IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 6/2003, Seite 44 ff.


DAS HAUS DER TECHNIK


Das Haus der Technik im Wandel der Zeit

Heike Dreßler-vom Hagen

Zwei Drittel aller Investitionen innerhalb der BRD entfallen auf Immobilien. Die maßgeblichen Gründe sind Wert- und Effizienzsteigerung. Allein bei dem Stand der letzten statistischen Erhebungen aus dem Jahre 2001 über einen Bestand an rund 10,5 Mio. Einfamilienhäusern und über 3,4 Millionen Zweifamilienhäusern bietet sich Industrie- und Handwerk nicht nur ein großes Potenzial an Renovierungsvorhaben, sondern auch aufseiten der Hauseigentümer ein hoher Bedarf die Wohnqualität zu erhalten, auszubauen und zu erhöhen.

An kaum einem Objekt ist die Weiterentwicklung von Technik und Komfort so überzeugend auszumachen, wie im direkten Wohn- und Lebensumfeld des Menschen - seinem Wohnhaus. Zugleich ist es Spannungsfeld zwischen realen Bedürfnissen und persönlichen Wünschen - frei nach dem Motto "My home is my castle". Und dieses soll von dem ureigenen Gefühl bestimmt sein, sich hier einfach rundherum wohl zu fühlen mit allen Einrichtungen, Elementen und Bestandteilen des Wohnens, Lebens und oftmals auch des Arbeitens.

Das Haus wird zum realen Treffpunkt: Hier stoßen zum einen Lebensansprüche auf Komfortbedürfnisse. Hier trifft Persönlichkeit und Individualität auf Technologie und Fortschritt - Wünsche und Anforderungen auf reale Konsumbedürfnisse. Gleichzeitig herrscht aber auch Informationsmangel trotz einer Vielfalt an Neuheiten, Innovationen und Entwicklungen. Der Endverbraucher kann diese Fülle ohne Hilfestellung kaum sortieren. An dieser Stelle ist bereits der Fachmann gefragt. Als Mittler zwischen Industrie und Konsument, als Übersetzer werblichen Produktlateins, als Begleiter durch die Welt des komfortablen Wohnens und Einrichtens sowie als technischer Berater und Fachmann für Installation und Montage.

Be- und Entlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Die Außenluft wird zentral angesaugt und über den Kreuzstromwärmetauscher vorerwärmt.

Das Gefühl von Privatheit gibt gerade den Sanitärbereichen bedeutende Aufgaben. Die Kombination aus Hygiene, Wohlgefühl, menschlichen Bedürfnissen und Entspannung ist längst nicht mehr auf eine Nasszelle oder Notdurftstation reduziert. Schon mit Beginn des Wohlstandswunders in den 50er-Jahren des letzten Jahrtausends begann der Siegeszug der Bäder. Gäste-WCs wurden als Visitenkarten entdeckt. Whirlpools und Whirlwannen zogen nach und nach in das Privatbad ein. Das Duschen fing an, den Badekomfort zu komplettieren. Wasser bedeutet längst nicht mehr nur noch Sauberkeit, sondern wurde zum prickelnden Zenit menschlicher Vitalität. Die Industrie hat in den letzten Jahren hier immer wieder für neue Meilensteine gesorgt, Ansprüche der Konsumenten nicht nur erfüllt, sondern Wünsche geweckt, die heute im modernen Wohnumfeld das Leben des Menschen schöner, angenehmer und auch leichter machen.

Das Bad

Die Geschichte des Bades ist wohl jedem, der in irgendeiner Form dem sanitären Gewerk angehört, hinlänglich bekannt - obwohl immer noch fesselnd, lässt sich Geschichte schwer verkaufen. Der Konsument lebt im Heute und Jetzt. Die Bedürfnisse orientieren sich an zeitgemäßen Parametern und an individuellen, sich wandelnden Lebenswelten.

Großzügigkeit und dennoch privates Flair dank geschickter Konstellationen von Sanitärelementen, Möbeln und stimmungsvollem Fliesenspiel.

Ein Bad ist dabei nicht einfach ein Bad. Schon die Menschen als Badbenutzer unterscheiden sich. Erst recht die Wohn- und Lebensbedingungen, die Raumgrößen und natürlich, immer wieder das leidige Thema allen Konsums, auch das Budget.

Zielgruppen zu definieren, kann heutzutage kaum noch nach einem Schubladensystem erfolgen, obwohl der Fachmann zunächst, um einen allgemeinen Einruck der Bedürfnisse zu erhalten, nicht umhin kommt, die ein oder andere Schublade zu ziehen.

Singlebäder, Familienbäder, Bäder für große, für kleine Familien, für Familieneinsteiger, für Senioren, für Lebens- und Nutzungserleichterungen, für Wannenfreaks und Duschenthusiasten. Die Palette ist noch endlos weiterzuführen und zeigt bereits auf, wie vielen Fragestellungen sich der Fachmann gegenübersieht. Ganz klar - ein Bad für Singles jüngeren Alters kann anders aussehen, als das für ein Paar Mitte 40. Und ein Bad für die Familie muss einfach ein paar mehr, bzw. andere Bedingungen erfüllen, als das eines alleinstehenden 30-jährigen. Kurz, es geht immer wieder um unterschiedliche Komfortansprüche, aber auch um Flexibilität und Wandlungsfähigkeit. Schließlich sollte die Familiengründung nicht an der Planung des Singlebades scheitern.

Ein barrierefreies Bad, das in seiner symphatisch-frischen Einrichtung und Ausstattung alle Badbenutzer anspricht. Es demonstriert überzeugend: barrierefrei heißt spezifische Funktionalität und Ergonomie geht mit Ästhetik und Ambiente einher.

So geht es weniger um die Frage einer simplen Ausstattung von Räumen nach den Kriterien junger Kunden, Mittelalter oder Senior und auch nicht um die reine Produktaneinanderreihung an sich. Sondern vielmehr um das konzeptionelle Denken. Ganzheitliche Lösungen für Bäder zu schaffen, die die Raumkonzeption an sich begreifen, umsetzen und auf die Ansprüche und auch veränderlichen Bedürfnisse des Kunden projizieren. Darüber hinaus das Bad als integrative Lösung des Lebens- und Wohnkomforts zu verstehen. Um die Idee dieser ganzheitlichen Umsetzung zu veranschaulichen, haben wir in Zusammenarbeit mit dem Designbüro Kurz Kurz Design, Solingen, Raumkonzeptionen erarbeitet die

a) den Mitwachsgedanken verinnerlichen und

b) die Flexibilität der Raumfunktionen umsetzen, aber auch

c) alltägliche Anforderungen und Bedürfnisse der Bewohner generationsübergreifend berücksichtigen und

d) individuell wandelbare Lösungen des Bades innerhalb der Lebenswelten bieten.

Ausgehend von einem Basisgrundriss von rund 7,5 m2 Meter zeigen wir anhand unterschiedlicher Grundrissillustrationen verschiedenste Möglichkeiten auf. Nicht um diese und nur diese Einrichtung und Ausstattung als Dogma zu publizieren, sondern um Argumente darzustellen und Erläuterungen zu finden, das Bad als das zu nehmen, was es ist. Als Teil der wichtigsten Lebenswelt des Menschen.

Kurz Kurz Design, Solingen

"Design creates Identity" - mit diesem Credo hat Kurz Kurz Design innerhalb der Entwicklungen von hochwertigen Produkten des Alltags bereits Zeichen gesetzt. Die Spezialisten für Industrie-Design aus Solingen, allen voran Dorian und Uta Kurz, als kreative "Köpfe" des mit zahlreichen Auszeichnungen gekürten Teams entwickeln für führende Industrie-Unternehmen individuelle Lösungen mit hohem Anspruch an Form und Funktion. In ihren Referenzen reihen sich Namen wie Hüppe, Keuco, WMF und Küchenprofi ein.

Thematische Schwerpunkte sind die Bereiche "Kultur im Bad" und "Haustechnik" sowie die Lebenswelten "Küche" und "Freizeit". Auszeichnungen von renommierten Designzentren u.a. vom "Rat für Formgestaltung", IF Industrie Forum Design" und "Design Zentrum Essen" unterstreichen den kontinuierlichen Erfolg der facettenreichen Arbeiten und Entwicklungen.

In der Formensprache offen, dynamisch und inhaltlich absolut auf die Bedürfnisse des Auftraggebers und seiner Kunden zugeschnitten, verliert sich das fünfköpfige Team nicht in Designabenteuern um des Design willens, sondern lässt konsequent die Anforderungen an Funktionalität, Ergonomie sowie fertigungstechnische und ökologische Aspekte in die Sprache der Form und Ästhetik einfließen.

In der Materie der haptiven und emotionalen Sinneswelten kennen sich Dorian und Uta Kurz aus. So wird jede Design-Entwicklung am eigenen Form-Modell entwickelt. Genau wie bei der Käuferentscheidung werden die Produkte schon bei der Gestaltung dem Anfassen, Fühlen und Ertasten ausgesetzt. Die Dreidimensionalität der Objekte schließt die Abstraktion aus. So versteht sich auch die Entwicklung von Sanitärkonzepten auch nicht als abstraktes, irreales Gebilde, sondern wird zum alltagsgerechten Instrumentarium, das individuelle Nutzungsbedingungen und Ansprüche berücksichtigt.

Im Mittelpunkt steht der Mensch als Badbenutzer und Kunde auf der einen Seite, als Fachberater und Installateur auf der anderen.

Individuell und wandelbar

Die Ideen der Raum-Konzeptionen im Bad stellen nicht nur eine gemeinsame Sprache zwischen beiden Gruppen her, sondern schlagen die Brücke von Nutzungsbedürfnissen, persönlichen Ansprüchen und Wünschen zu alltagsgerechten, funktionellen, übergreifenden Lösungen. Im Zenit der Konzepte steht dabei ebenso die persönliche Entwicklung des Menschen innerhalb seines sozialen Umfeldes der Wohn- und Lebenswelten, des Konsums- und der Marketingansprache wie die Berücksichtigung von Trend- und Marktanalysen.

Die auf diesen Seiten vorgestellten Bad-Konzepte stehen für Kommunikation zwischen Industrie, Handwerk und Endverbraucher und bilden eine Grundlage für Reflektionen menschlicher Badbedürfnisse und ihre bisherige Umsetzung und geben den Gedanken generationsübergreifender Badeinrichtungen und -ausstattungen neue Argumentationen. Das Verständnis des Bades als Teil einer umfassenden Lebenswelt löst es von (s)einer Sonderrolle und bringt es mit den Menschen zusammen, die es tagtäglich nutzen. In einer neuen Vielfalt, komfortorientierten Intelligenz und individuellen Flexibilität erfährt das Bad eine absolute Führungsrolle im menschlichen Bedürfnis nach Hygiene, Gesundheit, Körperpflege, Wohlgefühl, Entspannung, Kommunikation und Intimität. Jeder Entwurf kann dabei nur Anstoß sein, die Aufgaben des Bades weiter zu thematisieren, zu hinterfragen und weiter zu entwickeln. Für Industrie, Handwerk, Planer und Architekten stellt sich somit keine Vision dar, sondern eine reale Aufgabe, die es gemeinsam zu erfüllen gilt, unter Ausnutzung aller Wertschöpfungsstufen, die das Bad menschlich machen: Ganzheitliche Umsetzungen für mehr Lebensqualität.

Konzeption der ganzheitlichen Badplanung

Basis-Ist-Zustand als Ausgangsposition

Basis Ist-Zustand: Ausgangssituation ein durchschnittlicher Badgrundriss im Eigenheim von ca. 7,5 m2.

Das Basisbad bietet Chancen:

Ausgehend von der allgemeinen Größe von 7,5 m2 im Einfamilienhaus, darf man dieses Bad begreifen als das, was es allgemein ist. Eine Lösung, nicht sonderlich spektakulär und in den meisten deutschen Wohnungen und Eigenheimen üblich. Die Produkte immer an der Wand entlang. Die Kombination aus Wanne, Dusche, Waschtisch, WC und vielleicht noch ein Bidet.

Von dieser Idee ausgehend begreift sich die konzeptionelle Planung als eine Mitwachslösung für sich wandelnde Ansprüche. So erlaubt ein innovatives Raumkonzept nicht nur die Nutzung durch einen Einzelnen, sondern berücksichtigt von vornherein, unter Wahrung der Intimsphäre die Nutzung durch mehrere Personen. Durch hohe und mittelhohe Trennwände können Räume in unterschiedliche Funktionsbereiche getrennt werden. Durch die Umsetzung einer neuen Dimension wird Komfort neu definiert, Lebensqualität erhält ihren (Frei)-raum und kann sich dank einer neuen Flexibilität der Ausstattung noch weiterentwickeln. So werden Räume in individuelle Zonen gegliedert, die die persönlichen Vorlieben des Nutzers widerspiegeln ohne dabei die ganzheitliche Harmonie des Badkomforts zu stören.

