IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 24/2003, Seite 38 f.


REPORT


"Clevere Kombination"

Kupfertag 2003 mit 2. Kupfer-Grand Prix/Großes Interesse am Fachseminar "Altbausanierung"

Mit über 300 Gästen konnte die Initiative Kupfer rund doppelt so viele Interessenten zum Deutschen Kupfertag in Hamburg begrüßen wie im vergangenen Jahr. Besonderen Anklang fand das Fachseminar zum Thema "Altbausanierung" in dem namhafte Referenten über Schallschutz- und Rechtsfragen sowie über die Vorteile von Kupfer bei der Modernisierung informierten.

Die lebhaften Diskussionen unter den Profis unterstrichen, welchen Stellenwert dieses Geschäftsfeld inzwischen hat: mit 75 Prozent ist der Bereich Altbau heute bedeutender Umsatzträger der SHK-Branche. Und die Initiierung des Wohnraummodernisierungs- und Infrastrukturprogramms der Bundesregierung wird diese Tendenz noch verstärken, sind sich die in der Initiative Kupfer zusammengeschlossenen Hersteller sicher. Doch gerade im Sanierungsbereich gibt es zahlreiche Regeln und Vorschriften zu beachten, die dem Installateur das Leben schwer machen können und oft zu Rechtsstreitigkeiten führen.

Geräusche sind in 70 - 80 Prozent Grund für Gerichtsverfahren.
Roland Kurz

So wies Schallschutzexperte Roland Kurz in seinem Vortrag gleich einleitend darauf hin, dass Probleme zu Installationsgeräuschen heute immer öfter vor Gericht landen. Kurz: "Geräusche sind in 70 - 80 Prozent Grund für Gerichtsverfahren." In seinen Augen meist begründet in der unzureichenden Kenntnis über die Gesetzmäßigkeiten des baulichen Schallschutzes, aber auch in dem zu geringen Problembewusstsein bei Planern und Ausführenden.

Und die schallschutztechnischen Anforderungen werden in Zukunft noch steigen, meint Kurz. "Nach dem Entwurf DIN 4109-10 vom Juni 2000 dürfen z.B. in der Schallschutzstufe II, die einem üblichen Komfortanspruch entspricht, Geräusche von Wasserinstallationen in Wohnungen nicht lauter sein als 27 dB (A). Außerdem dürfen dann Pegelspitzen diesen Wert nicht um mehr als 5 dB (A) überschreiten und Nutzergeräusche sollten durch Maßnahmen auf den jeweiligen Kennwert gemindert werden."

Doch angesichts der komplizierten Geräuschsituation im Sanitärbereich sei es besonders schwierig, so der Schallschutzexperte, eine verlässliche Prognose über die am Bau zu erwartenden Installationsgeräusche zu machen. "Deshalb empfehle ich, dass Planung und Ausführung ein abgestimmtes Gesamtkonzept bilden." Diese Konzeptgedanken erläuterte Kurz an zahlreichen interessanten Beispielen. In seinen Ausführungen überraschte er das Auditorium immer wieder - nicht zuletzt durch seine lebensnahe Wiedergabe verschiedener Geräuschkulissen. Sein abschließender Rat an die Profis: "Um Probleme zu vermeiden, sollte der Installateur der ständigen Qualitätsüberwachung größte Bedeutung beimessen."

Lochfraß bei Kupfer ist kein Thema mehr. Schadensraten liegen im ppm-Bereich: Ein Schaden pro eine Million Meter Rohrleitung.
Rolf Werner

Ideal bei Renovierungen: Kupfer

Ebenso wie der große Sanierungsmarkt, eröffnet auch der durch die EnEV zu erwartende Schub im Bereich der Erneuerung von Heizungsinstallationen den Installationsbetrieben neue Geschäftsfelder. Oftmals gehen Altbaumodernisierung und Einbau einer neuen Heizungsanlage sogar einher.

