IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 3/2003, Seite 15 f


VERBÄNDE AKTUELL 


 Nordrhein-Westfalen


Hansheinz Hauser schied nach 17 Jahren aus Präsidentenamt

Schlüsselübergabe an Prof. Schulhoff

Der pfundschwere Messingschlüssel glänzt wie am Tag der Einweihung. Am 17. August 1990 hatte die Handwerkskammer Düsseldorf damit symbolisch die Pforten ihres Neubaus im "Handwerkerviertel" am Georg-Schulhoff-Platz geöffnet. Das moderne und schmucke Kompetenz- und Bildungszentrum für Handwerk und Mittelstand im Düsseldorfer Süden gehört zu den Meilensteinen in Hansheinz Hausers Bilanz als Präsident der größten deutschen Handwerkskammer, der 47.000 Unternehmen an Rhein, Ruhr und Wupper mit knapp 350.000 Beschäftigten angeschlossen sind.

Nach 17 Jahren an der Spitze der Institution geht nun eine Ära zu Ende: Der selbstständige Bäckermeister Hansheinz Hauser (80), aus Krefeld, früherer Oberbürgermeister der Seidenstadt, langjähriger stv. Fraktionsvorsitzender der Unionsparteien im Bundestag und aktuelle Vorsitzende des Nordrhein-Westfälischen Handwerkstags nahm im Rahmen einer Feierstunde am Freitag in Düsseldorf Abschied vom Präsidentenamt und übergab Schlüssel und Amtsgewalt an seinen Nachfolger, den 62-jährigen Prof. Wolfgang Schulhoff.

Hansheinz Hauser und Prof. Wolfgang Schulhoff (r.) während der symbolischen Schlüsselübergabe.

Der Düsseldorfer Unternehmer, Geschäftsführender Gesellschafter der Sanitär-Heizungs-Klimatechnik-Firma G. Schulhoff GmbH & Co KG mit 80 Beschäftigten sowie der Firma Schulhoff Ingenieur Planungs GmbH, Ingenieur, diplomierter Volkswirt und Hochschulprofessor Schulhoff, der bei seiner Erstwahl am 13. November von der Herbst-Vollversammlung des Hauses mit 85 Prozent der Delegiertenstimmen ausgestattet worden war, übernimmt von Hauser eine Institution mit hoher Reputation in Mitgliedschaft und Öffentlichkeit sowie politischer Geltung. So hatte es sich auch der frisch vereidigte Ministerpräsident Peer Steinbrück nicht nehmen lassen, den ersten Besuch als Regierungschef bei einer Organisation der Wirtschaft der Düsseldorfer Kammer abzustatten, um am Tag der Präsidentenneuwahl dem Handwerk, dem scheidenden langjährigen Frontmann Hauser sowie seinem Nachfolger Wolfgang Schulhoff seine Reverenz zu erweisen.

Wolfgang Schulhoff: zur Person

Der gebürtige Düsseldorfer Wolfgang Schulhoff (* 14.12.1939) leitet nach Abitur, Berufsausbildung zum Installateur und Ingenieur sowie einem abgeschlossenen Universitätsstudium zum Wirtschaftswissenschaftler seit 1969 als Geschäftsführender Gesellschafter einen der größten Betriebe der SHK-Branche am Mittleren Niederrhein. Der Mittelstands­politiker Wolfgang Schulhoff war als Bundestagsabgeordneter für die CDU (1983 bis 2002) tätig und gehörte dem Finanzausschuss und bis 1998 als Obmann seiner Fraktion dem Ausschuss für Post und Telekommunikation an. Seit 1984 ist er als Hochschullehrer engagiert. 1994 erhielt der Sohn des verstorbenen langjährigen Düsseldorfer Handwerkskammerpräsidenten Georg Schulhoff eine Honorarprofessur an der Hochschule für Technik und Wirtschaft im sächsischen Mittweida angetragen, wo er Volkswirtschaft lehrt. Seit über dreizehn Jahren ist er Kreisvorsitzender der Düsseldorfer CDU, für die er von 1969 bis 1983 - zuletzt als stv. Fraktionsvorsitzender - auch dem Rat der Stadt angehörte.