Beispielsweise entsteht durch die unmittelbare Platzierung von WC und Handwaschbecken nahe der Tür ein integriertes Gäste-WC. Aber auch ein Bereich der funktionell, z.B. durch die Ausstattung des Waschtisches mit einer Handbrause, Toilette und Waschtisch nah zusammenrückt. Der kurze Toilettenbesuch ist so schnell erledigt. Familienmitglieder, die sich im Raum befinden werden nicht beim Duschen, Bad etc. gestört. Jederzeit ist eine Raumaufteilung sogar mittels Schiebetüren denkbar, die eine noch größere Abtrennung zwischen Rush- und Ruhebereichen schafft.

Vom Basisbad über das Komfort- und das Fitnessbad bis zur barrierefreien Lösung und in jeder Hinsicht auch zum Familienbad wurde eine Lösung geschaffen, die neue Lebensqualitäten bringt. Die Veränderungen sind im Grunde genommen gering. Die Standardlösung bedarf für den Fachmann nicht weiterer Erläuterungen. Die Komfortlösung zeigt bereits das Plus.

Raumkonzept Komfort II:
7,5 m2 in drei unterschiedlichen Varianten zeigen eine komfortable familiengerechte, vitale und barrierefreie Nutzung.
Die Variante II
Großräumiger Duschbereich, freigestellte Bade- oder Whirlwanne und Waschplatz definieren einen Bereich der Pflege und Hygiene. Offenheit und Wohlgefühl ist angesagt. WC und Waschtisch sind im vorderen "Rush"-Bereich abgetrennt. Eine weitere zusätzliche Scham-Wand, beispielsweise durch einen Heizkörper, ist ebenfalls denkbar.

Variante II 1
Komfort mit der Betonung auf Fitness. Selbst an einen Flachbildschirm zwischen Dusche und Waschtisch wurde gedacht. Bequem von den gegenüberliegenden Fitnessgeräten im Blick. Auch körperliche Betätigung muss Komfort unterstützt sein.

Variante II 2:
In der dritten Entwicklungsstufe eröffnet die Konzeption weitere Möglichkeiten. Diesmal mit Attributen zur barrierefreien Nutzung. Ein WC im hinteren Bereich lässt auch Rollstuhlfahrer viel Bewegungsfreiheit. Die innovative Duschlösung aus zwei schwenkbaren Seitenflügeln und Brausepaneel bietet variable Größe. Gleichzeitig präsentiert sich hiermit auch eine individuelle Lösung für ein Familienbad. Die Abtrennung zum vorderen Bereich mit WC und Waschplatz könnte noch durch eine zusätzliche Glasschiebetür ergänzt werden zur klaren Trennung der hinteren Intimzone. Das separate "Gäste-WC" im vorderen Bereich ermöglicht die parallele Nutzung des Bades von mehreren Personen.

Im Blickpunkt: Variante II

Auch hier werden Dusche, Wanne, Waschtisch und WC miteinander kombiniert.

Aber Bewegungsfreiräume werden auch zu Erlebnisräumen. Und zwar mit Ausstattungen, die reale Vorteile erlauben. Die Dusche durch den integrierten Sitz, der abklappbar sein kann, eine feste Station oder eine gemauerte Lösung. Die freigestellte Wanne, die das Wellnessgefühl hervorragend transportiert, die Größe des Raumes optisch für den Benutzer öffnet und sich zugleich in einem hinteren Bereich der Ruhe und Entspannung befindet. Die Unterteilung durch eine Vorwandinstallation erlaubt eine großzügige Lösung im Pflege-, Entspannungs- und Wellnessbereich - mit Ablagen und Stauraum nach individuellen Bedürfnissen. Im vorderen Bereich eine kleine Handwaschtischlösung. Die allerdings gemeinsam mit dem WC den Auftritt einer Visitenkarte des Badkomforts präsentiert. Denkbar ist ohne weiteres eine zusätzliche Abtrennung durch raumteilende Heizkörper oder Schiebetürelemente. Stauraum, gegebenenfalls mit Schiebetürelementen bei dem Spiegel vermeiden unnötigen Schwenkbereich gerade in Türnähe. Großzügigkeit schafft ein einladendes Ambiente. Mit entsprechenden Fliesen, Dekoren und Farben wird das Raumkonzept zusätzlich unterstrichen, aber bereits die durchdachte Anordnung der Elemente steht für Komfort.

Komfort beweist sich bereits im Detail. Neue Proportionen schaffen ein neues Duschvergnügen: flache Silhouette, kurzer Griff mit einem großem Duschkopf (150 mm Durchmesser) zeichnen "Raindance" aus. Bild: Hansgrohe

Interessant ist die Weiterentwicklung dieses Bades, die aus dem reinen Komfortbad mit nur wenigen Änderungen ein Fitnessbad werden lässt, wie die Variante II-1 zeigt. Dusche, Waschtische und WC bleiben an den bekannten Positionen. In diesem Fall wurde allerdings auf die Badewanne verzichtet, um den Wünschen und Ansprüchen des sportlich orientierten Menschen mehr Raum für diverse Sport- und Fitnessgeräte zu geben. Geblieben sind in jeder Hinsicht die Bereiche der Entspannung und Pflege. Der Ruheplatz in der Dusche kann selbst dem durchtrainiertesten Benutzer vorteilhafte Dienste erweisen. Auch die Visitenkartenfunktion des vorderen WC-Bereichs bleibt erhalten. Betritt man diesen Raum, fällt der Blick auf das zentrale Thema Fitness. Die eigentlichen ruhigen Zonen sind nischenartig platziert. Die Integration eines Flachbildschirms lässt den Sporttreibenden sogar noch Entspannung finden. Ein solches Badbeispiel würde durch eine helle, dynamische Verfliesung zusätzlich fit machen.

Klassische Stimmungen durch Details unterstützen: Klassische Note für zeitgemäße Bäder: die einst weitverbreiteten Brausen als Aufputzvariante zeigen sich wieder. Sieht gewollt "old fashioned" aus, bringt aber ebenso gewollt absolut zeitgemäßen Duschkomfort. Mit "Showerpipes", die Kopf- und Handbrause über das Rohr an einen Thermostaten vereinen. In ihm sind Ab- und Umstellventil integriert. Die Kopfbrause ist fest montiert, die Handbrause bleibt am Schalter beweglich. Bild: Hansgrohe

Die Raumkonzeption lässt sich allerdings noch bis zum generationsübergreifenden Bad entwickeln, das sowohl auf Anforderung auf Handicap-Bereiche als auch auf familiengerechte Bedürfnisse eingeht. Interessant bei dieser Entwicklungsstufe II-2: die Lösung der Dusche. Im Grunde genommen ein Duschpaneel, das durch zwei halbkreisförmige Schwingtüren neue Formate des Duschbereichs ermöglicht. Damit wird es selbst mit einem Rollstuhl möglich, die Dusche zu benutzen. Ohne weiteres ist der hintere Raum dank seiner großzügigen Ausmaße und der Positionierung behindertengerechter Elemente für Anforderungen aller Personen nutzbar. Das Miteinander der Generationen, das Miteinander von Handicap und Gesundheit, das Miteinander von Ruhe und Hektik ist planerisch perfekt umgesetzt. Bereits hier entdeckt der Fachmann, dass die Frage, ob Single oder Familie, bei der Gesamtkonzeption gar nicht mehr die Hauptfrage ist. Das Bad entwickelt sich mit und liefert optimale Voraussetzungen für die Kundenbindung.

Hommage an Vitalität, Fitness und Körperpflege: Aktuelle Duschtempel unterstreichen den Badkomfort nicht nur in Fitnessbädern: Pharo Duschtempel "Deluxe", Hansgrohe

Die hier beschriebene ganzheitliche Entwicklung eines Bades lässt sich am Beispiel der Konzeptionen VII-1 - VII-4 nochmals sehr deutlich veranschaulichen. Klar erkennbar ist, dass sich das Bad mit relativ geringen Veränderungen an die gewandelten Bedürfnissituationen anpassen lässt. Allen Varianten gemeinsam ist die Positionierung der Dusche mit seiner wellenförmigen Abtrennung, die dem Grundriss Dynamik verleiht. Übernommen wurde die nischenförmige Installation von WC, bzw. von WC und Bidet in der Komfortvariante VII-1, im Eingangsbereich. Lediglich in der barrierefreien Variante VII-4 wurde auf die Trennwand verzichtet, um ggfs. auch die Nutzung für Rollstuhlfahrer zu ermöglichen.

Das Komfortbad VII-1 mit seinem Bidet und der großzügigen Waschplatzgestaltung erfährt seine Verwandlung zum Familienbad VII-2 durch den Tausch des Zusatzwaschtisches mit dem Bidet sowie der Einrichtung eines Schminkplatzes.

Variabilitäts-Konzept VII:
Das Konzept besticht durch Variabilität: Die Varianten sind individuell gestaltet und haben, mit nur wenigen Änderungen in der Weiterentwicklung, das Thema "barrierefrei" als Endziel. Durch den Austausch einzelner Elemente kann das Bad unterschiedlich genutzt werden - und das ohne einen kompletten Umbau.
Variante VII 1:
Viel Raum und viel Funktion im Komfort- oder Familienbad. Merkmale: Die Dusche für zwei, Bidet und zweiter Waschtisch als höhenverstellbare Lösung.

Variante VII 2:
Familienbad mit Schminkplatz. Natürlich ebenfalls ein Komfortbad unter Integration von Vitalität, Pflege und Intimität.

Variante VII 3:
Entwicklung zur Fitnessvariante. Auch hier wird die Brücke zwischen hoher Funktionalität und viel Bewegungsfreiraum geschlagen.
Variante VII 4:
Entwicklung zum barrierefreien Bad. Auch auf sportliche Gesundheitsförderung muss hier nicht verzichtet werden.

Zielgruppe Familie

Als Fachmann und Fachberater ist man nicht nur Spezialist sondern auch Endverbraucher und wahrscheinlich in zahlreichen Fällen mit familiärem Anhang. Je größer die Familie, desto größer das Chaos im Bad. So oder ähnlich wird es sicher mancherorts aussehen und auch das reale Wissen, dass Bäder einer Familie längst nicht allein mit einem schönen Auftritt klar kommen. Welche eigenen Eindrücke oder Schilderungen aus bekannten Familien mit Kindern hat der Endverbraucher vor Augen wenn er an eine neue Badeinrichtung denkt? - Kinder spritzen mit Wasser, rangeln sich ums Wannenbad, die Dusche muss vor der Überschwemmung gerettet werden, der Lippenstift klebt an den Fliesen und die Zahnpasta wird an den Spiegel geschossen.

Die Elemente, die der Kunde wünscht, umfassen in der Regel die klassische Ausstattung vom Waschtisch bis zu Wanne und Dusche. Zwei Waschtische sind empfehlenswert und auch nach Auszug der Kinder nicht von Nachteil, höhenverstellbare Waschtische eine Möglichkeit, die allerdings als Zusatzelemente nicht überall ihren Platz finden. Ablagen und Stauräume sind auch hier eine wichtige Voraussetzung abgerundeter Planung. Kommen leider meist zu kurz, sind aber wichtig für die Kommunikation untereinander, für die persönliche Pflege und auch für die entspannte Betreuung der Kinder z.B. beim Baden oder Duschen.

Sitzplätze

Im Familienbad stehen Platz und Bewegungsfreiheit eindeutig im Vordergrund. Die tägliche Körperpflege und Hygiene soll nicht am Platzgerangel scheitern, selbst wenn sich die gesamte Familie im Bad aufhält. Materialien und Produkte sollten einfach zu pflegen sein und langlebige Eigenschaften vorweisen. Stauraum in unterschiedlichen Ausführungen muss Platz für schnell Griffbereites bieten, aber auch für Produkte, die vor Blicken, aber auch Feuchtigkeit und eventuellem Staub geschützt werden können. Eine Kombination aus Schränken, Ablagen und Regalen ermöglicht dabei optimale Übersicht und kann praktischerweise dort platziert werden, wo man die entsprechenden Produkte besonders benötigt.

Kompakte Einheit von Design und Funktion - die Stimmung kommt hier nicht zu kurz. Dusche "Oasis", Heizkörper "Visto". Bild: Kermi

Neben dem Waschtisch gehört in aller Regel eine Badewanne ins Familienbad. Aber sie ist kein Muss, wenn auch die Dusche genügend Größe aufweist um auch zwei, drei Kindern das prickelnde Vergnügen zu ermöglichen. Wenn eine Badewanne, dann sollte sie möglichst groß sein, lädt sie doch auch mal mehrere Kinder gleichzeitig zum Plantschen ein. Mit Griffen wird die nötige Einstiegs- und Ausstiegshilfe geboten.

