IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 11/2003, Seite 18


VERBÄNDE AKTUELL 


 Nordrhein-Westfalen


Der Stil ist der Mensch selbst

65 Jahre Landesinnungsmeister Peters

Dr. Hans-Georg Geißdörfer

Kommt der Fremde nach Solingen, so erlebt er eine Stadt mit unendlich vielen Gesichtern, die in ihrer architektonischen Gestalt geprägt von Farbenfülle und zugleich formaler Strenge, eigenbrötlerisch und weltaufgeschlossen ist. Kurzum: Tradition und Moderne verbinden sich in dieser Stadt.

Landesinnungsmeister Dipl.-Ing. Rudolf Peters, der am 4. Juni 2003 sein 65. Lebensjahr vollendet, wurde in Solingen geboren.

Nach dem Schul- und Gymnasiumbesuch in Solingen erlernte Rudolf Peters in den Jahren 1955 bis 1957 den Beruf des Klempners und Installateurs. Gleichzeitig besuchte er die Berufsaufbauschule und schloss mit der Fachhochschulreife ab.

Nach verschiedenen Praktikantentätigkeiten in den Jahren 1957 bis 1962 besuchte er die staatliche Ingenieurschule für Maschinenwesen in Köln und machte dort seinen Abschluss als Diplom-Ingenieur.

Dipl.-Ing. Rudolf Peters

An das Studium schloss sich eine Tätigkeit als Planer und Ingenieur bei der Firma Sulzer an: Als Leiter des Baubüros an der neu gegründeten Universität zu Bochum führte Peters ingenieur- bzw. planerische Tätigkeiten aus.

Ab 1969 ist Peters Geschäftsführer der Firma Otto Peters GmbH & Co. in Solingen. Der Betrieb führt neben handwerklichen Arbeiten auch ingenieur- bzw. planerische Tätigkeiten durch.

Das SHK-Handwerk bringt aus seiner Mitte immer wieder Persönlichkeiten hervor, die mit der Praxis des Handwerks und seiner Tradition fest verwurzelt sind, die sich aber aus tiefster Überzeugung für den Wirtschaftsbereich Sanitär-Heizung-Klima engagieren.

Integrationsfähigkeit, Kollegialität, Umsicht und Loyalität sind die Tugenden, die das handwerkspolitische Wirken von Rudolf Peters prägen.

Darin liegt vielleicht auch das Geheimnis seiner Arbeit, der Arbeit eines Mannes, der konsequent und sich selbst treu bleibend die Tugenden aus seiner Arbeit im Verband überträgt, die er täglich als Betriebsinhaber unter Beweis stellt.

Nur, wer den betrieblichen Alltag kennt, die Sorgen und Nöte des Handwerksmeisters, der kann sich auch der Probleme und Aufgaben im Verband effektiv und sachnah annehmen.

Deshalb hat der Verband das aufrichtige Bedürfnis, einem ungewöhnlichen Menschen Respekt zu zollen, Dank zu sagen und Mut zu machen.

Peters genießt Zuneigung und Abneigung wie jeder Mensch und gestattet sie sich auch, aber alle können mit seiner Fairness rechnen. Zwei Dinge liegen LIM Peters dabei besonders am Herzen: die Aus- und Weiterbildung des handwerklichen Nachwuchses und die großen Themenfelder Energieeinsparung und Umweltschutz im Spiegelbild der Politik.

So hat Peters durch zielgerichtete Werbekampagnen, die auf seine Initiative zurückgehen, erheblich dazu beigetragen, dass für unser Handwerk zusätzliche Lehrlinge gewonnen werden konnten. Und im Vorstand des Berufsförderungswerkes unseres Spitzenverbandes setzt sich Rudolf Peters dafür ein, dass Lehrlinge, Meister und Gesellen stets auf dem neusten Bildungsstand sind.

Im Berufsförderungswerk, aber auch im Fachverband, hat er die weiten Felder der Energieeinsparung und des Umweltschutzes zu zentralen Themenfeldern entwickelt und mit der Aus- und Weiterbildung verknüpft. Das hat natürlich auch die beabsichtigte Wirkung auf Unternehmen und Beschäftigte und damit auf den Kunden, der bei uns im Mittelpunkt steht. Denn nur gut ausgebildete Fachkräfte, die sich ständig weiterbilden, sind in der Lage, wachsende Ansprüche der Kunden zu erfüllen und selbst Impulse für mehr Markt zu geben.

LIM Peters hat die enge Zusammenarbeit des SHK-Handwerks mit den Versorgungsunternehmen und mit Partnern aus Industrie und Handel vorangetrieben. Gelebte Partnerschaft also in einem starken Verbund. Kritischen Fragen begegnet Peters bei seiner Verbandsarbeit stets mit Sachlichkeit und Pragmatismus. Aber auch stärkere Töne schlägt er an, wenn es aus seiner Sicht um ungerechtfertigte Kritik oder wider besseren Wissens gepflegte Klischees über das SHK-Handwerk geht. Dennoch verschüttet er bei solchen Attacken nie den Weg zu Kompromiss und Verständigung. Denn er weiß, dass Konfrontation am Ende zu nichts führt: Nur gemeinsam sind wir stark, so pflegt er zu sagen.

Und so schätzen die Regierenden in NRW seinen fachkundigen Rat, weil sie im Gespräch mit Peters erfahren, dass es ihm nicht um persönliche Profilierung, sondern um die berechtigten Interessen des Fachverbandes SHK NRW geht.

Geordnet und durchstrukturiert, seine Interessen einbringend und durchsetzend, ohne zum Multifunktionär geworden zu sein.

Auf dem festen Boden einer erfolgreichen 100-jährigen Firmengeschichte stehend, ohne die Zukunft aus dem Blick zu lassen.

Die Aufgaben eines Unternehmers in einem demokratischen Staat und einer sozialen Marktwirtschaft engagiert erfüllend, ohne das Wohl der eigenen Firma zu vernachlässigen.

Ad multos annos zum 65. Geburtstag.


[Zurück]   [Übersicht]   [www.ikz.de]