IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 11/2003, Seite 14 ff.


VERBÄNDE AKTUELL 


Zentralverband


Konjunkturumfrage Frühjahr 2003

Geschäftslage deutlich schlechter eingeschätzt

Bei der aktuellen ZVSHK-Umfrage gaben in diesem Frühjahr knapp 1000 Unternehmen eine Einschätzung über die Geschäftslage ab. Nur noch etwa 12% der Betriebe melden ein "gut". Aufträge im Gebäudebestand stützen weiterhin mit 75% Anteil am Gesamtvolumen die desolate Lage am Bau.

Die Talfahrt in der schwächelnden Baubranche ist seit Jahren ungebremst.

Die rund 50.000 SHK-Betriebe erwirtschafteten im Jahr 2002 mit fast 400.000 Beschäftigten inklusive der rund 50.000 Auszubildenden einen Umsatz von ca. 30 Milliarden Euro netto. Die mäßige gesamtwirtschaftliche Entwicklung mit reserviertem Konsumverhalten und rückläufigen Tendenzen im Bereich der Baugenehmigungen führt auch in der SHK-Branche zu einer schlechten konjunkturellen Lage mit stagnierenden Umsätzen. Die Entwicklung in der SHK-Branche ähnelt der des Baugewerbes, das überwiegend gleichbleibend schlechte Bedingungen bei deutlich abwärts gerichteter Handwerkskonjunktur meldet.

Im Rahmen der ZVSHK-Konjunkturumfrage beurteilen im Frühjahr 2003 nur noch knapp 12,4% der Befragten die Geschäftslage als gut und geben damit eine deutlich schlechtere Einschätzung der gegenwärtigen Geschäftslage ab als noch im Frühjahr 2002.

Positiv zu vermerken ist lediglich, dass in den neuen Ländern vermehrt Betriebe angeben, ihre Geschäftslage sei "gut" (leichter Anstieg auf 8%). Als "befriedigend" beurteilen in der Gesamtbetrachtung immerhin rund 45% der befragten Betriebe die gegenwärtige Geschäftslage.

Sinkende Auftragsbestände

Der durchschnittliche Auftragsbestand sank erneut und erreicht mit 4,5 Wochen das niedrigste Niveau seit über sieben Jahren. Damit verschärft sich die starke Abnahme der Planungssicherheit für die SHK-Betriebe. Hier können die geringe Renovierungsneigung der Endverwender sowie die schlechte Auftragslage im Bauhauptgewerbe als Ursachen genannt werden.

Für die Zukunft schätzen die Betriebe die Geschäftslage überwiegend pessimistisch ein. Insgesamt geben nur noch 5,6% eine positive Einschätzung der zukünftigen Geschäftslage ab. In den alten Ländern hat sich der Anteil der Befragten, die die zukünftige Geschäftslage als "besser" beurteilen, in Relation zur Frühjahrsumfrage 2002 um rund 6% auf 4,7% reduziert. In den neuen Ländern stimmen dieser Aussage nur noch 2,7% der Befragten zu.

Die anhaltende Konjunkturschwäche verstärkt die angespannte Situation auf dem deutschen Arbeitsmarkt mit dem Effekt einer steigenden Arbeitslosigkeit. Im Baugewerbe schrumpft die Beschäftigung schon seit längerem. Im Rahmen der ZVSHK-Konjunkturumfrage melden nur noch rund 10% der Betriebe offene Stellen und zeigen damit erneut einen Tiefststand auf (Frühjahr 2002: 14%, Frühjahr 2001: 20%). Auch die weitere Entwicklung der Beschäftigungssituation wird verhalten eingeschätzt. Im Frühjahr 2003 sind nur noch 4,3% der befragten Betriebsinhaber der Auffassung, die Zahl der Beschäftigten werde wieder steigen. Bundesweit sind 56% der Betriebsinhaber der Auffassung, die Zahl der Beschäftigten werde im 2. Halbjahr 2003 gleich bleiben. Demgegenüber erwarten 39,7% sinkende Beschäftigungszahlen. In den neuen Ländern rechnen 50% der Betriebe mit einer sinkenden Beschäftigtenzahl. Bezüglich der Umsatzentwicklung geben im Frühjahr 2003 knapp 38% an, die Entwicklung ihres Umsatzes der letzten sechs Monate sei unverändert (Frühjahr 2002: 35,3%, Frühjahr 2001: 43,8%). Der überwiegende Anteil gibt mit 49,6% an, der Umsatz sei gesunken.