Design nach Maß: Raumkonzepte bedürfen individueller Produktlösungen auch bei den Heizkörpern. Hier am Beispiel einer abgeschrägten Heizwand. Bild: Kermi GmbH

Alle Produkte sollten eine gewisse Strapazierfähigkeit und Robustheit aufweisen können. Stabilität und Verarbeitungsqualität sichern den langlebigen Umgang auch durch Kinderhand. Und damit man sie und sich vor dem größten Seeabenteuer im Bad bewahren kann, helfen Sitzplätze, respektive breite, stabile und sitzgeeignete Ablagen den gesamten Tumult etwas in die Bahn zu lenken oder sich einfach auch gepflegt miteinander zu unterhalten.

Berührungslose, sensorgesteuerte Waschtischarmaturen mit Solarbetrieb machen Wasser- und Energieersparnis serienmäßig. Bild: Hansa Metallwerke

Natürlich unterliegen auch Familienbäder einem sich wandelnden Anspruch der Bewohner. Die Möglichkeit, einen höhenverstellbaren Waschtisch zu integrieren, wird daher schnell wieder mit dem Argument verworfen, dass die Kleinen ja so schnell wachsen. Wird allerdings die gesamte Raumplanung einem späteren Nutzungswechsel gerecht, lassen sich effizient auch solche Investitionen bereits frühzeitig realisieren. So kann mittels einer Trennung von ruhigem Elternwaschtischbereich und Kinderwaschzone ein erster Schritt in Richtung Waschbereich und späterer Schminkplatz im Bad gegangen werden. Väter von Töchtern wird dieses Argument schnell stichhaltig erscheinen, zumal die Ehefrau ja bereits von dieser Möglichkeit profitieren kann.

Auch eine gewisse Abgrenzung von regelrechten Laufbereichen und Intimbereichen sorgt für Ruhe. Der schnelle Gang zum Waschtisch ist wünschenswert. Zwar sollten weitere Eintreffende einem nicht die Tür ins Kreuz schlagen können, aber der Blickkontakt von der Tür zum Waschtisch wird in aller Regel nicht als störend empfunden. Bei der Toilette sieht es ganz anders aus. Nicht umsonst gilt immer noch der Begriff des stillen Örtchens. So lässt sich allerdings mit einer entsprechenden Raumabtrennung, sei es eine Zwischentür, eine dezente Trennwand oder ein als Abtrennung genutzter Heizkörper immer eine elegante Lösung finden, die Benutzung dieses Intimbereichs vor Unruhe oder direkten Blicken zu schützen. Am Beispiel der wachsenden Bad-Konzeption lässt sich hervorragend die Bedürfnisveränderung erkennen.

Das Familienbad

Die ganzheitliche Konzeption berücksichtigt als Hauptkriterium die Nutzung des Bades durch mehrere Familienmitglieder und zwar auch gleichzeitig. Auch hier wurde das Thema der privaten Sphären integriert. Bei der ersten Lösung III-1 mit einer großräumigen Wanne. Es gibt eine klare Trennung zwischen WC-Bereich und Wasch- oder Badebereich. Die Wanne befindet sich bei aller Großzügigkeit in einer angenehm behaglichen Nische. Einerseits mit einem Duschaufsatz ausgestattet, bietet sie Komfort zum entspannenden Bad aller Familienmitglieder. Auf Details, wie eine Nackenstütze, sollte nicht verzichtet werden.

Komfort bereits für Mietwohnungen: Hansa "smartshower" ist ein Einstiegsprodukt in den Wellnessbereich. Leicht zu montieren, kann es sogar bei Umzug mit genommen werden und ist somit auch für Mietwohnungen geeignet. Bild: Hansa Metallwerke

Gleich gegenüber dem Wannenbereich die Waschtischzonen. Mit viel Stauraum zum einen, zum anderen mit einem großzügigen Waschtisch für die Erwachsenen sowie mit einen getrennten, vorzugsweise höhenverstellbaren Waschtisch für die Kinder. Einwände, dass Kinder schnell wachsen und ein zweiter Waschtisch nicht nötig ist, wird allein durch die höhenverstellbare Ausstattung verworfen. Denn er kann auch in späteren Jahren zusätzliche Komfortvorteile bieten, z.B. im Fall eines Handicaps.

Da die Erfahrung bei Familien, gerade mit mehreren Kindern, zeigt, dass das Wannenbad zwar ein herrliches Abenteuer ist, allerdings die Aufsicht der Kinder leichter beim Duschen gegeben ist, bietet die zweite Variante III-2 mit großzügiger Duschzone sicherlich dem Sicherheitsgefühl zahlreicher Eltern mehr Vorteile. Auch hier stellt sich wieder die Nischenlösung vor. Durch die klare Abtrennung des Duschbereichs mit einer z.B. gemauerten Glassteinwand ergibt sich ein abgetrennter Bereich zu WC und Bidet, der ohne weiteres mittels eines Heizkörpers als Schambereich noch stärker abgetrennt werden könnte.

Kompakte Raumkonzepte erfüllen gehobene Ausstattungswünsche auch bei kleinen Platz- und Budgetkapazitäten. Neben der auf dem Foto gut sichtbaren Verzahnung von Bade- und Duschwanne ist die Variabilität vor allem der neu integrierten Echtglas-Duschwand zu verdanken. Eine nach außen und innen schwenkbare Tür mit festem Seitenteil in der Profilfarbe Platinum silber prägt nicht zuletzt unter optischen Aspekten zeitgemäße Transparenz. Bild: "Piccolo Twin", Duscholux

Doppelte Waschtischzonen wurden bei der zweiten Lösung beibehalten, immer mit der Maßgabe, mehreren Familienmitgliedern den Aufenthalt zu ermöglichen und die Waschtischfunktionen mit viel Ablagefläche und Stauraum zu unterstützen. Der zweite "Kinderwaschtisch" kann zum späteren Schminkbereich mutieren. Eine großzügige Spiegelvariante, die auch im Sitzen die Möglichkeit zur Betrachtung eröffnet, trägt dem Rechnung. Zusatzausstattungen mit kippbarem Spiegel oder höhenverstellbarem Schminkspiegel statten den Platz weiter vorteilhaft aus. Die Damen des Hauses werden dies ebenso zu schätzen wissen, wie Kontaktlinsenträger, die einen Platz zum sauberen, bequemen Einsetzen ihrer Linsen benötigen. Die Großzügigkeit des Raumes kommt dem positiven Gefühl von Kommunikation und Bewegungsfreiheit entgegen und lässt Freiraum für weitere Ausstattungsdetails und sei es ein zusätzlicher mobiler Schrankcontainer oder ein bequemerer Stuhl. Auch die Tatsache, dass beim Öffnen der Tür der Blick automatisch Richtung Fenster gelenkt wird, gewährt einem persönliche Sicherheit und Privatheit. Ganz klar auch hier die Schränke in Türnähe mit Schiebetüren oder schiebbarer Glaswand, um auf Schwenkbereiche innerhalb der Türzone zu verzichten.

Konzept Familienbad III
Variante III 1
Willkommen Familie. Hier kann Kommunikation im Bad stattfinden. Mit zwei Waschtischen, davon einer höhenverstellbaren Variante sowie der Dusch-/Badekombination. Dezent abgetrennt der WC-Bereich.
 
Variante III 2
Das Badkonzept mit Familienkomfort: Charakteristisch: viel Bewegungsfreiheit auch für mehrere Personen. Großer Duschbereich, durch Trennmauer mit Glassteinen bogenförmig abgeteilt.

Bad goes Fitness

Fitness und Wellness zwei Begriffe, die untrennbar miteinander verbunden sind und immer mehr auch im privaten Bad Einzug halten. Die Fangemeinde der Körperbewussten und Anhänger ganzheitlicher Gesundheitskonzepte wird von Tag zu Tag größer.

Der Wunsch nach der individuellen Umsetzung des eigenen Fitnessgedankens wird immer häufiger realisiert. Ein abgerundetes Planungskonzept ist hierbei allerdings unverzichtbar, soll der Fitnessspaß später ungetrübt sein. Erst wenn alle architektonischen und gestalterischen Aspekte berücksichtigt sind, stimmt das Raumkonzept. Es genügt nun einmal nicht ein Paar Hanteln und einen Heimtrainer ins Bad zu stellen.

Die Platzierung und das Arrangement der einzelnen Fitness- und Wellnesselemente, die Fliesen und ebenso die Armaturen und Accessoires bestimmen den Gesamtauftritt eines Bades und lassen einen effizienten Mittelpunkt des Wohnumfeldes entstehen. Erst ganz auf persönliche Bedürfnisse und Vorstellungen zugeschnittene Gestaltungslösungen garantieren optimalen Badgenuss und fordern geradezu zum Nutzen der Vitalangebote auf. Bäder, bei denen konsequent der Fitness- und Gesundheitsfaktor in den Mittelpunkt gerückt werden, liegen absolut im Trend und können in jeder Form und Ausstattung realisiert werden. Dabei zeigt die Tendenz deutlich in Richtung ganzheitliches Wellnessangebot.

Die Badewanne hat innerhalb der Ansprüche an Vitalität, Fitness, Entspannung, Wohlgefühl und Pflege zentrale Aufgaben übernommen. Badedauer, Temperatur und Zusätze tragen dabei zum optimalen Wohlfühlerlebnis bei. Modelle, wie die hier gezeigte Variante von Kaldewei kommen dem Liegekomfort besonders entgegen. Foto Megaform als Whirlvariante VivoVario plus. Bild: Kaldewei

Der individuellen Fitness- und Wellnessoase sind in punkto Komfort keine Grenzen gesetzt. Whirlwanne, Fitness- und Dampfdusche, Sauna, Sonnenbank, Relaxliege gehören zum rundherum Vitalisierungs- und Regenerierungsprogramm. Ein Ergometer auf der einen Seite verlangt nach einem Ruhebereich auf der anderen.

Die Ausgewogenheit von Vital- und Gesundheitsangeboten kombiniert mit Ruheplätzen und Pflegebereichen lässt die Nutzung des Raumes zu jeder Tageszeit zu. Das Fitnessbad wird zum multiplen, ganzheitlichen Angebot, das Lebenskomfort nachhaltig unterstreicht. Das stimmige Gesamtkonzept macht den Auftritt des Fitnessbades perfekt, dokumentiert Lifestyle, Lebensanspruch und Individualität - kurz: es ist neben allem persönlichen Komfort zugleich repräsentatives Instrumentarium zeitgemäßer Lebenskultur. So fühlt sich die Zielgruppe der über 40-jährigen besonders von dem Angebot eines Fitnessbades angesprochen. Kombiniert es doch eigene gehobene Komfortansprüche mit persönlichen Bedürfnissen der Körper- und Gesundheitspflege.

Konzept V: Neue Definition von Wellnessbad - belebende Wechselwirkung von Anspannung und Entspannung.
Variante V 1:
Sportbetont: Typisches Merkmal auch hier - die deutliche Trennung von individuellen Nutzungsbereichen: "Jeder für sich und trotzdem auch gemeinsam." Wellness unterstützend kann beispielsweise die Integration auch von Musik und Fernseher sein.
Variante V 2:
Fitness und entspannte Körperpflege. Ein Schminktisch wurde ebenso berücksichtigt wie die Möglichkeit, dieses Bad "barrierefrei" und "generationsübergreifend" zu nutzen.

Das Fitnessbad

Das Beispiel des bereits vorgestellten Standardbades bietet somit auch von der Grundrisslösung her alle Möglichkeiten zu einem großzügigen Fitnessbad. Auch dieses Vitalbad in der Variante V-1 bietet genügend Flexibilität, sich sowohl als Familienbad zu beweisen, als auch als generationsübergreifende Lösung mit wandelnden Ansprüchen mitzuwachsen.

Nischencharakter (funktionsorientierter Aspekt) und der direkte Blick zum Fenster beim Betreten des Raumes (emotionsorientierter Aspekt) werden auch hier umgesetzt. Der vordere Bereich präsentiert sich wieder als Visitenkarte mit WC und eigenem Waschtisch und ist problemlos auch zu nutzen, wenn jemand unter der Dusche steht. Der hintere Bereich wird zur Pflege-, Fitness- und Hygienezone.

Ganzheitliche Lösungen im Waschtischbereich stellen sich individuellen Ansprüchen an Komfort und Funktion. Ablagen und Stauräume bieten in nächster Nähe alles zum Thema Hygiene und Körperpflege am Waschtisch. Lichtspiegel und Möbel "Fantastic". Bild: Duscholux

Statt einer "normalen" Dusche kann hier eine Dampfdusche Platz finden oder eine Duschlandschaft mit multifunktionalem Brauseangebot. Auf jeden Fall immer für die Nutzung von zwei Personen konzipiert. Auch ein Single ist nicht immer allein. Im hinteren Bereich findet ein großzügiger Waschplatz durch eine geschickte Vorwandlösung als Raumteiler ebenso Platz wie ein Fitnessgerät. Wer möchte, kann den Bereich durch eine Glasschiebetür zusätzlich abtrennen.

In der Variante V-2 des Fitnessbades wird ebenfalls den Wünschen nach Bewegungsfreiheit, Körpergesundheit und Hygienekomfort Rechnung getragen. Allerdings wurde der Pflegeaspekt noch nachhaltig unterstützt. So nutzen die Planer die tageslichthelle Zone der Fensterwand aus, um im geschützten Nischenbereich das Waschbecken unterzubringen.