Landesfachgruppe der Klempner tagte

Treffen im Rombergpark in Dortmund

Die Fachgruppe Klempnerei traf sich am 13. November letzten Jahres zu einem Informationsgespräch in Dortmund. Gleichzeitig wurden auch die Fachausschusswahlen durchgeführt. Landesfachgruppenleiter Luft stellte sich zur Wiederwahl.

Die Sitzung wurde durch Jürgen Luft eröffnet. Ing. Peter Pauly hatte im Vorfeld Themen mit dem LFG-Leiter abgestimmt und die Referenten Thorsten Evenkamp, Fricke GmbH & Co. KG, und Klaus Richter, Deutsche Rockwool, für das Treffen gewinnen können.

Jürgen Luft appellierte nach seiner Wiederwahl: "Zusammenarbeit sollte intensiviert werden".

Fachausschusswahlen

Landesfachgruppenleiter Jürgen Luft, der für drei weitere Jahre wiedergewählt wurde, erklärte: "Die Zusammenarbeit sollte intensiver werden." Dies bezog er nicht nur auf die anwesenden 25 Teilnehmer, sondern plädierte auch dafür, sich in kleineren regionalen Kreisen zu treffen, um zeitlich flexibler zu sein. Fachliche Probleme, die sich aus der täglichen Praxis herauskristallisierten, sollten als Initiative der Fachgruppe in NRW nach vorne gebracht werden, um sie auf Bundesebene zu diskutieren, um gegebenenfalls entsprechende Richtlinien zu formulieren.

Luft verabschiedete zu Beginn der Wahlen Hans-Paul Esztermann und Jürgen Streicher, die aus der Landesfachgruppe ausschieden, und dankte ihnen für ihre ehrenamtliche Tätigkeit beim Fachverband. In ihrem Amt bestätigt wurden Rudolf Genster, Jürgen Schultze und Franz-Josef Happel. Neu in das Gremium gewählt wurden Wolfgang Koch, Innung Unna und Heinz Schulte, Innung Recklinghausen.

Das Interesse der Teilnehmer galt vor allem dem informativen Teil der Veranstaltung, in dem neue Berechnungsverfahren für Dachrinnen, BGB-Recht und die Energieeinsparverordnung Schwerpunkte waren.

Diskussionen/Referate

Herr Korbas, Berufsschule für Klempner in Gelsenkirchen, berichtete kurz über die Situation im Ausbildungswesen. "Das Niveau der Klempnerklasse sei deutlich besser geworden. 60 Prozent der Auszubildenden können und wollen die Lehrzeit verkürzen." Bei den Oberstufen war man sich in der Runde einig, das der Blockunterricht in den Monaten Januar - März erfolgen sollte. Bei der Unterstufe wäre es sinnvoll, innerhalb der Probezeit Erkenntnisse zu gewinnen und daher seien drei bis vier Wochen Blockunterricht im August/September angemessen.

Ein Knackpunkt bei der Umsetzung der EnEV ist die Herstellung der Luftdichtigkeit bei Gebäuden (Test über Blower Door Verfahren). Detail: Anbringung der Dampf- und Luftsperre zum Mauerwerk.

Ausschreibungsdetail, das bei der Prüfung aufgrund des § 434 - Sachmangel - (Produkthaftungsrecht) zum Anmelden von Bedenken nach VOB ­führen müsste. Dämmwert (U) muss nach DIN 4108 korrekt angegeben werden.

Die Referenten, die Herren Richter und Hamm (Rockwool), erläuterten die "Auswirkungen der Energieeinspar-Verordnung (EnEV) für das Klempnerhandwerk". Referent Evenkamp (Fricke) brachte den Teilnehmern die neuen Kriterien der "Bemessung vorgehängter und innenliegender Rinnen" - nach DIN 1986-100 (Restnorm) / EN 12 056 - näher. Er stellte die Unterschiede der neuen Berechnungsweise anhand von Beispielen dar. Fazit: In einigen Bereichen muss das Volumen der Rinnen deutlich größer werden. Innenliegende Rinnen müssen mit Not­überläufen versehen werden, die über die Fassadenfläche abgeführt werden. Wichtiges Kriterium ist die Regenspende, die nun nicht mehr für Regionen gilt sondern örtlich erfasst wird (Wetterdienst, Tiefbauamt) und stark von den bisherigen Werten abweichen kann. Bei der Regenspende wird jetzt ein Jahrhundertregen in die Berechnung einbezogen (z.B. Münster 800 l/s ha).


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