Gerade mal jeder achte SHK-Betrieb kann derzeit noch von einer guten Auftragslage sprechen.

Altbau stützt Auftragsbestand

Unverändert ist der Bereich "Altbau" der Hauptumsatzträger. Der Anteil liegt in Ost und West fast gleichermaßen bei etwa 75%. Die Frühjahrsumfrage 2003 bestätigt somit erneut, dass sich die hohe Bedeutung des Sanierungsgeschäfts fortsetzt. Hinsichtlich der Umsatzverteilung nach Auftraggebern in Abhängigkeit von der Betriebsgröße zeigt sich, dass die Bedeutung der privaten Haushalte als Auftraggeber, insbesondere für die kleineren und mittleren Unternehmen, weiterhin ungebrochen ist. Auf die Kundengruppe "private Haushalte" entfällt 74,3% des Umsatzes der Unternehmen mit bis zu vier Mitarbeitern. Bei einer Unternehmensgröße bis zu neun Mitarbeitern sind es rund 67% des Umsatzes, der mit dieser Kundengruppe erzielt wird.

Seit Herbst 2001 ist die Frage nach der Umsatzentwicklung neu in die ZVSHK-Konjunkturumfrage aufgenommen worden. Der ermittelte Durchschnittswert ergibt ein Umsatzminus von 4% für das Jahr 2002. Für die nächsten sechs Monate schätzen die befragten Betriebe die Umsatzentwicklung mit einem Minus von 5% ebenfalls negativ ein.

Tabelle 1: Einkaufs- und Verkaufspreise

Einkaufspreise sind . . .

Gesamt

Fj. 99

Fj. 00

Fj. 01

Fj. 02

Fj. 03

gestiegen

44,2

68,3

76,7

76,5

75,0

unverändert

48,3

26,7

18,4

17,6

19,8

gesunken

7,5

5,0

4,9

5,9

5,2

Angebots-/ Verkaufspreise sind . . .

Gesamt

Fj. 99

Fj. 00

Fj. 01

Fj. 02

Fj. 03

gestiegen

9,2

15,4

19,0

22,5

16,8

unverändert

41,5

53,6

46,4

42,5

42,4

gesunken

49,3

31,0

34,6

35,0

40,8

Quelle: ZVSHK-Konjunkturumfragen

Große Schere: Die Frühjahrsbefragungen (Fj.) weisen auf gestiegene Einkaufspreise hin, die kaum weitergegeben werden konnten.

Einkaufspreise steigen - Verkaufspreise sinken

Der Trend bei der Entwicklung der Einkaufspreise scheint sich fortzusetzen. So liegt der Anteil der Befragten, die binnen eines Jahres gestiegene Einkaufspreise verzeichneten, auf unverändert hohem Niveau (75%). In den neuen Ländern geben fast 95% der befragten Betriebe an, die Einkaufspreise seien gestiegen.

Offenbar konnten Preissteigerungen von den Betrieben nicht weitergegeben werden: Im Frühjahr 2003 melden sogar über 40% der befragten Betriebe gesunkene Verkaufspreise (Frühjahr 2002: 35%). Was die Stundenverrechnungssätze betrifft, gibt es nach wie vor keine Annäherung zwischen den alten und neuen Ländern. Unabhängig von den Auftraggebern ergibt sich für Montage und Kundendienst jeweils eine Differenz von rund zehn Euro. In den alten Ländern wird bei privaten Auftraggebern für die Montage ca. 37 Euro angesetzt, im Kundendienst sind es gut 39 Euro.

Innungsbetriebe können die Gesamt-Auswertung mit Erläuterungen beim ZVSHK kostenlos per Fax anfordern, für andere Interessierte wird die Konjunkturumfrage zum Nettopreis von 250 Euro abgegeben.


Jahressitzung der Bundesfachgruppe Klempnertechnik

Zukunft für Metaller ungewiss

Die Bufa-Sitzung wurde von den politischen Bestrebungen überschattet, mit der Novellierung der Handwerksordnung den Klempnerberuf in Anlage B umzubuchen. Trotzdem standen am 3. und 4. April zahlreiche Sachthemen auf dem Programm.

