IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 13/2003, Seite 18 ff.


VERBÄNDE AKTUELL 


 Nordrhein-Westfalen


Landesinnungsmeister Peters 65 Jahre

Der Vorsitzende des Fachverbandes Sanitär-Heizung-Klima NRW, Dipl.-Ing. Rudolf Peters, wurde am 4. Juni dieses Jahres 65 Jahre. In seinem Solinger Handwerksbetrieb gibt es damit innerhalb kurzer Zeit zum zweiten Male Grund zur Freude: Am 1. April hatte man dort das 100-jährige Bestehen des Unternehmens gefeiert. Freunde und Weggefährten hatte der Verband an seinem Ehrentag ins Verbandsgebäude nach Düsseldorf eingeladen. Statt Geschenken bat der Jubilar um eine Spende für Solinger Senioren.

Peters steht seit 1996 an der Spitze des nordrhein-westfälischen SHK-Fachverbandes, der größten regionalen Gliederung dieses Handwerks.

Die Aus- und Weiterbildung des handwerklichen Nachwuchses und die Bereiche Energieeinsparung und Umweltschutz liegen dem Landesinnungsmeister besonders am Herzen: Wie der Fachverband mitteilt, habe er zielgerichtete Werbekampagnen angestoßen, mit denen zusätzliche Lehrlinge für das SHK-Handwerk gewonnen werden konnten. Darüber hinaus habe er die Energieeinsparung und den Umweltschutz zu zentralen Kompetenzfeldern des SHK-Handwerks entwickelt und sie - nicht zuletzt als Vorstand des Berufsförderungswerkes des SHK Zentralverbandes - mit der Aus- und Weiterbildung verknüpft.

Landesinnungsmeister Dipl.-Ing. Rudolf Peters.

Im Verhältnis des SHK-Handwerks zu den Versorgungsunternehmen und den Partnern aus Industrie und Handel vertrete Peters das Prinzip "Gelebte Partnerschaft in einem starken Verbund". Als Vorstandsmitglied des NWHT (Nordrhein-Westfälischer Handwerkstag) engagiert sich Herr Peters seit Jahren für mittelstandsfreundliche Rahmenbedingungen in der Politik: Wer als Handwerker abseits steht, schießt keine Tore.

Gratulation: Auch NRW Wirtschaftsminister Harald Schartau (links) und Dr. Hans-Georg Geißdörfer, HGF Fachverband SHK NRW, (rechts) gratulierten Rudolf Peters zu seinem 65sten.

Der gebürtige Solinger hatte parallel zur Klempner- und Installateurlehre die Berufsaufbauschule besucht und sie mit der Fachhochschulreife abgeschlossen. Nach verschiedenen Praktikantentätigkeiten in den Jahren 1957 bis 1962 besuchte Peters die staatliche Ingenieurschule für Maschinenwesen in Köln und machte dort seinen Abschluss als Diplom-Ingenieur.

Nicht nur Persönlichkeiten, sondern auch Karikaturen können markant sein.

An das Studium schloss sich eine Tätigkeit als Planer und Ingenieur an: Als Leiter des Baubüros an der neu gegründeten Universität zu Bochum führte Peters Ingenieur- bzw. planerische Tätigkeiten aus. Seit 1969 war Peters Geschäftsführer der Firma Otto Peters GmbH & Co. KG in Solingen, die er inzwischen zusammen mit seinem Sohn Michael leitet, der vierten Generation innerhalb der Unternehmerfamilie. Der Betrieb führt neben handwerklichen Arbeiten auch Ingenieur- bzw. planerische Tätigkeiten aus.


Kurt Michels wurde 80

Kurt Michels, langjähriger Landesinnungsmeister und Ehrenlandesinnungsmeister des Fachverbandes SHK NRW, gehört zu den großen Unternehmerpersönlichkeiten Münsters und arbeitet noch täglich von 7.30 Uhr bis 17.00 Uhr an seinem Schreibtisch an der Robert-Bosch-Straße: Die Arbeit hat ihn jung und dynamisch gehalten. Die 80 Jahre sieht man ihm nicht an. Vor zwei Jahren hat er die Geschäftsführung seinen beiden Söhnen Kurt-Josef (50) und Kai-Uwe (36) übertragen, die sein Lebenswerk fortsetzen.

