IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 19/2003, Seite 62



Mit Erdgas auf der Überholspur

Betriebskosten sparen und der Umwelt was Gutes tun

Wer im Namen des Kunden viel mit dem Service- und Montagefahrzeug unterwegs ist, muss auch oft tanken. Bei den momentanen Spritpreisen, kann es einem dann schon mal grauen, wenn sich die Tanknadel wieder dem roten Bereich nähert und die Tankstellen wieder Höchstpreise für Benzin und Diesel verlangen. Eine kostengünstige Alternative zu den Kraftstoffen ist Erdgas, mit dem sich sogar das Image in Bezug auf Umweltfreundlichkeit verbessern lässt.

Bei der Anschaffung eines neuen Firmenwagens, ganz gleich ob nun Kastenwagen oder Kleintransporter, sollte sich der Installateur überlegen, ob er sich nicht für ein Erdgasfahrzeug entscheidet. Geeignete Fahrzeuge wären beispielsweise der Mercedes Sprinter NGT, der Fiat Ducato Bipower Kastenwagen oder der Doblo Cargo Bipower, der Ford Transit CNG Kasten oder der Peugeot Boxer Bivalent.

Für ein Erdgasfahrzeug sprechen viele Fakten: Zum einen kostet der Kraftstoff nur 56 Cent pro Liter und ist damit 30 Prozent günstiger als Diesel. Zum anderen gilt Erdgas als besonders umweltfreundlich, denn bei der Verbrennung entsteht weder Ruß noch wird Schwefel freigesetzt. Auch werden deutlich weniger Stickoxide und Kohlendioxide beim Fahren mit Erdgas in die Umwelt geblasen. Daraus ergibt sich ein weiterer Vorteil: Durch die Erfüllung höchster Umweltanforderungen sind Erdgasfahrzeuge sogar zeitweilig von der Kfz-Steuer befreit. Und für den Kauf eines Servicemobils mit Erdgastechnik liegen die Mehrwertkosten gegenüber einem vergleichbaren Dieselfahrzeug gerade einmal bei 1400 bis 3000 Euro. Je nach Motorgröße werden diese Mehrkosten allein über die günstigere Kfz-Steuer für Erdgasfahrzeuge in fünf Jahren ausgeglichen. Last but not least ergibt sich auch bei der Kfz-Haftpflichtversicherung eine Einsparung. Denn die Erdgasfahrzeuge haben einen Ottomotor und werden daher beitragsmäßig niedriger eingestuft als Fahrzeuge mit Dieselmotor.

Für den Einsatz als SHK-Montagefahrzeug wäre beispielsweise dieser erdgasbetriebene Ford Transit bestens geeignet. Foto: Gas-Union

Wer sich für ein Erdgasfahrzeug entscheidet, braucht sich heute keine Gedanken mehr darüber zu machen, dass es zu wenige Tankmöglichkeiten gibt. Derzeit kann man deutschlandweit an 400 Erdgasstationen tanken. Außerdem verfügen die am Markt erhältlichen Erdgasfahrzeuge in der Regel auch über ein herkömmliches Benzinsystem. Das heißt, es sind zur Versorgung des Motors zwei Tanks - einer für Erdgas und einer für Benzin - vorhanden. Während des Betriebs kann wahlweise zwischen beiden Kraftstoffarten gewechselt werden. Sollte der Erdgastank einmal leer sein, so stellt das Fahrzeug automatisch auf Benzin um.

Wer jetzt ein Erdgasauto anschafft, kann die nächsten 17 Jahre rund 30 Prozent günstiger tanken als mit einem Diesel. Denn im Mineralölsteuergesetz ist festgelegt, dass Erdgas bis zum Jahr 2020 nur mit einem geringen Mineralölsteuersatz belegt wird.

Die deutsche Gaswirtschaft arbeitet zusammen mit den Mineralölkonzernen an dem flächendeckenden Aufbau eines Erdgastankstellennetzes. Ziel ist es bis 2007 rund 1000 Erdgaszapfsäulen zu installieren. Damit wird sichergestellt, dass in den Städten der Weg zur nächsten Erdgastankstelle nicht weiter als fünf Kilometer ist. In Mischgebieten sollen die Entfernungen zur nächsten Erdgastankstelle zwischen zehn bis 15 Kilometer und auf dem Land bis höchstens 25 Kilometer betragen. Eine Auflistung der derzeitigen Erdgasstationen kann unter www.erdgasfahrzeuge-hessen.de kostenlos anfordert werden.


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