IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 4/2003, Seite 54


SANITÄR-/HEIZUNGSTECHNIK


Dicht durch die Schicht

Kabel- oder Rohrleitungsdurchführungen durch Außenwände oder Dächer sind nahezu unvermeidbar. Die fachgerechte Montage solcher Durchdringungen lässt sich in der Praxis nicht immer problemlos realisieren. Nicht selten kommt es dann an diesen Stellen zu Bauschäden wie beispielsweise der Durchfeuchtung der Dämmschicht durch Bauteilkondensation. Eine neue Manschette vermeidet solche Probleme und hilft darüber hinaus, die baurechtlich geforderte Luftdichtheit der Bauhülle zu erhalten.

Luftdichtungsmanschette DN 125, geeignet auch für Wellrohr.

Durchdringungen von Rohren oder Elektrokabeln, beispielsweise für Solar­anbindungen, Lüftungsleitungen, Sat-Fernsehen o.a., waren und sind auch heute noch besondere Schwachpunkte in der Bauhülle. Sie müssen sorgfältig abgedichtet werden. Üblicherweise nimmt man dazu spezielle Klebebänder. Der Nachteil dieser Variante: Ein hoher Zeitaufwand und handwerkliches Geschick sind für die fachgerechte Ausführung notwendig. Zudem halten diese Bänder nicht immer das, was sie versprechen. Baustaub und schmutzige Hände tun ihr Übriges dazu. So kann selbst eine sorgfältig abgedichtete Anschlussstelle nach kurzer Zeit undicht werden. Und das hat Folgen. Denn dem Bauherrn steht ein den anerkannten Regeln der Technik entsprechendes (fugendichtes) Gebäude zu. Sollte eine solche Undichtigkeit im Rahmen der Luftdichtheitsüberprüfung (Blower Door Test) auffallen oder kommt es gar zu einem Bauschaden, so ist der verantwortliche Handwerker schadenersatzpflichtig. Doch es kommt noch dicker: Einige Fachleute erwarten sogar eine Gewährleistungszeit von 30 Jahren auf die Erstellung luftdichter Gebäudehüllen, da eine Nichterfüllung als grober Mangel zu werten sei (siehe Beitrag "Luftdichte Gebäude vor dem Hintergrund der EnEV", Ausgabe 19/02, Seite 40 ff.).

Vergleich der beiden Abdichtungstechniken "Klebeband" und "Manschette" am Beispiel eines Kupferrohres der Dimension 15 mm.

Lösung für die Baupraxis

Michael Eisenhauer, Gründer der Firma Eisedicht aus Barntrup, hat für die fachgerechte Abdichtung von Durchdringungen eine spezielle Luftdichtungsmanschette entwickelt. "Die in unterschiedlichen Größen und Varianten angebotene Manschette ermöglicht den fachgerechten Anschluss an den Baukörper und vermeidet letztlich haftungsrechtliche Ansprüche", erklärt Eisenhauer und ergänzt: "Die Einhaltung der Dichtungsfunktion wurde in verschiedenen Tests, u.a. am Niedrig-Energie-Institut (NEI), bewiesen."

Zum Einsatz kommt das Produkt überall dort, wo Rohre oder Kabel durch dampf- bzw. luftdichtende Folien-, Pappen- oder andere Werkstoffschichten stoßen. Mittlerweile setzten bereits einige Wohnungsbaugenossenschaften gezielt auf die neue Dichttechnik und auch bei Architekten finde das System vermehrt Nachfrage, so die Erfahrungen des Unternehmers. Die Kosten einer solchen Manschette sind im Vergleich zur herkömmlichen Abdichtungstechnik mittels Klebeband durchaus akzeptabel, bezieht man auch die Verarbeitungszeit mit ein. Bereits ab etwa drei Euro ist eine Luftdichtungsmanschette für die Rohrdimension bis 26 mm Außendurchmesser erhältlich; die große Variante für Rohrleitungen bis 115 mm gibt’s ab 12,50 Euro/Stück. Für die Durchführung gedämmter Rohrleitungen (z.B. für den Solarkreislauf) stehen ebenfalls spezielle Manschetten zur Verfügung.

 

Internetinformationen:
www.eisedicht.de


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