Dass er als 80-Jähriger noch als "Aufsichtsratsvorsitzender" fungiert und obendrein zuständig ist für die 40-köpfige Zentralverwaltung in Münster und die Objekte auf Norderney, belegt nur, wie verwachsen er mit seinem Unternehmen ist. Es ist sozusagen sein Lebenselixier.

Groß war die Schar der Gratulanten, die sich auf seinem Geburtstagsempfang eingefunden hatten.

Hauptgeschäftsführer Dr. Hans-Georg Geißdörfer, Fachverband SHK NRW, überbrachte die Grüße und Glückwünsche von Vorstand und Geschäftsführung. "Zwölf Jahre lang standen Sie an der Spitze des Verbandes in Düsseldorf. Sie haben Ihre Arbeit mit einer beruhigenden Verlässlichkeit und einem ausgeprägten Sinn für Fairness und einem reizenden Umgang mit der Branche und dem Vorstand erledigt", sagte Dr. Hans-Georg Geißdörfer.

Dipl.-Ing. Kurt Michels.

Michels sei ein Mann, der das offene Wort nie scheute und mit dem geschulten Spürsinn eines Ehrenamtsträgers den Tatsachen auf den Grund zu gehen pflegte.

Michels war ein Ehrenamtsträger, der verkrustete Strukturen in allen Bereichen aufbrechen wollte, er forderte ständig zum Umdenken auf und engagierte sich für den Konsens aller gesellschaftlichen Kräfte, wenn es galt, dringende Zukunftsfragen zu lösen. Dazu brachte er Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten, Kenntnissen und Erfahrungen zusammen. Das spürte man, erklärte Geißdörfer. Er genoss Zuneigung und Abneigung wie jeder Mensch und gestattete sie sich auch. Aber alle, so sagte er immer, konnten mit seiner Fairness rechnen.

Voller Dankbarkeit stellte er rückblickend fest, dass sein Lebenswerk nur möglich war, "durch die vertrauensvolle und gute Zusammenarbeit mit der Gesamtfamilie, mit den beiden Söhnen und den kreativen und fleißigen Mitarbeitern".

Natürlich mussten die richtigen strategischen Entscheidungen getroffen werden, um die Geschichte des 1932 von seinem Vater gegründeten Unternehmens zu einer Erfolgsgeschichte werden zu lassen. Kurt Michels, der die Meisterprüfung im Gas- und Installateurhandwerk ablegte und sich zum Diplom-Ingenieur ausbilden ließ, übernahm 1960 den väterlichen Betrieb in Eigenverantwortung.

Die wichtigste strategische Entscheidung wurde 1985 mit der Umstellung des bundesweit tätigen Handwerksbetriebes auf das Bauen und Betreiben eigener Kliniken gefällt. Hotels und - als drittes Standbein - Altenpflegeheime kamen später hinzu.

Heute betreibt die Gruppe Michels in eigener Regie acht Kliniken mit 1534 Betten, darunter die Nordseeklinik Norderney, die Brandenburgklinik und das NRZ-Neurologische-Reha-Zentrum in Leipzig-Bennewitz, ferner sechs Hotels mit 909 und Pflegeheime mit 216 Betten.


Papierloses Büro

Optimierung der Büroorganisation durch neue EDV-Technologien

Unter diesem Titel lud der Fachverband SHK NRW im März dieses Jahres seine Multiplikatoren zu einer Veranstaltung ins Verbandsgebäude nach Düsseldorf. Papierloses Büro, Arbeiten ohne Zettelwirtschaft, E-Mail und Internet - noch Utopie oder bereits realistische Möglichkeit im SHK-Betrieb? So lautete die Frage, und in gut drei Stunden erhielten die 35 Teilnehmer einen breiten Überblick über die Anwendungsmöglichkeiten aktueller EDV-Technologien.

Digitale Archivierung oder: Wie papierlos kann das Büro im SHK-Betrieb sein?

Seit etwa 15 Jahren ist die Technik für digitale Archivierung vorhanden, seit etwa zwei Jahren ist sie auch für Handwerksbetriebe bezahlbar und hoch interessant obendrein. Peter Bunte, Firma Bunte & Klein, zeigte mit dem Programm ELO Office von Leitz, wie es funktioniert, was es kostet und am Beispiel von Label-Software, wie sich digitale Archivierung mit der Branchensoftware verknüpfen lässt.