Großkopfbrausen liegen im Trend. Selbst Stilfragen werfen keine Probleme auf. So bietet Grohe ihre Brause "Rainshower" sowohl in einer modernen als auch in einer nostalgischen Variante. Bild: Friedrich Grohe

In unmittelbarer Fensternähe den Schminkplatz. Auch hier zeigt sich die Dusche als Nischenlösung. Der glassteingemauerte Viertelkreis wird zur Trennwand zwischen kleinem Waschplatz und WC. Die Dusche selbst eröffnet sich ausschließlich dem Vitalbereich. Kommunikation zwischen Duschenden und Benutzern des Fitness-/Pflegbereichs sind auf Wunsch möglich.

Während die erste Variante eher sportbetonte Fitnessfreaks anspricht, berücksichtigt die zweite Variante eher Fitness in Kombination mit Körperpflege und Kommunikation. Möglichkeiten zur barrierefreien Nutzung sind gegeben. So lässt sich die Dusche als offene, großzügige Lösung zusätzlich mit unterstützenden Details vom Sitz bis zu Haltegriffen ausstatten. Eine Erweiterung des Duschbereichs mit Hilfe eines Vorhangsystems erlaubt das Befahren der Dusche, die als geflieste bodenebene Zone auch gestalterisch offen und schwerelos in den Badbereich übergeht.

Sechs verschiedenen Brausen liefern ein umfassendes Verwöhnprogramm. So können die "Wohlfühloasen" in der Kombination aus Kopfbrause, vier einstellbaren Seitenbrausen sowie verschiedenen Strahlarten der Handbrause in einer großräumigen Familiendusche individuelles Duschvergnügen bieten. Ohne weiteres können auch zwei "Mera"s nebeneinander platziert werden - gemeinsamer Spaß macht doppelt Vergnügen. Bild: Friedrich Grohe

Bad für mehr Anspruch

Zurückgehende Zahlen von Familien mit Kindern stehen auf der anderen Seite einer wachsenden Zahl von älteren Menschen gegenüber. So sind heute über 40 Millionen Mitbürger älter als 50 Jahre, jeder fünfte ist über 60 Jahre. Bereits für 2030 soll nach Meinung der Demoskopen rund ein Drittel der Bevölkerung älter als 60 Jahre sein. Gleichzeitig verfügt die Zielgruppe der 50 - 60-jährigen über die größten liquiden Finanzmittel aller Altersgruppen. Zu ihr gehören die meisten Eigenheimbesitzer (rund 53%).

Die Einrichtung dieser Zielgruppe ist in der Regel komplett, auf einem hohen Qualitätsniveau und zeigt insgesamt die breite Konsumerfahrung der Menschen auf. Das Thema der altersgerechten Einrichtung ist immer ein schwieriges, sensibles Thema. Denn obwohl sich schon 40 und 45-jährige im stillen Kämmerlein mit dem Thema ihrer späteren Rente und Pension auseinandersetzen, fühlen sich nach außen die Menschen heute eher jünger und möchten dies auch dokumentieren. Die Badeinrichtung unterliegt damit bei dieser Zielgruppe Aspekten, die von Konsumerfahrung, persönlicher Selbstwahrnehmung im eigenen Umfeld, beruflichem Werdegang und Karriere, aber auch von ersten Handicaps trotz einer allgemeinen Blüte der Jahre und absoluter körperlicher Gesundheit und Fitness begleitet werden kann ( z.B. Brillenträger, Gehörschädigungen).

Bad mit Designanspruch für die Kundenklientel, die zeitgemäße Formensprache, selbstbewusste Individualität und gehobene Wertigkeit dokumentieren möchte: "Il Bagno Alessi", design Stefano Giovannoni, mit Armaturen von Oras, Keramik von Laufen und Mobiliar sowie Accessoires von Inda. Bild: IL BAGNO ALESSI

Diese Zielgruppe, von manchen Unternehmen in der Marketingansprache als "best ager" bezeichnet, wollen nicht der Bescheidenheit frönen, sondern Erreichtes genießen. Menschen, die bereits in ihrem Umfeld alles vorfinden, was ihnen einen offenen und angenehmen Lebenswandel ermöglicht, und zu dieser Zielgruppe gehören die ab 45-jährigen, sind durch Komfortverbesserungen, Alltagserleichterungen, intelligente Lösungen mit Mehrwertcharakter und Ideen mit realen Benefits erreichbar.

Zentrales Thema des Wohnens und Lebens an sich ist die Gesundheit. Dieses Thema soll sich im Bad widerspiegeln und hier besonders unterstützt werden können durch entsprechende Einrichtungs- und Ausstattungsangebote. Der Körperpflege wird bewusst Zeit eingeräumt und das Verlangen nach einem festen Platz für die eigene, entspannende Privatheit ist Fakt.

Neben Details, die Komfort unter Beweis stellen, vom Schminkspiegel bis zum Nackenkissen bei der Badewanne soll das Bad Teil des niveauvollen Lebensbereichs sein. Gern darf, auch im Bad, gezeigt werden, was man hat - Luxus ist nicht verpönt, sondern Ausdruck des Lebensstils. In diesem Umfeld, dass der Raumkonzeption Bad ein umfassendes Feld für Kreativität, exklusive Produkte und selbstbewusste Repräsentativität gibt, ist der Kunde offen für menschenfreundliche Komfortausstattungen, die generationsübergreifende Mittler sein können. Ein höhenverstellbarer Waschtisch, Stütz- und Haltegriffe, Duschklappsitz und ausziehbare Armaturen sind neben ebenerdigen Duschen, höhenverstellbarem Schminkspiegel, sensorgesteuerten, berührungsfreien Armaturen Elemente, die dem Bad zusätzliche Wertigkeit geben und, auf dezente Art, das Älterwerden mit praktischen Helfern begleiten und die sich wandelnden Ansprüche im Badalltag individuell berücksichtigen.

Diese Bäder überzeugen durch eine reale Funktionalität, durch Ästhetik und Humanität, mit einer intelligenten und stimmungsvollen Raumkonzeption, die es zur Freude werden lässt, das Bad zu besuchen, zu nutzen, sich hier wohl zu fühlen. Lust auf Luxus ist ein Komfortplus - eine "partnerschaftliche" Einrichtung, die Funktionsqualität, haptive Benefits und Nutzungsvielfalt verknüpft, die Garantie für zufriedene Badbesitzer. Insbesondere für diese Zielgruppe zeigen unsere Badkonzeptionen zwei Varianten, die sowohl das Thema Komfort als auch im Späteren barrierefreie Aspekte berücksichtigen.

Konzept Komfortbad IV
Variante IV 1
Komfortbad mit durchdachtem Einrichtungskonzept. Hinten der Pflege-, Hygiene- und Entspannungsbereich kann mit einer Badewanne (Whirlwanne) und einem Duschtempel (für zwei) ausgestattet sogar zur Wellnessoase für die Familie mutieren. Vorn die Visitenkarte: WC und Waschtisch - auch für das schnelle Händewaschen zwischendurch, wenn jemand hinten (ungestört) duscht.
Variante IV 2
Bereits die Konzeption betont Offenheit und lichten Freiraum. Die Dusch-/badekombination als Entspannungs- und Vitalinsel dezent, behaglich abgetrennt im hinteren Bereich der Pflege und Hygiene. Tageslicht wird optimal ausgenutzt, auch für den Schminkplatz. Beim Betreten eröffnet sich zunächst eine Art "Gästebad"-Situation als freundlicher Empfang.
Variante Konzept barrierefrei VI:
Weiterentwicklung vom Konzept Familienbad III 2 zum barrierefreien Bad mit handicap-orientierter Fitnesszone. Auch hier eine individuelle Dusche mit Sitzmöglichkeiten. Der vordere WC-/Waschtischbereich bietet bereits viel Bewegungsfreiheit.

Badkomfort für Lebensqualität

Die Komfort-Badlösungen, Raumkonzepte IV, knüpfen persönliche, gehobene Ansprüche optimal mit Funktionsvorteilen, alltagsgerechten Nutzungserleichterungen und einem Höchstmaß an Pflege, Entspannung und Privatheit. Auch hier stehen Bewegungsfreiheit und Großzügigkeit mit an erster Stelle. Beide Raumkonzepte trennen wiederum den vorgezogenen Intimbereich mit WC und Waschtisch. Die erste Variante IV-1, im Grunde eine Weiterentwicklung des Fitnessbades, Konzept V-1, gefällt durch die Kombination mit einer Badewanne unter Verzicht auf das Sportgerät. Details schaffen zusätzlichen Komfort. Und unterstützen die Bequemlichkeit. So unterstreichen ein verschiebbarer Glastisch sowie ein Nackenkissen die Nutzungsvorteile bei der Wanne. Der Duschtempel bietet Platz für zwei. Und das großzügige Waschbecken wird durch Stauraum ergänzt. Auch bei diesem Konzept wäre eine weitere Abtrennung per Glasschiebetür von vorderer und hinterer Badzone möglich, um unter dem Aspekt der Entspannung eine dezente Abteilung herzustellen. Das Raumkonzept IV-2 bringt Pflegeaspekte mit Entspannung und Nutzungskomfort zusammen. Auch hier die Variante des großzügigen Waschtisches und Schminkbereichs unter Ausnutzung von Tageslichtverhältnissen. Die Badewanne mit zusätzlicher Glasabtrennung der Duschzone schmiegt sich behaglich in die Nische der Vorwandinstallationswand. Der Badende kann die Raumgröße an sich genießen. Beim Duschen kann sich der Benutzer entspannt in eine Nische zurückziehen, ohne die Kommunikation nach außen aufgeben zu müssen. Die Ausnutzung der Fensterwand für Stauraum, Waschbereich und Schminkplatz weckt im hinteren Bereich noch mehr optische Größe. Ein Raum bietet den Komfort zweier getrennter Nutzungsqualitäten und lässt immer noch Freiraum für individuelle Ergänzungen durch Schrankmöbel, Stuhl, Spiegelwand, etc.

Neues modulares Ausstattungssystem für barrierefreie Räume. Produkte, die sich dem Nutzer anpassen für Waschtisch, Dusche und WC. Fotos: Hewi
LifeSystem-Stützklappgriff für den WC-Bereich. Bild: Hewi
LifeSystem-Klappsitz. Bild: Hewi
LifeSystem-Stützklappgriff. Bild: Hewi

Bäder, die das Leben leichter machen

Der generationsübergreifende und barrierefreie Gedanke wird insbesondere in der Raumkonzeption VI - 1 offensichtlich.

Neben der großzügigen Raumnutzung berücksichtigt die Konzeption bereits bei dieser Lösung Benefits wie den bodengleichen Einbau der Duschwanne sowie die direkte Nähe von WC und WT. Die innovative Duschlösung mit abgetrennter Wand für Waschtisch auf der einen Seite und großzügigem Duschbereich auf der anderen ist ausgestattet mit Duschpaneel, Sitzplätzen und voll schwenkbaren Türflügeln.

Das Baukastensystem von Erlau erlaubt individuelle Halte- und Stützgriffanordnungen. Bild: Erlau

Ein zusätzliches Trimmgerät wendet sich besonders an diejenigen, die durch spezielle Trainingsübungen, z.B. Rückenmuskulatur, Arme, etc. stärken müssen. D.h., auch die Aspekte der Vitalität und Gesundheit kommen nicht zu kurz. Dass insgesamt bei der barrierefreien Ausstattung die Raumkonzeption für einen ästhetisch einladenden Gesamteindruck auch für alle anderen Benutzer des Bades sorgt, ist bereits anhand der Grundrisse erkennbar. Stimmt die Konzeption, können gestalterische Aspekte das umso leichter unterstützen. Eine frische, zeitgemäße Verfliesung tut ein Übriges, Hilfsmittel ansprechend und attraktiv einzurahmen.

Generationsübergreifend, barrierefrei, komfortabel und einfach stimmungsvoll. Das ganzheitliche Beispiel individueller Badeinrichtung lässt Freiraum, bietet Flexibilität und unterstreicht die Lebensqualität im Bad. Bild: Villeroy & Boch.

Nicht klinisch, sondern die sensible Abstimmung von Design und Funktionalität machen das Bad, obwohl barrierefrei, zu einer multiplen Lösung, die allgemein anspricht. Gleichzeitig bietet das Raumkonzept soviel Flexibilität, individuelle Ausstattungsmerkmale entsprechend der spezifischen Handicaps zu berücksichtigen. Der Waschtisch kann natürlich höhenverstellbar sein. Anstelle eines Trimmgerätes findet hier auch ein zweiter Waschtisch Platz. Freiräume geben genügend Platz auch zum Befahren des Raumes mit einem Rollstuhl und gleichzeitig, bei geringerer körperlicher Einschränkung ausreichende Möglichkeiten, die Stauraumangebote zu erweitern. Der hohe Technikstandard schafft die Voraussetzung für intelligente Konzepte.

