IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 14/2003, Seite 21 ff.


VERBÄNDE AKTUELL 


 Mecklenburg-Vorpommern


Hygiene in Trinkwarmwasseranlagen

Technik-Schulung für Mitarbeiter der Gesundheitsämter

Der Fachverband SHK Mecklenburg-Vorpommern und das Sozialministerium in Mecklenburg-Vorpommern haben im Frühjahr 2003 eine gemeinsame Veranstaltung zum Thema - Hygiene in Trinkwarmwasseranlagen durchgeführt. Weit über 40 Mitarbeiter der Gesundheitsämter aus Mecklenburg-Vorpommern wurden über praxisorientierte Grundlagen informiert.

Das Thema der Veranstaltung war speziell für die Gesundheitsämter konzipiert. Ziel war es, die Teilnehmer, die zukünftig mit der Überwachung von Trinkwasser-Hausinstallationen befasst sein werden, auf die technischen Besonderheiten an Trinkwarmwasseranlagen hinzuweisen.

Im Vordergrund standen auf der eintägigen Schulung mögliche Fehler bei der Planung, Errichtung und dem Betrieb von Trinkwarmwasseranlagen. Im Vortrag von Thorsten Rabe, Referent im Fachverband, wurde auf Ursachen und Quellen der mikrobiologischen Kontamination von Anlagen eingegangen. Neben den technischen Richtlinien und dem Blick auf die neue Trinkwasserverordnung erfuhren die Anwesenden, dass die Legionellenproblematik ein "hausgemachtes" Problem ist. Aufbauend auf vorhandenes Grundwissen kam man zu einem Konsens, "man muss schon sehr viel machen, damit es zur Verkeimung kommt". Durch Dr. Wilfried Puchert, Verantwortlicher im Landeshygieneinstitut Schwerin, wurde hervorgehoben, dass der Nachweis von Legionellen ein Signal für die Mangelhaftigkeit der Hausinstallation ist.

Im Anschluss stellte Dr. Heinz Rötlich, Firma Grünbeck Wasseraufbereitung, die Grundlagen und Inhalte der DVGW Arbeitsblätter W 551 und W 552 vor. Anhand von relevanten Bauteilen wurden technische Lösungen für die Praxis aufgezeigt. In einer kurzen Zusammenfassung verwies er darauf, dass ein gesteigertes Wohlstandsdenken und Komfortbewusstsein der Bevölkerung nicht die Probleme mit den Legionellen reduzieren wird. Wenig sinnvoll ist dabei ein Herunterspielen bzw. eine "Panikmache". Dr. Werner Mathys vom Universitätsklinikum in Münster verwies auf die Problematik der Legionellen und benannte aus Sicht des Mediziners Maßnahmen zur Minderung von Mikroorganismen. In direkter Verbindung zu den Ausführungen von Dr. Mathys erfuhren die Teilnehmer von Kai Gerken, Firma Gebr. Kemper, die Anforderungen des DVGW Arbeitsblattes W 553 sowie über die technischen Lösungen aus dem Hause Kemper. Gerken verwies dabei auf die uneingeschränkte Funktion der Zirkulationsanlage mittels hydraulischem Abgleich.


Handwerkspreis in der Klempnertechnik

Gestalterische Akzente ausgezeichnet

Aus der Vielzahl eingereichter Projekte hat eine Jury von Herstellern und kompetenten Fachbetrieben des Klempner-/Spenglerhandwerkes zum zweiten Mal nach 2000 den "Handwerkspreis in der Klempnertechnik" in vier Kategorien ermittelt. Die Übergabe der Preise erfolgte auf dem 8. Ländertreffen des Klempnerhandwerks in Neuruppin im Seehotel Gildenhall am 14. März dieses Jahres.

Obwohl metallische Dächer und Fassaden ein fester Bestandteil der modernen Architektur geworden sind, heben sich individuelle Gestaltungsmöglichkeiten aus den fantasievoll geplanten und meisterlich realisierten Baumaßnahmen hervor. Die verschiedenen Werkstoffe, wie Kupfer, Aluminium, Blei, Edelstahl und Titanzink, bieten dem Architekten und Klempner die Möglichkeit, dem Gebäude in Form eines metallischen Daches oder einer Fassade eine persönliche Note zu verleihen.

Die positive Resonanz auf die erste Vergabe des Handwerkspreises in der Klempnertechnik sprach für die Fortsetzung des Hervorhebens von besonderen handwerklichen Fähigkeiten und Fertigkeiten. Alle Beteiligten am Handwerkspreis wollen aus klempnertechnischer, wirtschaftlicher und architektonischer Sicht auf die ständig wachsende Bedeutung der Klempnertechnik aufmerksam machen. Mit dem kontinuierlichen Hinweis auf nahezu unbegrenzte Möglichkeiten der Vielseitigkeit ist ein positiver Anstoß für die Branche zu erwarten.

Die Preisverleihung markiert darüber hinaus den Beginn einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit, welche über das Berufsbild, die Leistungsfähigkeit und Entwicklungspotenziale informieren soll.

Die Preisträger mit Jurymitgliedern nach der Verleihung des "Handwerkspreises in der Klempnertechnik".

Der "Handwerkspreis in der Klempnertechnik" wird von namhaften Branchenherstellern sowie den ostdeutschen SHK-Fachverbänden und der Innung Berlin in vier Kategorien "Neubau", "Altbau/Sanierung", "Gestaltung" und "Lehrlingsarbeiten" vergeben.