Gescannte und digitalisierte Daten stehen nahezu ohne Suchzeit sofort auf dem Bildschirm zur Verfügung. Interessant ist das Thema vor allem bei Kundendienstberichten. Der Kunde ruft an, hat Fragen zu seiner Rechnung und mit Knopfdruck ist der unterschriebene Monteurzettel auf dem Bildschirm und kann besprochen werden. Aber auch bei Eingangsrechnungen, Lieferscheinen und Artikeln aus Fachzeitschriften wird die digitale Archivierung zum hilfreichen Instrument. Es gilt: Weniger Papier bedeutet weniger Stress!

Mit der Software von Leitz kann die Systematik der vorhandenen Ablagestruktur übernommen werden. Der Anwender arbeitet wie gewohnt mit Archiven, Aktenschränken und Ordnern, nur eben digital, schnell und komfortabel.

Einen Einzugsscanner, der 25 Seiten pro Minute schafft, gibt es bereits für rund 1200,- Euro, für 300,- Euro je Arbeitsplatz gibt es die leistungsstarke Software "ELO Office" von Leitz. Dazu kommt ein Tag Installation und Schulung für etwa 800,- Euro.

Peter Bunte bei der Präsentation von "Elo"

Zentrale Kommunikation oder: Kann eine Organisation ohne (gelbe) Zettelwirtschaft funktionieren?

Die Anzahl der zu bearbeitenden Vorgänge steigt, genauso wie die Erwartungen nach einer schnellen Antwort. Die Erfüllung dieser Erwartungen setzt allerdings einen reibungslosen Informationsfluss im Haus voraus. Die Informationen müssen rasch und zuverlässig bearbeitet werden. Die berühmten (gelben) Zettel sind dazu angesichts der heute vorhandenen Möglichkeiten kaum noch das passende Mittel. Zettel erweisen sich häufig als Zeitdiebe. Wer hat nicht schon mal nach einem Zettel gesucht oder Informationen von einem Zettel auf einen anderen geschrieben und diesen hinterher durchs Haus getragen und nachgefragt, ob er angekommen ist?

Folgende Aufgaben sollten per Computer über eine zentrale Kommunikation gelöst werden:

Die Übertragung dieser Aufgaben an die EDV schafft Erleichterung zugleich aber auch die Verpflichtung zu konsequenter Datensicherheit. Ein separater Netzwerkserver mit täglicher systematischer Datensicherung wird unabdingbar.

Jörg Jager: "Bereits 42 Mio. User nutzen das Internet in Deutschland."

Eigener Internetauftritt oder: Wie halte ich meine Seiten interessant und aktuell?

Über 42 Millionen User in Deutschland nutzen bereits heute das Internet zur Information und Kommunikation. Jörg Jager von der Firma 1ab.de zeigt das möglicherweise typische Vorgehen eines Heizungsinteressenten. Angeregt von einer Zeitungsanzeige geht er für weitere Informationen unter der angegebenen Internet-Adresse auf die Seiten des Herstellers. Nach ausreichender Information über die Technik wird geguckt, wer in der Region das Produkt installieren könnte. Viele Hersteller bieten dafür eine "Handwerker-Auswahl vor Ort", mit der Möglichkeit nach Postleitzahlengebieten zu suchen.

Eine Auswahl von Handwerksbetrieben wird angezeigt und der Interessent wird im nächsten Schritt einen Betrieb mit Internetadresse auswählen. Damit findet eine weitere Selektion statt. Der Aufbau der nun erscheinenden Seiten, ihr Inhalt und vor allem die Aktualität der Inhalte spielt eine entscheidende Rolle. Die während der Veranstaltung durchgeführte Aktion brachte ein spärliches Ergebnis. Nur die wenigsten Betriebe hatten eine Internet-Adresse angegeben. Häufig fanden sich E-Mail-Adressen wie @t-online.de, @web.de, @lycos.de etc., die nicht zum positiven Image eines professionellen Handwerksbetriebes beitragen und eigentlich nur noch im Privatbereich zu finden sein dürften. Am schwerwiegendsten war allerdings, dass die meisten Seiten seit einem Jahr oder länger nicht mehr aktualisiert wurden. Die meisten der anwesenden Firmeninhaber bestätigten diese Aktualisierungsintervalle auch für ihre Seiten. Als Grund dafür wurden vor allem die hohen Kosten durch externe Dienstleister angegeben.