Vorwandinstallationen machen frei

Heute werden Bäder nicht mehr auf dem Reißbrett entworfen. Individuelle Kundenwünsche finden ihre Umsetzung mittels PC in die Planungen. So können mit Hilfe speziell zugeschnittener Software-Programme, von der technischen Konzeption bis zur Raumgestaltung individuelle Lösungen entworfen werden, natürlich mit Alternativvorschlägen und vielfachen Innovationen. Raumkonzepte müssen heutzutage übergreifend sein. Zu schnell wechseln Ansprüche und Bedürfnisse der Bewohner.

Hier ein Kompakt-System mit den Elementen Waschtisch und Spülrohr sowie ein Universal-Trägersystem für Dusch-, Bade- und Whirlwannen - ausgerüstet mit der Missel Körperschall-Systemdämmung. Entstanden ist ein individuelles Bad, das den Rahmen der Raumarchitektur sprengt und neue gestalterische Möglichkeiten eingebracht hat. Bild: Missel

In jeder Einrichtungsalternative, die der Fachmann bietet, sollten daher Vorschläge und Ideen stecken, die mannigfache Nutzungsmöglichkeiten ermöglichen. Ein reines Gäste-WC kann dem Kunden durch die PC-Visualisierung auch als Zweit-Duschbad vorgestellt werden. Ein zunächst vorgesehenes Drei-Personen-Bad mit einem Waschtisch kann ohne weiteres zum ausbaufähigen Familienbad mit Doppelwaschtischen mutieren. In dem Angebot von Ideen und Vorschlägen liegt die Kompetenz und Überzeugungskraft des Fachmanns.

Die Industrie hilft dabei sowohl in dem bedeutenden technischen Punkt der Vorwandinstallationen, die nicht nur individuelle Raumgestaltungen ermöglichen, sondern auch in der Offerte eines Mehrfachnutzens, an den der Kunde und Endverbraucher zunächst nicht gedacht hat. Ohne Frage kommen die Zeit-, Aufwands- und damit verbundenen Kosteneinsparungen einer ausgereiften Vorwandinstallationstechnik sowohl dem Fachmann als auch dem Kunden zugute. Bedeutet sie doch mehr Freiraum für abgestimmte Lösungen unterschiedlicher Problemstellungen sowohl in Neubauten und als auch bei Renovierungsvorhaben. Lässt sie Gesamtkonzeptionen zu, die sich nicht nur an einzelnen Produkten orientieren, sondern ihren Nutzen und ihre Effizienz erhöhen und übergreifende, planerische Ideen ermöglichen, die das Bad zum praxisgerechten, alltagstauglichen und menschenfreundlichen Lebensbereich werden lassen.

Gestalterische Freiräume und intelligente Planungen

Das Bad für den Single

Gibt es eigentlich das regelrechte Singlebad? Natürlich gibt es den Ein-Personen-Haushalt. Und Soziologen sprechen vor einer eindeutig steigenden Zahl. Allerdings heißt das noch lange nicht, dass die Ansprüche und Bedürfnisse bei dieser Personengruppe auf ein Minimum reduziert sind. Ideen und Lösungen sind hier genauso gefragt, die von der Funktion bis zur Exklusivität, aber auch bis zu generationsübergreifenden Aspekten eine Fülle von Details bieten, die aus dem Bad für den Einzelnen jederzeit ein Bad für zwei machen können.

Somit ist hier nicht die Frage, ob ein oder zwei Zahnbecher an die Wand gehören, sondern vielmehr der Aspekt einer insgesamten, bedarfsorientierten Integration des Bades ins Wohnumfeld. Technische und designorientierte Merkmale kommen dabei ebenso zum Zuge wie Anforderungen nach Stauraum, Ablagen, etc., die das Bad zum Teil des Wohnens und Lebens machen.

Gästebäder und Gäste-WCs

Gäste-WCs sind mehr als eine Visitenkarte. In zahlreichen Eigenheimen, in denen nicht selten das Haupt- und Familienbad in der ersten Etage in direkter Umgebung der Schlafräume liegt, entsteht mit der Zeit der Wunsch nach einem Ausweichbadezimmer.

Armaturendesign schlägt die Brücke zwischen hoher Funktionalität und außergewöhnlicher Formensprache (links Waschtisch, rechts Wannenstandarmatur) aus dem aktuellen "Il Bagno Alessi", vorgestellt auf der Frankfurter ISH. Bilder: Oras

Hier sind intelligente Lösungen auf wenig Raum gefragt, die mittels platzsparender Produkte nicht nur eine große optische Wirkung bieten. Effiziente Raumnutzung und Bewegungsfreiheit sollen schließlich aus dem Gäste-WC ein, wenn auch kleines, vollwertiges Badezimmer machen. Spezielle Waschtischlösungen für knapp zugeschnittene Grundrisse, die in Nischen platziert werden können, bieten Platz für eine Dusche. Ebenso WC-Lösungen, die mit einer Vorwandinstallation in sonst ungenutzte Ecken platziert werden können. Auch Gäste-WCs müssen sich unter solchen Gesichtspunkten nicht mehr als enge Nasszellen vorstellen, deren Nutzung mehr recht als schlecht ist.

Erst mit Freiraum ist das Gäste-WC eine wirkliche Visitenkarte, die allen Gästen, gleich welchen Alters ein einladendes Betreten des Raums ermöglicht. Somit sind für jedes Gäste-WC oder Gästebad Ausstattungen zu empfehlen, die mit dem Blick für den Komfort ausgewählt werden. Selbst kleine Raumgrundrisse unterliegen damit konzeptionellen Gesichtspunkten, die ähnlich einer Gestaltung des "Hauptbades" individuelle Bedürfnisse der Bewohner berücksichtigt. Kriterien einer generationsübergreifenden Nutzung sind dabei also nicht minder gefragt - die Gegenüberstellung von Ist-Zustand und tatsächlichen Möglichkeiten einer übergreifenden Raumkonzeption kann neue Möglichkeiten einer alltagsgerechten Funktionaliät eröffnen.

Fußnote des Küchenkomforts: Die "Ventura"-Küchenarmatur beweist sich in ihrer Funktionsstärke als Küchengerät. Der hohe Auslauf ermöglich das direkte befüllen hoher Gefäße mit gezielt heißem oder kaltem Wasser. Der sensorgesteuerte niedrige Auslauf erlaubt das Händewaschen zwischendurch, ganz bequem und berührungsfrei, mit angenehm vorgemischtem warmen Wasser. Bild: Oras

Gleichwohl - nicht jeder Raum mit WC und Waschtisch hat die Chance zum Komplettbad zu avancieren. Aber selbst in Kleinlösungen sind Möglichkeiten der funktionsgerechteren Umsetzung gegeben: von haptiv unterstützenden, Ausstattungsaccessoires, generationsübergreifenden Sanitärelementen (höhenverstellbarer Waschtisch) bis zu berührungsfreiem Armaturen.

Designerwaschtische als Blickpunkt des Bades

Waschtische sind ohne Frage ein zentraler Punkt des Bades. In ihrer Rolle als Design- und Funktionsobjekt nehmen sie in aller Regel den Hauptpart der Badnutzung ein. Gleichfalls sind sie Zenit des Einrichtungsstils, präsentieren Moderne, genau wie Klassik, Mediterran, Retro-Stil, Avantgarde etc. Bei allen Stilfragen geht es allerdings immer wieder um Funktionalität und Komfort. Nicht als Waschschüssel früherer Jahre, sondern als optimale Funktionsinsel.

Waschplätze stellen sich auf die Ansprüche des Menschen ein. Bedarf nach Ablageflächen, Stauraum, nach schnell zugriffsfähigen Flächen sind ebenfalls Teil des Kundengesprächs wie Aspekte der Spiegelgröße, seiner Funktionsmöglichkeiten und der Ausleuchtung.

Designwaschtische als Blickfang: "Romino", funktionell unterstützt durch Handtuchkorb und Schränkchen beweist eigenständigen Charakter nicht nur in kleinen Badlösungen. Bild: HighTech

Das breite Spektrum der Anforderungen und wechselnder Lebensansprüche bedeutet jedoch nicht das Aus für reduzierte Formen. Gerade beim Waschtisch treffen exklusive Repräsentation mit tatsächlicher Komfort- und Funktionsausstattung aufeinander. Sicher ist ein auf eine Glasschüssel reduzierter Waschtisch nicht das optimale Angebot kompletten, übergreifenden Badkomforts. Hier bestimmt natürlich der Endkunde, was in Zukunft die Klasse seines Bades ausmachen kann. Allerdings stehen selbst bei der Wahl reduzierten Waschtischdesigns Möglichkeiten offen, Stauraum und Ablagebereiche so in das Bad zu integrieren, dass sie, ohne den Waschtisch in seiner Wirkung negativ zu beeinflussen, ihm eine hilfreiche Partnerschaft bieten. Das heißt, eine durchdachte Raumkonzeption berücksichtigt nicht nur die Bedürfnisse der Bewohner und Badbesitzer, sondern auch die Möglichkeiten der mannigfachen Produkte und Entwicklungen der Industrie, die, übersetzt in die Planung, ein für den Endverbraucher wahrlich nützliches, komfortables, Instrumentarium ergeben, das den Badalltag erleichtert, ihn so angenehm wie möglich macht und das Bad als das begreift, was es eigentlich ist: ein Teil des Wohn- und Lebensbereichs.

Wellness heißt Gesamtkonzeption. Warum nicht Wellness auch mit dem Wohnambiente in Verbindung bringen, hier am Beispiel des Dampfbades "Abano Mini Nova 1100". Durchgängige Konzepte mit innovativen Produkten machen frei für mehr Lebens- und Wohnqualität. Bild: Hoesch

Das intelligente Bad

Bad der Zukunft - dieses Motto lässt zugleich die Frage aufkommen, ob wir uns nicht schon längst im Bad der Zukunft befinden. Das Projekt "Smart House" ist bereits ein Beispiel, wie aktuell und nah das intelligente Bad bereits ist.

Vertraut man den planerischen Prognosen, ist das Bad der Zukunft bestimmt von Komfort und wachsender Funktionsqualität. Design wird nicht um des Design willens gemacht, sondern unterstreicht die alltagsgerechte Nutzung durch Entwicklungen, die Bequemlichkeit, Behaglichkeit, leichtere Bedienung und Funktion - rundherum mehr Lebensqualität - bieten.

Unstrittig gehört somit der Bereich der Leitsysteme in dieses Bad der Zukunft - und damit befinden wir uns zumindest im Ansatz mitten im Futur. Längst hat die Zeit der berührungsfreien Armaturen und der BUS-Systeme begonnen. Im Objektbereich von Verwaltung, Handel und Gewerbe macht die Systemtechnologie den privaten Bädern noch einiges vor. Aber der Stand der Technik ist bereits so weit fortgeschritten, dass selbst im privaten Bad per PC die sanitären Anlagen in Abstimmung mit der insgesamten Haus- und Heizungstechnik, kontrolliert, gewartet und überprüft werden können.

Das Herzstück des intelligenten Hauses. Alle Funktionen und Parameter des Installations-BUS können zentral gesteuert und visualisiert werden. Bild: Gira

Barrierefreie Armaturen im Waschtischbereich sind zwar noch nicht Standard zu nennen, erobern aber nachhaltig bereits das Gäste-WC und sicher bald auch unter dem Aspekt des generationsübergreifenden Komforts die Bäder. Zwar ist es heute noch Zukunftsmusik, sich sein Badewasser auf dem Rückweg von der Arbeit per Handy einlaufen zu lassen und ob das die Spitze des Komfort ist, bleibt auch strittig. Die Zeichen dafür sind allerdings gesetzt. In punkto Wassereinsparen und des zielgerichteten Einsatzes von Wasser, bequemer Bedienung auch für gehandicapte Personen, in punkto Hygiene und in punkto einfacher Handhabung kann bereits jetzt den berührungsfreien Armaturen kaum eine andere die Vorreiterrolle streitig machen.

Unstrittig ist auch, das derzeit noch das Design der Armaturen bis auf wenige Ausnahmen überarbeitungsbedürftig ist. Gerade Endverbrauchern sind viele berührungsfreie Armaturen immer noch zu groß oder wirken zu technisch. Aber auch hier wird es Weiterentwicklungen geben. Erste Schritte sind bereits getan und selbst in kleinen Gäste-WCs haben sich in so manchen Häusern die berührungsfreien Armaturen bereits zu angenehmen Partnern des Komforts entwickelt. Duschpaneele bieten oftmals bereits eine intelligente Kombination aus sensorgesteuerten Brausevernügen und haptiv bedienbaren Elementen zusätzlicher Duschkomponenten.

