IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 1/2/2003, Seite 52 ff.


REPORT


Bus-Technologie in der Sanitär-Praxis

Die Gebäudeautomation hat längst Einzug gehalten. Zwar vorrangig in öffentlichen und halb öffentlichen Bereichen, aber es ist nicht von der Hand zu weisen, dass auch immer mehr private Häuser Elemente der Gebäudeleittechnik nutzen. ­Weitestgehend bekannt sind die Vorteile bei der Reduzierung der Elektroenergie. So hat sich dem Thema Gebäudeautomation auch zunächst in erster Linie das Elektrohandwerk ­gewidmet. Doch die Gebäudeautomation bietet weit mehr Möglichkeiten auch für den Sanitärbereich.

Hygiene und Komfort leicht ­gemacht. Modernes Armaturendesign bei den Waschtischen, dank der berührungsfreien, EIB-fähigen Oras Electra. Auch der Kunde kann sich bei Veiser vor Ort von den Vorzügen des modernen ­Gebäudemanagements überzeugen.

Berührungsfreie Armaturen mit Bus-Technologie beispielsweise stellen eine perfekte Komponente im intelligenten Wasser- und Energiemanagement dar. Als einer der ersten Armaturenhersteller hat sich Oras dieser Thematik gewidmet und bietet mit der Electra-Serie bereits seit Anfang des Jahres 2001 eine komplette berührungsfreie, Bus-fähige Produktlinie.

Die ­Armaturenserie kommt im öffentlichen und halböffentlichen Bereich bereits erfolgreich zum Einsatz. Neben Waschtischarmaturen für Becken-Montage oder Wandeinbau mit und ohne Temperaturwahl bietet der finnische Armaturenspezialist innerhalb der Produktlinie ein AP-Duschpaneel mit Thermostat, eine UP-Duscharmatur für vorgemischtes Wasser sowie UP-Urinalarmaturen. Alle Armaturen sind mit einem EIB-Bus-Ankoppler ausgerüstet, der in einer feuchtraumgeeigneten AP-Dose integriert ist. Auf zusätzliche Wasseruhren für das Wasser- und Energiemanagement kann ganz verzichtet werden, da per ­Datenleitung von jeder Armatur Informationen zum Wasserverbrauch direkt an die zentrale Überwachungsstelle gegeben werden. Auch die Frequentierung der Sanitärräume, die die Reinigungsintervalle bestimmt, wird erfasst. So kann anhand der vorliegenden Daten die Reinigung und Wartung der Anlagen gezielt veranlasst werden. Dazu können alle Armaturen per EIB-Tastsensor zentral geschlossen werden. Die Öffnung der Armaturen kann ebenfalls über die Bus-Leitung erfolgen. Dieser Vorgang erfüllt darüber hinaus die technische Regel W 552 des DVGW, Abschnitt 4.2.1 "thermische Desinfektion" (Legionellenschaltung).

Noch mehr Komfort und Sicherheit im Sanitärbereich bietet die Kombination eines EIB-fähigen Durchlauferhitzers (Stiebel Eltron) mit EIB-Armaturen. Den angeschlossenen Armaturen können unterschiedliche Temperaturen zugeordnet werden, die individuell abrufbar sind.

In punkto Sicherheit bieten die Armaturen auch in der Senioren- und Krankenpflege entscheidende Vorteile. Wird die gewohnheitsmäßige Nutzung einer Armatur nicht eingehalten, kann eine Alarmmeldung an das Pflegepersonal über das Datennetz erfolgen. Störungen oder Beschädigungen durch Vandalismus können ebenso erfasst und an das zuständige Personal weitergeleitet werden. Die wirtschaftlichen Vorteile werden schon allein durch den gezielten Personaleinsatz deutlich.

Sind EIB-fähige Armaturen derzeit in erster Linie noch ein Thema für öffentliche und halb­öffentliche Einsätze, werden in absehbarer Zeit sicherlich auch immer mehr Privathaushalte die realen Vorteile der neuen Technologie nutzen. Denn die Aspekte des Wasser- und Energiesparens sowie der Sicherheit und des Komforts gewinnen auch im Privatbad eine immer größere Bedeutung. Mit seiner zukunftsorientierten Technologie hat Oras neue Wege in der Lebenswelt Wasser und zugleich zukunftsorientierten Unternehmen des Sanitärhandwerks neue Möglichkeiten eröffnet.

Christoff Schaff, Sanitärmeister bei Veiser, zeigt den EIB-Bus-Ankoppler, der ­unterhalb des Waschtisches in einer feuchtraumgeeigneten AP-Dose integriert ist.