Aus der Arbeit des Fachausschusses berichteten Bufa-Leiter Rainer Schaefer und ZVSHK-Referent Leonhard Knobloch. Vorwiegend ging es dabei um die Richtlinien für die Ausführung von Klempnerarbeiten an Dach und Fassade (kurz: Klempnerfachregeln). Nach Abstimmungsgesprächen mit dem Dachdecker-Handwerk wurden die Unterlagen neu strukturiert und der Bereich für allgemeine Klempnerarbeiten (früher Bauklempnerarbeiten) wurde erweitert. Aufgrund der Harmonisierung mit den Metallregeln der Dachdecker ergeben sich auch im Sprachgebrauch einige Änderungen. Für die zukünftige Arbeit des Fachausschusses wäre es geboten, die betagte Meisterprüfungsordnung von 1974 sowie die Lehrlingsausbildung zu überarbeiten. Doch die Entwicklungen in der politisch gewollten Novellierung der Handwerksordnung überschattet die Zukunft der Metaller.

Klempner bald in Anlage B?

Noch vor der parlamentarischen Sommerpause soll die Handwerksordnung einer durchgreifenden Neuordnung unterzogen werden. Von derzeit 92 Voll-Handwerken der Anlage A sollen 62 umgruppiert werden in die Anlage B. Dort sollen die Handwerksberufe eine Bleibe finden, die nicht als gefahrengeneigt einzustufen sind und für die dann auch gelockerte Zugangs- bzw. Ausbildungsvoraussetzungen eingeführt werden sollen.

Die Novellierung der Handwerksordnung überschattete die Bufa.

Mittlerweile gilt es als offenes Geheimnis, dass fachliche Unkenntnis unter den Politikern und Ministerialbeamten über das Berufsbild des Klempners dazu geführt hat, diesen anspruchsvollen Metallberuf für die Anlage B vorzusehen. Inzwischen hat der ZVSHK alle Register gezogen, in den Köpfen der Entscheidungsträger auf der Politbühne die landläufige Vorstellung vom Klempner als "Wasserhahn-Auswechsler" oder "Rohrzangen-Werkler" zu korrigieren. Würde das Klempner-Handwerk in die Anlage B rutschen, drohte langfristig gesehen die Klempner-Ausbildung zu verwässern. Existenzgründern soll der Einstieg in die Berufe der Anlage B möglichst einfach gemacht werden, deshalb würde sich vermutlich eine vereinfachte, modular aufgebaute Ausbildung eher über Monate erstrecken als über Jahre.

Ausbildungsstand zufriedenstellend

Derzeit sieht es mit dem Ausbildungsstand bei den etwa 2000 Klempnerfachbetrieben nicht schlecht aus: Als jüngste Zahl gibt die Statistik an, dass Ende 2002 bundesweit 1791 Ausbildungsverträge bestanden. Neben den traditionell starken Regionen Hamburg, Berlin und Baden-Württemberg weist der bayerische Ausbildungsstand im Jahr 2002 die höchsten Zahlen aus: Bei 978 Ausbildungsverträgen schlossen 215 Gesellen ihre Lehre ab und 76 neue Spenglermeister erhielten ihren Befähigungsnachweis.

Gretchenfrage: Wo stehen die Klempner in zehn Jahren?

Technik-Blitzlichter

In Bayern und Baden-Württemberg werden Kupfer- und Zinkmetalldeckungen in Verbindung mit dezentraler Versickerung noch immer zum Umweltthema gemacht, sodass die Wirtschaftsvereinigung Metalle weitere Aufklärungsarbeit leistet. Bodenschätzer bemängeln, dass eine Sickermulde mit bewachsenem Oberboden durch Kupfer- und Zinkanreicherungen belastet wird. Leonhard Knobloch stellte in der Bufa erneut heraus, dass eine Versickerungsanlage mit bewachsenem Oberboden als technische Anlage zu sehen ist, mit der Aufgabe der Filtration und Absorption von Schadstoffen.

Die Entwicklung von natürlichen Filtern wird weiter vorangetrieben: Zur Zeit werden mit Substrat gefüllte Sickermulden und Schachtversickerungen in Großtests geprüft. Nicht weiter fortgeführt wird nach Aussage von KME die Entwicklung von Fallrohrfiltern.

Mit zahlreichen weiteren Branchenthemen setzte sich die Bufa auseinander. Dazu gehörten:

Auf dem 12. Klempnertag am 29. und 30. Januar 2004 in Würzburg wird voraussichtlich dazu einiges in Wort und Bild geboten.