Lebensqualität in allen Bereichen

Würde die Welt des Bades den Technologiekomfort eines Hauses allein bestimmen, würden sich die wohnlichen Quadratmeter sicher auf Minimalgrößen dezimieren lassen. Die Lobby der Architekten müsste sich neuen Aufgaben zuwenden. Aber soweit wird es nicht kommen. Der Mensch und Konsument verlässt irgendwann am Tag sein Bad und wendet sich dem unsanitären Leben zu. Auch hier geht es nicht ohne Wasser, ohne Strom, ohne Heizenergie - auf Technologie und modernen Komfort will und soll der Mensch auch nicht mehr verzichten.

Komfortindikatoren des Hauses: Heiztechnik, Thermen, Heizkörper

Einen wesentlichen Part der Haustechnik nimmt der Bereich der Gebäudeheizung ein. Längst ist die Warmwasserheizung die verbreitetste Art. Traditionelle Energiequellen wie Kohle und Holz nehmen mit regionalen Unterschieden immer weniger Bedeutung ein und sind neben alternativen Ressourcen der Energie wie Wasser und Wind nicht Hauptbestandteil der Energieförderungen.

Solare Energie ist immer weiter im Kommen und sicher auch dank staatlicher Subventionen für viele Eigenheimbesitzer eine Investition, die insbesondere auch als Zusatzenergiequelle nachhaltige Bedeutung einnimmt.

Der Brennwert-Wandheizkessel Logamax plus GB 142 bietet in einem attraktiven Design zukunftsweisende Technik, mit den Stärken des seit Jahren bewährten Gerätes Logamax plus GB 112. Bild: Buderus

Nach wie vor teilen sich Erdöl und Erdgas die Spitzenreiterposition bei der Wohnraumbeheizung, wobei Erdgas mittlerweile bereits über 40 % aller Haushalte versorgt. Der Endverbraucher kann wählen zwischen zentralen und dezentralen Heizungsanlagen. Der Einsatz dieser Anlagen unterliegt einer klaren Abwägung von bedarfs- und effizienzbedingten Vorteilen. Zentrale Heizungsanlagen, mittlerweile oft designorientiert wie Einrichtungselemente versorgen von einem Heizungsraum oder Kellerbereich zentral alle Räume des Hauses.

Dezentrale Heizsysteme machen dank ihrer Kompaktheit und der Möglichkeit auch zur wandhängenden Montage den Heizungsraum unnötig und können im Bad, Küche oder Wirtschaftsraum montiert werden um von hier aus als Niedertemperatur- oder Brennwertsystem für effiziente Wärme zu sorgen.

Kompakte Baumaße, attraktives Design: Die Öl-Heizkessel der Serie "iroVIT"-Serie von Vaillant, hier mit untergestelltem Speicher. Das Bedienpanel hinter der aufschwenkbaren Blende ist - als Detail - von den bereits seit langem bewährten Gas-Brennwertgeräten her ebenso bekannt wie das "Smiley-design" der aufeinander abgestimmten Gehäuse von Brenner und Speicher. Bild: Vaillant

Stimmt das Raumklima, freut sich der Mensch - ein banaler Satz, der allerdings neben dem effizienten Heizsystem viel mit dem Einsatz geeigneter Heizkörper zu tun hat. In der Mischung aus physiologischem Wert und tatsächlicher Wärmeleistung sind Heizkörper immer mehr zu Designobjekten der Raumgestaltung avanciert. Ergänzen, was in einigen Räumen auch Sinn macht, die Leistung einer Fußbodenheizung und übernehmen oft Aspekte der Raumgestaltung in Doppelfunktion.

Heizkörper im Bad erhalten integrierte Spiegel, Ablagen und Handtuchhalter. Im Flurbereich fungieren sie als Garderobe und selbst in Wohnbereichen können sie raumteilende Funktionen übernehmen. Die Formen- und Farbsprache ermöglicht jedwede gestalterische Möglichkeit.

Mit entsprechender Doppelfunktion wird dem Heizkörper auch außerhalb des saisonalen Betriebs eine wichtige Funktion zugesprochen. Ganz davon abgesehen bieten Heizkörper im Bad mit Elektro-Heizpatronen den angenehmen Nebeneffekt, ganzjährig, auch bei nicht agierender Heizungsanlage, für wohlige Wärme zu den Badfrequenzzeiten zu sorgen. Die Bedienung erfolgt mittels eines Schalters, per Infrarot-Steuerung oder per Schaltuhr. Auch der Einsatz von Heizkörpern innerhalb der Gesamtkonzeption hat sich damit neue Räume erarbeitet. Komfort und sichtbare, sowie haptive Vorteile prägen die Entwicklungen, mit denen sich die Elemente ins Wohn- und Sanitärumfeld integrieren.

Hauselektrik und Systemtechnologie bahnen den Weg

Die moderne Hauselektrik, oder sollte man schon sagen Hauselektronik, bietet dem Bewohner nicht nur ein Höchstmaß an Komfort und Kommunikationsmöglichkeiten, sondern gleichzeitig ein beruhigendes Gefühl der Sicherheit.

Montage- und servicefreundlicher Temperaturregler für Klimasysteme. Heiz- und/oder Kühlkreisläufe werden nach individueller Einstellung selbsttätig geregelt. Bild: Danfoss

Der Einsatz eines Installations-BUS, wie z.B. dem EIB ermöglicht eben nicht nur, von einem zentralen Punkt aus alle Lichtquellen des Anwesens zu schalten. Vielmehr lassen sich durch die Anbindung von Sensoren eine Vielzahl von Umfeldbedingungen überprüfen, um dann, entweder manuell oder sensorisch gesteuert, geeignete Maßnahmen zu ergreifen. So erkennt z.B. ein Windstärkesensor den kritischen Wert für die Beschattungssysteme des Wintergartens und wird bei Erreichen des Schwellwertes die Jalousien selbstständig motorisch einfahren.

Sensoren an Fenstern und Türen erkennen, ob diese verschlossen sind. Eine abendliche Abfrage, oder vor dem Verlassen des Hauses, des Info-Panels oder des PC`s erspart die mühselige persönliche Kontrolle aller Hausöffnungen. Zusätzlich integrierte Glasbruchsensoren und Bewegungsmelder informieren über unbefugten Zutritt, lösen Alarm aus und melden den Vorfall automatisch per Telefon an einen Sicherheitsdienst oder auf das Handy des Kunden. Aber auch weniger gravierende Zwischenfälle, wie z.B. eine Störung an der Heizung oder der Ausfall einer Sicherung können über Telefon, gleich ob Festnetz oder Mobil, weitergeleitet werden.

Multifunktionaler EIB-Raumwächter. Drei voneinander unabhängige Kanäle überwachen und steuern bedarfsorientiert Licht, Temperatur und Heizung. Aspekte der Sicherheit werden in idealer Weise mit Energiespareffekten kombiniert. Bild: Busch-Jaeger

So hat man auch in Abwesenheit immer das gute Gefühl, dass zuhause alles in Ordnung ist. Die automatische, dämmerungsgesteuerte Absenkung der Jalousien ist hier schon fast eine Selbstverständlichkeit. Möglich wird diese weitgehend zentrale Steuerung des Hauses durch den Einsatz von Aktoren, die an den zu steuernden Elementen installiert werden. Diese überwachen und melden eventuelle Vorkommnisse an eine Zentraleinheit, die die empfangenen Daten mit den hinterlegten Werten überprüft und die entsprechenden Befehle ausgibt. Innerhalb des gewählten BUS-Systems sind alle Aktoren herstellerunabhängig kompatibel, mittlerweile gibt es aber auch Koppelmodule, die die Anbindung von z.B. LON- oder M-BUS-Sensoren an den EIB oder ein anders System ermöglichen.

Mit intelligenter Haustechnik, wie sie das Smarthouse des ZVSHK zeigt, verknüpfen viele Nutzer Möglichkeiten zum Energiesparen.

Weiterhin geht die Tendenz dazu, die Energiemessgeräte für Wasser, Gas, Wärme und Elektrizität, bei entsprechender Ausrüstung durch den jeweiligen Energielieferanten, per Modem fernauszulesen. Der eigentlich immer störende Besuch eines Ablesers entfällt somit vollständig.

Es ist zu erkennen, dass dieser Vorgang der zunehmenden Vernetzung aller Geräte und Systeme innerhalb des Hauses noch nicht abgeschlossen ist. Ist die Fernwartung per Modem z.B. bei Telefonanlagen bereits selbstverständlich, ist gut vorstellbar, dass bei einem Defekt des Geschirrspülers von dem Serviceunternehmen im Vorfeld per Modem die Fehlererkennung des Gerätes ausgelesen wird, um dann mit dem richtigen Ersatzteil zur Reparatur zu erscheinen.

Küchen im aktuellen Komforbewusstsein: Heizkörper beweisen sich in Multifunktion und unterstreichen die Nutzungsqualität auch hier. Der neue Badheizkörper "Icaro" zeigt sich in jeder Hinsicht flexibel. Bild: Kermi

Reale Komfortbenefits also, die das Leben erleichtern, sind damit so greifbar wie nie geworden. Die Umsetzung bedarf der Spezialisten. An dieser Stelle wird spätestens klar, dass die Realisierung einer solch technisch anspruchsvollen Lösung unabdingbar einer ganzheitlichen Konzeption und Planung bedarf. Hauselektrik rückt mit dem Sanitärhandwerk zusammen.

Kompetenzen im Dialog

Licht ist nicht nur Stimmungssache

Diejenigen, die sich im Bad zwischen munteren Schattenspielen und gravierendem Hell-Dunkel-Effekt bewegen, werden dem schnell zustimmen. Jede Badkonzeption unterliegt mit ihrer Einrichtung und sogar Gestaltung lichtplanerischen Kriterien, die letztendlich Komfort und Sicherheit bedeuten.

Eine möglichst schattenfreie Ausleuchtung von Wasch- und Schminkbereich ist ebenfalls so bedeutend wie die Raumbeleuchtung an sich mit ihren Bereichen des Duschens, Waschens, Badens und der Benutzung der Toiletten. Gleichgültig, wie die Raumzuschnitte sind - ein zentraler Lichtkegel unter der Decke ist nie ausreichend für eine sichere benutzerfreundliche Badbenutzung.

Die Positionierungen der feuchtraumgeeigneten Lichtschalter sollten damit an mehreren Stellen des Raumes unterschiedliche Lichtquellen in Funktion setzen können. Sensorgesteuerte Leuchtkörper ermöglichen ein sicheres Betreten des Raumes und ein Verlassen, ohne auf eine Lichtquelle achten zu müssen. Gerade im Bereich der barrierefreien Planung sollten die entsprechenden Positionierungen besonders berücksichtigt werden, um lange Wegstrecken zu vermeiden.

Damit gehört eine raumübergreifende Lichtplanung bereits an den Anfang einer jeden Badgestaltung und sollte bei allen Aspekten der schicken Gestaltung immer die Funktionen der einzelnen Sanitär- und Raumangebote in den Blickpunkt rücken. Eine Zusammenarbeit mit dem Elektroinstallateur hilft im Sinne des Kunden, planerische Mängel zu verhindern.

Die Sanitär- und Raumkonzeption ist Planungsgrundlage für alle Gewerke und sollte damit bei weiteren Abstimmungen zum Maßstab gemacht werden. Ein Lichtschalter zu viel stört keinen Kunden, aber einer zu wenig kann den gesamten Badkomfort in Frage stellen. Gerade der Gedanke des wachsenden Bades stellt daher neue Bedingungen für eine ganzheitliche Lichtplanung.

Multifunktionszentrum Küche

Moderne Armaturentechnologie ist längst nicht mehr nur dem Sanitärbereich vorbehalten. Das zentrale Arbeits-, Kommunikations- und Wohnumfeld Küche überzeugt heute durch perfekte Funktionalität, gepaart mit Wohnlichkeit. Modernste Geräteausstattungen sind nicht nur tatkräftige Helfer im Haushalt, sondern gemeinsam mit der Kücheneinrichtung repräsentieren sie realen Lebens- und Wohnanspruch.

Dies gilt auch für die sorgfältige Auswahl der Details. Hoher Komfort steht neben dekorativem Auftritt. Arbeitserleichterungen wollen in attraktive, zeitgemäße Formensprache umgesetzt sein. Unumstritten ist der Arbeitsplatz Spüle der zentrale Küchenbereich. Die Industrie hat mit einem facettenreichen Angebot von unterschiedlichen Spülenformen, -farben und -materialien dem Wunsch nach perfekter optischer und funktionaler Integration Rechnung getragen.

Die Ausstattungen der Spülen erleichtern die täglichen Handgriffe der Vorbereitung, Reinigung, des Spülens etc. auf vielfältige Weise und mit einem anwendergerechten Angebot an Accessoires. Weniger Accessoire, dafür eines der wichtigsten Küchengeräte im Alltag ist im Umfeld der Spüle die Armatur. Hierbei geht es schon längst nicht mehr um die reine Entnahme von Wasser. Die Armatur muss im Grunde die Aufgaben eines multifunktionalen Küchengerätes übernehmen können. Armaturen, die zum einen eine direkte gezielte Entnahme von kaltem und warmen Wasser ermöglichen und durch einen hohen Auslauf die Befüllung auch hoher Gefäße zulassen, sind z.B. andererseits mit einem niedrigen sensorgesteuerten kombiniert, der die berührungsfreie Entnahme, z.B. für Händewaschen zwischendurch, mit angenehm vorgemischtem Wasser ermöglicht. Andere Lösungen bieten beispielsweise eine integrierte Filterfunktion, die das Wasser immer direkt bei der Wasserentnahme filtert. So benötigt man selbst bei einer kleinen Menge Trinkwasser kein zusätzliches Filtergerät.