Praxisgerechter Einsatz vor Ort

Eines dieser zukunftsorientierten Unternehmen ist die Firma Veiser in Neuss. Das Unternehmen kann auf eine über 20-jährige Firmengeschichte verweisen und stellt mit seinen Sparten Elektro- und Sanitärinstallation ein abgerundetes Angebot an den Kunden. Veiser präsentiert das Oras-Programm seinen Kunden realitätsnah, d.h. nicht allein durch theoretische Informationen und Broschüren, sondern in den eigenen Räumlichkeiten.

Die Umgestaltung und Renovierung des Unternehmens machte eine ­Ausstattung mit Oras Armaturen logisch, da das gesamte Gebäude vernetzt wurde. Von der Verwaltung bis zu den Lagerräumen, von der Zugangstechnik bis zur Wassertechnologie wurde auf Bus-Technologie gesetzt. Für Veiser eine wichtige Notwendigkeit, die persönlichen Komfort, Arbeitserleichterung, Energieeinsparung und Marketingeffekte mit sich bringt. Das Unternehmen schlägt damit zwei Fliegen mit einer Klappe. Zum einen profitiert es von der komfortablen Nutzung der berührungsfreien Armaturen. Zum anderen kann der Besucher anhand der Präsentationsmodelle die Vorteile der Technologie kennenlernen und sozusagen life testen.

Für Axel Veiser ist es indes längst schon Normalität, Bauobjekte mit Bus-Technologie auszustatten. Und auch im Sanitärbereich gehören die Armaturen längst schon zum ­Standard einer zukunfts­orientierten, alltagsgerechten Installation. Er sieht in dem großen Thema der Gebäudeautomation enorme Chancen sowohl für sich als Unternehmen als auch für die Kunden. "Am Thema der Gebäudeleittechnik kommt im Grunde niemand in Zukunft vorbei. Gerade in kommunalen Einrichtungen, bei Verwaltungsgebäuden, aber auch in Freizeit- und Fitnessbädern, in Sporthallen und in Schulen und weiteren sozialen Gebäuden sind die Vorzüge dieser Entwicklung nicht von der Hand zu weisen," resümiert Christoper Schaff, Sanitärmeister bei Veiser.

Innovative Technik empfängt Kunden und Besucher: Das VA-Terminal lässt mit seinem Besucherprogramm in die Leistungsmöglichkeiten des Unternehmens blicken und stellt die einzelnen Abteilungen vor.

Ein wichtiger Faktor sei beispielsweise auch der Aspekt der zentralen Desinfektion zur Abtötung von Legionellen. "Es müssen nicht nur die Leitungen gespült, sondern auch alle Zapfstellen für mindestens drei Minuten geöffnet werden. Dieser Vorgang kann nur in Zeiten durchgeführt werden, in denen die Sanitärräume von niemandem genutzt werden. Das mühevolle Öffnen jeder einzelnen Armatur durch das Haustechnik-Personal entfällt, da dies mit EIB-fähigen Armaturen von Oras automatisch erfolgt."

Veiser hat mit seiner Unternehmensphilosophie auf zukunftsorientierte Technologien zu bauen, sich selbst eine neue Chance am Markt gegeben. In enger Kooperation mit Oras wird die Kundenansprache durch Informationen und praktische Hilfestellung bei speziellen ­Lösungen vollzogen. Nach Aussage von Veiser befindet sich der komplexe Themenbereich der Bus-Technologie noch ziemlich am Anfang. So wünscht er sich teilweise einen "erkennbareren" Einsatz für die Nutzer. "Die EIB-Technologie ist zu anonym. Oftmals wissen Nutzer gar nicht um die Vorzüge und erst recht nichts von dem Einsatz der EIB-Technik. D.h. die Investition ist zwar Bauherren und Planern bekannt, die Vorteile werden auch geschätzt, aber der eigentliche User erkennt die ­unsichtbaren Komfort-Elemente gar nicht. Eine freundliche Stimme beispielsweise, die ähnlich einer Auto-Navigation die Funktion begleitet und beispielsweise auf die einfache Wasserentnahme bei berührungslosen Armaturen hinweist, könnte so manchen Neu-Interessenten an das Thema EIB heranführen." Ein Hinweis aus der Praxis, der nicht von der Hand zu weisen ist.

Das Firmengebäude von Veiser in Neuss - Fortschritt im Sinne der ­Kunden: 25-jährige Firmentradition in einem Unternehmen, das sich modernes ­Gebäudemanagement auf die Flagge geschrieben hat.

 

Internetinformationen:
www.oras.de


B i l d e r :   ORAS GmbH & Co. KG, Iserlohn


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