IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 8/2003, Seite 16 ff.


VERBÄNDE AKTUELL 


 Hessen


Kampagne 2003 - Jahr des Wassers

Fachverband initiiert Breiteninformation über Trinkwasserinstallationen für Endverbraucher

Der Fachverband Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Hessen hat in Zusammenarbeit mit dem BGW* und DVGW** sowie weiterer 16 Industrieunternehmen und Fachgroßhändler für dieses Jahr eine breit angelegte Informationskampagne für Endkunden/Verbraucher ins Leben gerufen. Zentrale Rolle spielt das Trinkwasser. Ziel ist es, "die hessische Bevölkerung hinsichtlich des Lebensmittels Nr. 1 zu sensibilisieren", so Peter Michalak, Landesfachgruppenleiter Sanitär.

In Deutschland ist am 1. Januar dieses Jahres die novellierte Trinkwasserverordnung in Kraft getreten. Sie spiegelt die europäische Trinkwasserrichtlinie wider, die seit November 1998 für alle Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaft gilt.

Die Veränderung im verordnungspolitischen Rahmen macht sich die hessische SHK-Handwerksvertretung zunutze. Eine breit angelegte Kampagne unter dem Motto "Kompetenz und Erfahrung für das Lebensmittel Nr. 1" will landesweit Hausbesitzern Informationen an die Hand geben, mit denen sie die eigene Trinkwasserinstallation zumindest in Grundzügen beurteilen können. Peter Michalak erklärt gegenüber der IKZ-HAUSTECHNIK: "Nach unserer Einschätzung resultieren daraus Sanierungsaufträge für alte, nicht mehr zeitgemäße Anlagen, von denen sogar für den Nutzer eine gesundheitliche Gefahr ausgeht. Denken Sie nur an die vielen Bleileitungen aus den 1940er-, 50er- und 60er-Jahren." Hintergrund: Die Trinkwasserverordnung schreibt schärfere Grenzwerte für Blei im Trinkwasser vor. Diese können bei Vorhandensein von Bleileitungen im Normalfall nicht eingehalten werden, sodass eine Erneuerung der entsprechenden Leitungsabschnitte unausweichlich erscheint.

Dr. Eugen Daum, Geschäftsführer des hessischen SHK-Landesverbandes, erläutert die Struktur der "Kampagne 2003 - Jahr des Wassers".

Säulen der Kampagne

Die Kampagne, für die eine Laufzeit bis Ende dieses Jahres angesetzt ist, gliedert sich in zwei Informationsbereiche:

  1. Der eine Sektor beschäftigt sich mit der Schulung der Fachwelt/des Fachhandwerks in insgesamt neun regionalen Innungsveranstaltungen (bis Anfang Juni). Die Inhalte der Trinkwasserverordnung und des technischen Regelwerks für Trinkwasserinstallationen stehen dort genauso auf der Tagesordnung wie DIN-Normen und regionale Besonderheiten oder die richtige Materialauswahl.
  2. Im zweiten - viel wichtigeren Schritt - geht es um die Endkunden und deren Hausinstallationen. Informationsschriften und persönliche Kontakte sollen die notwendige Transparenz einer unter gesundheitlichen Aspekten zu betrachtenden Trinkwasseranlage schaffen. Wie das Motto der Kampagne "Kompetenz und Erfahrung für das Lebensmittel Nr. 1" deutlich werden lässt, will sich die Sanitärbranche (darunter zählt sich das Wasserwerk ebenso wie der Großhändler und das installierende Handwerk) als ersten Ansprechpartner ins Spiel bringen, wenn es um die Trinkwasserversorgung geht.

Rund 160 Teilnehmer füllten den Plenarsaal des Hessischen Landtages bis auf den letzten Platz. Da spiegelt sich die Wichtigkeit des Themas "Trinkwasser" wider.

Stichtag: 12. März 2003

Startschuss der Kampagne war der 12. März 2003. Vertreter aus Wirtschaft, Landes- und Kommunalpolitik sowie dem SHK-Handwerk und Branchenverbänden kamen zur Auftaktveranstaltung im Hessischen Landtag in Wiesbaden zusammen. Die hohe Zahl von rund 160 Teilnehmern darf durchaus als positiver Indikator für die Wichtigkeit des Themas "Trinkwasser" gewertet werden.

Rainer Hagemann, Landesinnungsmeister des hessischen SHK-Landesverbands, begrüßte neben den Vertretern des installierenden Handwerks die Vertreter aus Politik und insbesondere die Kampagnenträger. Er machte explizit auf die zentrale Bedeutung des SHK-Handwerks für den Vollzug der Trinkwasserverordnung aufmerksam. Dabei riss Hagemann auch die Problematik der zur Zeit geführten Diskussion zur Handwerksordnung, hier insbesondere die Kontroverse um die Meisterprüfung an. Wörtlich fügte er hinzu: "Das SHK-Handwerk ist ein innovatives, aber durch den Umgang mit Energie und dem Lebensmittel Trinkwasser ein gefahrengeneigtes Handwerk. Unsere Betriebe benötigen ein hohes Fachwissen, das ständig auf dem Laufenden gehalten werden muss, um Arbeiten fachgerecht ausführen zu können."

Die Zugpferde im Jahr des Wassers (v.l.): Peter Michalak (Landesfachgruppenleiter Sanitär), Rainer Hagemann (Landesinnungsmeister) und Dr. Eugen Daum (Geschäftsführer des SHK-Fachverbands Hessen). "Die Trinkwasserverordnung schafft positive Rahmenbedingungen für das SHK-Handwerk", so deren Meinung.

Dr. Eugen Daum als Geschäftsführer des hessischen SHK-Landesverbands zeigte sich über die Auftaktveranstaltung sehr erfreut: "Ich bin erleichtert und froh, dass die Veranstaltung hier im Hessischen Landtag so gut angenommen wurde." Er bedankte sich ausdrücklich bei den Teilnehmern für die gute Präsenz und bei den Kampagnenträgern für das große Engagement, bei Peter Michalak stellvertretend für das Ehrenamt und den Vorsitz dieser Kampagne und bei Carsten Metelmann stellvertretend für das Team der Geschäftsstelle für die professionelle Vorbereitung und Durchführung der Veranstaltung. Dr. Daum: "Mit derselben Einstellung bringen wir die Veranstaltung in den Innungen ebenso zum Erfolg."

Die Kampagnenträger

Fachverband SHK Hessen

BGW

DVGW

BWT Wassertechnik GmbH

Comap Deutschland GmbH

Geberit GmbH & Co. KG

IBP GmbH

Judo Wasserauf-
bereitung GmbH

KM Europa Metal AG

Gebr. Kemper GmbH & Co. KG

Mapress GmbH & Co. KG

Mansfelder Kupfer und Messing GmbH

Richter + Frenzel Würzburg GmbH & Co.

Roth Werke GmbH

Sanha Kaimer GmbH & Co. KG

Seegers KG

Hans Sasserath & Co. KG

Wieland Werke AG

Wilo AG

 

 

 


* BGW: Bundesverband der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft e.V. - ** DVGW: Deutsche Vereinigung des Gas- und Wasserfaches e.V.


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