Mit der SHK-Powersite von 1ab, die Jager anschließend vorstellte, steht dem SHK-Betrieb ein zugleich leistungsstarkes und bedienungsfreundliches Instrument zur Verfügung. Auf einfachste Art und Weise können auf den Internetseiten Texte aktualisiert und neue Bilder eingefügt werden. Eine Arbeit, die von jedem Auszubildenden nach kurzer Einweisung beherrscht wird und obendrein Spaß macht. 50 MB Speicherplatz, 5 GB monatlichen Traffic, 1 de-Domain, beliebig viele E-Mail-Adressen, Gästebuch, Shop-Lösung und vieles mehr kann der SHK-Innungsbetrieb aufgrund eines Rahmenabkommens zwischen Fachverband SHK NRW und 1ab für 45,- Euro pro Monat nutzen.


Wechsel an der Spitze

Innung Gütersloh

Im Rahmen einer Mitgliederversammlung vollzog die Innung der Sanitär- und Heizungstechniker Gütersloh einen Wechsel an ihrer Spitze. Einstimmig wählte die Versammlung Ulrich Kleinhans zum neuen Obermeister. Er tritt die Nachfolge von Herbert Schumacher an, der dieses Amt 30 Jahre bekleidete und der seit 40 Jahren die Innungs- und Ausbildungsarbeit für den Nachwuchs wie kaum ein Zweiter fördert. Dem Wechsel wurde ein eigener Festakt eingeräumt.

Das Herz von Herbert Schumacher schlug und schlägt stark für sein Handwerk und den Verband und die Liste seines Engagements ist lang: 1963 wurde er Meisterbeisitzer im Gesellenprüfungsausschuss, 1965 nahm er das Amt des stellvertretenden Obermeisters und Schaumeisters für Meisterprüfungen der Handwerkskammer Bielefeld an und wurde Delegierter der Kreishandwerkerschaft Gütersloh, ab 1967 gehört er zu den öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen für das Zentralheizungs- und Lüftungsbauerhandwerk bei der Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld und 1972 kam er als Vorstandsmitglied in den Fachverband Sanitär-Heizung-Klima NRW. Darüber hinaus war er in den letzten 30 Jahren gleich in mehreren Fach- und Beratungsausschüssen auf Landes- und Bundesebene erfolgreich tätig. Schumacher erhielt dafür zahlreiche Anerkennung. Spontan ernannten ihn seine Kollegen zum Ehrenobermeister. Als Vorstandsmitglied der Innung, Sachverständiger und Delegierter der Kreishandwerkerschaft ist Schumacher auch weiterhin tätig. Renate Gaisendrees rückte als neues Vorstandsmitglied nach.

Im Bild: v.l.n.r.: Ehrenobermeister Herbert Schumacher, Geschäftsführer Friedhelm Drüner und der neue Obermeister Ulrich Kleinhans
Bild: Stickling

Das Innungsschiff steuert nun ein Mann, der bei seinem Vorgänger das Handwerk von der Pike auf gelernt hat. 1972 legte der heute 53-jährige Ulrich Kleinhans seine erste Meisterprüfung im Zentralheizungs- und Lüftungsbau und 1981 seine zweite Meisterprüfung als Gas- und Wasserinstallateur vor der Handwerkskammer Bielefeld ab. Seit 1979 führt er gemeinsam mit seiner Ehefrau Bernadette das Unternehmen an der Wilhelmstraße in Spexard.

Schumacher nahm seine Verabschiedung zum Anlass für ein Resümee: "Die Innung hat Beachtliches geleistet - sie hat sich bewährt!" Viele kluge Köpfe hätten mit Fleiß und Sachkompetenz an den Zielen mitgewirkt. In all den Jahren sei die Zusammenarbeit kooperativ verlaufen. Schumacher ging auf die augenblicklich schwierige wirtschaftliche Lage ein. Wichtig sei für die Handwerksbetriebe die enge Vernetzung zwischen dem Fachhandwerk und dem Fachgroßhandel. Es gelte das Qualitätsbündnis weiter auszubauen. Der Verband leiste wichtige Lobbyarbeit, auf die aufgebaut werden könne.


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