IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 4/2003, Seite 74 f.


LESER-SERVICE


Leser fragen - Experten antworten

Tipps und Ratschläge für die SHK-Praxis

In loser Folge beantworten wir an dieser Stelle Ihre Fragen aus der Praxis

Kunststoffdübel für Gasleitungen

Ist es zulässig, Gasleitungen mit Kunststoffdübeln an Wänden und Decken zu befestigen?

Peter Sünklin, via E-Mail

 

Nach der TRGI (Technische Regeln für die Gas-Installation) wird für Gasleitungen, deren Rohrverbindungen im Brandfall nicht längskraftschlüssig sind, eine Rohrbefestigung aus nichtbrennbarem Material und mit Metalldübeln gefordert. Als "nicht längskraftschlüssige Verbindungen" werden solche Rohrverbindungen definiert, die im Brandfall am Fitting auseinander gleiten können, wie zum Beispiel hartgelötete Kupferrohre oder Klemmringverbinder an Stahlrohrleitungen.

Die Installation hat an Gebäudeteilen, die einem Brand mindestens 90 Minuten - in Gebäuden mit geringer Höhe mindestens 30 Minuten - standhalten, zu erfolgen. Es werden jedoch keine Zulassungen gefordert. Daher kann ein Metallspreizdübel eingesetzt werden.

Dieser Metallspreizdübel ist für die Befestigung von Gasleitungen nach TRGI 3.3.7.2 zugelassen. Er ist für Befestigungen in ­Beton, Vollsteinen, Hohlblocksteinen und Gasbeton geeignet.
(Bild: Fischerwerke)

Bei Gasleitungen mit auch unter thermischer Belastung längskraftschlüssigen Verbindungen (Gewinde- oder Schweißverbindungen an Stahlrohren) kann gemäß den TRGI auf den Einsatz von Metall­dübeln verzichtet werden. Dabei sollte aber immer sichergestellt sein, dass die Leitung niemals vollständig abstürzen kann. Dies wird gewährleistet durch Wanddurchführungen.

Eine Pressverbindung bei Kupfer- und Edelstahlrohren stellt entsprechend ihrer Produktanforderung eine auch unter thermischer Belastung längskraftschlüssige Verbindung dar. Nach Aussage des DVGW sind Verwendungsfestlegungen für Metallverbundrohre zur Zeit in Bearbeitung. Hierzu sind jedoch noch wesentliche Klärungen ausstehend.

Durch die Muster-Leitungsanlagen-Richtlinie (MLAR 03/2000) und deren baurechtliche Einführung als Leitungsanlagen-Richtlinie der Länder (LAR, RbALei) - die baurechtliche Einführung ist in fast allen Bundesländern erfolgt - müssen in Flucht- und Rettungswegen Metall­dübel mit Eignungsnachweis oder vergleichbarer Ausführung eingesetzt werden.

Wir empfehlen deshalb, grundsätzlich bei Gasleitungen zugelassene Metalldübel einzusetzen, da diese in öffentlichen Gebäuden grundsätzlich vorgeschrieben sind und dem Installateur die erforderliche Sicherheit in Grenzbereichen gibt.

Dipl.-Ing. (FH) Martin Schanz, Fischerwerke, Anwendungstechnik fischer Haustechnik, Waldachtal

Ölheizherde

Ich benötige dringend Informationen zu Herstellern und Fabrikaten von Ölheizherden, die mit so genannten Wassertaschen versehen sind und deshalb zur Raumheizung auch außerhalb des Aufstellraumes genutzt werden können. Können Sie mir helfen, Adressen von Herstellern und/oder Informationen zu solchen Produkten zu bekommen? Vielleicht könnten Sie mir auch mitteilen, wo ich sonst noch solche Informationen bekommen könnte, z.B. irgendwelche speziellen Internetseiten?

Jens Hattenbach, Eisenach

 

Ihre Anfrage nach einem heizölbefeuerten Zentralheizungsherd mit wasserführenden Teilen, mit dem entfernte Räume mittels Heizkörpern oder Konvektoren beheizt werden können, kann ich Ihnen leider nur teilweise beantworten.

Solche Herde, die wie Etagenkessel einer Zentralheizung wirken und zugleich über die Herdplatte den Aufstellraum (die Küche) beheizen, stellt in Deutschland die Wamsler Haus- und Küchentechnik GmbH, Gutenbergstraße 25, 85748 Garching bei München, Tel. 089/32084-0 her, jedoch nur für feste Brennstoffe. Ein weiterer Hersteller dieser Art ist die österreichische Fa. Lohberger, aber ebenfalls nur für feste Brennstoffe (Holz, Kohle). Auch die Fa. Tekon hat diverse Geräte, aber alle nur für feste Brennstoffe, allenfalls für Holzpellets.

Es gibt auf der anderen Seite Ölherde und ölbefeuerte Beistellherde von mehreren Herstellern, darunter wieder Wamsler. Aber diese Herde haben keinen was­serführenden Heizteil.

Schließlich gibt es noch ortsfest gesetzte ölbefeuerte Kachelöfen mit Heizwasserteil, Hersteller ist die Fa. Schrag, Ebersbach/Fils. Diese Öfen sind aber zum Kochen weniger geeignet.

Otto Lieberwirth, Chefredakteur des K & L-Magazins

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