Die Jury hat bei der Preisvergabe folgende Bewertungskriterien berücksichtigt: Gesamteindruck, optische Einbindung, fachliche Schwierigkeit und Detail.

Neben den architektonischen Akzenten im "Neubau" wurde in der Kategorie "Altbau/Sanierung" auf eine stilgerechte Restaurierung von historischen Gebäuden und die Modernisierung schmucker Altbauten Wert gelegt. In der "Gestaltung" waren künstlerische (Aussage vom Autor) Fähigkeiten und ausgeprägte Kenntnisse zu den metallischen Eigenschaften der Werkstoffe gefragt. Die Kategorie "Lehrlingsarbeiten" ist untrennbar mit dem Fachbetrieb verbunden, da die Lehrlingsarbeit die betriebsspezifischen Besonderheiten widerspiegeln.


Neubau

Preisträger: Firma Klaus Scheufler Dachklempnerei GmbH, Neuruppin

Objekt: Neueindeckung eines Einfamilienhauses in Alt Ruppin

Der Preisträger in der Kategorie "Neubau" hat an einem Einfamilienhaus eine Dachfläche und Fassadenfläche aus VM-Zink errichtet.

Auf der Rauspundschalung des Daches ist eine Trennlage aufgebracht. Die Klempnerarbeiten wurden in Doppelstehfalztechnik auf einer hinterlüfteten Dachunterkonstruktion und in einem horizontalen Winkelstehfalz-System auf einer hinterlüfteten Fassadenunterkonstruktion ausgeführt. Bei der Dachform wurde eine konkave in eine konvexe Form integriert. In dem konkaven Dach sind mehrere Lichtkuppeln eingebaut.

Besonders anspruchsvoll sind die Übergänge in die unterschiedlichen Dachformen sowie die Fenstereinfassungen. Die Dachrinnen haben einen Sichtschutz und sind beleuchtet. Material: VM-Zink


Altbausanierung

Preisträger: Dachklempnerei Zerson, Greifswald

Objekt: Sanierung einer Mansarde an einem Mehrfamilienhaus in Greifswald

Der Preisträger in der Kategorie "Altbau/Sanierung" hat eine Mansarde mit Zinkrauten eingekleidet. Die notwendigen Rauten wurden aus vorbewittertem Zinkblech selbst gefertigt. Aus walzblankem Zinkblech entstanden die Gaubenverkleidungen. Früher war eine alte Gaube vorhanden, die aber kleiner aufgebaut und mit Schindeln eingedeckt war. Anhand von zeichnerischen Vorstellungen des Architekten sollten annehmbare Relationen gefunden werden. Die Gauben wurden aus mehreren Stücken (in Werkstatt vorgearbeitet, vor Ort angepasst) erstellt. Nur der Bogengesims besteht aus einem maschinell gedrückten Teil. Sämtliche Gesimsverkleidungen sowie Zierelemente wurden handwerklich hergestellt und auf der Baustelle montiert. Material: walzblankes Zinkblech.


Gestaltung

Preisträger: Firma Friedheim Liebing, Waldenburg / Sachsen

Objekt: Fertigung von Wandbildern für eine Jägergaststätte

Der Preisträger in der Kategorie "Gestaltung" hat mehrere Wandbilder für eine Jägergaststätte erstellt. Die Bilder haben eine Höhe von 90 cm und eine Breite von 70 cm.

Ein 0,8 mm Kupferblech wurde angewärmt und auf Treibkitt geklebt. Nach dem Aufzeichnen der Umrisse mit verschiedenen Treibpunzen nachgezogen. Mit Treibhämmern wurden die Motive geschaffen. Das Blech wurde mehrfach gedreht und geglüht. Eingefasst sind die Bilder in Rahmen aus Kupfer-Wulsten. Material: Kupfer


Lehrlingsarbeiten

Preisträger: Firma Blechwerkstatt M. Weber, Saarmund

Objekt: Nachbau einer Wetterfahne in Form eines -"Havelkarpfen"

Die Preisträger in der Kategorie "Lehrlingsarbeiten" haben eine Wetterfahne für die Kirchengemeinde Wulst gefertigt. Die Wetterfahne in Fisch-Form besteht aus einem Rumpf mit aufgesetzten Flossen. Der Fisch hat eine Länge von 980 mm und ist 470 mm hoch. Der Rumpf wurde aus Kupfer in einer Treibmulde mit dem Hammer aufgezogen. Durch mehrfaches Zwischenglühen und abschließendem Absäuern wurde der Arbeitsgang beendet. Die Ausschlichtung erfolgte über einer gewölbten Faust mit Polierhammer. Mit einzelnen Hammerschlägen entstanden Schuppen-Effekte. Die Flossen sind aus zwei Hälften zusammengesetzt. Das Gesicht, die Kiemen und die Zeichnungen der Flossen des Fisches wurden durch Punzen auf einer Bleiunterlage hergestellt. Rumpf und Flossen sind durch einen Bordelfalz zusammengefügt. Die Flossen und Barteln wurden durch Weichlöten befestigt. Die Arbeit wurde durch Abputzen, Polieren, Brünieren und Versiegelung aufgewertet. Material: Kupfer. Ausführende: Nico Fenrich und Ronny Aßmann.


[Zurück]   [Übersicht]   [www.ikz.de]