Der Mensch kann durch funktionelle, intelligente Details profitieren. Der Weg vom Raum- und Funktionskonzept Bad bis zur Küche ist dabei gar nicht weit. Denn immer geht es darauf, die Wohnqualität an sich im eigenen Haus, in der eigenen Wohnung zu erhöhen.

Komfortentwicklung im Dialog

Mehr Lebensqualität durchs eigene Schwimmbad

Jedem, der bislang die Seiten der zeitgemäßen, modernen Haustechnologie verfolgt hat, müsste an dieser Stelle klar sein, es geht immer mehr um übergreifenden, weitsichtigen Komfort, der den Alltag erleichtert, so angenehm wie möglich macht und bei aller Investition effiziente Verbesserungen bietet.

Komfort ist heutzutage kein Luxus mehr. Und zeigt sich über moderne Badwelten, Küchenwelten und Einrichtungen auch noch an zahlreichen anderen Parametern.

Zeitgeist im Schwimmbadbau. Die Kombination von Pool, Materialsprache und Landschaftsarchitektur schafft eine Umsetzung mit individuellem Erlebnis-Charakter. Bild: bsw

Nehmen wir hier ein typisches Beispiel der Neuzeit - das Schwimmbad. Noch Ende der 80er-Jahre war das private Schwimmbad längst nicht solch ein Gesprächsthema bei Eigenheimbesitzern wie heute. Selbst Bausparkassen werben mittlerweile mit dem Gipfel des Wohlgefühls, einem eigenen Pool im Garten oder Haus. Die Immobilienbranche setzt auf Mehrwertargumentation durch eine Schwimmbadanlage. Die Branche der Schwimmbadbauer hat in den letzten Jahren enorme Zuwächse verzeichnen können und bewegt sich allen Konjunkturflauten zum Trotz weiterhin auf positivem Kurs.

Nach Branchenschätzungen existieren derzeit in Deutschland rund 625.000 private Schwimmbäder, jährlich kommen mit geringen Schwankungen rund 12.000 private Pools hinzu. Immerhin geben rund 3/4 der Bevölkerung Schwimmen als Lieblingssportart an. Daraus ergibt sich genügend Potenzial auch für die Zukunft den Schwimmbadbau Ernst zu nehmen.

Der Schwimmbadbau liefert auch Ideen für kleine Lösungen - konzentriert auf den Wasserspaß und gleichzeitig harmonisch ins Umfeld integriert. Bild: bsw

Die Wellnesswelle, um die Jahrtausendwende neu aufgeflammt, tat ein weiteres, das Schwimmbad für Jedermann interessant zu machen. Heute bietet sich nicht nur innerhalb der Schwimmbadtechnik eine Fülle an Innovationen und Wasserspaßattraktionen, sondern auch eine absolute Leistungsfähigkeit und Kreativität der Schwimmbadanlagen.

Schwimmbäder - Inbegriff der Komforts setzen in punkto ganzheitlicher Raumplanung bereits maßgebliche Zeichen. Die Integration aller Vital- und Wellnessbereiche ins Umfeld des Schwimmbades gehört zu den wesentlichen Aufgaben des Schwimmbadbauers. Betrachten wir den Pool als traditionelle Basisausstattung des Schwimmbades, so geht ein eindeutiger Trend, gerade in privaten Hallenbädern, von denen es in Deutschland derzeit rund 130.000 Anlagen gibt, zu effizienten Ergänzungen mit körpervitalisierenden Produkten.

Schwimmhallen sind multifunktionale Erlebniszentren mit harmonisch abgestimmter Ausstattung, Einrichtung und Gestaltung rund um den Themenkreis Wasser, Gesundheit, Vitalität, Körperpflege und Entspannung. Bild: bsw

Das Schwimmbad als Urquelle der Gesundheit und Entspannung lässt sich neben integrierten Wasserspaßelementen von integrierten Whirlinseln, Gegenstromschwimmanlage und Nackenschwalldusche mit "Außen"-Elementen vom zusätzlichen Whirlpool, der Dampfdusche, über Sauna und Fitnessgeräte zur Erlebnislandschaft der individuellen Gesundheit formatieren. Ein Angebot, das innerhalb der Hotellerie und öffentlichen Schwimmbadanlagen schon längst die Menschen anspricht, wird damit auch im privaten Umfeld immer bedeutender. Letztendlich sind Planungskonzeptionen von Bädern und Schwimmbädern dabei durchaus vergleichbar. Immer geht es um ganzheitlichen Komfort, eine ansprechende und funktionsorientierte Raumphilosophie sowie um Wahrung der eigenen Individualität bei allen Aspekten der persönlichen Pflege, Vitalität, Gesundheit, Entspannung und Lebensqualität.

Schwimmbadbau - Beispiel ganzheitlicher Lösungen

Betrachten wir die allumfassenden Aufgabenstellungen des SHK-Handwerks und beschäftigen wir uns mit Haustechnik an sich, liegt auch für den Installateur das Thema des Schwimmbadbaus nicht fern.

Der realisierbare Traum für mittlerweile jeden Eigenheimbesitzer hat in den letzten Jahren immer mehr an Raum gewonnen. Von der Freibadanlage bis zum Hallenbad, von der exklusiven Vital-Erlebnisanlage bis zum Schwimmbad für Reihenhausbesitzer, die nahezu grenzenlose Kreativität und technische Umsetzungskraft des Schwimmbadbaus rückt den Pool für immer mehr Menschen in greifbare Nähe.

Ob beim Neubau eines Hauses oder innerhalb der Renovierung - das Plus des Komforts präsentiert sich in kleinen und großen Erlebnisoasen vom Keller bis zur Exklusivhalle. Mannigfache Beckenlösungen vom Stahlwandbecken, Einstück-Polyesterbecken bis zu Mauerwerk / Stahlbetonbecken mit Auskleidung, sowie individuelle Anlagekonzeptionen, unterschiedliche Materialien und ein variantenreiches Ausstattungsangebot technischer Leistungen und Wasserattraktionen machen Schwimmbäder optisch und wirtschaftlich immer attraktiver. Vom Folienbecken, in harmonischer Perfektion als landschaftlich integrierte und gestalterisch optimal ins Erdreich eingebundene Lösung, als GFK-Becken, oder als klassische gemauerte und verflieste Variante, erlaubt ist, was gefällt, was den budgetären Möglichkeiten entspricht und vorhandene Garten- oder Hausfläche ermöglichen.

Chancen des Schwimmbadbaus

Der gewerkeübergreifende Gedanke kommt gerade im Falle des Schwimmbadbaus zum Zuge. Gerade kleinere Unternehmen oder auch all diejenigen Installateurfachbetriebe, die sich der Materie Schwimmbad bislang gar nicht gewidmet haben, sehen im Schwimmbadbau ein interessantes Feld. Dennoch, um einen wirklich zufriedenen Kunden mit individuellen Ergebnissen zu erhalten, fehlen Basiskenntnisse und auch intelligente Konzepte.

Gerade das Leistungsspektrum des Schwimmbadbaus von der Anlagenplanung bis zur technischen Umsetzung lässt der Zusammenarbeit viele Ansätze. Die Tatsache, dass auch bei privaten Poolanlagen immer häufiger übergreifende Konzepte aus Wellness, sanitärer Ausstattung mit beispielsweise Duschen, integrierten Gäste-WC-Lösungen und Saunen das Aufgabengebiet erweitern, fördert den Kontakt zwischen Sanitärinstallateuren, Planern und Architekten. Gerade wenn ein einzelner Fachbetrieb nur begrenzte Leistungen bieten kann, gewährt dieses Aufgabengebiet neue Möglichkeiten einer Kooperation, die es zu nutzen gilt, im Sinne des Kunde, mit seinen Wünschen und Ansprüchen an Komfort und Lebensqualität im eigenen Haus.

Formensprache des Beckens, Material des Schwimmbades und der Raumgestaltung sowie immer wieder die Abstimmung vielfältiger Ausstattungselemente und Nutzungsangebote auf die Architektur bestimmen die zeitgemäße Schwimmhallengestaltung. Das Schwimmbad wird zum Mittelpunkt, ohne die bedeutenden Möglichkeiten der ganzheitlichen Nutzung zu vernachlässigen. Bild: bsw

Schwimmbad im Hotel

Der Komfortgedanke hat im Grunde genommen innerhalb der Hotellerie einen bedeutenden Ursprung. Die Annehmlichkeiten, die der Besucher, Tourist, Geschäftsreisende in seinem Hotel sieht und genießt, möchte er auch zuhause für sich erkennen und natürlich auch umgekehrt.

Das steigende Komfortbewusstsein lässt die Anforderungen somit parallel wachsen. Ein Hotel ohne Schwimmbad ist für den komfortbewussten Reisenden bereits ein Schwachpunkt, wenn zudem weitere Vitalangebote fehlen. So zieht der Mensch zwischen öffentlichem und privaten Leben immer mehr Parallelen, ohne dass sich beide Konkurrenz machen.

Der Urlaub in einem komplett ausgestatteten Familienhotel mit einem optimalen ganzheitlichen Vitalangebot lockt die Familie immer aus dem eigenen Heim, auch wenn sie zuhause Pool und komfortables Vitalbad besitzt. Die Parallelität der Entwicklung von Komfort und Nutzungsmehrwert gibt allerdings dem SHK-Handwerk eine eindeutige Vergrößerung des Aufgabenfeldes. Gewerkeübergreifende Kontakte und Kommunikation, die zentrale Koordination unter dem Motto "Alles aus einer Hand" eröffnet ein Aufgabenfeld, in dem es noch viel zu tun gibt.

Die Kooperation - Koordinator einer komplexen Aufgabenstellung

Die letzten Seiten haben nicht nur in aller Ausführlichkeit die Themen des Sanitärhandwerks umrissen, sondern auch verdeutlicht, dass die Sanitärwelt eine komplexe und umfassende Materie ist. In dieser ist es in den letzten Jahren immer schwieriger geworden, nur noch einzelne Kompetenzen zu erfüllen - die Entwicklung des übergreifenden Denkens, Planens und Handelns bestimmt den Erfolg eines jeden einzelnen Sanitärfachbetriebes:

Aber auch konzeptionelle Fragen nach dem Motto "ohne Fliesen geht es nicht", bedarf der ganzheitlichen Planung und insbesondere humane Bedarfs- und familiäre Entwicklungsprognosen sind Teil einer Verkaufsargumentation, die dem Installateur ein weit über die technische Basis hinausgehendes Gespür abverlangt.

Systemgedanke "öffentliche Duschanlage" mit Brausekopf "Perfekt" und Brausebatterie "Standard UP" - mit "Fresh Up"-Accessoires. Bild: Kuhfuss Sanitär.

Materialsprachen - Trend und planerische Herausforderung

Kein Bad gleicht dem anderen. Raumkonzeptionen machen es möglich. Aber nicht allein die funktionelle Ausstattung bestimmt die Konzeption. Emotionale Aspekte rücken immer stärker in den Aspekt des Komforts. Modetrends zeigen ihre Auswirkungen auf individuelle Vorlieben und Ästhetikansprüche.

Der Mensch als Kunde sieht sich wechselnden Trends ausgesetzt und möchte zwischen Tradition, Klassik, Zeitgeist und Moderne seine Persönlichkeit dokumentieren. So prägen Materialien und Farben nachhaltig die Raumstimmungen.

Persönlichkeit verlangt auch immer nach individuellen kreativen Darstellungen - sei es innerhalb der Verfliesung, dem Einsatz von trendigen Putz- oder Edelstahlelementen oder von aktuellen Glasgestaltungen.

Keine einfache Aufgabe innerhalb der Sanitärbranche, die nach Spezialisten verlangt - nach Kompetenz im eigenen Haus oder in Kooperation mit anderen Gewerken. Auch hier stärkt die Zusammenarbeit die reale Umsetzung ganzheitlicher Konzeptionen. Und lässt das Motto "Alles aus einer Hand" im Sinne einer effizienten, zeit- und kostensparenden Umsetzung beim Kunden realisieren.

So mancher Fachbetrieb mag im eigenen Unternehmen auf Spezialisten zurückgreifen können, die auch gestalterische Komponenten innerhalb der Planung und Ausführung berücksichtigen können. In den meisten Fällen bieten allerdings erst Kooperationen mit den Spezialisten weiterer Gewerke, sowie mit Architekten, Designern und Planern die Chance einer allumfassenden Lösung ganzheitlicher Badrealisierung. Bestes Beispiel dafür liefert der öffentliche und halböffentliche Bereich, in dem bereits aus Kapazitäts- und Kompetenzgründen das Zusammenspiel von ganzheitlicher Planung und Gewerkeübergreifender Umsetzung selbstverständlich ist.

