatung bei einem Rechtsanwalt sparen, die bis zu 180 Euro betragen können." In diesem Zusammenhang wies der Landesinnungsmeister auf die Verbandsaktivitäten im Jahr 2004 hin. Hier ein Auszug:

Die Termine sind beim Verband zu erfragen*.

Ehrung I: Bruno Schliefke (r.), stellvertretender Landesinnungsmeister, erhält von Herbert Reischl (l.) die Urkunde des Fachverbands und den Ehrenkrug.

Ehrung II: Ehrenvorstandsmitglied Wolfgang Werner (l.) erhält die Urkunde und die Ehrennadel des Fachverbandes in Gold. Daneben: Jürgen Kirsten (Mitglied im geschäftsführenden Vorstand).

Auszeichnungen

Anläßlich seines 60. Geburtstages sprach der Vorstand des Fachverbandes SHK Sachsen dem ZVSHK-Präsident Bruno Schliefke Dank und Anerkennung für seine langjährige aufopferungsvolle Arbeit im Interesse des sächsischen SHK-Handwerks aus. Der "Mann der ersten Stunde" erhielt eine Urkunde und den begehrten Ehrenkrug des Fachverbands.

Ehrenvorstandsmitglied Wolfgang Werner erhielt zum Ausscheiden aus dem aktiven Berufsleben die Ehrennadel des Fachverbandes in Gold.


*) Fachverband Sanitär - Heizung - Klima Sachsen
Friedrich-Ebert-Str. 19 b
04416 Markkleeberg
Tel.: 0341/3582336
www.installateur.net/sachsen


[Zurück]   [Übersicht]   [www.ikz.de]