Schlussbemerkung

Mittlerweile protestiert der überwiegende Teil der Handwerks-organisation gegen die Regierungspläne, den Weg zu neuen Arbeitsplätzen querbeet durch die Handwerksordnung zu ebnen. Die Befürchtung: Die Hektik und der ohnehin falsche Ansatz zur Schaffung neuer Arbeitsplätze wird keine zusätzlichen Aufträge bringen, sondern könnte einen irreparablen Flurschaden im allseits hochgeschätzten Ausbildungssystem des deutschen Handwerks hinterlassen. Auch vor dem Szenario "alles ist möglich" dürfte die Qualifikation weiterhin zählen. Daher würde es für die Klempner eigentlich erst recht Sinn machen, möglichst bald mit der Grundlagenarbeit für ein modernes Berufsbild zu beginnen, denn auf fachlich gute Nachwuchskräfte wird wohl auch in Zukunft keiner in der Branche verzichten wollen.TD


WMK wird aufgelöst

Die WMK wird in ein Forum "Pro Metalldach in Klempnertechnik" überführt.

Die 1991 gegründete Wirtschaftsgemeinschaft Metalldächer und -fassaden in Klempnertechnik e.V. (WMK) wird im Laufe des Jahres in ein Forum überführt. Zu diesem Ergebnis kamen die Mitglieder auf einer außerordentlichen Tagung am 4. April in Karlstadt. Damit soll den Anforderungen der dynamischen Branche unter Einbindung aller Marktteilnehmer besser Rechnung getragen werden. Jetzt sollen projektbezogene Aktivitäten im Rahmen von Interessengemeinschaften organisiert werden.


Geschäftsführer Josef Kulla gestorben

Am 8. Mai 2003 ist der langjährige Mitarbeiter und Geschäftsführer des ZVSHK, Josef Kulla, nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von
68 Jahren verstorben.

Josef Kulla, Geschäftsführer im ZVSHK, ging 1998 in den Ruhestand.

Mit großem Engagement hat er sich fast 20 Jahre unter anderem für die neuen Ausbildungsverordnungen im SHK-Bereich eingesetzt. Seine Kompetenz in Fragen der beruflichen Bildung war in der gesamten SHK-Organisation sowie bei den Marktpartnern unangefochten. Seine detaillierten Kenntnisse über das Fachhandwerk und die Branche kamen nicht von ungefähr: Zunächst schloss er eine Ausbildung als Gas- und Wasserinstallateur ab, um danach sein technisches Wissen bis hin zum Diplom-Ingenieur weiter auszubauen. Viele Jahre in verantwortlicher Position bei Ideal Standard kennzeichneten seine berufliche Laufbahn.

1978 wechselte er zum ZVSHK als Leiter der Abteilung Berufsbildung. Über die Jahre hinweg engagierte er sich für bundeseinheitliche Fragen der Aus- und Weiterbildung und setzte bei berufsständischen Angelegenheiten, insbesondere im Verhältnis zu anderen Handwerken, wesentliche Akzente. Bei der Neuordnung der handwerklichen Metallberufe wirkte er als Sachverständiger des Bundes und als Koordinator der Arbeitgeberseite für die Berufsgruppe Baumetall- und Installationstechnik mit.

Anfang 1994 wurde Josef Kulla zum Geschäftsführer des ZVSHK ernannt. An der erfolgreichen Neugestaltung der zusammengelegten Berufsbilder für Sanitär- und Heizungstechnik hat er maßgeblichen Anteil.

Die SHK-Verbandsorganisation hat in Josef Kulla einen wunderbaren Menschen verloren, der stets für seine Kollegen in fachlicher wie in persönlicher Hinsicht Ansprechpartner war. Sein vortrefflicher Humor und seine Gelassenheit, auch in schwierigen Situationen, beeindruckten immer wieder.


ZVSHK-Termine-Daten-Informationen (Änderungen vorbehalten)

Datum

Veranstaltung

3. - 5. Oktober 2003

SHKlassik - 1. Oldtimer Ralley der SHK-Organisation, Allendorf

29. Januar 2004

Verleihung Architekturpreis 2003 "Metalldächer und -fassaden", Würzburg

29./30. Januar 2004

Deutscher Klempnertag, Congress Centrum Würzburg

21. - 28. Februar 2004

SHK-Unternehmerseminar, Fuerteventura

31. März / 1. April 2004

Gemeinschaftstagung ATV-DVWK/ZVSHK "Gebäude- und Grundstücksentwässerung", Kassel

18. - 22. April 2004

Messe light & building, Frankfurt

11. Juni 2004

Erdgasforum Dresden

 

Die Geschäftsstellen des ZVSHK

ZVSHK
Rathausallee 6
53757 St. Augustin
Telefon: 02241-29056
Telefax: 02241-21351

ZVSHK Geschäftsstelle Potsdam
An der Pirschheide 28
14471 Potsdam
Telefon: 0331-972107
Telefax: 0331-972603


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