Rolf Werner von der Initiative Kupfer informierte das Auditorium deshalb in seinem Vortrag über die mannigfaltigen Anforderungsausführungen, die in diesem Segment eine Rolle spielen. Anhand von praxisbezogenen Beispielen aus verschieden Bauprojekten präsentierte er detaillierte Lösungsansätze für den Profi. "Kupfer bietet für alles eine Lösung", so Werner abschließend, "auch nach Jahrzehnten sind Rohre und Fittings verschiedener Hersteller miteinander kombinierbar und dadurch ideal gerade auch für den Einsatz im Renovierungs- und Sanierungsbereich."

Die VOB/B wird seit jeher als ausgewogenes Regelwerk bezeichnet.
Prof. Christian Döring

Rechtslage beachten

Über die Auswirkungen der Schuldrechtsmodernisierung bei der Altbausanierung informierte Dr. jur. Christian Döring, Rechtsanwalt in Stuttgart und Professor für privates Baurecht an der Fachhochschule Biberach, in seinem Vortrag "Die VOB 2002 - Neuerungen und erste Erfahrungen". Auch für die Heizungs- und Sanitärbranche sind hier zahlreiche Veränderungen zu beachten. Denn, wenn auch nicht die Errichtung oder Herstellung eines neuen Bauvorhabens oder Teile davon geschuldet werden, so doch Werkleistungen, die zur Erhaltung des Bauwerks notwendig sind. Diese sind Bauleistungen im Sinn der VOB, weshalb selbstverständlich auch Verträge zur Instandsetzung und Instandhaltung von Gebäuden der VOB/B unterworfen werden können. Professor Döring: "Sowohl bei den Verträgen zur Errichtung von Gebäuden als auch bei den Verträgen zur Sanierung von Gebäuden handelt es sich um Werkverträge, bei denen ein Erfolg geschuldet wird, nämlich die mangelfreie Durchführung der übernommenen Arbeiten."

Anlässlich des Deutschen Kupfertages wurden die drei Hauptgewinner des von der Initiative Kupfer gemeinsam mit Citroën und der IKZ-HAUSTECHNIK ausgelobten Gewinnspiels (wir berichteten in Heft 19/03) ermittelt. In einem spannenden Gokart-Rennen fuhren die fünf Finalisten um den Hauptpreis: einen Citroën Berlingo. Auf dem ersten Platz landete schließlich Bernd Stege (Wolfenbüttel). Der zweite Preis ging an Stefan Brechtelsbauer (Georgensgmünd), der dritte an Rainer Brans (Haltern am See). Die Plätze vier und fünf belegten Amandio Machado (rechts) und Thorsten Schmidel (links), der als Fahrer für Frank Haverhörn an den Start ging. Im Bild hockend zu sehen ist außerdem Dr. Achim Baukloh von der Initiative Kupfer, der die Preise verliehen hat.

2. Kupfer-Grand-Prix

Neben Information und Diskussion kamen auf dem Deutschen Kupfertag in Hamburg auch Spiel, Spaß und Spannung nicht zu kurz. Zum zweiten Mal hieß es: "Wer gewinnt den Kupfer-Grand-Prix". Nach dem gelungenen Auftakt im vergangenen Jahr auf der Michael-Schumacher-Kartbahn im rheinischen Kerpen konnten die Teilnehmer diesmal bei Bruder Ralf in Bispingen bei Hamburg um die ersten Plätze und damit um den Kupfer-Oscar fahren. Rund 200 Rennteilnehmer vertauschten an dem Abend die Presszange gegen das Lenkrad und fuhren in zahlreichen Vor- und Hauptläufen die ersten Plätze aus. Angefeuert von heißen brasilianischen Rhythmen und einer Sambatanztruppe ging es bis weit in die Nacht hinein, bis die Sieger schließlich feststanden. Vor allem für die vielen jüngeren Teilnehmer war "...das Gefühl, es ist Kupfer" diesmal sicherlich von rasanter Bedeutung.

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