Behindertengerechte, öffentliche Toilettenanlage in Ried. Ansprechender Auftritt mit Systemphilosophie. Bild: Kuhfuss Sanitär

Sanitärwelten in öffentlichen und halböffentlichen Bereichen

Zahlreiche Untersuchungen haben es bestätigt: Eine komfortable, ansprechende Einrichtung von Sanitärräumen regt nicht so sehr zum Vandalismus an wie eine vernachlässigte, unsensibel eingerichtete Toilettenanlage. Ohne Frage sind die Sanitärbereiche Visitenkarten, die Niveau und Anspruchsdenken eines jedes Hotels, jeder öffentlichen und kommunalen Einrichtung sowie jedes Unternehmens dokumentieren.

Gerade in den öffentlichen und halböffentlichen sanitären Bereichen gibt es allerdings noch eine ganze Menge zu tun von der Aufklärungsarbeit bis zur menschengerechten Umsetzung. Budgets sind knapp - dennoch sollen Ansprache an den Besucher und Präsentation eigener Corporate Identity stimmen, wird noch so manche Toilettenanlage neu überdacht werden müssen.

Investitionen haben sich bei intelligenten Einrichtungskonzepten in kurzer Zeit bereits amortisiert. Systemlösungen, von der Raumplanung, technischen Ausstattung, anwendergerechten Produkten bis zur effizienten Bewirtschaftung erlauben heutzutage allen individuellen Anforderungen der Bauherren, Planer und Eigentümer gerecht zu werden. Auch und gerade in öffentlichen Bereichen bieten ausgereifte Konzepte Lösungsmöglichkeiten, die Problemstellungen unterschiedlicher Benutzergruppen berücksichtigen.

Die Auswahl der Produkte an sich, auch unter Materialaspekten, muss starken Besucher-Frequenzen ebenso standhalten wie besonderen hygienischen und Pflegeanforderungen. So bieten Edelstahl-Sanitärelemente hier zahlreiche Vorteile - dennoch auch die Kombinationen mit alternativen Materialien halten Einzug in die halböffentlichen und öffentlichen Anlagen.

Beispielhaft sind Raumkonzepte unter der Verwendung von Glas als pflegeleichte, reinigungsfreundliche Elemente zur Wand-, Trennwandgestaltung und Funktionsunterstützung in beispielsweise Waschtischbereichen. Raumkonzepte die Flexibilität berücksichtigen, Systemlösungen die Erweiterung und Veränderung auch aus technischer Hinsicht ermöglichen beschreiben den zukünftigen Weg auch dieser Sanitärwelten. Funktionalität Wirtschaftlichkeit und Effizienz schließt dabei eine einladende, besucherfreundliche optische Ansprache nicht aus. Lebensqualität ist auch ein öffentliches Thema.

Fazit

Wir stecken in einer schwierigen Zeit - ohne Frage. Aber auch in einer Zeit der neuen Möglichkeiten, des Umdenkens, der Weiterentwicklung und der Zeit neuer Lösungsansätze.

Die Bereiche von Sanitär und Haustechnik haben einen wesentlichen Vorteil - sie begleiten den Endverbraucher, Konsumenten und Menschen durch das ganze Leben. Innovationen und Neuentwicklungen, Marketingstrategien und Verkaufsgespräche wecken nicht nur Bedürfnisse, sondern kümmern sich auch darum, reale Bedürfnisse zu befriedigen.

Ohne Wasser, Strom und Heizung geht es nun einmal nicht mehr, keiner will auf ein Bad verzichten. Die Ansprüche unterliegen einem natürlichen Wandel, aber sie werden sich nicht zurückschrauben lassen: Wer einmal die Vorteile eines Einhebelmischers kennen gelernt hat, wird nur schwer auf die Dreilocharmatur umschwenken (es sei denn, es geschieht aus Designansprüchen, aber niemals, um einen Rückschritt in Kauf zu nehmen).

Wer einmal die Zentralheizung schätzen gelernt hat, wird nicht mehr auf mehrere Kohleöfen setzen. Kaum eine Branche kann soviel an technologischen Errungenschaften aufbieten wie diese. Nicht allein Design ist das Schlüsselwort, sondern übergreifende Konzepte, die Formen- und Materialsprache, reale Hilfestellung, praxisgerechte Umsetzung und Komfort miteinander verbinden.

Spezialist in dieser Welt der existierenden Bedürfnisse und realen Lösungen - der Sanitärfachmann. Seine Position inmitten von Industrie und Konsumenten wird damit so stark wie nie, aber auch so komplex wie nie. Als Planer, Verkäufer, Installateur, Produktkenner, Branchenmittler bis zum Budgetplaner. Keine einfache Aufgabe! Sie erfordert Mut und unternehmerisches Gespür, fordert aber auch heraus wie kaum eine andere Materie zur Kommunikation und Zusammenarbeit.

Die Industrie ist noch längst nicht am Ende der Entwicklungen - der Mensch zweifelsohne nicht am Ende seiner Bedürfnisse und Ansprüche. Im Rahmen einer übergreifenden Gesamtkonzeption lassen sich allerdings auf den Menschen zugeschnittene Wandlungen und Weiterentwicklungen bereits so berücksichtigen, dass der Komfortstatus wachsen kann - innerhalb der Lebenswelt Bad und der Wohnqualität an sich.

Im Aufbruch begriffen

Wenker: "Um den Kunden anzusprechen, müssen wir auf individuelle Wünsche eingehen."

Interview mit Klaus Wenker, Wenker GmbH, Oelde

Die Welt des Bades befindet sich weiter im Aufbruch. Was vor 40 Jahren noch mehr oder weniger eine Nasszelle mit Waschtisch, Wanne und Toilette war und damals sogar in dieser minimalen Ausstattung für den Großteil der Bevölkerung noch Luxus pur bedeutete, hat sich heute gemausert.

Wie geht das Sanitär-Fachunternehmen damit um? Und wie stellt sich der künftige Weg für den Installateur dar? Wir befragten Klaus Wenker, seit zehn Jahren Inhaber und Geschäftsführer der Wenker GmbH, Oelde. Sein Betrieb mit sieben Mitarbeitern kann mittlerweile auf eine fast vierzigjährige Familientradition verweisen.

IKZ-HAUSTECHNIK: In welcher Rolle sehen Sie Ihren Installateur-Fachbetrieb gegenüber dem Kunden, der ein neues Bad wünscht? Müssen Sie Gesamtkonzepte anbieten oder geht es mehr um Angebot und Installation einzelner Sanitärelemente?

Wenker: Letzteres kann ich mit einem klaren Nein beantworten. Um den Kunden anzusprechen müssen wir auf individuelle Wünsche eingehen. Diese beschränken sich nicht mehr nur auf einzelne Produkte, sondern auf komplexe Badthemen. Individuelle Ansprüche sind gefärbt von persönlichen Lebensverhältnissen der Kunden, von Konsumerfahrungen und aus der Welt der Werbung und Presse. Der Kunde hat zum einen klare Vorstellungen, benötigt allerdings den Fachmann, der diese Vorstellungen ganzheitlich umsetzt. Auch die Darstellung von Möglichkeiten und vorausschauende Alternativen gehören zu unserem Verkaufsgespräch und zur Planung. Ein neues Bad ist ein Stück Lebensqualität. Diese beschränkt sich heute nicht mehr allein auf die Installation funktionsgerechter Produkte. Prinzipiell gilt dies natürlich vorwiegend für die Bäder der zweiten Generation, nicht allgemein für das Bad im Neubau, da hier Komplettangebote der Bauträger sowie oft auch budgetäre Gründe der jungen Familien eine große Rolle spielen. Bei dem so genannten zweiten Bad allerdings stehen Komfort und Individualität an oberster Stelle.

IKZ-HAUSTECHNIK: Welche Leistungen bietet Ihr Unternehmen dem Kunden?

Wenker: Von der Bad- und Sanitäreinrichtung und -installation bis zu den Bereichen Solar, Klima- und Heiztechnik, kontrollierte Wohnungslüftung Klempnerei, Regenwassernutzung und Kaminsanierung bieten wir ein übergreifendes Leistungsangebot, das den gesamten Part der Haustechnik an sich abdeckt. Damit begleiten wir den Kunden in allen Fragen, die sein Haus und Grundstück betreffen. Gerade auf die ganzheitliche Beratung legen wir dabei großen Wert. Und insbesondere der steigende Wunsch ganzheitlicher Lösungen nach dem Motto "Alles aus einer Hand" hat uns bewogen, eine hochmoderne Ausstellung auf 2 x 100 m2 einzurichten, die auf der einen Seite natürlich Sanitärelemente präsentiert, allerdings innerhalb facettenreicher Badwelten mit Beispielen von der Fliese bis zum Wandputz. Andererseits unterstützen wir diese Präsentation durch umfassenden Informationen, 3D-Visualisierung und intensive Beratungsgespräche, die dem Kunden die gesamte Bandbreite der Möglichkeiten individuell auf ihn zugeschnitten aufzeigt.

IKZ-HAUSTECHNIK: Ist das Stichwort der "Kommunikation und Zusammenarbeit der Gewerke" für Sie relevant?

Wenker: Aber ja. Gerade für Unternehmen, die nicht auf einen Stab von Spezialisten verweisen können, ist die Zusammenarbeit mit anderen Gewerken von großer Bedeutung. Schließlich zählt für den Kunden das optimale Endergebnis. Die mühevolle Koordination unterschiedlicher Betriebe gilt es dabei dem Kunden zu ersparen. Auch wir gehen von einer Gesamtplanung aus, die alle Aspekte des individuellen Kundenwunsches berücksichtigt. Unsere Devise heißt, ein Traumbad komplett von der Planung bis zur Fertigstellung dem Kunden zu bieten. Selbst solche Details, wie die Endreinigung, gehören bei uns zu einem Sieben-Punkte-Garantie-Katalog, auf den sich der Kunde verlassen kann. Die Zusammenarbeit mit Team-Kollegen stärkt unsere Kompetenz, Kapazität, schafft Zeitersparnis unter optimaler Berücksichtigung der Realisation vor Ort und unterstützt damit das Vertrauen zum Kunden.

IKZ-HAUSTECHNIK: Wie sehen Sie die zukünftige Entwicklung der Sanitärwelten? Sind Aspekte des wachsenden Komfortanspruchs, der Barrierefreiheit, des intelligenten Bades Teil Ihrer Kundengespräche?

Wenker: Das Bedürfnis des Menschen, für sich persönlich, für seine Gesundheit und sein körperliches Wohlbefinden etwas zu tun, ist absolut gestiegen. Heute sprechen wir von Wellness im Bad, von mehr Komfort und auch Ausstattungsdetails, die die Badnutzung und damit das Lebensfeld Bad einfacher und angenehmer machen. All diese Aspekte berücksichtigen wir bereits in der Planungsphase. Und die Entwicklung geht, wenn auch verhalten, weiter. Ich sehe Chancen im intelligenten Bad, denn es bedeutet mehr Komfort, funktionelle Qualität und mehr Individualität. Berührungsfreie, elektronische Armaturen haben hier ja bereits ein Zeichen gesetzt. Haupthindernis sind in diesem Bereich sicherlich noch die relativ hohen Kosten, die der Kunde nicht bereit ist zu tragen. Dennoch wird auch die Einbindung der Lebenswelt Wasser innerhalb der Gebäudevernetzung für das Bad nach und nach zutreffen.

IKZ-HAUSTECHNIK: Ist das Bad Ihrer Meinung nach auch beim Endverbraucher schon in die greifbare Nähe der Gebäudevernetzung gerückt?

Wenker: Die Gebäudevernetzung an sich ist noch nicht das Hauptthema der privaten Hauseigentümer, gewinnt allerdings langsam an Bedeutung. Noch näher als das Bad stehen derzeit die Aspekte der Heizungstechnik und Klimatisierung. Hier nutzen bereits immer mehr Kunden die zentrale Abstimmung der elektronischen Gebäudetechnologie.

Im Bad wird das Thema vermutlich erst langsam Einzug halten. Hier gilt es zunächst, die Informationen über Vorteile und Effizienz zum Kunden zu transportieren, um eine Akzeptanz für diese anspruchsvolle Technik zu schaffen. Das setzt natürlich für jeden einzelnen Fachbetrieb Kompetenz voraus. Auf dieses Fachwissen kann sich der Kunde bei uns bereits verlassen und wir beobachten die Weiterentwicklungen der Industrie auch mit allen begleitenden Informationen, intensiven Schulungen und regelmäßigem Erfahrungsaustausch.

Wenker: "Wir zeigen in unserer hochmodernen Ausstellung auf 2 x 100 m2 alles aus einer Hand."


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